Kiebitz kannst du das bitte zustellen?
Fordere Tilman Kuban in einem 96-Trikot an.
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Alles anzeigenIch bin bei so was ja durchaus immer dafür, sich an dem tatsächlich Gesagten zu orientieren statt an den medialen Verknappungen und Zusammenpackungen. Das liefert Kontext und eben Wortlaut, die entweder zur Relativierung taugen oder aber - wie hier bei Merz - eigentlich für noch intensiveres Kopfschütteln sorgen müssten, als es die Medienberichte hergeben. Sprich: Das ist alles noch mieser und perfider, als es in den Berichten besprochen wird.
Zitat"Wir sind zusammen an einem der traditionsreichsten Orte in ganz Deutschland. Und sie haben es eben gesagt: 710 Jahre Gillamoos - der größte Stammtisch der Welt. Und, meine Damen und Herren, lassen sie mich das einmal so sagen, wie ich das denke und wie ich sie heute morgen hier alle sehe. Wir werden uns heute Nachmittag und diese Woche wieder in Berlin treffen. Aber das ist Deutschland. So wie sie heute Morgen hier zusammensitzen. Nicht Berlin, nicht Kreuzberg - Gillamoos, meine Damen und Herren, ist Deutschland."
Merz startet mit dem Verweis auf eine 710 Jahre alte Tradition, die er dann Berlin gegenüberstellt. Er sagt, dass diese Tradition Deutschland sei, nicht "Berlin". Das ist selbstverständlich für sich schon verstörend, würde aber zu den typisch bayerischen Bierzelt-Reden passen. Berlin würde dann schlicht für "Saupreißen" stehen. Nun ist das nochmal ein paar Pfund verstörender bei jemandem, der immerhin Bundeskanzler und damit Baaliner werden möchte, nicht etwa Bürgermeister von Hintervorderoberunteruseldorf. Deshalb schiebt Merz knapp ein, welches Berlin er eigentlich meint: Kreuzberg eben. Und was er damit konkret meint, das muss er dann gar nicht weiter ausführen. Die eigentliche Klammer findet somit zwischen 710 Jahren Stammtisch und Kreuzberg statt. Und auch die lässt sich recht einfach zwischen "deutschstämmig, weißnasig, reinblütig" und "zugewandert, schattiert, fremdblütig" auflösen.
Ob letzteres dann tatsächlich die Botschaft ist, die Merz im Herzen trägt, oder ob er hier lediglich Kreuzberg und damit die Migrationsgeschichte dieses Landes als Sündenbock dafür nutzt, dass er nicht Berlin an und für sich (oder als pars pro toto für die deutsche Großstadt, was aber auch bereits wieder echt verstörend wäre) für "undeutsch" erklären muss (sondern eben dieses "spezielle" Berlin), ist dann die Wahl zwischen zwei echten Arschkrampen, die sich gegenseitig gar nichts entschuldigen können.
Bzw.: Na klar, Helge, es geht nur um Stadt und Land ... my ass.
Und in dem Zusammenhang sollte sich unser Top-Gun Möchtegernkanzler gleich mal fragen, wie herzlich man in Abensberg vor, sagen wir mal 50 Jahren, Sauerlandpreißn mit einem Privatflieger wohl empfangen hätten. Ich bin in den 80ern als Teeny für 10 Jahre auf dem bayerischen Dorf gestrandet. War gar nicht sooooo lustig immer, der Preiß zu sein. Dort habe ich auch ähnlich gestrickte Bauernbuben wie den Hubsi erlebt. Die waren damals schon grenzwertig liberal und ich sag mal so: viel getan hat sich in der Generation bis heute nicht.
Man muss nicht Preiß oder da gestrandet sein, damit es die Hölle ist. Meine Ex aus Freising hat unter dem repressiven und sexistischen Milieu als Jugendliche auch sehr gelitten und ist bei erster Gelegenheit aus Bayern abgehauen.
