Hannover Hochburg der Jugendkriminalität?

  • Leitartikel der HAZ vom 2. März:


    Ich persönlich finde, dass der Autor in einigen Punkten etwas zu weit geht. Aber seine kritische Ansicht der Problematik ist vermutlich deutlich dichter an der Realität als viele Meinungen - ich nehme da meine nicht aus - , die hier geäußert wurden.

  • hier geht es zwar nicht mehr um jugendliche, aber um die unsicherheit in hannovers discos.

    Zitat

    Bei einer Messerstecherei in einer Discothek in Hannover ist am Sonnabendmorgen ein 29-jähriger Marokkaner getötet worden. Vier Landsleute im Alter von 20 bis 34 Jahren wurden nach Polizeiangaben zum Teil schwer verletzt. Den Ermittlungen zufolge waren nahe der Tanzfläche etwa zehn Marokkaner und zehn Albaner in Streit geraten. Im Verlauf einer Schlägerei habe mindestens einer der Albaner ein Messer gezogen und auf die Gegner eingestochen. Der mutmaßliche Täter konnte zunächst flüchten.

  • Naja, die Zeiten ändern sich halt. Früher (und so alt bin ich noch gar nicht) da war das in unserer Kleinstadt noch einfacher. Kampf 1:1 und wenn einer aufgegeben hat war der Kampf zu ende. Keine Waffen, keine Toten. Und danach musste der verlierer eine Runde flüssiges ausgeben und die Sache war vergessen.


    Aber seitdem einige Leute meinen nur im Rudel aufzutreten und grundsätzlich mit Messern auf einen losgehen habe ich mir einige Sicherheitsmasnahmen überlegt. Und in Zwei Angriffen waren die auch erfolgreich.


    Kevlarbefütterte Handschuhe mit Quarzsandfüllung, Schnittsicher und Schlagverstärkend sowie eine Zusatzweste aus Kevlar, die gegen Schläge abschwächt und Messern stand hält. Ich hoffe nur, das ich nicht eines tages nur noch mit einer schusssicheren Weste vor die Tür kann.


    Ansonsten halte ich mich aus Streitereien raus, das ist auch immer hilfreich, es sei denn es geht gegen Frauen und Kinder, oder um Sexualdelikte. Großtenteils reicht es aus die Polizei zu benachrichtigen.

  • hatte mir nur die frage von randy angesehen und hab einfach was geschrieben! und erst dann die vorigen sachen gelesen! ich weiß,erst lesen,dann schreiben! SORRY! :bussi:

  • HAZ: Polizei-Fahndung nach tödlicher Messerstecherei


    Die Polizei fahndet nach einer 20 Jahre alten Frau mit langen dunklen Haaren, die am Sonnabendmorgen im Mittelpunkt eines tödlichen Streits stand. In der Diskothek „Ipanema“ im Nordostbad an der Podbielskistraße war sie von einem Marokkaner angesprochen worden, der daraufhin mit ihrem aus Südosteuropa stammenden Begleiter in Streit geriet und von diesem mit einem Messer tödlich verletzt wurde. Von der Frau und ihren Begleitern fehlt bislang jede Spur.

  • Zitat

    Original von Jungle
    Der Anfang Deines Beitrags fing differenzierend an, aber der Schluß?


    Ich hoffe, daß diese unterschwellige Billigung von schweren Verbrechen, das wie ein "Siehste!" auf die "Buffaloträger" klingt, nicht ernst gemeint ist und das "Aber ohne mich." sich auf den "Besuch der Springerstiefeltruppe" bezieht.


    Gewalt kann man in keiner Form rechtfertigen, egal von wem gegen wen und aus welchem Grund. Der Unterschied des Menschen zumTier ist, daß wir die Wahl haben.


    Tja, echt scheiße für den Menschen, nicht?
    Um mal auf die angesprochene Textpassage zu sprechen zu kommen. Ich will folgendes damit ausdrücken:
    1. Solche Buffalos müßen sich nicht wundern, und dann rumschreien: "Warum sind hier hier alle so ausländerfeindlich?", nur weil da mal nicht einer alleine war auf den sich alle stürzen konnten sondern mal jemand anders überlegen wr.
    2. Sollen dann die Medien nicht aufschreien: "Skandal, woher kommt der Rechtsruck?" Leute, es gibt keinen rechtssruck, die Tendenz nach rechts ist langsam aber stetig.
    3. Brauchen wir dann nicht wieder diese komischen solidaritätsheuchelnden Lichterketten, die keinem Helfen, sondern nur das Gewissen der Leute beruhigen die daran teilnehmen. "Sehr her, wir fassen Ausländer an."
    4. Für Deutsche die von Ausländern getötet wurden, gab es auch noch keine.

