NP: "Das größte Spiel, das ich jemals erlebt habe"

  • „Das größte Spiel, das ich jemals erlebt habe“


    Lala schläft kaum nach dem Sieg, der 96-Kapitän wird gefeiert. Auch der Ministerpräsident gratuliert.


    Altin Lala spielte durch beim Fußballfest in Tirana. Der 96-Kapitän sprach mit der NP über das 2:1 und die Feierlichkeiten in Albanien.


    VON GUNTHER NEUHAUS


    Sind Sie wieder einigermaßen frisch nach der letzten Nacht?


    Wir haben nicht viel geschlafen, aber getrunken haben wir nichts. Ehrlich, der eine oder andere hat mal ein Bier genommen. Aber wir haben am Mittwoch ein schweres Spiel in Georgien und mussten viel laufen gegen Griechenland. Das hat Kraft gekostet.


    Gewähren Sie uns einen Einblick in das Treiben in Ihrer Kabine nach dem Sieg …


    Wir waren natürlich alle happy und haben gefeiert. Alle Fernsehsender waren mit Kameras dabei, der Ministerpräsident hat uns gratuliert. Und der Box-Europameister Luan Krasniqi, der ja aus Albanien stammt und für Deutschland boxt, war auch da. Es war sensationell.


    Wie haben die Fans den Sieg gefeiert?


    Viele Menschen, so 40 000 bis 50 000 vielleicht, haben sich auf zwei Plätzen in der Stadt versammelt und haben das Spiel auf großen Leinwänden verfolgt. Es war eine super Atmosphäre in Tirana, es war die Hölle. Wir haben in einem Hotel in einer anderen Stadt geschlafen und mussten auf Schleichwegen zurückfahren. Da war der Teufel los.


    Albanien hat früh 2:0 geführt – wie haben Sie das Spiel empfunden?


    Es war das größte Spiel, das ich jemals erlebt habe. Rehhagel hat nach dem Rückstand zweimal ausgewechselt, das Mittelfeld verstärkt und mit Risiko nach vorne spielen lassen. Wir haben dann fast nur noch verteidigt, aber verdient gewonnen.


    Albanien ist Tabellenführer der Gruppe zwei. Trauen Sie sich nun die WM-Qualifikation zu?


    Ach was. Mit Dänemark, Griechenland und der Türkei in der Gruppe wird es sehr schwer. Wir wollen nur vor Kasachstan stehen, das ist unser Mindestziel. Die WM-Qualifikation ist nur ein Traum.


    Sie sind mit Albanien seit drei Jahren zu Hause ungeschlagen, das scheint eine gute Basis zu sein.


    Stimmt, das ist ein psychologischer Vorteil für uns. Die Fans sorgen bei uns für eine fantastische Stimmung. Aber es ist ein weiter Weg zur WM. Wir haben noch elf Spiele. Mit 20, 21 Punkten könnten wir vielleicht Zweiter werden.