Politischer Zoff-Thread oder so

  • Aber er hat doch irgendwie recht.


    Bei der privaten Krankenversicherung zahlt jeder in den Topf eines Tarifes. Nicht jeder bezieht Leistungen daraus. Darum zahlt Person A mit seinen Beiträgen die Behandlungskosten von Person B mit und das ist bestimmt die Solidarität, die Lord meint.


    Wissen die meisten Versicherten so aber auch nicht und beschweren sich darum bei Beitragsanpassungen immer mit dem gleichen Satz: " Wieso wird mein Beitrag angepasst, ich habe doch seit 3 Jahren keine Rechnungen eingereicht.


    Und jemand der eine faire Prämie haben will, kann nicht einfach in die PKV-Wechseln.

  • aschi
    Du kannst mit mir gar nicht diskutieren, weil Du schlicht keine Ahnung hast. Das Solidaritätsprinzip über alles ist vom Gesetzgeber längst in der Privaten eingeführt worden. Auch die Privaten unterliegen in einem Tarif mittlerweile dem Kontrahierungszwang und für diesen Tarif müssen alle anderen, nach dem Äquivalenzprinzip zuvor separierte Vollversicherte in den anderen Tarifen (die dadurch gleichwohl in Solidargemeinschaften - wenn auch kleineren - untergebracht sind), die Defizite mit ihren wunderbaren, individuellen Beiträgen ausgleichen.


    "Definitorischer Unsinn" - was für eine hohle Phrase. Du hast schlicht keine Ahnung, machst hier aber auf dicke Hose, indem Du die Private als die Alternative zur GKV "empfiehlst". Du weißt ja noch nicht mal, wie die Beitragssituation für ehemals gut Verdienende im Alter in der Privaten aussieht. Ich kann Dir haufenweise Tarife belegen, die bereits bei unter 60-jährigen Prämien verlangen, die den Höchstsatz in der Gesetzlichen locker um 50% und mehr übertreffen. Im Schnitt verdoppelt sich die Prämie in der Privaten alle 10 Jahre. Aber das interessiert Dich ja nicht, denn das ist die Wahrheit.

  • Leon
    Du hast es erfasst. Das Aquivalenzprinzip bildet lediglich kleinere gewissermassen selektierte Solidargemeinschaften.

  • Unabhängig davon zeigt ja auch die Tatsache, dass selbst in der PKV nicht nach allen möglichen Faktoren gefragt wird, dass sich bei einigen Risikofaktoren der Aufwand schlichtweg nicht lohnt. Gut bei anderen mag der Gesetzgeber davor sein, trotzdem halte ich es für ausgemacht ungerecht, einige Risikofaktoren einzubeziehen und andere nicht.


    Mal was anderes:


    Kan ich auch was von den Drogen bekommen die Herr Stoiber nimmt:

  • Redet doch statt Äquivalenzprinzip einfach von individuellem Risiko oder setzt dieses ausdrücklich gleich, dann weiß jeder, was gemeint ist!


  • Es sind aber zwei vollkommen unterschiedliche Sachverhalte, die er beschreibt!


    Jeder Versichertengemeinschaft ist eine Solidargemeinschaft. Da kann man dann auch gerne vom "Solidaritätsprinzip" sprechen.


    Solidarprinzip und Äquivalenzprinzip zielen aber auf die Art und Weise wie die Prämie zustandekommt. Der Großkupferte Lord prahlt doch hier mittlerweile im jedem Thread nur noch rum.

  • Könnte man tun, Halfarsen. "Individuell" ist bei der Privaten die Kalkulation der Prämie. Solidarisch ist die "Haftung" für Leistungsausgaben innerhalb eines Tarifwerks; - steigen die Leistungsausgaben innerhalb eines Tarifwerks, dann zahlen alle dort Versicherten eine höhere Prämie und nicht nur die, die diese Leistungsausgaben ausgelöst haben.


