Politischer Zoff-Thread oder so

  • Freiwillige Selbstverpflichtung war ja auch immer das Credo von Fr. Nestle.

    Mal schauen, was draus wird... die Lobby ist auch da recht stark....

  • Wohl wahr und weil es so schön war:


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  • ...wobei man bei aller Empörung nicht vergessen darf, dass Kriegsverbrechen natürlich immer Teil eines Krieges sind, und dass diese Verbrechen auch von beiden Seiten begangen werden.


    Das ändert nix an der ganzen Misere um Frau Wagenknecht, ihre Mitstreiter und dem in meinen Augen äußerst unpassenden Manifest.

  • Jein. Generell ja, in diesem konkreten Fall nicht. Vergewaltigungen als Kriegstaktik werden in diesem Fall ausschließlich von den Russen durchgeführt, bestätigt die UN. Es gibt keinen bekannten Fall von Vergewaltigung durch ukrainische Soldaten.

  • Ich kann zu Vergewaltigungen von ukrainischer Seite nix sagen. Da die Russen ja wohl die Vergewaltigungen an der Zivilbevölkerung verbrechen, wird das auf ukrainischer Seite logischerweise weitaus weniger vorkommen.

    Ich bin sehr, sehr gewillt zu glauben, dass da nix zu berichten ist!


    Bekannt ist, dass die russische Armee diese Vergewaltigungen widerlicherweise als taktisches Mittel einsetzt.

    Das alleine ist schon ohne Worte.


    Trotzdem sollte man sich in meinen Augen nicht dem Trugschluss ergeben, dass die ukrainischen Soldaten keinerlei Verbrechen gegen die Menschlichkeit begehen. Das ist ein Krieg. Ich bin nicht in der Lage mir vorzustellen, welche Wut, welcher Hass sich auf Seiten der Verteidiger anstaut, wenn sie auf Russen treffen und ggf. von verübten Vergewaltigungen / Verschleppungen / Ermordungen / Plünderungen / whatever erfahren.


    Krieg kehrt das Schlimmste im Menschen hervor.

  • Ganz deiner Meinung, prickelpit96.


    Die Vergewaltigungen durch Russen sind unbestreitbar. Ich finde es jedoch bei Ablehnung der Positionen des "Aufstandes für Frieden" nicht ok, wenn man diese argumentativ Verbrechen jetzt gegen Wagenknecht verwendet. Sie soll laut dem verlinkten Artikel folgendes geäußert haben:


    Zitat

    Daraufhin sagte Wagenknecht in einem Wortgefecht mit der Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt, solche Übergriffe seien "schauerlich und grässlich" und fügte dann hinzu: "Das ist doch Teil des Krieges, und das ist nicht nur in diesem Krieg so. Kriege sind immer mit Kriegsverbrechen verbunden."


    Ich sehe hier keinen Ansatzpunkt, den man Wagenknecht bei diesem Statement zur Last legen könnte, da es auch eine ganz allgemeine Aussage ist.

  • Der Spiegel schreibt dazu:

    „Wagenknecht äußerte sich zu dem Beitrag, das Wort Vergewaltigung kam ihr aber zunächst nicht über die Lippen. Stattdessen sprach sie von Übergriffen, die »schauerlich und grässlich« seien. Göring-Eckardt wollte das offenbar nicht so stehen lassen, rief dazwischen: »Das ist Gewalt, kein Übergriff.« Auch die anderen Gäste widersprachen lautstark. Wagenknecht legte jedoch noch mal nach: »Das ist doch Teil des Krieges, und das ist nicht nur in diesem Krieg so. Kriege sind immer mit Kriegsverbrechen verbunden.“

  • Zitat

    ... dass es keine Belege für Vergewaltigungen durch ukrainische Soldaten gebe und dass Vergewaltigungen zur russischen Kriegsstrategie gehörten. Daraufhin sagte Wagenknecht: "Das stimmt so nicht."

    Sie streitet es noch ab. Ich sehe keinerlei Ansatz, ihre Aussagen zu relativieren.

