Politischer Zoff-Thread oder so

  • Wie wäre es eigentlich im Fall eines bewaffneten Konfliktes zwischen den beiden NATO-Mitgliedern? Suchen sich die anderen Bündnispartner dann jeweils denjenigen aus, den sie gerne unterstützen würden, oder wie ist das geregelt? Gibt es dafür überhaupt eine Regelung?

    Das wäre ein Verstoß gegen Artikel 1 des Nordatlantikvertrag und zu Beratungen der NATO-Mitglieder führen.

  • Das mit dem Krieg zwischen Türkei und Griechenland hatten wir schon mal. Da hält sich die NATO, ausser "Du DU":ahnungslos:, ganz einfach zurück.

  • Das neue Politiker-Vorbild Erdogan droht Griechenland mit Konsequenzen, wenn bestimmte griechische Inseln nicht entmilitarisiert werden.

    (Link zu tageschau.de, leider nur auf deutsch)

    Mich erinnert das ein wenig an den Mittelfinger, den die Republik China auf Taiwan für die VR China hat, die vorgelagerten Inseln sind ja durchaus in Sichtweite von der Küste, aber vielmehr auch ein Symbold dafür, wie es auch laufen könnte. Mit der Türkei geht es bergab mit Inflationsraten bei denen hier die blanke Panik ausbrechen würde und nebendran ist Griechenland, mit all seinen Schwierigkeiten trotzdem besser dran. Deswegen hoffe ich, dass das alles eine große Projektionsfläche ist für Erdogan, um von seinem Versagen abzulenken, aber zuletzt ist man da ja vorsichtiger geworden.


    Ich konnte kürzlich erst die griechischen Inseln von der türkischen Küste aus betrachten, insbesondere bei Kastelorizo hat man das Gefühl man könnte rüberschwimmen, so nah ist die Insel. Einige Jahre zuvor der Eindruck von der anderen Seite, mit den Überflügen der türkischen Luftwaffe und den Abfangversuchen der Griechischen Luftwaffe, dem griechischen Taxifahrer der auf die Berge deutet und verspricht, dass das alles wieder Griechisch werden wird, aber auch die Tagesausflügler vom türkischen Festland. Dann der Besuch des türkischen Präsidenten auf Zypern bei denen die türkische Flagge in den Himmel gezeichnet wurde. Gespräche mit türkischen Zyprioten, die nicht viel von den türkischen Siedlern halten, aber auch mit Kindern türkischer Siedler, die so nah an der EU leben und trotzdem keine Perspektive haben. Mir kommen Gespräche in den Sinn mit Türken, in deren Familien "Kopftuchmädchen" als Kakerlaken bezeichnet werden, die bei den Studentenprotesten dabei waren und im Ausland aus Furcht nicht mit anderen Türken reden möchten.


    Sorry für den Blogpost.

  • Genau auf die politischen Erwägungen spiele ich an. Die Türkei ist ein interessantes Land. Für mich aber erst wieder nach Erdogan befahrbar. Ist wie mit Putin. Mein Geld niemals für Mörder und Verbrecher.

  • Das mit dem Krieg zwischen Türkei und Griechenland hatten wir schon mal. Da hält sich die NATO, ausser "Du DU":ahnungslos:, ganz einfach zurück.

    Allerdings würde für die betroffenen EU-Staaten doch die Beistandsverpflichtung der EU greifen. Also solange Griechenland von der Türkei angegriffen wird. Oder spricht hier irgendwas dagegen?

  • Frankreich hat den EU - Bündnisfall 2015 nach den Anschlägen in Paris eingefordert, um in Auslandseinsätzen weniger präsent sein zu müssen und die Kräfte im eigenen Land einsetzen zu können.


    Folgende Zeilen schreibt das Eu-Parlament dazu:


    Zitat

    "Für die Unterstützung wird kein formelles Verfahren vorgegeben. Die Klausel legt zudem nicht fest, dass eine militärische Unterstützung erfolgen sollte. EU-Mitgliedstaaten wie Österreich, Finnland, Irland und Schweden können somit unter Wahrung ihrer Neutralität kooperieren."


    Der Wortlaut des EU-Bündnisfalls nach Artikel 42 (7) EUV lautet wie folgt:


    Zitat
    • Im Falle eines bewaffneten Angriffs auf das Hoheitsgebiet eines Mitgliedstaats schulden die anderen Mitgliedstaaten ihm alle in ihrer Macht stehende Hilfe und Unterstützung, im Einklang mit Artikel 51 der Charta der Vereinten Nationen. Dies lässt den besonderen Charakter der Sicherheits- und Verteidigungspolitik bestimmter Mitgliedstaaten unberührt.
    • Die Verpflichtungen und die Zusammenarbeit in diesem Bereich bleiben im Einklang mit den im Rahmen der Nordatlantikvertrags-Organisation eingegangenen Verpflichtungen, die für die ihr angehörenden Staaten weiterhin das Fundament ihrer kollektiven Verteidigung und das Instrument für deren Verwirklichung ist.



    Alles in allem im Wortlaut, zwar ein starke Unterstützung, allerdings zu butterweich um wirkliche militärische Unterstützung einfordern zu können.


    https://www.europarl.europa.eu…d-praktische-auswirkungen

  • Lässt aber mal mindestens den Schluss zu, dass die EU-Staaten zu mehr als dem oben beschriebenen "Du,Du,Du" verpflichtet sind. Die würden da nicht neutral agieren, ähnlich wie jetzt im Ukraine Konflikt.

  • Wenn sich 2 NATO Staaten bekriegen, was will die NATO dann machen? Nix, Null. Sie kann ja nicht Partei ergreifen gegen ein Mitglied. Diese Konflikte sind weder in der EU, NATO noch bei den Vereinten Nationen (Sicherheitsratsmitglieder, ständige) vorgesehen. Ein Geburtsfehler dieser ganzen Organisationen!

    Nach dem WW2 war man darauf aus, das Deutschland keinen Krieg je wieder führen kann, das war wichtiger als alles andere.

  • Der jämmerliche Zirkel der sich von einer linken woken Bubble verfolgt Fühlenden hat einen prominenten Neuzugang bekommen.

    Zitat

    "Aber da gibt es diesen einen Teil in der woken linken Szene, der das einfach nicht akzeptieren kann."

    "Ziemlich viele Leute" hätten "ziemlich viel zusammengeschrieben" – das hätte sich "super geklickt" und im Endeffekt "sein Leben zerstört"

    Außerdem scheint der Öffentlich-rechtliche Rundfunk mittlerweile BILD-Methoden zu verfolgen (aber ist ja nur konsequent, wenn die BILD jetzt plötzlich auch links und woke ist laut dem Zirkel)

    Zitat

    Man habe ihn mit öffentlichen Geldern "groß gemacht", dann habe er aber nicht "gespurt", und "mit genau den gleichen Geldern soll ich jetzt zerstört werden".

    https://www.zeit.de/gesellscha…fynn-kliemann-linke-szene


    Viel Spaß in der Nische zwischen Julian Reichelt und Attila Hildmann.

  • Ich hatte tatsächlich überlegt 16-36 jährigen zu schreiben, da Kliemann denke ich eher diese Altersgruppe anspricht. Aber dann wäre es mit dem Scholz-Vergleich eng geworden.