Politischer Zoff-Thread oder so

  • Ja gut, wir können natürlich einfach die Staatsbürgerschaft davon abhängig machen, wen die Betreffenden wählen "könnten" - und ein Drittel des Ostens rauswerfen.

  • Ich konnte zu Zeiten seiner Talkshow nie wirklich viel mit ihm anfangen und empfand seine Art zu reden und Fragen zu stellen als unangenehm (vielleicht muss es aber so sein, um sein gewünschtes Ergebnis zu erzielen).

    In dieser (überragenden) Folge Jung & Naiv

    Mit Michel Friedman überrascht er mich sehr positiv und es ist ein Genuss ihm zu zu hören.



    Sachen die ich u.a. nicht wusste:

    Absolute Hörempfehlung.

  • Daniel Günther war gestern bei „Wider den tierischen Ernst“ . Ich hatte ihn bisher nicht so beobachtet, aber da hat die Union ja einen sehr lockeren, coolen Typen und Ministerpräsidenten. Zumindest im Vergleich zum miefigen Sauerländer mit dem 90er Blackrock Charme.

    (die Gesichter von Lindner und Kubicki, als Daniel und Annalena sich duzten und herzten, war ein Bild für die Götter)

    Einmal editiert, zuletzt von Nebensache ()

  • Heute gab es eine Gedenkstunde im Bundestag anlässlich der Befreiung des KZ Ausschwitz. Unter anderem haben die Holocaust-Überlebende Eva Szepesi und Marcel Reif, dessen Vater die Shoah ebenfalls überlebte, gesprochen.


    Ich musste sehr weinen bei der Rede von Frau Szepesi. Zusammen mit dem Zitat von Herrn Reif "Sei ein Mensch", möchte ich unterstreichen, wie sehr wir als deutsche Gesellschaft jüdisches Leben schützen und wie entschlossen wir uns gegen jede rechtsextreme Bewegung stellen sollten.

  • Nicht nur Deutschland sollte sich für den Schutz der jüdischen Freunde bestmöglich einsetzen. Alle sollten sich für den Schutz derjenigen Menschen einsetzen, die für ein offenes, respektvolles und würdiges Miteinander auf der gesamten Welt einstehen. Ohne diesen eindringlichen Wunsch hätte ich meinen Beruf niemals gewählt und ich habe darauf geschworen, genau das mit meinem Leben zu verteidigen. Auch für solche werteteilende Menschen in Russland, dem Iran, in China oder Nordkorea, die genauso denken und fühlen.


    Häufig würde ich mir wünschen, dass die Personen auf der Welt, die Hass, Rassismus, Missgunst und Feindseligkeit sähen, mal zur ISS fliegen und den Wert dieser Welt aus einer anderen Perspektive sehen können.

  • Dann möchte ich den Anlass mal nutzen, um für einen Auschwitzbesuch zu werben. Der ist sehr eindrücklich und - was ich hervorheben möchte und woran es lange scheiterte - ziemlich leicht umgesetzt.


    Vor knapp vier Jahren bei einem Abend mit FreundInnen ist das Gespräch irgendwie auf Auschwitz gekommen und ich sagte, dass ich da eigentlich schon lange gerne mal hinwollte. Den anderen ging es ähnlich und so buchten wir am nächsten Tag für ein paar Monate später eine Fahrt dorthin.


    Mit einem Neuner ging es Freitag nach einem frühen Feierabend los und abends (8 Stunden laut Navi, tatsächlich staute es sich an den polnischen Mautstellen etwas) haben wir in der Nähe von Auschwitz unser Airbnb bezogen. Am nächsten Morgen hatten wir dann unsere private Führung mit einer ehemaligen Lehrerin.


    Der erste Teil der Führung fand im KZ Birkenau statt, dort sind in den Gebäuden teilweise Ausstellungen untergebracht und ich erinnere mich sehr an den krassen Kontrast zwischen der schönen Umgebung mit Backstein, Bäumen und Vogelgezwitscher an einem schönen Septembermorgen mit klarer Luft und blauem Himmel und den verstörenden Dingen, die dort passiert sind.