    Daraus wird deutlich, dass die individuelle Kalkulation der Prämie lediglich eine Verkaufshilfe (-falle) ist; es ist die schöne, bunt bedruckte Verpackung des Produkts - mithin ist es die Eintrittskarte in Deine spezielle Solidargemeinschaft. Wenn ich z.B. nichts über die Geschäftsannahmepolitik eines Versicherers weiß, d.h. über seine Risikoprüfung, dann kann ich überhaupt nicht einschätzen, wie sich meine (individuell kalkulierte) Anfangsprämie durch meine Zugehörigkeit zu dieser speziellen Solidargemeinschaft zukünftig entwickeln wird. Wenn ich Pech habe, selektiert der Versicherer die Risiken nicht besonders stark, weil er geil auf Neugeschäft ist (-> Boni etc.). Dann bin ich innerhalb von ein, zwei Dekaden in einem total überteuerten Tarif. - Meine anfängliche Prämieneinsparung dreht sich in unverhältsmässig hohe Prämienausgaben. Die ursprünglich individuelle Prämienkalkulation wird von den Ausgabensteigerungen im Tarif immer mehr überlagert, mithin setzt sich auch hier der Solidargedanke immer mehr durch.


    Hierzu ein gut verständliches Beispiel: Es gibt Versicherer die sich z.B. auf die Akquise von Handwerkern spezialisiert haben. Diese bieten über Eintrittsalter, Geschlecht, individuellen Gesundheitszustand (besser Vorerkrankungen) durchaus günstige Einstiegsprämien an. Nach spätestens 20 bis 30 Jahren sind diese Versicherer deutlich teurer als der Markt, weil diese spezielle Berufsgruppen öfter bzw. teurer erkranken. Während z.B die Berufsgenossenschaften Berufsgruppen in ihren Beitragserhebungen kalkulieren (übrigens auch die private Unfallversicherung und die private Berufsunfähigkeitsversicherung), verzichtet die Private Krankenversicherung darauf. Ein Beleg dafür, dass das Äquivalenzprinzip nur sehr rudimentär, gewissermassen "publikumswirksam" angewandt wird.


    Interessiere ich mich also für eine Private, muss ich zuerst feststellen, mit welchen Berufsgruppen ich mich in eine Solidargemeinschaft begebe. Dann muss ich den Grad der Glaubwürdigkeit eines Versicherers einschätzen. Das plakatorisch erklärte und angewandte Äquivalenzprinzip bringt mich nicht weiter.


    Deshalb ist es kurzsichtig und oberflächlich das Äquivalenzprinzip über das Solidarprinzip in der Privaten als bestimmendes Geschäftsmodell zu erheben. Es ist schlicht falsch.


    Übrigens gibt es auch in der Gesetzlichen eine differenzierende Komponente in Hinblick auf die Prämienerhebung: die Höhe des Einkommens. Hier wird die Steigerung der Prämien von seiten der Privaten gern an der Erhöhung des Beitragssatzes und an der Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenze gemessen. Heraus kommt eine höhere Steigerung der Prämien als in der Privaten. Dies gilt für die Besserverdiener, in der Tat. Der durchschnittliche Versicherte hat jedoch eine sehr viel geringere Beitragserhöhung als der Privatversicherte, weil er nicht an die Beitragsbemessungsgrenze gelangt.


    Nun gibt es einige wenige Versicherer, die eine seriöse Prämienkalkulation vornehmen; deshalb habe ich beim ursprünglichen Streit nach Versicherer und Tarif gefragt. - Natürlich habe ich - wenig überraschend - keine Antwort darauf erhalten. Kurzum: Es gibt 5, 6 Versicherer am Markt, bei denen man sich privat versicherern könnte, ohne dass man dies schon nach 10, 20 Jahren bereut. Allerdings ist auch hier dringend zu empfehlen alle Prämieneinsparungen auf die Seite zu legen, damit die Prämiensteigerungen der Zukunft bezahlbar bleiben.


    aschi, Du solltest aufhören, hier unausgegorenen, angelesenen Dünnsinn zu verbreiten. Du kannst damit Menschen nachhaltig schädigen. Du bist schlicht zu jung Dir fehlt die Erfahrung, um die Tragweite der Gesamtproblematik zu begreifen.

