Alltagsfragen

  • Danke, das ist ja endlich mal eine Aussage.


    Aber dann frage ich mich: warum machen das nicht auch VW, Tankstellen, die Bahn, Taxiunternehmen?


    Ich komme einfach nicht drauf warum ausgerechnet Ärzte im Krankenhaus und Feuerwehrleute.

  • Ich könnte so übermüdet nicht konzentriert arbeiten. Wäre ich Chirurg, müsste ich ständig Skalpell und anderes Werkzeug aus Körpern friemeln. "Schwester Hildegard, gucken Sie doch mal ob da wirklich alles raus ist."

  • die bf hat ja ruhezeiten. du musst dir nicht vorstellen, das die da 24 stunden durchgängig wach sind. da stell ich mir bei der bahn schon schwierig vor. und bei vw? du kannst ja keinem zumuten 24 stunden am stück am band zu stehen und schlafen im werk? hm...

    und taxen? dürfen meines wissen aus ähnlichen gründen wie bei berufskraftfahrern ihre lenkzeiten nicht überreißen. jetzt nicht nach 3 stunden ne pause machen, aber sicher nicht länger als 12 stunden.

    und die meisten tankstellenmitarbeiter sind doch eh auf 480 euro basis. da stellt sich die frage doch gar nicht.

  • Aber warum dann der Arzt und Rettungskräfte? Ja sie haben auch Ruhezeiten. Theoretisch. Garantiert aber auch genug Tage wo sie durchgehend zu tun haben. Und dann nach 22 Stunden ohne Schlaf mit Sonderrechten durch die Innenstadt oder komplizierte medizinische Dinge tun. Wirkt ziemlich abgefahren.


    edit: ich habe verstanden, Grundlage wird der Bereitschaftsdienst sein. Finde ich trotzdem seltsam.

  • Es geht anders, aber es benötigt auch hier eine Änderung im Denken.


    Wir haben uns in diese Kultur gedacht bzw. denken lassen und viele wollen sich die Mühe des Umdenkens nicht machen. Umdenken ist aber die Basis für Veränderungen in der Sache.


    Diese Bequemlichkeit führt eben dazu, zu glauben, dass es bei den Arbeitsfeldern um Leben geht und das berechtigt zu Breit-Auslegung unseres Arbeitszeitgesetzes.


    Natürlich steht dahinter der Gedanke des Geldsparens, weil viele Folgekosten wieder mal nicht mit eingerechnet werden.

    Das ist unsere Kultur, zu sehen in vielen Bereichen.

  • Ich könnte so übermüdet nicht konzentriert arbeiten. Wäre ich Chirurg, müsste ich ständig Skalpell und anderes Werkzeug aus Körpern friemeln. "Schwester Hildegard, gucken Sie doch mal ob da wirklich alles raus ist."


    Wie kommst Du darauf, dass es nicht genau so läuft?

  • @Heideförster: ich habe das doch - mit ein bisschen Polemik - nun schon mehrfach beantwortet: 1. woher willst "du" das zusätzliche Personal nehmen? 2. Wer soll das bezahlen?

  • Darauf aber meine Gegenfrage: warum macht Pflegepersonal dann keine 24 Stunden Dienste? Oder Fachärzte?

    24 Stundendienst kann doch keine Normalität sein, weil man zu wenig Personal generiert. Das gibt es in anderen Bereichen auch nicht, trotz Personalmangel.

    Arbeitsrecht ist an anderen Stellen so stark, warum wird hier sowas erlaubt anstatt am strukturellen Problem zu arbeiten?

  • Ich denke, der ganz zentrale Unterschied ist die Planbarkeit des Arbeitsaufkommens. Fachärzte vergeben Termine, die Belegung des Pflegeheims ist mehr oder weniger konstant, VW kann planen, was wann geliefert und verarbeitet werden soll...


    Wenn du hingegen das Personal, das du vielleicht zu einzelnen Spitzenzeiten (Verkehrsunfälle, Großbrand etc.) benötigst und das ansonsten Leerlauf hätte, dauerhaft in ganz normalen Schichten vorhalten müsstest, wäre das wohl deutlich teurer. Die pure betriebswirtschaftliche Entscheidung wäre dann vermutlich, nachts einfach zuzumachen. Weil das aber auch kein gangbarer Weg ist, gibt es wohl als Kompromiss dieses Bereitschaftsmodell.

