Wann holt Klinsmann Merte?
Heute baut Eilts auf den 96-Liebling. Zweiter Einsatz.
Heute spielt Per Mertesacker (19) zum zweiten Mal für die deutsche U 21. Der nächste Schritt auf seinem Weg zur WM 2006.
VON GUNTHER NEUHAUS
HANNOVER. Für 96-Manager Ilja Kaenzig ist es „nur eine Frage der Zeit“, bis Per Mertesacker zum ersten Mal von Bundestrainer Jürgen Klinsmann berufen wird. „In einem der nächsten Länderspiele“ werde es so weit sein, möglicherweise schon beim kommenden Termin am 9. Oktober in Teheran gegen den Iran oder am 17. November gegen Kamerun.
Mertesacker gehöre ohnehin zum „Kreis der 35 Kandidaten“ für die WM 2006. Eine Nominierung, sagt Kaenzig, ist „für uns eine logische Folge, wenn der Per so weitermacht.“ Es hatte sogar Gerüchte gegeben, Mertesacker könne für das Brasilien-Spiel morgen nachnominiert werden. Kaenzig aber hat keine neuen Hinweise darauf bekommen.
Der 96-Manager wird Hannovers Fußball-Liebling heute (19.45 Uhr/live im DSF) in Dessau beim U-21-Test gegen Serbien/Monte-negro beobachten. „Es ist natürlich interessant“ für ihn, den deutschen Nachwuchs „auf internationalem Niveau gegen einen Gegner von diesem Format zu sehen“.
Serbien/Montenegro hatte im Juni bei der EM in Deutschland das Finale gegen Italien (0:3) erreicht, sechs Spieler aus dem alten Kader sind heute gegen Deutschland noch dabei. Auf Abwehrchef Mertesacker wird also deutlich mehr Arbeit zukommen als beim Debüt und dem sicheren 2:0 vor drei Wochen in Celle gegen Litauen. Trainer Dieter Eilts will vor dem Start der EM-Qualifikation (8. Oktober in Aserbaidschan) offiziell noch keine Stammplätze verteilen, Mertesacker ist trotzdem gesetzt. Denn für Eilts ist „klar, dass Leute, die in ihren Vereinen erhebliche Einsatz-Zeiten erhalten, einen Bonus haben“.
Kaenzig interessiert sich allerdings mehr für die auserwählten Junioren, die in der Bundesliga „nicht so viel Spielpraxis bekommen“. Er fahndet schon nach neuem 96-Personal und beobachtet insbesondere David Odonkor (20), der flinke Flügelstürmer glänzte gegen Litauen mit mutigen Dribblings und präzisen Flanken. In Dortmund jedoch ist er nur Reservist.
Außerdem wird Kaenzig die Qualitäten von Alexander Ludwig (20/Hertha), Matthias Lehmann (21/ 1860), Lukas Sinkiewicz (18/Köln) und Christian Lell (20/Köln) prüfen. Gerne hätte er wohl auch Burghausens Tom Geißler gesehen, das Mittelfeld-Talent aber musste wegen Oberschenkel-Beschwerden absagen.
Auf Mertesacker dagegen ist Verlass. Für ihn gibt es am Sonntag schon ein Wiedersehen mit U-21-Mitspieler Sascha Riether, der beim 4:1 im Mai für Freiburg das erste Tor erzielt hatte. Das soll nicht wieder vorkommen.