Politischer Zoff-Thread oder so

  • Wie schon an anderer Stelle geschrieben, sind einige der Protagonisten von LandSchaftVerbindung auf einem falschen Weg. Sowohl was Ziele (Neuwahlen) als auch Mittel (Privathäuser, Generalstreik) angeht. Das dann (mutmaßlich) noch völkische Ideen dahinterstecken macht es nicht besser.

    Der Deutsche Bauernverband und seine Gliederungen hat den Anspruch nach Innen und Außen "die Bauern" zu sein. Er warnt davor, Bündnisse mit Antidemokraten einzugehen!


    Einen Vergleich mit der LG finde ich persönlich nicht zielführend. Es geht hier um einen Kampf gegen die einseitige finanzielle Benachteiligung einer Bevölkerungsgruppe. - Ja Bevölkerungsgruppe und nicht Wirtschaftszweig, Landwirt zu sein ist Lebenseinstellung und Identität für mich und die allermeisten der Berufskolleg*innen.

    Die Streichungen, die im Raum stehen, machen bei mir etwa ein halbes Nettojahresgehaltes eines meiner Mitarbeiter aus.

    WIeviel das in Liter Milch, Kisten Bier oder Saarländern macht interessiert mich nicht.

  • Einen Vergleich mit der LG finde ich persönlich nicht zielführend. ... Landwirt zu sein ist Lebenseinstellung und Identität für mich und die allermeisten der Berufskolleg*innen.

    Und die LG findet, es wäre notwendig dafür zu sorgen, dass die Erde ein Klima behält, in dem Landwirt zu sein überhaupt möglich ist. Warum sollte man das nicht vergleichen?

  • Einen Vergleich mit der LG finde ich persönlich nicht zielführend. [...]

    Die Streichungen, die im Raum stehen, machen bei mir etwa ein halbes Nettojahresgehaltes eines meiner Mitarbeiter aus.

    Eben. Während es bei der LG um die Lebensgrundlage für Millionen von Menschen geht. Da reicht ein halbes Nettojahresgehalt nicht mehr aus.


    Disclaimer: Das ist sehr bewusst extrem polemisch und unsachlich formuliert.


    Was ich damit sagen möchte: Es geht halt nicht um Themen, Fakten und deren sachliche Einordnung, sondern um Gefühle, deren Gewichtung und persönliche Befindlichkeiten. Und das meine ich komplett wertfrei und ohne Vorwurf. Ich mache mir aufgrund des Klimawandels Sorgen um meine Zukunft, "der Bauer" macht sich aufgrund der bevorstehenden (finanziellen) Veränderungen Sorgen um seine Zukunft. Beides wird eine Berechtigung haben. Womit wir wieder am Anfang der Diskussion sind: Wieso das eine eine kriminelle Handlung und das andere ein legitimer Protest sein soll, kann ich nicht nachvollziehen.

  • Ok, also herrschen medial gravierende Unterschiede zwischen Klimaklebern, Bauern und Friedensbewegten. Quasi Triple-Standards. Krass.


    Vergleicht man beides thematisch, so sind Klimakleber und Landwirtschaft wohl zumindest Äpfel mit Birnen. Medial hingegen sehe ich den Vergleich aber auch überhaupt nicht. Wo schwenken die KK denn Deutschlandfahnen, rufen zu Gewalt auf, werden von Rechten gekapert? Da trifft für mich der Vergleich von @juk96 viel mehr zu. Weder fordern die Reicheltmedien oder SPON oder irgendwer dazwischen derart flächendeckend "Distanzierungen" der Hauptprotestverantwortlichen noch werden die Deutschlandfahnen auf das Gesamtanliegen zurückgespiegelt, bzw. schlimmere Fähnchen und Aufrufe handverlesen und als pars pro toto für die Gesinnung aller und des Themas überhaupt genommen. War etwa bei den Friedensbewegten alles noch der Fall.

  • OK, Missverständnis. Ich habe keine Probleme mit den Protesten der LG. Und auch nicht mit einer Treckerblockade auf der Autobahn. Und auch nicht mit einem Bahnstreik.

