Politischer Zoff-Thread oder so

[quote]Original von ExilRoter
Es geht doch nicht darum, etwas zu verbieten. Es geht darum, dass in Deutschland ständig von Engagement für Chancengleichheit gesprochen wird, insbesondere von der Politik, aber das Gegenteil betrieben wird. Es geht darum, dass sich seit den 50er Jahren in Sachen Chancengleichheit in der Bildung in Deutschland nichts getan hat, in anderen Ländern aber sehr wohl.

Es geht darum, dass z.B. integrative Schulsysteme im Pisa-Test sehr erfolgreich abgeschnitten haben, man hier aber - paradoxerweise als Reaktion auf Pisa - die negativen Elemente des deutschen Bildungssystems ausbaut, nämlich höhere Exklusivität. Jetzt wurden also in Niedersachsen die Orientierungsstufen abgeschafft - dabei weiss man, dass je früher Bildungsentscheidungen getroffen werden, je mehr Kinder aufgrund sozialer Gründe (und nicht Gründen der Leistungsfähigkeit) von höheren Bildungswegen ausgeschlossen werden.

Bildungspolitische Entscheidungen haben einen Einfluss auf das Thema der Chancengleichheit. Letzteres ist nicht nur ein moralisches Thema, sondern sagt auch etwas über die Leistungsfähigkeit eines Bildungssystems aus, denn wer Teile der Bevölkerung ausschliesst, kann sein Potential nicht nutzen. Dieser Einfluss von Bildungspolitischen Entscheidungen aber wird oft nicht gesehen, ignoriert, und gleichzeitig werden wir weiter den Sonntagsreden dieser Leute ausgesetzt.[/quote
]

Oh Gott, ich hoffe, dass ich nie Vater werde! Meine Interessen beschränken sich nämlich auf nur drei der von Hylla genannten 5 Dinge

Zitat

Original von Hylla
allerdings sollte seitens der eltern ein etwas erweiterter horizont vorhanden sein als sex, bier , bild, rtl2 und 96.

Zitat

Original von Lindener
Sehe ich genauso Schneppe! Wobei ich, in Bezug auf 96 4 Life, Kommunismus nochmal vom Sozialismus abhebe! Tut mit leid 96 4 Life, aber Faschisten und Rassisten mit Sozialisten auf eine Stufe zu stellen ist absolut zu vergessen! Desweiteren ist der Sozialismus und Kommunismus, als mögliche Gesellschaftsordnungen ebenso zu unterscheiden! Mir liegt es auch fern, eine Gesellschaft mit all ihren individuellen Tendenzen zu vereinheitlichen, aber deshalb einen Vergleich mit faschistoiden oder rassistischen Herrschaftsgebilden zu wagen finde ich Schwachsinn!

Es geht aber nicht an, daß man eine politische Richtung, die Grundlage und Rechtfertigung, von einigen der brutalsten Regime des 20. Jahrhunderts war, für "nicht so schlimm", wie das andere Extrem, erklärt!
Sämtliche Versuche einen sozialistischen/kommunistischen Staat im eigentlichen Sinne zu schaffen, sind bekanntermaßen gescheitert und meist in brutaler, repressiver Diktatur geendet.
Und nur weil es in der Theorie manchen Leuten vielleicht ganz nett erscheint, heißt aber noch lange nicht, daß die Realität genauso aussieht. (Rein theoretisch fahren Frauen ja auch besser Auto... )
Die Realität besteht nunmal aus Massenmorden (Khmér rouge), Straflagen (Sibirien) und absolute Abschottung (Nordkorea).

Dieses ist auf keinen Fall "weniger schlimm" oder sogar "besser", als Verbrechen in rassistisch-/faschistischen Regimen!

Beide Richtungen sind nunmal voll für den Arsch und definitiv nicht erstrebenswert!

Tatsache ist aber, dass der sozialistische Grundgedanke durchaus mit demokratischen Werten vereinbar ist - was man von Faschismus und Nationalismus nicht behaupten kann.