Alles anzeigenBesonders zum schmunzeln auch dieser Absatz
ZitatMerz lobte derweil Söder für die Aufarbeitung der Affäre. Dieser habe in den vergangenen Tagen eine verdammt schwierige Aufgabe gehabt, und die habe er bravourös gelöst.
Das sehen übrigens auch 58% der Deutschen und 72% der Bayern so.*
*Zumindest Zustimmung für Söder, Aiwanger nicht zu entlassen.
Die Deutschen sind ja auch nicht die Hellsten, was Geschichtsbewusstsein betrifft.
Was steht denn bei Dir im Pass unter Nationalität?
Hauptsache, die Bayern und Sachsen kommen hier nicht in den schönen Norden und nehmen uns die Arbeitsplätze weg!
Nur mal so, die Sachsen sind s chon lange da.
Nieder mit den Sachsen.
Nur mal so, die Sachsen sind s chon lange da.
Seit 78 Jahren? oder auch vorher
Es gibt da so Bücher... deutsche Geschichte, da wird so etwas erklärt. Oder auf Wikipedia... oder, im großen Brockhaus.
Wie gesagt: Was Aiwanger da abzieht, hat weder etwas mit Aufklärung noch mit Reue zu tun. Souverän sieht anders aus.
Leider sind seine Wähler intellektuell genau so drauf wie er. Kein Wunder, dass die ihn bis ins Grab verteidigen.
Die weltoffenen und schlauen Leude aus den bayerischen Bergen und Wäldern.
Das Ergebnis zeigt meiner Meinung nach, wie weit sich mittlerweile auch "normal-konservative" Wähler von einer gesamtgesellschaftlichen Realität entfernt haben. Die Flugblattaffäre wird nicht zu Lasten Aiwangers, vielmehr seine Reaktion, sich nicht von den "linksgrünen Mainstream Medien" unterkriegen zu lassen, zu seinen Gunsten ausgelegt. Eine perfide Trump-artige Underdog-Logik. Dahinter steckt ein weit verbreitetes Misstrauen gegenüber demokratischen Institutionen. Es ist pervers, wenn man daran denkt, dass es hier um Konservative geht. Die Leute sind zudem so stark anfällig für die nächste Scheisslüge, so lange "die da oben" das Gegenteil behaupten, dass man sie leicht zur AFD treiben könne.
Als Kontrast dazu die transparente Amtsführung der amtierenden Innenministerin und Kandidatin für das Amt des hessischen Ministerpräsidenten:
Ich bin ziemlich sicher, dass sie nicht hessischer Ministerpräsident werden möchte.
Das kapieren Konservative nie.
Hatte auch das Gefühl, dass er wenigstens dieses Mann-Frau-Schema mittlerweile verinnerlicht hätte.
Ich persönlich finde, dass es grammatikalisch so mehr Sinn ergibt.
Frau Faeser wäre die elfte Person im Amt der hessischen Ministerpräsidentin. Davon waren 10 Männer.
oder
Frau Faeser ist die erste Frau im Amt der hessischen Ministerpräsidentin.
Na nun nimmst Du aber andere Sätze. Bei deinem ersten Satz kannst Du ruhig die weibliche Form nehmen. Das macht auch grammatikalisch Sinn:
"Als Kontrast dazu die transparente Amtsführung der amtierenden Innenministerin und Kandidatin für das Amt der hessischen Ministerpräsidentin."
Und Deine anderen Sätze könnte man gendern. Biddöschön....
Geht ja eher darum, dass das Amt selbst kein Geschlecht hat, sondern nur das grammatikalische. Es gibt nicht einerseits das Amt des Ministerpräsidenten und dann noch das Amt der Ministerpräsidentin, alle sind Kandidaten für das selbe Amt.
Wenn es allerdings um sie als konkrete Person geht, dann ist die weibliche Form zu verwenden, weil sie Kandidatin ist und Innenministerin.
Das Amt ist also männlich. Komische Sache....