  • Dann müsste sich der Staat ja eingestehen, dass er sein Personal bislang ausgebeutet hat. Das darf natürlich nicht sein. Er müsste Ausbildungsplätze schaffen und finanzieren. Es gibt ja auch sonst zu wenig Ärzte (aufm Land). Alles, was der Steuerzahler angeblich nicht gut findet, weil teuer. Dass an anderer Stelle das Geld in viel größer Höhe ganz be-scheuer-t rausgeworfen wird und das die eigentliche Steuerverschwendung ist, das kommt bei den Verantwortlichen leider nicht an.

  • Darauf aber meine Gegenfrage: warum macht Pflegepersonal dann keine 24 Stunden Dienste? Oder Fachärzte?

    24 Stundendienst kann doch keine Normalität sein, weil man zu wenig Personal generiert. Das gibt es in anderen Bereichen auch nicht, trotz Personalmangel.

    Arbeitsrecht ist an anderen Stellen so stark, warum wird hier sowas erlaubt anstatt am strukturellen Problem zu arbeiten?

    Ich bin Facharzt und mache 24h-Dienste. Was du meinst sind Facharztpraxen. Die machen ja in der Regel keine Notfallversorgung. Müssen aber am kassenärztlichen Bereitschaftsdienst teilnehmen, der - ich mag mich irren - ich meine auch als Bereitschaftsdienst organisiert ist (jedenfalls nach Praxisschluss).

  • Die meine ich, als Beispiel für Mangel (vier Monate Wartezeit auf Termin etc.)

    Also geht es im KH um die (kostengünstige) Aufrechterhaltung der Notfallversorgung unter Missachtung des allgemeinen Arbeitsrechts, so verstehe ich das jetzt.

  • Ich kann leider nur Halbwissen beisteuern. Aber war nicht auch so, daß in D jahrzehnteland Bereitschaftsarbeit nicht als Arbeitszeit angesehen wurde? Dann gab's vor knapp 20 Jahren eine EU-Richtlinie, die D 2004 veranlaßte, das Arbeitsrecht ein bißchen zu ändern. Da wurde allerdings auch eine sogenannte Opt out-Klausel mit erfunden (opt out = ich mache bei der Arbeitszeitregelung nicht mit): Wenn der Arbeitnehmer individuell zustimmt, kann die Arbeitszeitgrenze von 48 Stunden pro Woche oder 8 Stunden pro Tag nach oben verschoben werden. (Wer hatte die Klauselidee? Kann man eigentlich den Arbeitsplatz bekommen, wenn man die Klausel nicht unterschreiben möchte?)


    Also streng genommen müßte das dann super konform mit dem deutschen Arbeitsrecht gehen. Solange bis ein Gericht was anderes sagt oder die EU bzw. D was anderes beschließen. Ich glaube, die Gerichte werden schon mit der Frage beschäftigt, ebenso mit der Höhe der Bezahlung der Bereitschaftszeit.

  • Also geht es im KH um die (kostengünstige) Aufrechterhaltung der Notfallversorgung unter Missachtung des allgemeinen Arbeitsrechts, so verstehe ich das jetzt.

    So könnte man es auf den Punkt bringen.


    Ich kenne wen, der macht z.B. Rufbereitschaft für den Fall, dass der Arzt im Bereitschaftsdienst vor Ort nicht mehr weiter weiß oder bestimmte Sachen nicht allein entscheiden darf. Immer eine ganze Woche am Stück, jeden Tag von 16.15 Uhr bis 8.15 Uhr am nächsten Morgen, dazwischen Regelarbeit vor Ort. Am Wochenende 24 h.


    Dafür gibt es unter der Woche 2,34 € pro Stunde, am Wochenende 3,10 €. Natürlich brutto. Sämtliche Telefonate zu jeder Tages- und Nachtzeit sind inclusive, nur Einsätze vor Ort werden gesondert als Arbeitszeit erfasst.

  • Wir hatten ein ähnliches Problem und konnten es umgehen, indem wir jetzt einen Fire TV Stick angeklemmt haben. Ist zwar keine Behebung des ursprünglichen Problems, aber so geht es zumindest bei uns.

  • Kühlt ein Zimmer schneller ab, wenn ich den Ventilator ins Fenster stelle und in den Raum pusten lasse oder wenn ich ihn aus dem Fenster pusten lasse?

  • Hähä.

    Kommt ein bißchen darauf an, von wo die Luft nachströmt.

    In der Gartenlaube puste ich die warme Luft oben zum Giebelfenster raus, und es strömt unten durch die Tür frische Luft nach.


    In der Wohnung (1.Stock) puste ich mich mit kühler Luft an, ich bin aber auch nicht empfindlich auf Zugluft.


    Also das eine klappt da besser, das andere dort. Allgemein geht der Luftaustausch aber viel schneller durchs Rauspusten.