Dass dies eine rein theoretische Überlegung ist, da die konsequente Auslegung sozialistischer Grundideen bisher immer zu einem Unterdrückungsstaat geführt hat, steht auf einem anderen Blatt. Trotzdem mache ich mir die Mühe, eine Partei die sich 'sozialistisch' nennt (was ja in vielen Ländern, z.B. Frankreich, ganz einfach ein Synonym für die demokratische Linke ist) kritisch aber fair zu beurteilen, bevor ich sie in die extremistische Ecke stelle. Bei einer faschistisch-/nationalistischen Partei ist das m.E. nicht mehr nötig.

Ich finde es fragwürdig, wenn man zweifelhafte Parteien auf der linken Seite anders behandelt, als die auf der rechten.

So wenig konform man deren Meinungen auch sein mag, sollte man auch die rechten Parteien kritisch und fair beurteilen, als grundsätzlich zu sagen: "Die sind scheisse, mit denen beschäftige ich mich nicht!"
So ein Desinteresse spielt denen doch vollkommen in die Hände; wenn alle sagen "Rechts ist doof!", aber niemand weiß, was z.B. die DVU genau will.

Kritisch und fair beurteilen sollte man bei allen politischen Strömungen, denn nur Vorurteile wiederholen bringt einen nicht weiter.
Wenn man nach dieser Beurteilung dann immernoch zu dem Schluss kommt, daß NPD oder DKP extreme Asi-Parteien sind, ist ja alles in Ordnung!

Zitat

DVU tritt nicht bei Bundestagswahl an

Im rechsextremen Jargon wird so etwas "Deutschland-Pakt" genannt: Die DVU verzichtet zu Gunsten der NPD auf die Bundestagswahl 2006, dafür darf sie bei der Europawahl 2009 allein antreten. Auch für die anstehenden Landtagswahlen gelten Absprachen.

Berlin/München - Der "Deutschlandpakt" werde am Samstagnachmittag auf dem DVU-Parteitag in München unterzeichnet, sagte ein DVU-Sprecher der "Berliner Zeitung".

Zunächst wollten die beiden Parteien mit einer gemeinsamen Liste zur Bundestagswahl antreten. Dies wäre aber nach einem Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestags laut Wahlgesetz unzulässig.

Der Pakt, den die Vorsitzenden der beiden rechtsextremen Parteien Udo Voigt (NPD) und Gerhard Frey (DVU) ausgehandelt haben, regelt nach Angaben der Zeitung auch detailliert, welche der beiden Parteien in den kommenden Jahren zu welchen Landtagswahlen antreten wird. Fest steht demnach, dass die NPD nicht nur in Schleswig-Holstein am 20. Januar vertreten sein wird, sondern auch bei der Wahl in Nordrhein-Westfalen am 22. Mai.

Der Pakt soll zunächst bis 2009 gelten. Er sieht auch vor, dass NPD und DVU bei Wahlen mit so genannten offenen Listen antreten können. So sollen auf der NPD-Liste zur Bundestagswahl 2006 einige Kandidaten der DVU vordere Plätze erhalten. Umgekehrt wird die Deutsche Volksunion bei der Europawahl den Nationaldemokraten die Möglichkeit einräumen, eigene Bewerber in aussichtsreicher Position auf ihrer Wahlliste zu platzieren.

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http://www.spiegel.de/politik/…and/0,1518,337004,00.html

Oha, das wird spannend!
Obwohl sich solche stänkernden Witzfiguren im Parlament nach kurzer Zeit sowieso selber entlarven würden.
Wenn ich da an die Auftritte derartiger Landtagsabgeordneten im Osten denke...

Auch wenn ich's eigentlich Scheiße fände, aber manchmal frage ich mich ähnlich wie 96 4 Life, ob es nicht vielleicht doch gut wäre, die Spinner mal eine Legislaturperiode im Bundestag zu haben. Da der mehr Aufmerksamkeit von den Medien bekommt, würde den Leuten da mal ein Licht aufgehen, was für Vollidioten sie ihre Stimme gegeben haben. Viele von denen haben doch nicht mehr IQ als ein trockenes Brot und labern dummes Zeug, wenn sie nur den Mund aufmachen.

Schlimm wäre aber die Wirkung auf ausländische und jüdische Mitbürger, und die Tatsache, daß es unser Ansehen im Ausland nachhaltig ramponieren würde. Sehr ärgerlich, diese Zwickmühle, weil es eigentlich schön wäre, die Rechten mal so richtig vorführen zu können.