  • Es ist zwar letztendlich nix passiert, aber ich möchte dennoch mal eine Szene von gestern Abend schildern, die ich miterlebt habe. Folgendes:


    Wir waren im "Bobbys" (schreibt man das so?) in Hannover und saßen an einem Fenster, welches direkt neben dem Haupteingang ist. Irgendwann fingen dann ca 10-15 Jugendliche (ca.16-18, einen von ihnen kenne ich vom Sehen aus dem Niedersachsenstadion, er hat kurze, (rot-)blonde Haare, und hat mal beim TSV Burgdorf in einer der Jugendmannschaften gespielt, die dann auch zurückgezogen wurde, weil sie oft Schlägereien provozieren wollten, vielleicht kennt ihn ja jemand). Jedenfalls haben sie wohl völlig ohne Grund angefangen. Und die Szene, die ich jetzt meine war folgende: Einer von ihnen, ich glaube es war sogar die beschriebene Person) nahm sich einen Fahrradständer (so einen wo oben Werbung dran ist, und man unten ca. 4 Fahrräder reinstellen kann) und schmiss ihn gegen das Fenster hinter dem wir saßen. Wie gesagt, es ist zum Glück nix passiert, aber wäre die Scheibe zu Bruch gegangen, was bei solch einem Gegenstand ja nicht ganz unwahrscheinlich ist, hätte mein Freund oder ich den Ständer gemeinsam mit den Scherben direkt auf (Scherben vielleicht in) den Hinterkopf bekommen, und das hätte böse enden können. Und es war halt wieder eine Gruppe von Jugendlichen, die wohl meinen, auffallen zu müssen. Als dann ca. 3 Minuten später 2 Polizeiwagen kamen, sind sie natürlich abgehauen.

  • Zitat

    Original von Psycho1
    Ich kenn ihn!Kommt aus meiner Ciddy!Bist du dir sicher ,dass das der war?


    Ziemlich sicher, ja......zu 100 % war er dabei und zu 75-100% hat er auch den Fahrradständer geworfen.


  • zu 1.
    Menschen sind keine "Buffalos".
    Ich kann Gewalt auch nicht dann gerechtfertigt sehen, wenn sie Gegengewalt ist. Das meinte ich damit, daß wir die Wahl haben.
    zu 2.
    Ich kann Dir nur zustimmen, daß der "Rechtsruck" in Wirklichkeit eine langsame und dabei leider stetige Tendenz ist.
    Daß die Medien dies so darstellen können oder wollen ist wohl eher unwahrscheinlich. Man traut dem gedruckten Wort oft zu viel zu. Also auch hier Zustimmung, wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob Du das so gemeint hast.


    Wenn Du das eher so gemeint hast, daß bestimmte Gruppen, deren Meinung Du nicht teilst, so etwas wie eine "Zensur" fordern, wenn über Straftaten von Ausländern berichtet wird, dann wäre das eine längere Diskussion.
    Allerdings glaube ich, daß die wenig bringen würde. Zum Teil ist sie hier schon geführt worden, die Argumente sind sowieso allgemein bekannt ("Tatsachen sind Tatsachen" gegen "Statistiken kann man immer so lesen wie man will" und "Was Tatsache ist, muß keine Bedeutung in diesem Zusammenhang haben").
    Ich denke, daß wir hier nicht weiterkommen, weil es dazu keine festen, quasi wissenschaftlichen Erkenntnisse gibt und "Meinungen" schwer zu diskutieren sind, wir uns hier wohl kaum gegenseitig überzeugen können.


    Was man aber immer bedenken sollte, zum Beispiel wenn plötzlich immer öfter betont wird, daß ein Starftäter keinen deutschen Paß hat, oder daß Rechte besonders viele Gewalttaten verüben, oder Linke, oder daß immer mehr Menschen bei Rot über die Straße gehen (ein absichtlich absurdes Beispiel), ist: Wem nützt es? Warum wird so berichtet?


    Ein tatsächlicher "Ruck", ein Anstieg in einem Bereich ist ja selten. Warum also plötzlich diese vermehrte Berichterstattung? Warum machen die Nachrichtenleute das jetzt und so?


