Politischer Zoff-Thread oder so

  • Fragen wir mal so rum:


    Kommen dadurch etwa bessere politische Entscheidungen zustande , das 'intelligente' Parlamentarier über Gesetze abstimmen ? Was in der Hinsicht da schon zustande gekommen ist, erweckt bei mir ernste Bedenken.


    Diese sind zwar nicht an " momentanen Stimmungen " -angeblich- orientiert, sehr wohl aber an den jeweiligen Ideologien und Vorgaben ihrer Parteien.


    So, wie es ursprünglich gedacht war, das ein Abgeordneter nach bestem Wissen und Gewissen zum Wohle des Volkes entscheidet, davon sind wir um einiges entfernt.


    Jüngstes Beispiel ist da die Kritik an "Abweichlern" bei der Bundespräsidentenwahl .


    Natürlich spielen auch die Lobbyisten sehr viel da mit rein. Das ist nämlich der Faktor, mit dem Parlamentarier nicht unwesentlich beeinflußt werden. Ich kann mich noch gut daran erinnern, das Mitte der 90er-Jahre aufgrund dessen ein Gesetz verabschiedet wurde, daß man bei 5 Krankheitstagen ein Tag Urlaub nehmen muß (wurde dann später unter der Schröder-Regierung gekippt ).


    Es ist jedenfalls ein ganz schöner Hohn von manchen Politikern das gemeine Volk für zu blöde zu betrachten, über Sachentscheidungen abzustimmen; andererseits ist es gut genug, diesen "schlauen" Leuten die entsprechenden Stimmen zu liefern, um sie in die entsprechenden Posten/Positionen zu hieven, die sie dann allzu gerne bekleiden und nach Möglichkeit auch noch länger als 4 Jahre behalten wollen. Und selbst wenn, ist ja auch nicht schlimm, denn es steht ihnen dann eine Versorgung zu, bei der so mancher Nicht-Abgeordneter/Minister bis zu 300 Jahre für arbeiten muß. ;)

  • http://www.nwzonline.de/Aktuel…ien+Inhalte+vorgeben.html


    Frau Ministerin Özcan will die Medien gleichschalten

    Zitat


    In einem gemeinsamen Akt sollen die eingeladenen Medienvertreter am 16.
    August in Hannover diese sogenannte „Mediencharta Integration“
    unterzeichnen und sich für die Zukunft zu entsprechender
    Berichterstattung verpflichten.


    Alle Unterzeichner müssen sich danach verpflichten, „den Integrationsprozess in Niedersachsen nachhaltig zu unterstützen“.

    Mal abgesehen davon, dass das eh blauäugig ist, von der Bild und ähnlichen Zeitungen sich so zu verhalten, ist das ja wohl echt mal total bekloppt. Zum einen ist es bezogen auf die öffentliche Darstellung der Ministerin desaströs (Stichwort Gleichschaltung, auch wenn es hier ja um eine "freiwillige" Absichtserklärung gehen soll).
    Zum anderen halte ich es auch höchst fragwürdig bestimmte Sachverhlate zu verschweigen. Sicherlich ist es häufig verzerrend, wenn in Zeitungen "türkischstämmige" oder "türkische" Jugendliche, deren Vorfahren aber seit 30 Jahren und mehr in der Bundesrepublik wohnen. Trotzdem kann es ja nicht sein, einer Zeitung vorschreiben zu wollen, dies nicht zu tun, solange es denn den Tatsachen entspricht.

  • @Denyo: Das ist doch ein populistischer Scheiss, entschuldige. Was ist mit den Rauchern, mit denen, die regelmäßig Alkohol trinken, mit denen, die zwar nicht dick sind (gute Gene, nech) aber definitiv zu hohen Fettanteil haben, mit denen, die zu lange in der Sonne liegen, mit denen, die zu viel arbeiten, usw. usf.
    Da kannst Du dann fast alle mit höheren Beiträgen belegen (was ja sowieso von unseren lösungsorientierten Gesundheitspolitikern seit Ewigkeiten als grandiose Rettung des Systems verkauft wird).

  • Erhöhte Zusatzbeiträge für Freizeitsportler (Fußballer, Handballer, Judoka,...). So sehr wie die das Gesundheitssystem belasten ist es wirtschaftlich nicht mehr tragbar diese Leute weiter mit durchzuschleppen.

  • Sujo, mir geht es lediglich darum, dass Leute, die versuchen gesund zu leben (also den Kassen nicht auf der Tasche zu liegen) einen finanziellen Vorteil gegenüber denjenigen haben sollten, die aufgrund ihrer Lebensweise besonders oft Kosten für die Kasse verursachen.


    Ich finde es ungerecht, dass Leute, die sich gesund ernähren und sich körperlich fit halten den gleichen Beitrag zahlen müssen, wie Leute, die 2 Schachteln Kippen und 'ne Pulle Schnaps am Tag weghauen, mittags 3 Pizzen fressen und abends sich dann noch beim Handballtraining die Gräten brechen...


    Aber der Einwand von Nils stimmt schon...
    Vielleicht wäre eine Lösung ja wirklich, ungesunde Güter mit einer Extra-Abgabe zu belegen, die dann auf die Kassen aufgeteilt wird unter gleichzeitiger Senkung der Kassenbeiträge. Also bspw. Chips, Cola, Kippen, Mitgliedsbeiträge für Sportvereine ( ;) )...


    Aber im großen und ganzen sollte ich nicht klagen - ich kann ja froh sein, dass wir das wohl beste Sozialsystem dieser Welt haben.

