HAZ: Wallner legt los

    • Offizieller Beitrag

    Wallner legt los


    Gut getestet: Vor 3500 Zuschauern in Alfeld gewinnt Hannover 96 gegen Zweitligist Alemannia Aachen mit 3:1 – auch dank des Stürmers aus Österreich.


    Alfeld (kös). Szenen wie diese hatten gestern Abend lange Zeit Seltenheitswert, dabei hätten die 3500 Zuschauer in Alfeld beizeiten gern mehr davon gesehen. Es lief die 22. Spielminute im freundschaftlichen Vergleich zwischen Hannover 96 und Alemannia Aachen, da fasste sich Roman Wallner ein Herz. Nach einem Einwurf von Michael Tarnat an den Ball gekommen, umdribbelte der Österreicher einen Gegenspieler und zog aus 18 Metern Torentfernung platziert ab. Es stand 1:0 – der Papierform war Genüge getan. Am Ende hieß es standesgemäß 3:1 gegen eine engagiert aufspielende Aachener Mannschaft.
    Über weite Strecken der 1. Halbzeit war in Alfeld allerdings nicht zu sehen, dass ein Erst- gegen einen Zweitligisten antrat. Auf beiden Seiten fehlten aus unterschiedlichen Gründen etliche Stammspieler – den Aachenern machte das anscheinend weniger aus. Vor allem über links sorgte die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking anfangs wiederholt für Gefahr; Silvio Schröter als Vertreter von Steve Cherundolo hatte gegen den flinken Florian Bruns einen schweren Stand.
    So war es kein Zufall, dass die Aachener die erste große Chance im Spiel besaßen: Erst wurde ein Bruns-Kopfball abgewehrt, dann der Nachschuss von Chris Iwelumo abgeblockt (20.). Frank Juric, für Robert Enke zwischen den Pfosten – der 96-Stammkeeper ist Vater einer Tochter namens Lara geworden und hatte deshalb frei bekommen –, war vor dem Pausenpfiff ein viel beschäftigter Mann.
    Das Bild änderte sich in der 2. Halbzeit – erst recht, als 96 für die Vorentscheidung gesorgt hatte. Dass erneut Wallner zu den maßgeblich Beteiligten gehörte, dürfte das Selbstvertrauen des Stürmers gestärkt haben. Zumal sein zweites Tor auch schön anzusehen war: Von Thomas Hengen und Thomas Stehle bedrängt, riskierte er einen Heber; über Aachens herausgeeilten Torwart Kristian Nicht senkte sich der Ball zum 2:0 in die Maschen (58.). Später hatte Wallner auch noch Pech, dass sein 20-Meter-Schuss zur Ecke geklärt wurde (70.). „Wallner kommt langsam aus der Höhle“, lautete die bildhafte Einschätzung von 96-Trainer Ewald Lienen, der die körperliche Verfassung des 22-Jährigen als Grund für dessen Leistungssteigerung sieht. Für das 3:0 (62.), erzielt allerdings aus klarer Abseits-


    position, sorgte Jiri Stajner. Es war der Lohn für die bessere Spielanlage der „Roten“ nach der Pause mit einigen sehenswerten schnellen Angriffsaktionen. Dem verdienten Aachener Ehrentreffer durch Kai Michalke (89., Strafstoß) ging ein Foul von Danijel Stefulj voraus.
    Hannover 96: Juric – Schröter, Vinicius, Schneider (69. Stefulj), Tarnat (46. Zuraw) – Dabrowski, Wallner (73. Montabell), Krupnikovic – Stajner (63. Stendel), Christiansen, Leandro.