Politischer Zoff-Thread oder so

  • Es kursieren Listen mit Forderungen für den Streik am Montag, in denen offen eine Einstellung der Waffenlieferungen an die Ukraine und eine Annäherung an Russland gefordert werden. Beides total bäuerliche Themen.

    Ich bin überzeugt, dass es der Mehrheit der Peotestierenden nicht darum geht, aber es mischt sich gerade viel unter die Massen.

    Total bäuerlich könnte das sein. Ich weiß aber nicht, ob das Thema auch in Deutschland für Bauern ein Problem wurde. Unsere Medien haben darüber, so weit ich weiß, in Bezug auf einheimische Bauern, nicht geschrieben.

    Zitat


    Weil die üblichen Exportwege für ukrainische Landwirtschaftsprodukte über das schwarze Meer durch Russland versperrt sind, hatte die EU sogenannte Solidaritätskorridore eingerichtet, also Zölle für die Einfuhren in die EU abgeschafft, unter der Annahme, dass das Getreide die EU-Länder als Transit durchquert und dann in seinen Zielländern in Afrika landet. Landwirtschaftsprodukte sollten somit durch Polen geleitet werden, aber nicht dort auf den Markt gelangen. Weil das nicht gelang, verhängte Polen im April einseitig einen kompletten Einfuhrstopp.

    https://www.tagesschau.de/ausl…-getreideimporte-100.html

  • Ist ja auch kompletter Blödsinn, der von rechten Spinnern eingeworfen wird.


    Ich kann euch versichern, dass die Mehrheit der Landwirte diese Anliegen nicht unterstützt und dafür auch nicht auf die Straße geht.


    Ihr dürft auch gerne das Gespräch suchen und sie werden euch sachlich darüber aufklären.

  • Das sage ich ja auch. Aber auch die, die das fordern, werden da mit demonstrieren. Mein Beitrag war ja eine Reaktion auf Broncos Anmerkung, dass die Proteste bzw. einzelne Landwirte instrumentalisiert werden. Und das scheint zu passieren.

  • Populismus-Ulf (Poschardt) jetzt also mit dem Take, dass Habeck ein Loser ist, weil er die Demonstranten nicht wie anno dazumal Helmut Kohl eigenhändig verprügelt hat. Immer, wenn du glaubst, dass es nicht noch absurder werden kann. (Quelle: X)

  • Link zu n-tv

    Expertin über die neue Partei "Sahra Wagenknecht hätte kaum einen besseren Zeitpunkt finden können"

    Interessant daran finde ich weniger die SW Thematik (da ist ja noch sehr vieles nebulös) sondern die auch nach meinem persönlichen Empfinden schon lange überholte Links-Rechts-Einteilung von Parteien. Die Welt war früher einfacher.

    Vermutlich ein alter Hut, aber die schematische Darstellung des Spektrums politischer Parteien in Deutschland in der freiheitlich-autoritären Dimension und nach ihren wirtschaftspolitischen Positionen fand ich besonders in zwei Punkte interessant.

    Nach der Analyse werden die Grünen freiheitlicher als die FDP und die FDP weiter rechts stehend, als die AfD eingeschätzt. Die Deutlichkeit hat mich schon überrascht, den Rest hatte ich so erwartet.

  • ja interessanter artikel. allerdings frage ich mich , warum wagenknecht in der migrationsfrage immer rechtspopulismus vorgeworfen wird, während die ampel unter mitwirkung von spd und grünen in den letzten jahren z.b. in der asylpolitik immer stärker auf eine abwehrpolitik einschwenkt, die spd mit merkel schon mit dem sogenannten türkeideal, spd und grüne aber nie als rechtspopulistisch bezeichnet werden.


    fabio di masi ist ein guter mann. der ist eine echte verstärkung für wagenknecht. der ex- ob von düsseldorf hat auch grad rübergemacht. also von der spd zu wagenknecht.

  • Nebensache

    Zitat


    FDP weiter rechts stehend, als die AfD eingeschätzt

    Die rechts -links Achse stellt ledig die wirtschaftspolitischen Positionen dar. Ist dann doch nicht verwunderlich, dass die FDP rechter als die "Höcke" - AFD steht.

  • ja interessanter artikel. allerdings frage ich mich , warum wagenknecht in der migrationsfrage immer rechtspopulismus vorgeworfen wird, während die ampel unter mitwirkung von spd und grünen in den letzten jahren z.b. in der asylpolitik immer stärker auf eine abwehrpolitik einschwenkt, die spd mit merkel schon mit dem sogenannten türkeideal, spd und grüne aber nie als rechtspopulistisch bezeichnet werden.


    fabio di masi ist ein guter mann. der ist eine echte verstärkung für wagenknecht. der ex- ob von düsseldorf hat auch grad rübergemacht. also von der spd zu wagenknecht.