  • Na ja. Bezogen auf die Krankenversicherung: Ein Gutes aber nicht das Beste. Risikozuschläge im Krankenversicherungssystem sind Quatsch, weil nicht praktikabel. Nach dieser Diktion müßte z.B ein Dachdecker eine deutliche höhere Prämie zahlen als der Büroangestellte... - nur was macht dieser ohne Dach über dem Kopf?
    Auch darf man nicht vergessen, dass ungesund lebende (und arbeitende) Mitbürger zwar der Krankenversicherung womöglich höhere Kosten verursachen, gleichzeitig aber der Rentenversicherung - qua kürzerer Lebenserwartung - weniger zur Last fallen. Das müßte doch dann verrechnet werden, oder nicht?


    Ich stimme Sujo zu: Reiner Populismus. So etwas wird verbreitet, damit man sich weiter vor der längst überfälligen Reform der Verbreiterung der Gesamteinnahmen drücken kann.

  • Eben. Komplettalbern. Würde mich auch interessieren, wer das überprüfen soll und wie. Reines "auf die Waage stellen" dürftein keinsterweise einen Hinweis darauf liefern. Also permanent Blutwerte, Leberwerte, etc. überprüfen? Alles Humbug. Im Übrigen bekommen auch viele gesund lebende Menschen z.B. Krebs. Machen wir dann auch Ahnenforschung, wer da potentiell gefährdet sein könnte und die müssen dann mehr zahlen?

  • DIesen Vorstoß, Gendaten in der Krankenversicherung zu sammeln, hat es schon gegeben.

  • Sujo:


    Du versuchst das, was ich schreibe, gar nicht wirklich zu verstehen, oder?!


    Sicherlich bekommen auch gesund lebende Menschen Krebs.
    Aber es gibt div. Dinge, die man tun kann, um ein Krebsrisiko zu erhöhen (Lungenkrebs > Rauchen oder Hautkrebs > extremes sonnenbaden als Beispiele).
    Desweiteren gibt es Vorsorgeuntersuchungen, die man ja auch vorschreiben könnte, bspw. also quasi entweder zur Darmkrebsvorsorge, oder weniger Leistung im Falle des Darmkrebses. Also quasi ähnlich wie bei Zähnen.
    Warum sollte eine Versicherung nicht das Recht haben zu sagen "Patient, wenn Du Dich vorsorglich schädigst, übernehmen wir Deine Behandlung nicht."?!
    Es geht ja nicht darum, den ungesund lebenden Menschen irgendwelche Dinge vorzuschreiben, was sie zu tun und zu lassen haben, sondern darum, die gesundlebenden Menschen für ihren Lebensstil zu belohnen.




    Allerdings hat LordJerry natürlich gewisserweise auch Recht, dass sich der ganze Käse eh wieder ausgleicht, weil die Leute früher "abdanken", also was für die Rentenversicherung tun ;)

    • Offizieller Beitrag

    Denyo, das sollte man meiner Meinung nach vor allem deshalb nicht machen, weil es von dort aus nur noch ein kleiner Schritt zur Einbeziehung weiterer Risiken wäre. Wie eben z.B. familiärer Hintergrund, gefährliche Arbeitsplätze, Wohnort, genetische Voraussetzungen etc.


    Dein Ansatz ist verständlich und nachvollziehbar. Aber zum einen birgt er die o.g. Risiken und zum anderen bleibt natürlich auch stets die schon aufgeworfene Frage: Wie kontrolliert man das? Das ganze ist lebensfremd.

  • Exakt, es wäre ein weiterer Schritt in den totalen Überwachungsstaat und - für mich noch wichtiger - würde es den Solidargedanken, der eh' schwer gefährdet ist, vollständig aushöhlen.

  • Das ganze ist lebensfremd


    So sieht das aus. Nix für ungut, Denyo. Menschen sind keine Autos. Viel interessanter ist doch, warum einige Teile der Bevölkerung nicht im gesetzlichen System erfasst sind, nicht wahr??? ;)

  • GKV basiert nunmal auf dem Solidarprinzip. Möchtest jemand eine faire Prämie soll er in die PKV gehen. Macht bestimmt mehr Spaß.

  • So sieht das aus.


    Sujo, wenn Du Dich hier schon auf mein "Uralt"-Posting beziehst, dann lies es Dir wenigstens mal richtig durch, dann wirst Du auch feststellen, dass mir bewusst ist, dass das ganze nicht umsetzbar ist.



    Desweiteren liest sich ein

    Zitat

    Dein Ansatz ist verständlich und nachvollziehbar.


    besser, als ein polemisches

    Zitat

    Komplettalbern.

  • GKV basiert nunmal auf dem Solidarprinzip. Möchtest jemand eine faire Prämie soll er in die PKV gehen. Macht bestimmt mehr Spaß.


    Dann kannst Du bestimmt auch eine Gesellschaft und einen Tarif empfehlen. - Diese Aussage ist hochgradig dämlich bis gefährlich.
    Und nebenbei: Jede Versicherung egal ob öffentlich-rechtlich oder privat, gleich ob Kranken- oder Kfz-Versicherung basiert auf dem Solidaritätsprinzip.

    Einmal editiert, zuletzt von LordJerry ()

  • 1. Steht dort Solidarprinzip (wie es überwiegend in der Literatur bezeichnet wird).
    2. Gilt für die PKV das Äquivalenzprinzip (in diesem Zusammenhang auch die "faire Prämie"), gleiches gilt für sämliche private Versicherungszweige.
    3. Danke.


    P.S.Laber mich nicht von der Seite an!

    6 Mal editiert, zuletzt von aschi ()

  • Das Äquivalenzprinzip in der Versicherungswirtschaft ist das untergeordnete Prinzip. Innerhalb jeder Gruppe wiederum herrscht das Solidaritätsprinzip, Knabe.