Ich jedenfalls bin Kiebitz dankbar für seine Einordnung. Ich kann jetzt meinen persönlichen Anteil am Schuldkult um geschätzt 9% verringern, weil ich weiß, das Transsexuelle im dritten Reich nur ein bißchen schlimm verfolgt wurden. Und eigentlich hatten sie sogar gar nix zu befürchten, wenn sie sich komplett verleugnet haben.
Man muss aber schon den Kontext der Äußerung bedenken, Transsexuelle haben ihre Situation mit der Verfolgung im NS verglichen. Dem muss man schon entgegen treten, wie auch bei den unsäglichen "Querdenkern". In dem Zusammenhang wurde die Aussage getätigt, dass dieser Vergleich die "wahren" Opfer des NS verharmlost. Das ist für mich so zu lesen, dass Transsexuelle in Deutschland nicht gezielt und massenhaft staatlich verfolgt werden und möglicherweise auch nicht wurden.
Dann könnten auch Konservative oder Katholiken behaupten, dass sie vom NS verfolgt wurden, was ja auch in Einzelfällen stimmt, aber eben nicht in ihrer Gesamtheit und aufgrund ihrer Gruppenzugehörigkeit, wie das offensichtlich auch bei Transsexullen nicht der Fall gewesen ist.
Führt einfach mal das Gedankenexperiment durch und ersetzt in dem gesamten Zusammenhang Transsexuelle durch Konservative oder Katholiken und dann erzählt mir ob ich völlig falsch liege.