    Union, SPD, Grüne und FDP sind in der Vorstellung der meisten Journalisten immer noch oder was die Grünen angeht mittlerweile die "normalen, klassischen, systemtragenden" Parteien, die letztlich im Grunde niemals wirklich böse sein können. Selbst wenn sie böse Dinge tun.

    Böse Dinge sind nur wirklich böse, wenn sie von bösen Parteien gemacht werden.

  • Die Preise werden nicht durch den Verbraucher gemacht, sondern durch den Wettbewerb. Würden alle zusammen die Preise anheben, würde die Verbraucher diese auch bezahlen müssen zum Beispiel für Grundnahrungsmittel. Der Handel ist sehr mächtig in diesem Land und gaukelt dem Verbraucher vor, dass er der Robin Hood für Ihn ist. In Wahrheit ist er der Martin Kind für den Verbraucher.

  • Nebensache

    Zitat


    FDP weiter rechts stehend, als die AfD eingeschätzt

    Die rechts -links Achse stellt ledig die wirtschaftspolitischen Positionen dar. Ist dann doch nicht verwunderlich, dass die FDP rechter als die "Höcke" - AFD steht.

    theoretisch nachvollziehbar. Ich bin aber noch klassisch mit dem rechts links Schema politisiert worden. Angenommen „der Wähler“ sieht es so wie ich? Wenn die FDP damit leben kann wirtschaftspolitisch abgeschlagen am rechten Rand wahrgenommen zu werden, ok.


    Die Grünen freiheitlicher als die FDP, ist das verwunderlich?

    Selbst wenn die FDP das in der Selbstwahrnehmung vermutlich anders sieht, was tut Lindner gegen das Bild? Ist er erfolgreich?


    Vielleicht sollte eine dritte Achse eingeführt werden? Glaubwürdigkeit der Politiker!

    Einmal editiert, zuletzt von Nebensache ()

  • Der Rechte Rand ist ja immer eine Definition. Ich glaube nicht, dass die FDP und ihre Wähler ein Problem damit haben als wirtschaftsliberalste Partei wahrgenommen zu werden. So könnte man die Achse (rechts / links) auch interpretieren. So ist doch auch das Selbstverständnis der FDP. Im Übrigen steht die Linke im Diagramm dem linken Rand näher als die FDP dem rechten Rand.

  • Stimmt, ich habe nachgemessen! 🤔


    Und gibt es für das Kriterium „wirtschaftsliberaliät“ keine Mitte oder Vernunft? Je liberaler, je besser? Hauptsache nicht links?

    2 Mal editiert, zuletzt von Nebensache ()

  • Es geht bei der Dimension um entweder mehr staatliche Eingriffe in die Wirtschaft (links) gegenüber weniger staatliche Eingriffe (rechts). Eine "goldene Mitte" zu finden hängt ja von den eigenen politischen Überzeugungen ab und nicht, dass es eine objektive Mitte gäbe.

  • Ich erinnere mich daran, dass mein Opa zu Lebzeiten zu mir sagte: Sozialismus heißt "friss oder stirb" und Liberalismus heißt "Der frühe Vogel fängt den Wurm" :D . Darüber könnte man bestimmt hunderte Seiten diskutieren, aber das war an dieser Stelle eher als Anekdote gemeint.


    Ich fühle mich mit meinen Werten und Ansichten aktuell nirgendwo so richtig gut politisch vertreten. Das geht aber wohl leider einigen so. Als eigentlich klassischer SPD-Wähler hat man es nicht leicht - ich stehe hinter vielem nicht, was das Kabinett um Olaf Scholz so beabsichtigt und beschließt.


    Wirtschaftsliberalismus war für mich persönlich noch nie rechts verortet, aber vielleicht definiere ich das auch falsch. Ein "bürgerlich-konservatives" Paradigma ginge für mich da schon eher in die Richtung.

  • Zum Thema Rechts und Links. Dies sind auch aus meiner Sicht nur Orientierungspunkte, die nicht falsch sind, allerdings sehr grob.


    Mittlerweile bevorzuge ich die beiden Achsen von Thomas Piketty:

    - Für Umverteilung versus gegen Umverteilung

    - Für Migration versus gegen Migration


    Die AFD sehe ich im Quadranten „Gegen Umverteilung“ und „Gegen Migration“ und die FDP im Quadranten „Gegen Umverteilung“ und mit Abstrichen „Für Migration“. Nach diesem Modell haben beide Parteien schon ordentliche Schnittstellen.


    Ich könnte mir vorstellen, dass zusätzliche Achsen in Bezug auf die Einschätzung der Parteien noch mehr Klarheit bringen.

  • Was in Deutschland schon rechts ist, ist in anderen westlichen Ländern aktuell noch die "Mitte". Eine sehr besorgniserregende Entwicklung. Hoffentlich kommt es bei Euch nicht zu Neuwahlen.