Zitat

Schlimm wäre aber die Wirkung auf ausländische und jüdische Mitbürger, und die Tatsache, daß es unser Ansehen im Ausland nachhaltig ramponieren würde.

Wenn Du schon damit anfängst, was ist dann mit Schwulen, Zeugen Jehovas, Behinderten, Zigeuner usw.?!?
Ich finde es bescheuert, daß immer nur die Juden bei solchen Themen hervorgehoben werden!
Sicher stellten die die größte Zahl der Toten & Gefangenen, aber daß der Rest meistens vergessen wird - ich weiß ja nicht...?!

Was glaubt Müntefering eigentlich wer er ist, wenn er die Schumi Spende kritisiert, und dabei anmerken muss, dass dieser keine Steuern in Deutschland zahlt, was ja auch nicht komplett wahr ist.

Müntefering ist halt ein Trottel.
Schumi spart dadurch, dass er in der viel schöneren Schweiz lebt und dort Steuern zahlt etwa 28 Millionen Euro im Jahr.
Wer würde bei so großen Unterschieden nicht in ein anderes Land gehen, Schumi hat doch nur reagiert.
Was Herr Müntefering dann aüßerts ist absoluter geistiger Dünnschiss, aber das ist man ja gewohnt.

Zitat

Original von aschi
Müntefering ist halt ein Trottel.
Schumi spart dadurch, dass er in der viel schöneren Schweiz lebt und dort Steuern zahlt etwa 28 Millionen Euro im Jahr.
Wer würde bei so großen Unterschieden nicht in ein anderes Land gehen, Schumi hat doch nur reagiert.
Was Herr Müntefering dann aüßerts ist absoluter geistiger Dünnschiss, aber das ist man ja gewohnt.

geistigen dünnschiss verzapfen aber auch noch eiin paar andere.

Also für diese Aussage muss man ihm echt eine mitgeben.
Verstärkt wieder das tolle Bild von Poltikern.

Zitat

Original von ForzaRoma

http://www.spiegel.de/politik/…and/0,1518,337004,00.html

ein großteil der leute, die bei den wahlen in sachsen und brandenburg (oder auch sonstwo) npd und dvu ihre stimme gegeben hatten waren hauptsächlich protestwähler. jetzt denken die parteien, dass sie mutig werden können und meinen das sie nochmal soviel stimmen kriegen. das glaub ich nicht. die meisten deutschen sind wohl so schlau und wählen diese parteien nicht. einige blödmänner gibt es überall.

zu müntefering fällt mir nichts mehr ein.
so wie schumi würden es alle anderen auch machen...

Also ich find seine Aussage eigentlich recht treffend. Natürlich muss man sehen, das 7,5 Mill. € recht viel sind und dafür muss man ihm auch danken. Anderrerseits zieht er extra in die Schweiz um keine/wenig Steuern zu bezahlen, brüstet sich aber auf der anderen Seite damit, deutscher zu sein. Dann soll er Schweizer werden! Man könnte mal vergleichen, wo es mehr Steuern drauf gibt, Fanartikel verkauf, oder Schumis Steuern, würde mal auf Schumis Vermögen tippen.

Zitat

Original von 96 4 Life

Wenn Du schon damit anfängst, was ist dann mit Schwulen, Zeugen Jehovas, Behinderten, Zigeuner usw.?!?
Ich finde es bescheuert, daß immer nur die Juden bei solchen Themen hervorgehoben werden!
Sicher stellten die die größte Zahl der Toten & Gefangenen, aber daß der Rest meistens vergessen wird - ich weiß ja nicht...?!

