Politischer Zoff-Thread oder so

  • Nee. Rassismus funktioniert immer, unbeleckt von jeder Empirie oder tatsächlichen gesellschaftlichen Problematik. Die Juden waren empirisch auch genau gar kein Problem.


    Sollten eigentlich gerade die Deutschen wissen.

  • Ich möchte es nochmal deutlich formulieren: Die Migrationsthematik ist überhaupt nicht die Ursache. Die wird wegen der Sündenbockfunktion gewählt zu Mobilisierungszwecken. Um Neid zu schüren. ("Bevölkerung austauschen" und ähnlicher Schwachsinn.)


    Beleg: Rechtspopulismus ist dort am stärksten, wo am wenigsten Immigration ist, empirisch.

    Das ändert doch aber nichts an der These, dass der Kontrollverlust bei der Migration Auslöser für das Erstarken des Rechtspopulismus ist. Auch wenn weniger oder keine Probleme mit Migration bestehen, dann können Politiker das Thema gut verwenden, siehe Polen oder Ungarn, indem man sagt, die EU möchte, dass wir die gleichen Probleme bekommen wie Frankreich, Deutschland oder Schweden.

  • Wie gesagt: Ich sehe keinen Zusammenhang zwischen tatsächlicher Immigration und Rechtspopulismus whatsoever.


    Natürlich gibt es Probleme mit Migration. Aber keine auf gesellschaftlicher Ebene.


    Das zeigt sich auch in anderen Ländern, etwa den USA. Dass Migration dort ein gesellschaftliches Problem wäre, ist absurd und wurde von Rechtspopulisten herbeigeredet, nichts anderes. Und auch hier wieder: Trump wird u.a. in Appalachia gerne gewählt. Dorthin gibt es keine Migration, wer wollte schon in diese aufgegebenen Gegenden?


    Wir brauchen sogar Migration, dringend, angesichts der demografischen Entwicklung. Aber selbst hochqualifizierte Fachkräfte wollen nicht in Deutschland bleiben, eben wegen Rassimus.


    Im übrigen habe ich Deine Beteiligung hier im Forum geschätzt. Aber seit deinem Entgleiten bezüglich Kreuzberg habe ich kein Interesse an Diskussion mit Dir, da hast Du die Maske fallen lassen und alles, was dahinter ist, ist eine hassverzerrte Fratze. Schade, denn eigentlich könnten wir konservative Beteiligung hier brauchen.

  • Rechtspopulismus ist dort am stärksten, wo am wenigsten Immigration ist, empirisch.

    Das möchte ich hervorheben, da ich das schon lange denke! Zufällig bin ich morgen in Berlin und fahre dort auch gezielt nach Kreuzberg, wo ich vor über 40 Jahren gewohnt habe. Bin auf die Veränderungen gespannt.

  • Ich weiß ja nicht, ob du die Nachrichten verfolgst diesbezüglich, aber der New Yorker Bürgermeister hat kürzlich gesagt, dass Migration seine "Stadt zerstöre", seit letztem Jahr hat New York 110,000 Migranten aufgenommen. (https://www.srf.ch/news/intern…selbst-demokraten-zu-viel)


    Migration ist nunmal nicht gleich Migration. Der Großteil der Bevölkerung sieht qualifizierte Migration als Bereicherung an und auch völlig zu Recht. Allerdings führt der Kontrollverlust an den Grenzen zu einer Einwanderung in die Sozialsysteme, die Deutschland nicht gebrauchen kann und den Gesellschaftsvertrag sprengt. Denn die Renten sichert man nicht mit Sozialhilfeempfängern.

    Die These dass hochqualifizierte Fachkräfte aufgrund Rassismus nicht bleiben wollen halte ich für unplausibel. Wer hochqualifiziert ist, dem fällt es leichter woanders einen Job zu finden der mehr Geld einbringt und weniger Steuern und Sozialabgaben nach sich zieht.

    Bei der Anwerbung von Fachkräften müsste man vielleicht deutlicher auf die Vorteile hinweisen, die aufgrund der hohen Steuern und Abgaben entstehen (mal gucken wen man überzeugt) und tatsächlich ein bißchen mehr serviceorientiert arbeiten und vielleicht mehr Bereitschaft für Englisch in den Ämtern oder online Formulare ohne überbordende Demokratie. (Aber erzähl das einer großstädtischen Ausländerbehörde die genug mit Flüchtlingen zu tun hat)

  • Was Leute sagen, interessiert mich nicht.


    Hier sind auch auch genug Teilnehmer, die auf Deine Setzung "Rechtspopulismus ist verursacht durch Immigration" eingehen.


    Ist halt falsch. Lies die Forschung zum Thema, beschäftige Dich mit der empirischen Lage.


