Zum Thema Unternehmens- und Verbrauchssteuern verweise ich nur mal kurz auf die "Corporate Tax Rate Survey" Studie von KPMG. Diese ist nun wirklich kein politisches Instrument, sondern ist für mich recht objektiv.
http://www.kpmg.ch/docs/200809…_Tax_Rate_Survey_2008.pdf
Dort werden die Entwicklungen der Unternehmenssteuern (Gewinnsteuern, also z. B. Körperschaftssteuer) und Verbrauchssteuern beleuchtet. Es wird ziemlich deutlich welche Politik innerhalb der EU in den letzten Jahren verfolgt wurde. In Deutschland gingen diese von 38,4 auf 29,5 % zurück. Diese lagen einst bei 52,3 %!
Man muss natürlich ehrlicherweise anmerken, dass Deutschland da nicht wirklich eine Wahl blieb, da alle anderen EU-Staaten auch runtergefahren haben, bzw. sich bereits auf einem niedrigeren Niveau bewegt haben. Allerdings agieren die deutschen Regierungen auch auf dem europäischen Parkett mit.
Man darf aber nicht vergessen, dass Deutschland Unternehmen auch Leistungen bietet, die in anderen Ländern nicht gerade an der Tagesordnung sind. Rechtsstaat, Infrastruktur, Bildung (auch wenn das abnimmt) sind so schlecht nicht. Das Lohnniveau ist dafür gesunken, obwohl die Menschen immer produktiver arbeiten!
Bei den USt. ist die EU weltweit gesehen am Teuersten.
Größte Kritik hierbei ist ja, dass diese alle zahlen. Man kann sagen "gerechteste Steuer". Allerdings ist sie keine sozial verträgliche Steuer, da prozentual betrachtet auch die Schwachen ebenso viel zahlen wie die starken Schultern. Deutschland liegt EU-weit aber im Mittelfeld.
Ärgerlich wird erst der Zusammenhang. Der Staat verzichtet auf Mittel in dem er Steuern senkt. Durch die EU-weite Senkung entsteht dadurch natürlich auf Einzelstaaten ein großer Druck.
Wenn die Unternehmen dafür Arbeitsplätze schaffen und die Einkommen angemessen erhöhen ist das ok, denn dann habe die Menschen genug für den Konsum. Soweit die Theorie. Die Realität sieht doch anders auch. Lohnzurückhaltung, kalte Progression und dazu noch Erhöhung der USt.
Ja, auch Unternehmen sind nach solch massiven Steuersenkungen in der Pflicht. Nicht nur der Staat, der dies und das senken soll. Lohnnebenkosten ist für mich ein Totschlagargument. Die Menschen bekommen für diese Zahlungen immerhin eine Gegenleistung. Die fehlt bei Abbau dieser Systeme. Wenn man die Lohnnebenkosten senkt, ist man gezwungen die Leistungen zu kürzen. Unsicherheit und letztendlich weniger Geld für die Versicherten sind die Folge.
Die einzigen die frohlocken sind Maschmeyer und Co.
Ich finde der Fehler den man bei der Diskussion um Lohnnebenkosten uns Sozialabgaben macht, ist der, dass man die Gegenleistung vergisst. Rentner, Arbeitslose (sind auch Teil einer Gesellschaft), Studenten, etc. haben von einer Senkung dieser Kosten nichts. Sie haben evtl. sogar Nachteile, was sich negativ auf den Konsum auswirkt.