    Einen Teil der Nachrichten kann man damit immer schon relativieren und ein obkjektiveres Bild der tatsächlichen Situation bekommen.


    zu 3.
    Ich kann Dir darin zustimmen, daß es besser ist, sich alltäglich für das friedliche Zusammenleben der Menschen einzusetzen. Und daß viele, die in Lichterketten stehen, heucheln und nur Angst um eigene Interessen haben, ist sehr wahrscheinlich. Mein Ding sind solche Sachen auch nicht.
    Andererseits sind Straftaten aus Fremdenhaß etwas anderes als solche aus Streit, Eifersucht, Habgier oder aus einem Brausekopf heraus. Wenn jemand nur deswegen angegriffen wird, weil er "ausländisch" aussieht, wenn regelrechte Hatz betrieben wird, also System dahinter steckt, ohne "persönlich" zu sein, dann hat das eine andere Qualität. Das schafft eine Grenzlinie zwischen den "Deutschen" und den "Ausländern", in der alle gezwungenermaßen der einen oder anderen Seite zugerechnet werden. Und bei vielen in den Lichterketten war es einfach der hilflose Versuch, diese Grenzen aufzulösen, den Gewalttätern zu zeigen, daß sie keine Unterstützung erfahren, daß sie sich nicht einer Frontlinie zurechnen zu lassen.


    zu 4.
    Deutsche, die von Ausländern getötet wurden, in systematischer Hatz, nur weil sie Deutsche sind, und das in vielen Städten quer durch Deutschland, also nicht aus Streit, Eifersucht, Habgier oder einem Brausekopf heraus, das ist genauso furchtbar. Weißt Du von konkreten Fällen? Ich weiß keinen. Weder aus der Zeitung noch aus der Umgebung, und ich bin, was mein Viertel angeht, das eigentlich prädestiniert für solche Aktionen wäre, ganz gut informiert.


    Das nichts in der Zeitung steht, kann natürlich an der "gekauften Presse" liegen (das andere böse Wort, das in diesem Zusammenhang oft fällt, will ich gar nicht erst nennen), aber ich kann Dir so viel dazu sagen, daß ich in einem Viertel in Berlin lebe, das (jedenfalls vor der Bezirksreform) die größte türkische Gemeinde außerhalb der Türkei stellte, mehr als in Kreuzberg, die anderen Nationen noch nicht mit eingerechnet.


    Ich habe gute und schlechte Erfahrungen mit den Deutschen wie mit den Ausländern gemacht (die übrigens schon oft seit den 60ern hier leben). Ich habe eine Zeit lang in einer Videothek hier gejobbt, also einem Ort, wo man leicht Ärger mit seinen Kunden bekommen kann, wenn z.B. ein Videospiel in zwei Teilen zurückkommt und man dem Kunden klarmachen muß, daß es nun teuer wird.


    Und mein persönliches Fazit ist, daß die Frage, wer Ärger macht, unabhängig von der Nationalität ist. Zweimal mußte ich die Polizei rufen, einmal für einen Deutschen, einmal für einen Ausländer. Einmal habe ich mir einen Geleitschutz für den Feierabend im Freundeskreis zusammentelefoniert, weil mir von einer gemischten Gruppe Jugendlicher (ich schätze mal fifty-fifty deutsch-ausländisch) gedroht wurde, daß sie mich auf dem Heimweg abpassen würden, und das in diesem Fall ernst zu nehmen war. Das war alles. Ob jemand höflich war oder mit Hausverbot zu belegen, ob ich als Frau hinter dem Tresen ernst genommen wurde oder nicht, hing nicht von der Nationalität ab.


    Wenn ich hier nachts rumlaufe habe ich keine Angst, was mir in Hannover allerdings öfter schon mal passiert ist, auch wenn keine Ausländer weit und breit zu sehen waren. Ich bin in Berlin schon in den besoffensten Zuständen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln quer durch die Stadt gefahren. Sicher gab es auch brenzlige Situationen, aber die waren noch nie von der Nationalität abhängig, es haben mir auch ausländische Jugendliche geholfen, wenn mich jemand, egal welcher Nationalität, abgenervt hat, genauso wie umgekehrt. Ich wurde schon zu Ramadanfeiern eingeladen und zu türkischen Hochzeiten.


    Ich finde das auch merkwürdig, wenn jemand 20 Jahre hier lebt und kein Wort deutsch spricht. Ich kann das nicht nachvollziehen. Mir wurden auch schon Vorurteile von Ausländern entgegengebracht, aber Spießer, Dumme, Rassisten, Verbrecher usw. gibt es überall, warum sollten die Deutschen da priviligiert sein?



