Politischer Zoff-Thread oder so

  • Merz ist ja zurückgerudert und redet jetzt nur noch von Einzelfällen von "Sozialtourismus". Der Schaden - Hetze in der BILD - ist aber schon angerichtet.

  • Wir haben uns jahrelang darüber beschwert, daß die Kanzlerin und ihre CDU/CSU zuviel Platz am rechten Rand gelassen haben. Jetzt belegt der Chef der CDU wieder rechtskonservative Positionen und Sprache und es ist auch nicht recht?


    Mir ist es tausendmal lieber, daß der Herr Merz sagt, was er denkt oder das, wovon er glaubt das seine Wähler das denken, als das er scheinbar liberal geworden ist. So weiß man, was man bekommt, wenn man CDU wählt.

  • Zum zweiten Absatz Zustimmung. Zum ersten: Positionen am rechten Rand werden doch nicht dadurch besser, dass sie (wieder) von der Union vertreten werden. Und solange diese Positionen noch im demokratischen, insbesondere die Werte des Grundgesetzes respektierenden Spektrums angesiedelt sind, wäre es doch auch kein prinzipielles Problem, sie von einer anderen Partei vertreten zu sehen. Oder steht dahinter die Hoffnung, sie könnten innerhalb der CDU/CSU besser eingehegt werden, da diese Parteien ja auf der anderen Seite in die "Mitte" reichen? Nur, dann wäre man doch schnell wieder am Ausgangspunkt, (rechts)konservative Positionen hätten in der Union am Ende eben doch keinen maßgeblichen Platz mehr.


    Zu letzter Woche möchte ich noch sagen, dass mich irgendwelche Gedanken, Menschen Krebs o.Ä. an den Hals zu wünschen oder vom Wunsch nach grausamen Strafen zu schwadronieren, schon arg befremden. Es ist eine Sache, zu akzeptieren, dass Gewalt, auch tödliche Gewalt notwendig und gerechtfertigt sein kann, um noch Schlimmeres zu verhüten. Aber nie, um vergangenes Unrecht zu bestrafen. Wie heißt es so schön: "Die Würde des Menschen ist unantastbar". Formuliert wenige Jahre nach der Nazizeit. Natürlich im Bewusstsein, wie die Nazis die Menschenwürde mit Füßen getreteten haben. Aber gewiss auch in dem Bewusstsein, dass diese Formulierung sogar die schlimmsten Nazitäter ihrerseits ebenfalls inkludiert.


    Ich würde z.B. keinen Ukrainer dafür verurteilen, Hass- und Rachegefühle zu haben. Ebensowenig wie z.B. die Eltern eines ermordeten Kindes hierzulande. Aber für uns Außenstehende darf Empathie mit den Opfern keine Rechtfertigung für Menschenverachtung sein. Und so grausam die Taten auch sind, die individuelle Schuld der Täter und deren angemessene Bestrafung sind aus der Ferne nur sehr vorsichtig zu beurteilen.

  • Kubicki nennt Erdogan Kanalratte.


    Mein Papa sagte immer, Kinder und Besoffene sagen die Wahrheit. Kubicki ist kein Kind.


    Das sagt eine Menge über Kubicki und Erdogan.

  • Zitat von Waldumwandlung

    Zu letzter Woche möchte ich noch sagen, dass mich irgendwelche Gedanken, Menschen Krebs o.Ä. an den Hals zu wünschen oder vom Wunsch nach grausamen Strafen zu schwadronieren, schon arg befremden. Es ist eine Sache, zu akzeptieren, dass Gewalt, auch tödliche Gewalt notwendig und gerechtfertigt sein kann, um noch Schlimmeres zu verhüten. Aber nie, um vergangenes Unrecht zu bestrafen. Wie heißt es so schön: "Die Würde des Menschen ist unantastbar". Formuliert wenige Jahre nach der Nazizeit. Natürlich im Bewusstsein, wie die Nazis die Menschenwürde mit Füßen getreteten haben. Aber gewiss auch in dem Bewusstsein, dass diese Formulierung sogar die schlimmsten Nazitäter ihrerseits ebenfalls inkludiert.

    Ist aber sehr in Mode gekommen. Auch hier.

    Die Schicht ist einfach sehr dünn, auch die christlich verstärkte.

  • Waldumwandlung96

    Es geht mir nicht darum rechte Positionen akzeptabler zu machen. Den Schluß, den du ziehst, ziehe ich nicht. Wenn die CDU rechtskonservative Positionen belegt, gibt es für einige AFD Wähler keinen Grund mehr „extrem“ zu wählen, weil eben das extrem Deutschtümelnde und Ausländerfeindliche derzeit mit in Kauf genommen wird.

    Ist nur meine Wahrnehmung, muß nicht stimmen - passt aber in meine Gedankengänge.

  • Wenn die CDU rechtskonservative Positionen belegt, gibt es für einige AFD Wähler keinen Grund mehr „extrem“ zu wählen

    Ich kann das gut nachvollziehen, wäre auch meine Denke.

    Es gibt allerdings auch die Theorie, dass das Anbiedern an einen der Ränder dazu führt, dass die potentiellen Wähler sich dann eher dem 'Original' zuwenden.


    Grundsätzlich finde ich es richtig, wenn in Deutschland die Parteien wieder klarer Position beziehen.

    Dazu gehört, dass die CDU/CSU konservative Politik anbieten, gerne aber OHNE am rechten Rand zu fischen. Nach meinem Dafürhalten sollte das möglich sein.


    //edit: OHNE hatte ich vergessen....