Politischer Zoff-Thread oder so

  • Ach, ich hoffe du hast noch mein eingefügtes die (du) gesehen.

    Aber ehrlich sehe ich die bürgerliche Mitte verschobener und vor allen Dingen sehe ich keinen Wirtschaftsliberalismus der Grünen. Könntest du mir erklären.

    Ich wähle eher Lindner als Merz. Bin ich jetzt schlechter oder besser?

  • Ich kann und will Dir gegen Dein konstruiertes Bild von politischen Grundkonstellationen nicht argumentieren.

    Weil da einfach aus einer persönlichen Wahrnehmung - wo auch immer die herkommt - nichts substanzielles dahinter steckt.


    Schlecht zu wählen bedeutet für mich eine Partei zu wählen, die grundsätzliche Werte unserer freiheitlichen demokratischen Grundordnung aus welchen Gründen auch immer zur Verhandlungsmasse erklärt

    Ich hoffe, Du hast ein solides demokratisches Grundverständnis und die dementsprechenden Werterhaltung , den Handlungsspielraum bei den verschiedenen zur Wahl stehenden Parteien zur erkennen und dementsprechend zu bewerten.


    Wenn nicht, stehe ich gerne für die Auswertung, Reflexion und Interpretation der Aussagen der Politiker*innen im Verhältnis zum Parteiprogramm zur Verfügung.

  • Doch, deinen zweiten Absatz habe ich als herabsetzend empfunden, könntest du die Parteien einfügen und welche Parteien sind weiterhin in der Mitte der bürgerlichen Gesellschaft?

    Einmal editiert, zuletzt von finky ()

  • Kiebitz

    Google mal „die Grünen sind unser Hauptgegner“ und du wirst erstaunt sein, wie verbreitet die Kritik an Merz in diesem Punkt ist. Auch aus der eigenen Partei.

    Würde Merz folgende Aussage unterschreiben?

    „Unsere Hauptgegner sind die Faschisten und die Kommunisten, mit den Grünen streiten wir um die politische Mitte?“

    Vielleicht habe ich es überlesen, aber genau so eine Aussage erwarte ich von Merz. Warum kommt das in der Eindeutigkeit von ihm nicht? Weil er das so nicht sieht, denke ich. Und ich halte das Spiel von Merz für hundsgefährlich und er schadet damit Deutschland.

  • Kiebitz

    Google mal „die Grünen sind unser Hauptgegner“ und du wirst erstaunt sein, wie verbreitet die Kritik an Merz in diesem Punkt ist. Auch aus der eigenen Partei.

    Würde Merz folgende Aussage unterschreiben?

    „Unsere Hauptgegner sind die Faschisten und die Kommunisten, mit den Grünen streiten wir um die politische Mitte?“

    Vielleicht habe ich es überlesen, aber genau so eine Aussage erwarte ich von Merz. Warum kommt das in der Eindeutigkeit von ihm nicht? Weil er das so nicht sieht, denke ich. Und ich halte das Spiel von Merz für hundsgefährlich und er schadet damit Deutschland.

    Vielleicht weil du es nicht lesen willst?


    Zitat

    Innerhalb des verfassungsmäßigen Spektrums seien die Ampel-Parteien die Gegner. „Und in der Sache müssen wir uns heute am meisten mit der Politik der Grünen auseinandersetzen, weil die Politik der Grünen, insbesondere ihre Wirtschaftspolitik – so weit vorhanden – dazu beiträgt, dass dieses Land mitten in einer Deindustrialisierung steckt.“ Merz erklärte, die AfD stehe zu einem beachtlichen Teil außerhalb des Verfassungsspektrums Deutschlands. „Insofern ist es nicht nur ein Wettbewerber, nicht nur ein Gegner, sondern ein Feind unserer Demokratie. Und das ist für uns eine besondere Herausforderung.“

  • Er hat es sogar so eindeutig gesagt, dass Parteikollegen wie Polenz und Jung ihn für diese Aussage kritisiert haben, er würde damit, gerade nach der Landratswahl im thüringischen Sonneberg, den Eindruck erwecken er verharmlose die AfD :nein:


    Was sind auch einfach nur alle zu dumm zu verstehen was er meint .... war auf jeden Fall auch keine Absicht das so zu formulieren ... wird auf jeden Fall mal Zeit, dass er sich dafür entschuldigt (sic!), dass andere ihn missverstehen.

  • Es wurde bewusst oder versehentlich der Zusammenhang manipuliert. Natürlich machen Personen aufgrund dieser sinnentstellten Aussage die zitierten Äußerungen.


    "

    Die Aussage, dass die Grünen „auf absehbare Zeit die Hauptgegner“ seien, traf Merz bereits am 26. Juni in München nach einer gemeinsamen Präsidiumssitzung von CDU und CSU. Doch offenbar hat Merz den Satz über die Grünen so nie gesagt. Darauf aufmerksam machte der CDU-Politiker Matthias Hauer, der auf Twitter einen Ausschnitt aus der WDR-Sendung „Aktuelle Stunde“ vom 7. Juli teilte, in dem Merz Worte „sinnentstellend zusammengeschnitten“ worden seien.

    Auf Anfrage der Bild-Zeitung räumte der WDR den Fehler ein und sprach von einem ungünstigen Schnitt. „Durch den von Ihnen angesprochenen Schnitt kann der Eindruck entstehen, dass Friedrich Merz die Grünen auch als ‚Hauptgegner‘ im Vergleich zur AfD sieht. Dieser Eindruck war von uns nicht beabsichtigt. Es wäre in diesem Zusammenhang besser gewesen, den vollständigen O-Ton zu verwenden“, erklärte der öffentlich-rechtliche Sender."