    Vorurteile sind ja an sich erst einmal normal. Es bedeutet ja nichts als eine Einordnung von Ähnlichkeiten nach der Erfahrung. Wenn wir das nicht machen würden, müßten wir jeden Tisch und jede Tür ganz neu lernen und der Urmensch hätte nicht überlebt, wenn er bei jedem Tier neu überlegt hätte: "Mh? Groß, Rüssel, Stoßzähne, rennt auf mich zu? - Das will bestimmt nur spielen." Und wenn mir im Dunkeln drei Omas entgegenkommen, reagiere ich anders als bei drei Jugendlichen mit Baseballschlägern. Was in vielen Fällen sicher auch richtig und überlebensfördernd ist. Was ich aber nie ausschließen kann ist, daß die Omis plötzlich Lady-Revolver aus den Handtäschen ziehen und die Jugendlichen mit den Baseballschlägern mich nach dem Weg zum Moonlight-Baseball fragen. Unwahrscheinlich, aber möglich.


    Und solange ich in keiner Gefahrensituation bin, sollte ich jedem Menschen nach der automatischen Einordnung die Möglichkeit geben, mich zu überraschen. Vorurteile kann man nur durch eigenes Erleben, daß es auch anders sein kann, überwinden. Vielleicht haben viele einfach nicht genügend Möglichkeiten dazu.


    Und ein überzeugendes Argument für Gewalt, egal von wem gegen wen, habe ich immer noch nicht.

  • Offensichtlich driftet dieserThread inzwischen ab zum Thema "Gewalt zwischen Deutschen und Ausländern", oder sehe ich das falsch.
    Nunja, da es offensichtlich Gesprächsbedarf gibt werde auch ich noch eimal ein paar Sätze hierzu abllassen.


    Während meiner Arbeitszeit auf der Expo habe ich wohl mehr Erfahrung im Umgang mit anderen Nationalitäten (Das Wort Ausländer möchte ich bewusst nicht benutzen) sammeln dürfen als in all meinen Jahren zuvor.


    Mein Fazit ist hierbei das es nicht an der Nationalität, der Konfession oder an der Hautfarbe liegt wie sich jemand benimmt. Häufig sind es einfach nur Gegenreaktionen die man selbst hervorruft.


    Es gibt verschiedene Beispiele die ich hier nennen könnte, ich möchte mich jedoch auf zwei beschränken.


    Die Begrüßung:


    In Deutschland ist es üblich das man sich zur Begrüßung die Hände reicht und etwa einen Meter auseinander steht.
    Steht man näher zusammen (als Fremde) fühlt sich der Deutsche in seinen Freiräumen und seiner Persönlichkeit bedrängt und angegriffen. Ein so dichtes aufrücken gilt als unfreundich und könnte als Angriff gewertet werden.
    In Südamerikanischen Staaten aber ist es hingegen so, das man sehr dich beieinander steht bei der Begrüßung. Achtet man hier als Deutscher auf seinen "EIN-METER-BEREICH" wird man als unfreundlich eingestuft und die Geste als Abwertend beurteilt. So könnte das Gegenüber sehr verletzt sein.


    Das Zweite Beispiel kommt aus dem Lebensbereich der, wie ich finde, freundlichsten Menschen der Welt, aus Asien.


    Hat schonmal jemand bewusst darauf geachtet wie man in Mitteleuropa eine Sache persönlich übergibt. Wenn es eine leichte Sache, etwa ein Brief oder eine Visitenkarte, ist reicht man sie zumeist nur mit einer Hand, oder egt si gar nur auf einen Tisch. Es ist für uns normal so.
    Stellt euch einmal vor der Briefträger würde klingeln und einen Brief übergeben, gehalten in beiden Händen und sich bedanken das er einen Brief für euch zustellen durfte.
    Wer von uns würde sich dabei nicht verarscht vorkommen. Nicht selten ruft eine vermeintliche verhöhnung aggression hervor.


    Nun einmal anderherum gedacht.
    Ihr seid Asiate und der Postbote bringt einen Brief, mit muffeliger Miene. Als Asiate käme man sich diskriminiert vor, und würde sich fragen was man denn falsch gemachte haben könnte.


    Nun, was ich damit sagen möchte. Je nachdem wer auf wen zukommt, sollte auch die gepflogenheiten desjenigen kennen und respektieren, denn nur so lassen sich misverständnisse vermeiden, aus denen größere Streitereien wachsen können.


    Wir sollten nicht jedem, der eine andere Nationalität besitzt, versuchen unser deutsches Leben aufzudrängen. Ein gewisses Mass an Anpassung von beiden Seiten muss vorhanden sein damit ein zusammenleben vieler verschiedener menschen mit vielen verschiedenen Charakteren möglich ist.