    In Einzelfällen (also wenn ich davorstehe) würden mich alle drei Dinge schwer nerven.

  • und wieviele Mitarbeiter hast du?

    Es interessiert mich wirklich, wie sich die Streichung der Dieselsteuerbefreiung z.b. in deinem Betrieb, auswirkt.


    Ich hab jetzt mal bei agrarheute gegoogelt:

    Für einen durchschnittlichen Haupterwerbsbetrieb war die Erstattung von 21,48 Cent/l Diesel im Wirtschaftsjahr 20/21 insgesamt 2.883 € wert. Das macht pro Monat 240 €, die vermutlich nicht den halben Lohnkosten eines Mitarbeiters entsprechen. Wo habe ich den Denkfehler?

    2 Mal editiert, zuletzt von Nebensache ()

  • Marko Buschmann hat sich auch schon geäußert:

    Zitat

    Wer Leben und Leib anderer Menschen gefährde, überschreite die Grenze des akzeptablen Protests. Der Justizminister sprach von "Protestformen, die zum Teil ins Kriminelle hineinreichen".

    Wer Straßenblockaden errichte, mache sich möglicherweise der Behinderung von Rettungskräften sowie der Nötigung strafbar. Und wer Rettungswege oder Krankenwägen blockiere, könne sich unter Umständen einer fahrlässigen Körperverletzung schuldig machen, sagte Buschmann.

    Infolge dieser Straftatbestände könne es nicht nur Geldstrafen, sondern auch Freiheitsstrafen geben - "das möge bitte jede und jeder bedenken, die glauben, dass sie über unseren Gesetzen stehen". Er sei "voller Vertrauen" in die Justizbehörden, dass sie dieses Strafrecht hier zur Anwendung bringen, ergänzte der FDP-Politiker.

    (okay reicht...)

  • Marko Buschmann hat sich auch schon geäußert:

    Zitat

    Wer Leben und Leib anderer Menschen gefährde, überschreite die Grenze des akzeptablen Protests. Der Justizminister sprach von "Protestformen, die zum Teil ins Kriminelle hineinreichen".

    Wer Straßenblockaden errichte, mache sich möglicherweise der Behinderung von Rettungskräften sowie der Nötigung strafbar. Und wer Rettungswege oder Krankenwägen blockiere, könne sich unter Umständen einer fahrlässigen Körperverletzung schuldig machen, sagte Buschmann.

    Infolge dieser Straftatbestände könne es nicht nur Geldstrafen, sondern auch Freiheitsstrafen geben - "das möge bitte jede und jeder bedenken, die glauben, dass sie über unseren Gesetzen stehen". Er sei "voller Vertrauen" in die Justizbehörden, dass sie dieses Strafrecht hier zur Anwendung bringen, ergänzte der FDP-Politiker.

    (okay reicht...)

    Sind die Treckerproteste angemeldet?

    Im Ernst, was unterscheidet die Proteste der Bauern von denen der LG?

    Ich verteidige einen Aktivisten und möchte in der Berufungsinstanz gern mal mit dem Gericht und der StA über die unterschiedlichen Behandlungsweisen sprechen.

    Wenn man das erstinstanzliche Urteil liest, wundert man sich schon…

  • (tagesschau.de)

    "Entwurf des Arbeitsministeriums

    Vorübergehend kein Bürgergeld für Job-Verweigerer

    ...Nur Unterkunft und Heizung zahlt der Staat weiter."


    Oha.

    Das Essen für Job-Verweigerer organisiert dann die Tafel?

    Asozial und peinlich.

    Fortschritt zum Vorgestern.

    Oder sind schon wieder Wahlen?





  • Verstehe nicht, was daran asozial und peinlich sein soll. Schade finde ich, dass durch solche Regelungen der Eindruck in der breiten Masse entstehen könnte, dass erstmal alle Empfänger von Bürgergeld unter Verdacht stehen, Job-Verweigerer zu sein.


    Aber was ist asozial daran, jemandem, der Jobangebote ignoriert und kein Bock hat, zu arbeiten, Leistungen zu streichen?