    Nach zehn Minuten Fahrt mit dem Auto und einer kleinen Pause ging es dann in Auschwitz weiter. Vom Parkplatz aus geht man über eine große Freifläche an Gleisen entlang bis zum Eingang am Tor, das man von etlichen Fotos kennt. Das Gelände war dann der krasse Gegensatz zu Birkenau: riesig, karg, zum großen Teil auch zerstört. Ich kenne Bergen-Belsen und Dachau, Auschwitz war trotzdem noch mal eine andere Nummer. Hier erinnere ich mich vor allem an diese gewaltige Größe und viele Details, die die Dimension an Menschenfeindlichkeit, die Auschwitz und der gesamte Holocaust hatten, in Ansätzen greifbar machen. Zum Beispiel Rechnungen, die belegen, was für eine Größenordnung der Handel mit abrasiertem Haar hatte, oder Überlegungen zum Aufbau und zu Änderungen des Lagers, um die Wege für den Transport von Toten möglichst kurz zu machen. Ausweichpläne, wenn die Krematorien an ihre Grenzen kamen, Vorbereitungen, damit die Einäscherungen möglichst effizient verlaufen. Die Führung endete in einer Ecke, aus der man das Lager weitestgehend überblicken konnte, mit einer Karte, auf der eingezeichnet ist, wie groß das KZ war und welche Pläne zur Erweiterung es gab.


    Unsere Rückfahrt war sehr ruhig. Wir haben uns dann noch einen schönen Abend in Krakau (auch empfehlenswert) gemacht und am Sonntag ging es entspannt zurück.


    Die Planung war wirklich leicht und wir kamen mit einem Wochenende und ziemlich wenig Geld aus, die Erinnerungen haben sich bei uns allen fest eingebrannt.

  • Ich war vor drei Jahren persönlich dort und unterstreiche jedes Wort und jeden Eindruck! Wer dort war, weiß, was an Unmenschlichkeit passieren kann und wie wichtig es ist, so etwas und in der Wiederholung - egal wo auf dieser Welt - es zu verhindern gilt.

  • Heute gab es eine Gedenkstunde im Bundestag anlässlich der Befreiung des KZ Ausschwitz. Unter anderem haben die Holocaust-Überlebende Eva Szepesi und Marcel Reif, dessen Vater die Shoah ebenfalls überlebte, gesprochen.

    Umso trauriger fand ich es, wie oft ein nicht geringer Anteil der AFD-Politiker nicht geklatscht haben, wenn es nötig gewesen wäre.

  • Ja, das war erschreckend und entlarvend zugleich. Die sollen sich ruhig weiter so demaskieren. Egal, wie unzufrieden man mit der derzeitigen Regierung auch sein mag (das bin ich übrigens auch), eine Alternative kann eine hasserfüllte und menschenfeindliche Partei niemals sein.

  • Warum ist dieser Tag nicht nationaler Gedenkfeiertag? Weil wir keine(!) Erinnerungskultur haben.


    Hört euch dazu gerne die Worte von Michel Friedman an. Er entlarvt dieses „Getue“ in Deutschland ziemlich gut.


    Die #FCKafd setzt dem Ganzen noch die Krone auf. :kotzen:

  • In der Haushaltsdebatte haben Merz und Scholz heute in unterhaltsamer Weise aufeinander eingedroschen. Olaf hätte nur noch die Augenklappe aus der Tasche ziehen müssen. Fand ich gut.


    Gut waren auch Merz' Aussagen Richtung AfD-Fraktion. Ich nehme ihm ab, dass er Rechtsradikale für den Abschaum hält, der sie sind.

  • 96Indianer Äh, vielleicht weil der Tag in Deutschland nationaler Gedenktag ist? :grübel:


    In Deutschland gibt es jährlich fünf Gedenktage:

    • 27. Januar: Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus;
    • 17. Juni: Nationaler Gedenktag;
    • 20. Juni: Tag des Gedenkens an die Opfer von Flucht und Vertreibung;
    • 20. Juli: Gedenken an den Widerstand und die Opfer der nationalsozialistischen Diktatur;
    • Zwei Sonntage vor dem ersten Adventssonntag: Volkstrauertag.