    10 Mal editiert, zuletzt von LordJerry ()

  • Sujo, wenn Du Dich hier schon auf mein "Uralt"-Posting beziehst, dann lies es Dir wenigstens mal richtig durch, dann wirst Du auch feststellen, dass mir bewusst ist, dass das ganze nicht umsetzbar ist.



    Desweiteren liest sich ein


    besser, als ein polemisches


    Sehe ich nun mal anders. Der Ansatz ist für mich auch nicht nachvollziehbar. Nachvollziehbar für mich wäre, wenn man ein System schaffen würde, in das ALLE einzahlen, nicht nur die, die derzeit gezwungenermaßen in einer GKV unterkommen. Auch die, die ihren Lohn vom Staat bekommen. Oder Selbständige. Dann würde man das Solidarprinzip erheblich stärken. Sicher ist es für mich angenehm, in der PKV gewisse Vorteile zu genießen. Trotzdem denk ich, man könnte ein deutlich stabileres System haben, wenn alle in ein System einzahlen müssten. Dazu dürfte es kaum hilfreich sein 1896 GKVs zu haben, zumal im aktuellen System ein echter Wettbewerb dieser untereinander ja gar nicht mehr möglich ist. Alleine die Kosten im Verwaltungsbereich sind dadurch völlig übertrieben. Und am Schluss wäre es natürlich wünschenswert, wenn ein Lobbyismus der Pharmaindustrie unwirksam bliebe. Aber Letzteres ist wohl Wunschdenken. Das Andere allerdings vermutlich auch.
    So, und nun beruhig Dich wieder, denn ich wollte keinenfalls irgendeinen persönlichen Angriff auf Dich fahren, sondern lediglich die Vorstellung eines Menschen-TÜVs anprangern ;)

  • Es gibt 5, 6 Versicherer am Markt, bei denen man sich privat versicherern könnte, ohne dass man dies schon nach 10, 20 Jahren bereut.


    Was soll das? Ich brauche Namen, Adressen, Telefonnummern :D

  • Sujo
    Nö. Du bist 96-Fan und damit ein Kandidat für Herzerkrankungen, vorzeitigen Alkoholismus etc. ... Damit macht man auf Dauer auch die besten Tarife kaputt. Das kann ich der Solidargemeinschaft nicht antun. :D

    Einmal editiert, zuletzt von LordJerry ()

  • Doch, mich würde das auch mal interessieren. Die Central kann es schon mal nicht sein. Die haben Anfang des Jahres alles genommen, was zu kriegen war. Nun haben Sie mit die härteste Risikoprüfung

  • Schaut in die Bilanzen:
    Vergleicht
    - Bestandsgröße
    - Einheitlichkeit und Alter (!) des Tarifwerks
    - Entwicklung der RfB-Quote
    - Leistungsquote
    - Versicherungstechnische Ergebnisquote
    - Zusammensetzung des Bestandes
    - Altersrückstellungen
    - kalkuliert der Versicherer beständig mit den neuesten Sterbetafeln
    - EInheitlichkeit der Geschäftspolitik über Jahrzehnte


    konzentriert Euch auf V.V.a.G.s mit ausgezahlten Garanten


    der Rest ist einfach ... :D


    Leon
    Die Central kann man nur für Zusatzversicherungen nehmen.


    Bereits am Anfang braucht man einen individuellen Plan welche Tarife man während der Schaffenszeit zur Verfügung (also auch ggf zum Wechsel) hat und in welche Tarife man im Ruhestand geht. - Dann kann es klappen, dass der Versicherungsschutz auch im Alter bezahlbar bleibt, wenn die verdammte Lebens- oder Rentenversicherung nur die Hälfte von dem bezahlt, was sie ursprünglich mal hochgerechnet hat...

    3 Mal editiert, zuletzt von LordJerry ()

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    Sehr geil die Sonnenbrillentante.