  • Ich hab das gestern gesehen. Das war schon in Wortwahl und auch Sprachduktus ziemlich verharmlosend von Wagenknecht. Den Einwand des Moderators, dass die UN keine einzige Vergewaltigung durch die ukrainischen Streitkräfte, wohl aber zahllose durch die Russen dokumentiert hat, wischte sie mit einem "stimmt nicht" beiseite.


    Aber das ist auch nur ein argumentativer Nebenkriegsschauplatz (so schlimm und nach menschlichem Ermessen nicht nachvollziehbar das ist). Die Tatsache, dass Wagenknecht und Schwarzer den Eindruck erwecken, man müsse nur mal mit Putin reden, dann wird alles wieder hübsch, ist bestenfalls naiv, schlimmstenfalls legen sie damit aktiv und bewusst das Leben und die Freiheit der ukrainischen Menschen auf den Opfertisch, um wieder ihre Ruhe zu haben.


    Edit: wenn ein (wenn auch zugezogener) Schweizer schneller als man selber ist, ist das kein gutes Zeichen für die eigene kognitive Rechenleistung. :D

  • Ok, das hört sich anders an. Ich werde es mir mal anschauen.

    Offenbar ist es so, dass es im verlinkten Artikel anders wiedergegeben ist. Dann sehe es entsprechend auch anders, nämlich kritischer.

  • Dass Wagenknecht abstreitet, es gäbe auf Seiten der russischen Armee offensichtlich die Strategie, über Gewalt und Vergewaltigungen an der Zivilbevölkerung den Willen der ukrainischen Bevölkerung zu brechen, ist allerdings ein starkes Stück.


    Kai: Ja, das ändert die Aussage deutlich.

  • Der Spiegel schreibt dazu:

    „Wagenknecht äußerte sich zu dem Beitrag, das Wort Vergewaltigung kam ihr aber zunächst nicht über die Lippen. Stattdessen sprach sie von Übergriffen, die »schauerlich und grässlich« seien. Göring-Eckardt wollte das offenbar nicht so stehen lassen, rief dazwischen: »Das ist Gewalt, kein Übergriff.« Auch die anderen Gäste widersprachen lautstark. Wagenknecht legte jedoch noch mal nach: »Das ist doch Teil des Krieges, und das ist nicht nur in diesem Krieg so. Kriege sind immer mit Kriegsverbrechen verbunden.“

    Die Wagenknecht ist so klug bzw. ideologisiert, um bestimmte Schlüsselbegriffe in dieser Angelegenheit zu vermeiden. Einfach weil sie ihrem Dogma widersprechen, dass im Prinzip die USA, die NATO und wir (Putin nennt das den kollektiven Westen) die alleinige Schuld an diesem Krieg trifft. Russland wehrt sich nur und jegliche Bemühung den Krieg zu beenden muss zunächst Russland dienen bzw. nicht weiter provozieren. Und da sie klug ist, weiß sie, dass dieses antiamerikanische Dogma in vielen Köpfen ebenso verankert ist. Sie instrumentalisiert das für ihre Zwecke, nämlich im Rampenlicht als Antiheldin zu stehen, denn diese Rolle liebt sie so. Keine Verantwortung für Nichts, keine persönlichen Nachteile und jederzeit in aller Munde. Bezeichnend das sie es so formuliert, dass die Eliten Angst vor ihrer Friedensbewegung hätten. Niemand sollte Angst vor Menschen haben, die ernsthaften gleichberechtigten Frieden möchten, aber darum geht es Wagenknecht eh nicht. In Alice Schwarzer hat sie da eine noch narzisstischere Gefährtin gefunden, die dabei bereits vergessen hat, wofür sie früher mal zurecht respektiert wurde. Hier ist sie die nützliche Idiotin einer nützlichen, klügeren Idiotin Putins, der sich über diese kostenlose Propaganda sicher freut.


    Würde ich so unterschreiben!

    Einmal editiert, zuletzt von KU8A ()

  • Wenn das alles so toll ist, was Putin und seine Schergen da machen, frage ich mich immer, warum bleiben dann diese Leute (Wagenknecht und Co) hier im Westen?