Politischer Zoff-Thread oder so

  • :badidea:

    Hier rotzt ein Rechtspopulist in gewohnter Manier seine Meinung dekontextualisiert ins Forum und weil er die Basis seiner dünnen Argumentation schuldig bleibt, hat der Rest die die Finger stillzuhalten.

    Wieso dekontextualisiert? Der Kontext ist, dass ein Ratgeber zum Thema Transsexualität für Eltern angeblich jugendgefährdend ist, ein Magazin für Minderjährige, gefördert durch das Familienministerium jedoch wilde Fetischthemen behandelt. Einmal wird mit dem Schutz Minderjähriger argumentiert, in einer Broschüre deren Adressaten sie gar nicht sind, wenn aber etwas in den politischen Zeitgeist passt ist es genehm, auch für 14-Jährige angemessen und muss großzügig unterstützt werden.

  • Kiebitz

    Diskursgrundlage: die Broschüre, in Gänze für alle lesbar und damit beurteilbar.


    Stattdessen: Deine -politisch im rechten Meinungsspektrum verortbare - Grundhaltung, der ein Artikel im rechtspopulistisch verorten Medienhaus Springer, der scheinbar wiederum die Broschüre nicht im Kontext, sondern ausschnittsweise im eigenen ideologischen framing verarbeitet.

  • Für Deine Quelle:


    diese Maßnahmen sollten nach den bisherigen Erfahrungen ganz dringend auf kirchlich organisierte Freizeiten angewendet werden.

    Denn: die Inhalte der Broschüren zielen auf eine individuelle Selbstermächtigung und ein auf Konsens basiertes Sexualverhalten ab.


    Wie anders und besser soll Jugendschutz gefördert werden?

  • Warum ist das ein Fall für den Jugendschutz?

  • Mit einem ähnlichen Problem kam gestern eine Kollegin auf mich zu, und Sie meint, dass ihre Friseurin AFD Sympathisantin sei und sie sich nun eine Neue sucht.

    Stabil bleiben und um 14:00 zum Opernplatz!

  • Bitteschön, man muss ein bißchen tricksen, weil sie auf der Homepage nicht mehr verlinkt ist. https://lambda-online.de/wp-co…2022/09/out59_web_fin.pdf


    Vielleicht interessiert euch auch, wie man Minderjährige auf Jugendfreizeiten nicht nach Geschlechtern getrennt unterbringen muss, mit dieser Handreichung: https://lambda-online.de/wp-co…tlichen-Unterbringung.pdf

    Mal so rein interessehalber gefragt:

    Über welche Themen das Magazin insgesamt so berichtet, hast Du nachgeschaut?

    Welche anderen Magazine und Projekte mit welchen Inhalten das Ministerium fördert, ebenfalls?

    Oder gibst Du einfach nur eine Meldung von wo auch immer wider?


    Wenn letzteres stimmt, würde ich erstmal Kontext herstellen, bevor ich wegen eines Artikels oder von mir aus einer Ausgabe den großen Skandal mit verschwendeten Steuergeldern an die Wand male. Dass der Staat nämlich grundsätzlich auch Projekte mit konservativen Ideen dahinter finanziell fördert, wenn sie sich dem Gemeinwohl auf der Grundlage des Grundgesetzes verschreiben, sollte bekannt sein. Und ich halte das im Sinne einer pluralistischen Gesellschaft auch für eine Selbstverständlichkeit, selbst wenn ich deren Anschauungen nur begrenzt oder gar nicht teile.

  • Das ist doch aber genau der Punkt den ich machen wollte mit dem Eingangsbeitrag. Ein Elternratgeber wird mit Jugendschutzbestimmungen bekämpft, aber die beiden von mir verlinkten Beiträge gelten als unproblematisch und werden sogar staatlich gefördert.

    Wenn man Eltern von vierzehnjährigen Kindern fragen würde, was denkt ihr wie hoch der Anteil ist der sagt, dass ihr Kind mehr über Daddy-Baby-Fetish erfahren sollte? Noch niedriger als die derzeitigen Ampelumfragewerte?

  • Ernsthaft? Wegen einer Auflage von 1000 Stück? Jeder Dorfmetzger hat ne größere Reichweite.


    Das ist genau diese Art von "Kreuzzug", der auch in den USA versucht wird zu führen. Rechten ist Diversität ein Graus, und nur weil es das Internet gibt, und dadurch höhere Aufmerksamkeit, heißt es nicht, dass es auch mehr gibt, die "unsere Kinder versauen". Was für ein Blödsinn. Ich bin sehr froh darüber, dass es heutzutage viel einfacher ist, Gleichgesinnte zu finden, die sich jahrzehntelang verstecken mussten, und ja, da finde ich eine Unterstützung des zuständigen Bundesministeriums mehr als angemessen. Da ist nichts dran verwerflich. Gar nichts.


    Edit: Eine Frage Kiebitz. Hast du Kinder?


    (Ich will mich nicht durch deinen Wust an Beiträgen wühlen. Da wird mir nur übel)

  • Es geht letztlich doch darum, wie viel sexuelle Selbstbestimmung man Jugendlichen bereits zutraut, bzw. wie sehr man sie mit erstmal Abseitigem erstmal alleine lässt. Und ob man Fetisch in einem Alter, in dem sich die Sexualität gerade entwickelt, quasi automatisch als pervers und somit jugendgefâhrdend definiert. Und ab man die emotionale Unterdrückung, die man durch solch eine Nichtthematisierung provozieren würde, wirklich als "heilsam" definieren kann. Gerade letzteres würde ich absolut nicht sagen. Solange die Menschen, die es praktizieren, darin bestärkt werden, dass das okay ist, solange es absolut freier Wille ist, ist es kackegal, ob du oder ich das "schräg" finden. Es tut auch "der Gesellschaft" nichts zuleide, es sei denn, es ist belegbar, dass eine Gesellschaft, in der sich 1 bis 2 Mü durch Urin in Windeln sexuell angekommen fühlen, zum existenziellen Scheitern verurteilt ist, aber das bezweifel ich doch stark.


    Was ist nun aber der Unterschied zum Verbot einer Broschüre, die auf die Gefahren einer zu frühen Geschlechtsangleichung verweist? Nun, er ist offensichtlich: Die sexuelle Selbstbestimmung von Jugendlichen wird eben nicht ernst genommen. Muss "die Gesellschaft" aber gar vor Horden an Heranwachsenden geschützt werden, die alljährlich ihr Geschlecht umdefinieren lassen? I doubt it. Es geht auch hier darum, sexuelle Selbstbestimmung für Minderheiten zu ermöglichen, nicht auszuschließen. Passt also beides sehr gut zusammen.