    Was Du für plausibel hältst, hat für mich keinen Aussagewert.

  • Zum Beispiel diese:


    Zitat

    Studies examining the link between migration and far-right support have found mixed empirical results, using various measures of immigration. (...)We find some evidence that relatively large economic and cultural differences between natives and immigrants are conducive to RWP support in Western European countries.

    https://journals.sagepub.com/doi/abs/10.1177/1354068819849888?journalCode=ppqa


    Oder diese:


    Interessanterweise wurde hier 2014 genau vorausgesagt was passiert. Ansonsten interessant: individualistische Gesellschaften reagieren anders als eher kollektivistische.


    ifo Institut

    https://www.ifo.de › DocDLPDF

    Immigration and the Rise of Far-Right Parties in Europe

  • Also siehst du in der aktuellen Migrationslage keine Probleme ?


    Keine von gesellschaftlicher Größenordnung, ja.


    Der Krieg in der Ukraine ist eins. Der Klimawandel ist eins. Die wirtschaftlichen Folgen des Krieges in der Ukraine für uns sind eines. Die Obsoletheit der "Deutschland-AG" ist eins. Und die Diskreditierung der Politik und demokratischer Institutionen und Prozesse durch Rechtspopulisten ist eins. Der Aufstieg des Rechtspopulismus ist eines.


    Migration wäre im Vergleich dazu absolut handhabbar. Aber an diesem Thema wird diese Gesellschaft nicht zugrunde gehen. An einem der obigen schon. Wo blue valentine Recht hat, hat sie Recht.

  • Die Wähler in Europa sehen das ganz offensichtlich anders, der Brexit wurde maßgeblich durch das Thema ausgelöst, die Wahl von Trump ebenso. Auch in Deutschland ist das Thema Migration jetzt wieder eines der Themen das für die Deutschen am wichtigsten ist. Immer wenn das Thema wieder auftaucht dann ist auch die AfD stark. Wie erklärst du den Zusammenhang den dann?


    Ich sehe im Übrigen auch, dass das Thema Migration handhabbar ist, aber dazu müsste man es erstmal angehen. Es ist bezeichnend wie die Bundesregierung beim Thema Migration auf europäische Lösungen verweist, da Deutschland das Problem nicht alleine lösen könne, gleichzeitig aber genau diese Lösungen blockiert und beim Klimaschutz geht die Bundesregierung davon aus, dass wenn es keine europäischen oder weltweiten Lösungen gibt, dann geht man erstmal mit gutem Beispiel voran, tatsächlich ist man aber niemandem ein Vorbild.

  • Ok. Es is trotzdem eines der wichtigsten Themen der Deutschen derzeit.



    ARD-DeutschlandTrend: Bürgerinnen und Bürger sehen wichtigste politische Probleme bei den Themen Wirtschaft und Zuwanderung/Flucht
    Köln (ots) - +++ Achtung Sperrfrist (Print, Radio und Online): 18.00 Uhr +++ Nachrichtenagenturen: Keine Sendesperrfrist, bitte mit Sperrfristvermerk…
    www.presseportal.de


    Zitat

    Mehr als jeder vierte Deutsche ist der Meinung, die Politik müsse sich vordringlich um die Wirtschaft kümmern. 28 Prozent halten sie aktuell für eines der beiden wichtigsten politischen Probleme. An zweiter Stelle folgen die Themen Zuwanderung und Flucht, die von 26 Prozent genannt werden. Das hat eine repräsentative Umfrage von infratest dimap unter 1.310 Wahlberechtigten für den ARD-DeutschlandTrend von Montag bis Mittwoch dieser Woche ergeben.

  • ... "eines der Themen"... überlesen?

    Ein weiteres Thema ist der Liberalismus in Form des neuen Selbstbestimmungsgesetzes, dann die Folgen des Klimawandels und die Umsetzung von Maßnahmen um dagegen zu steuern, desweiteren eine diversere Gesellschaft mit den Forderungen von Minderheiten an der Teilhabe und Mitgestaltung der Gesellschaft usw.

    All das sind Themen, von den die Rechten als Gegenentwurf nur zurück in die Vergangenheit anbieten.


    Und dem zu folgen, löst dann welches Problem?

  • Ja sind alles Themen, die die Bevölkerung unterschiedlich ansieht, der eine mehr der andere weiniger. Aber was sind die Rechten? Wo fangen sie an?


    Warum haben die Grünen der Laufzeitverlängerung der 3 Atomkraftwerke nicht zugestimmt? Und die Grünen in Finnland erlauben befürworten neue? Warum ist die SPD in Dänemark bezüglich Immigration strenger als die CSU? Alles Fragen die in Deutschland rechts gewertet werden.