Weil ich's gerade erst gesehen habe: ich meine selbstverständlich alle, die unter dem rechten Abschaum leiden mußten, derzeit leiden müssen und im Falle einer rechtsradikalen Regierung noch mehr leiden müßten. Lege doch bitte nicht alles auf die Goldwaage oder rechne die Opfer gegeneinander auf... es ist im Grunde genommen auch völlig egal, wen ich zuerst nenne, alle von den Nazis diskriminierten Gruppen sind ja ähnlich schlimm betroffen.
Siehe dazu diese Rede des Altbundespräsidenten v. Weizsäcker hier, mit der ich mich voll identifiziere (bitte ganz lesen, eine der gehaltvollsten Reden, die es je gab):

http://www.bundestag.de/parlam…ichte/parlhist/dok26.html

Hoffe, damit Klarheit geschaffen habe. Wenn der Herr v. Weizsäcker dabei noch eine Gruppe vergessen hat, dann im Stillen dazu rechnen. Schönen Dank. Ich jedenfalls finde es albern zu sagen "wenn Du die erwähnst, darfst Du die aber auch nicht vergessen..." usw.

Denn wie gesagt, im Kern ging es mir darum, daß es eine Zwickmühle gibt, wenn es darum geht, die rechten Parteien durch einen scheinbaren Wahlerfolg für sie so gründlich vorzuführen, dass sie fast keiner mehr wählen würde. Nicht mal mehr aus Protest.

Zu Münte: Ganz unrecht hat er aber auf der anderen Seite nicht. Bis Schumi berühmt und reich war, hat ihm das so teure Deutschland seine Schulbildung finanziert, ohne die er sicher nicht so gut als Rennfahrer mit hohem technischen Kenntnissen wäre. Er fährt - zumindest gelegentlich - auf unseren Straßen (und subventionierten Rennpisten) umher, genießt durchaus die Vorteile und Sicherheit der deutschen Staatsbürgerschaft (sicher wäre die Schweizer von den Rechten und Vorteilen her gleichwertig, aber dennoch, er ist nun mal Deutscher) usw. usf. Und im Sinne der Gerechtigkeit sollte er wie jeder Deutsche, der es sich nicht leisten kann, nach Monaco oder inne Schweiz oder so zu ziehen, auch hier Steuern zahlen. Ganz in Ordnung ist es also nicht, was er macht, und 7,5 Millionen könnte er sicherlich auch verkraften, ohne gleich in der Fußgängerzone für sein Essen singen zu müssen. Vom deutschen Paß profitieren ja, anteilig vom Einkommen was dafür geben nein, das finde ich nicht in Ordnung.

Und andere Stars bleiben sehr wohl hier und zahlen auch hier ihre Steuern. Auch wenn ich ihn sonst nicht leiden kann -- den Dieter Bohlen z.B. wohnt mit seine Estefania schön bei Hamburch und zahlt dort seine Steuern, obwohl es sicher kein Problem für ihn wäre, nach Monaco "umzuziehen".

Schumi würde wenn er in Deutschland Steuern zahlen würde, wie schon von mir erwähnt 28 Millionen Euro (!!!) mehr zahlen.
Keiner hier würde bei so einer Summe freiwillig anders handeln.

Ich kann's aus Schumis Sicht gedanklich auch nachvollziehen und gebe Dir somit Recht, aschi, aber gut finde ich's trotzdem nicht. Wie gesagt, das ist auch eine Frage der Gerechtigkeit und Solidarität den Mitbürgern gegenüber. Wenn ich mehr habe, gebe ich auch mehr in den Topf. Wenn alle Reichen so denken würden wie er, dann wäre die Neuverschuldung sicher noch etwas höher. Im Übrigen hat das auch Vorbildcharakter, gerade bei Schumi: Im Grunde genommen verstärkt es noch die Tendenz der Leute, nur noch an sich selbst zu denken, weil Schumi das ja auch macht und alle ihn trotzdem toll finden. (Polemisch ausgedrückt.)

Und meines Wissens nach gibt es dennoch auch einige Leute, die bei vergleichbaren Einkünften (den Dieta verdient natürlich etwas weniger als de Micha) hier bleiben und ihre Steuern zahlen. Und die können ja auch nicht blöd sein. Sie sind sich ihrer Verantwortung als Statsbürger eben vielleicht mehr bewußt als andere.

Edit @ Nils: Ha, gleicher Gedanke gleichzeitig.

Es so polemisch aufzuhängen wie Münte das gerne mal tut (populistische Phrasen finden wir ja überall, ob CDU, SPD oder sonstwer) ist natürlich auch dusselig. Im Kern hat er aber eben nicht ganz unrecht.