Politischer Zoff-Thread oder so

  • Kann man jetzt nen Skandal draus machen, die Afd freuts. Nochmal, herzlichen Glückwunsch.

    DAS ist kein Skandal.

    Es geht darum, dass Frau Lang insbesondere aus der rechten Ecken und von solchen Gestalten wie Julian Reichelt schon lange aufs Korn genommen wird. Mit dem Tenor, dass sie weder einen Berufs- noch einen Studienabschluß hätte. Von diesen Leuten populistisch und polemisch verkürzt: Die Frau hat von nichts eine Ahnung.


    Ihr Auftritt hat diese, von den Rechten verbreitete Erzählung jetzt scheinbar bestätigt. Reichelt und Co können triumphieren. Das kann keinem wirklich gefallen, der sich für eine faire Behandlung von Frau Lang einsetzt.


    Vor diesem Hintergrund ist es für mich völlig unerheblich, ob die Durchschnittsrente oder der Median aussagekräftig ist oder nicht. Frau Lang hat nach ihren Ernährungsideen für Kinder mal wieder eine Flanke geöffnet und befeuert so selbst neue Polemik gegen sie.


    Es ist fatal, dass sie den Eindruck vermittelt, dass sie bei einem der größten gesellschaftlichen Probleme, nämlich der Situation der Rentner, nicht ausreichend informiert ist. Gerade bei ihr, die ohnehin ständig mit Vorurteilen gegen ihre Person zu kämpfen hat. Auch weil sie nicht über die Nonchalance eines Robert Habeck, Omid Nouripur oder einer selbst einer Sahra Wagenknecht verfügt, die derartige Vorkommnisse einfach weglächeln können.


    In der Tat, Linden : Die AfD freuts. Bedauerlicherweise.


    BTW: Mich wundert, dass der Beitrag von Wunderkind (#60.623) so wenig Zuspruch findet. Aus meiner Sicht hat @Wundeerkind sehr gut beschrieben, was aus meiner Sicht der wirkliche Punkt ist. Aber gut, das scheint leider nur eine Minderheitsmeinung zu sein.

  • Hm, also ich finde die Schätzung von 2000€ gar nicht so schlimm. Ist ein Drittel zu hoch, aber weit weg von einem Skandal oder kompletter Unwissenheit. Wenn sie jetzt 5000€ gesagt hätte - uff. Aber bezogen auf ihre aktuellen Rolle verstehe ich die Aufregung nicht.

  • zumal sie vermutlich abgewogen hat, eher zu hoch, als zu niedrig zu schätzen. Ich finde die Kritik weiterhin albern und unpolitisch, lausche aber, ob ich den von Wunderkind erwähnten Schuss noch höre.

  • zumal sie vermutlich abgewogen hat, eher zu hoch, als zu niedrig zu schätzen

    Eher anderherum wäre es mMn besser gewesen. So hätte sie vermittelt, dass sie wisse, dass es "so wenig" ist, dann aber doch etwas mehr an Rente gibt.


    Mach das mal beim Schätzen des Alters einer z. B. 33-jährigen Frau: "Oh sie sehen noch so jung aus wie Ende 30!"

  • zumal sie vermutlich abgewogen hat, eher zu hoch, als zu niedrig zu schätzen

    Eher anderherum wäre es mMn besser gewesen. So hätte sie vermittelt, dass sie wisse, dass es "so wenig" ist, dann aber doch etwas mehr an Rente gibt.


    Mach das mal beim Schätzen des Alters einer z. B. 33-jährigen Frau: "Oh sie sehen noch so jung aus wie Ende 30!"

    Vielleicht hat sie auch einfach überlegt, dass in den vergangenen Jahren tausende von gut verdienenden Fachleuten in Rente gegangen sind. Meine Güte. Niemand, wirklich niemand muss jede Zahl präzise im Kopf haben. Lanz weiß den Wert ja auch nur, weil sein Team ihn vorher recherchiert hat.


    Aber halt nur die Zahl, ohne Kontext. Das sagt dann für mich viel mehr über fehlende journalistische Qualität im Umgang mit statistischen Daten. Wie schon jemand anmerkte, der Durchschnittswert ist eine vollkommen belanglose Zahl. Viel interessanter sind der Median und die Verteilung auf die Perzentile.

  • zumal sie vermutlich abgewogen hat, eher zu hoch, als zu niedrig zu schätzen

    Eher anderherum wäre es mMn besser gewesen. So hätte sie vermittelt, dass sie wisse, dass es "so wenig" ist, dann aber doch etwas mehr an Rente gibt.

    der Logik kann ich noch weniger zustimmen, aber ich gebe auf.

  • Niemand, wirklich niemand muss jede Zahl präzise im Kopf haben.

    1.) Es wurde auch nicht nach der präzisen Zahl gefragt. Es wurde nach der ungefähren Zahl gefragt.


    2.) Es geht nicht um irgendeine Zahl, sondern um die Einkommenssituation einer großen, wachsenden Bevölkerungsgruppe.


    3.) Von jemanden, der Mitglied im Familienausschuß und stellvertr. Mitglied im Ausschuß für Arbeit und Soziales ist und selbst die Sozialpolitik als einen ihrer politischen Schwerpunkte bezeichnet, darf man gerne mehr Fachkenntnis erwarten. Niemand, wirklich niemand erwartet, dass sie Rentenexpertin ist.


    4.) Lanz und die beiden anderen Diskussionsteilnehmer sind nicht weiter darauf eingegangen, dass sich Frau Lang verschätzt hatte bzw. nicht mal ungefähr die Durchschnittsrente wußte, sondern es ging vielmehr darum, ob sie (Frau Lang) die Rentenhöhen als "gerecht" empfinden würde, was sie dann verneinte. Daher erübrigte sich auch das Zerlegen in Durchschnittsrente, Meridian oder sonstwas.




    Aufgrund der allgemeinen Diskussion nicht nur hier habe ich mir die Sendung komplett angesehen. Dabei war das Rententhema nur ein kleiner Bruchteil. Vielmehr ging es um Glaubwürdigkeit und Vermittelbarkeit von (sozial)politischen Entscheidungen. Mein Eindruck ist, dass sie die Ampel-Politik und sich selbst nicht gut präsentiert hat. Dabei war Lanz gar nicht mal so aggressiv wie häufig bei anderen "Gästen".

  • Mir reicht es, dass ein Fachmann mir mal sagte, dass ich als Frau meiner Generation eine überdurchschnittliche Rente zu erwarten habe.

    Meine letzte Prognose lag bei 1.451 € brutto (ohne ZVK).

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    Dann gehört Thailand auf Sanktionsliste, bis soetwas aufhört.

    Dafür ist die Liste doch da.

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    www.berliner-zeitung.de


    Eigentlich müsste es einen Aufschrei in der Medienlandschaft aufgrund dieser Entwicklung geben. Aber das Thema wird kleingekocht. Man könnte in Anbetracht der Tatsache, dass hier ein Grundpfeiler jeder freiheitlichen Gesellschaft auf dem Spiel steht, schon fast von dröhnendem Schweigen sprechen. Erschreckend.