Wäre irgendwie clever gewesen, auch hinzuschreiben, daß Du das Gesetz nicht wiedergibst, sondern interpretierst. Hätte den Anschein von Ahnungslosigkeit vermieden. Wenn Du schon meine Argumente vorhersiehst , hättest Du da ja auch drauf kommen können.
Den Ball spiele ich gerne zurück -- vielleicht hättest Du aus meiner Wortwahl ja entnehmen können, dass es mir eben nicht um irgendwelche völlig realitätsfernen Lösungen geht, um sie dann doch als Killerargument zu bringen. Aber in der Tat war mein erster Gedanke (und ich hatte den Satz schon sogar entsprechend geschrieben), dass als Gegenargument wieder kommen wird, dass man dann eigentlich gar nicht mehr Auto fahren dürfte.
ZitatUnd bei der Frage, ob ein Risiko "nötig" oder "unnötig" ist, landet man wieder bei der Abwägung, die ich beschrieben habe. Wenn man nicht die Nullrisiko-Schiene fahren will, die letzten Endes zu einer kompletten Lahmlegung führen würde, muß jeder für sich eine (selbstverständlich subjektive) Abwägung treffen, welches Verhältnis zwischen Einschränkungen und Gefahren er für richtig hält. Ich bin der Meinung, daß das Verhältnis schon ganz gut ist, so wie es ist, empfinde eher die Einschränkungen schon als teilweise zu weitgehend. Du bist der Meinung, daß bei dem aktuellen Verhältnis das Risiko noch zu hoch ist. Ist ja auch völlig in Ordnung. Aber wenn Du ein Risiko als "realistisch gesehen unnötig" bezeichnest, dann gaukelst Du durch die Wortwahl vor, daß es irgendein objektiv richtiges Verhältnis gäbe.
Nein, tue ich nicht oder will ich zumindest nicht. Ich habe ja z.B. auch bewusst die Spanne genannt, in der sich die Forderungen nach einem Tempolimit bewegen. Vielleicht könnte man auch eine Lösung dahingehend finden, dass man kein generelles, sondern ein flexibles Tempolimit auf Autobahnen erlässt, was ja de facto bereits geschieht. Wobei ich nach wie vor der Meinung bin, dass die meisten Autobahnen heute eigentlich zu voll für "freie Geschwindigkeit" sind. Gerade durch die extremen Tempounterschiede (LKW = 90, PKW bis über 200) kommen doch z.B. so viele Situationen zustande, die ihrerseits durch das dominosteinmäßige Bremsen nachfolgender Autos zu Staus führen. (Das ist so eines der vielen anderen Argumente für ein Limit.)
Zitat von 'Mr. MoAuf die Freiheit, schneller als 130 fahren zu können, falls man das für angemessen hält. Ja, ich weiß: Wer jemals irgendwo mehr als 130 für angemessen hält, ist unvernünftig :D.
Dann bleibt noch die Frage, warum Dir ausgerechnet diese Freiheit so wichtig ist, dass Du sie für wichtiger als die Argumente für ein Tempolimit hältst. Oftmals wird Dein Zeitgewinn minimal sein, weil Du sowieso laufend bremsen musst; also bleibt nur noch der eigene Spaß. Aber gut, musst Du hier ja auch nicht mitteilen.
ZitatDas unterstelle ich keineswegs. Auch Dir unterstelle ich nicht, daß Du diese 15 km/h (oder 25, oder wieviel auch immer - nochmal, um die konkrete Zahl geht es nicht) propagierst. Ich betone nur, daß man sich der von mir beschriebenen Abwägung nur entziehen kann, wenn man jegliches Risiko (oder aber im anderen Extrem jegliche Einschränkungen) komplett ablehnt. Tut man das nicht, muß man abwägen - und ich mag es nicht, als unvernünftig hingestellt zu werden, nur weil ich bei der Abwägung, die Du ebenso durchführst wie ich, zu einem anderen Ergebnis komme.
Gut, und was ist dann Dein Ergebnis? Irgendwo müsstest Du ja letztlich auch einen Schlusstrich ziehen, wenn man subjektiv zu unterschiedlichen Ergebnissen kommt. Spätestens natürlich bei der Motorisierung Deines eigenen Autos. Gib doch mal Butter bei die Fische.
ZitatOhoh, mithin. Ein schönes Wort. Klingt gebildet.
Ja, mithin auch schönen Dank und guten Abend.