    Upsi, da hat der WDR damals einen mittelschweren Skandal ausgelöst, der offensichtlich heute noch Menschen aufregt und der WDR sagt nonchalant, vielleicht hätten wir uns an Journalistische Standards halten sollen.

  • Kiebitz

    wenn Merz von seiner Partei eingefangen wurde, prima! Wenn die Aussage so schon immer von Herzen kommt, noch besser. Ich hatte das tatsächlich so von ihm nicht gelesen.

    Über „AfD ist eine Herausforderung, die Grünen sind der Hauptgegner“ denke ich nochmal nach.


    „Merz erklärte, die AfD stehe zu einem beachtlichen Teil außerhalb des Verfassungsspektrums Deutschlands. „Insofern ist es nicht nur ein Wettbewerber, nicht nur ein Gegner, sondern ein Feind unserer Demokratie. Und das ist für uns eine besondere Herausforderung“

    Einmal editiert, zuletzt von Nebensache ()

  • Total bescheuerte Aktion der Dame! Man frage sich aber, ob in anderen Gruppierungen ein sofortiger Rücktritt auch passiert wäre?

  • Der Unterschied, der auf der Hand liegt, ist, dass die Dame mit dem Hitlergruß offenkundig keine Sympathie zum Ausdruck bringen wollte.

    Als Protest gegen eine Verkehrskontrolle fraglos absolut unangebracht überhöht, mit Kanonen auf Spatzen geschossen.

    Es erscheint mir als ein häufig anzutreffendes Phänomen, dass, um negatives Handeln anzuprangern, in Deutschland (und auch in diesem Forum) schnell ein Nazivergleich (aka „Nazikeule“) angestellt wird.

    Für Menschen ihrer Generation vielleicht einfach der schnellstmögliche Vergleich, gerade weil/ wenn man sich so intensiv mit der NS-Zeit beschäftigt hat und diese für viele Leute damit eben die grundlegende Definition für böse und falsch ist.

    Selbst Polizisten, die Arschlöcher sind, vergleicht man aber nicht mit Faschos (obwohl ich das Erlebnis von Willkür bei Polizeihandlungen kenne), deshalb hat sie einwandfrei gehandelt und ihr Amt niedergelegt.

  • Das ist ja mal ein ganz wunderbarer Effekt der vielen Demonstrationen gegen Rechts.


    tagesschau.de: Hunderttausende demonstrieren in diesen Tagen gegen die AfD und gegen Rechtsextremismus. Wie geht die AfD damit um?

    Matthias Quent: Die AfD zeigt sich hoch verunsichert durch diese Demonstrationen. Die extreme Rechte ist regelrecht in Panik. Es wird versucht, diese Demonstrationen als Fälschungen und als Inszenierungen in Frage zu stellen.

    Aber so richtig dringen diese Narrative nicht durch. Es wird behauptet, es würde sich um eine inszenierte Kampagne handeln; weil diese Bilder, die wir jetzt sehen, natürlich den Nimbus infrage stellen, dass die AfD die Partei des Volkes sei. Und darum reagiert die AfD tatsächlich in Panik.“


    Interview zu den Massenprotesten: "Die AfD zeigt sich hoch verunsichert"
    Auf die Massendemonstrationen gegen Rechtsextremismus reagiert die AfD mit Panik, sagt Soziologe Matthias Quent. Einen Teil der AfD-Anhängerschaft könnte die…
    www.tagesschau.de

  • Aktuell tut es das ja anscheinend wirklich (AfD -1,5% bis -3%). Inklusive des leider tatsächlich etwas überraschenden Wahlsieges des CDU-Kandidaten bei der Stichwahl zum Landrat im Saale-Orla-Kreis gestern. Wie nachhaltig dieser Effekt ist, wage ich aber noch nicht zu beurteilen.

  • Bis zu den Wahlen kann leider wieder vieles vergessen werden. Vor allem die Dinge, die man eh nicht wahrhaben möchte. Ich habe da leider wenig Optimismus, auch wenn ich mich über die breiten Demonstrationen sehr freue. Am Ende hilft einfach nur überzeugende Politik, wo möglichst viele Menschen im Alltagsleben bemerken, dass auch mal wieder etwas besser klappt als vorher. Und davon sehe ich derzeit sowohl beruflich als auch privat nicht soviel.

  • Überzeugende Politik (und ja, da ist Luft nach oben) hilft am Ende aber auch nur, wenn "der Bürger" die auch wahrhaben will oder kann. Wenn Presse und Opposition den Mythos von Ungerechtigkeit und Versagen so weiter ausbreiten, wird das scheitern. Wenn "der Bürger" sich weiterhin ungerecht behandelt fühlen möchte, wird das scheitern.

  • sasa. Da hast du recht, aber zu denen zähle ich mich gar nicht. Ich habe die ja gewählt und etwas Besseres kriegen wir in Neuwahlen derzeit sicher nicht. Ich bemerke aber, dass viele Dinge sich sehr zähflüssig gestalten, dass überall Mensch und Material fehlt und scheinbar normale Abläufe komplizierter werden als sie sein müssten. Das sind viele kleine Dinge sowohl im Arbeitsalltag als auch im Privatleben, die ich jetzt nicht ausführen möchte.


    Kürzlich hörte ich aber, dass die Ampel viele schwierige Vorhaben angegangen ist und nun die Erntezeit käme, wo Gesetze und Regelungen nun auch ihre Wirkung entfalten. Ich bin gespannt und hoffe irgendwo auf ein kleines bisschen Ende des lähmenden Stillstandes.