NP: Arena soll eine Festung werden

  • Arena soll eine Festung werden


    Lienen „brennt“ aufs erste Heimspiel. Jetzt geht die Bundesliga richtig los.


    Jetzt geht die Bundesliga richtig los. Mit dem ersten Heimspiel in der neuen Saison soll die umgebaute AWD-Arena zu einer 96-Festung werden.


    VON ANDREAS WILLEKE
    HANNOVER. Wolfgang Niedecken, Sänger der Rockgruppe BAP, ist ein Fan des 1. FC Köln und als solcher an ein Leben in der zweiten Liga gewöhnt. Morgen wird Niedecken jedoch mit seiner Band mal wieder Erstliga-Fußball sehen – der 96-Trainer hat die Gruppe eingeladen. Die Musiker sind mit Ewald Lienen befreundet, man lernte sich in Köln schätzen. Für die BAPtisten beginnt die Arbeit nach dem Spiel – sie treten auf der Parkbühne neben dem Stadion auf. Dann will Lienen zuschauen.
    Passend wäre, wenn BAP vor dem Arena-Anpfiff den Hit „Verdamp lang her“ anstimmen würde. Vier Monate mussten die Fans auf ein Heimspiel warten. Durch den Stadion-Umbau und den kuriosen Spielplan kam kein Bundesligagefühl auf. „Wir brennen darauf, dass es endlich losgeht“, meint Lienen.
    Hoffentlich geht es nicht gleich wieder nach hinten los – wie in so vielen Heimspielen der vergangenen beiden Jahre. Nur neun von 34 Partien in der AWD-Arena wurden gewonnen. „Das muss besser werden“, sagt Per Mertesacker. Lienen will „die Arena in eine Festung verwandeln“.
    Diesen festen Wunsch haben wir allerdings schon häufiger gehört. Oft genug sahen die 96-Profis nach dem Abpfiff aus wie die Ritter von der traurigen Gestalt. Doch das findet Lienen „uninteressant, wer in der Vergangenheit lebt, lebt verkehrt“. Mit dem neuen Stadion soll eine neue 96-Zeitrechnung beginnen.
    96 will zu Hause eine Macht werden. Mit Freiburg kommt zudem kein übermächtiger Gegner, auch wenn sie sich verbessert haben. Sie haben letzte Saison „auswärts naiv gespielt“, weiß Lienen. Nun stellte sein cleverer Trainerfreund Volker Finke die Taktik um und einen zusätzlichen Abwehrmann ein. „Sie sind defensiv stärker“, sagt Lienen.
    Abzuwarten bleibt, ob erstmals ein 96-Angreifer trifft. Unser Favorit für das erste Stürmertor heißt jedenfalls Jiri Stajner (siehe auch links), er macht im Training einen starken Eindruck. Bei konsequentem Spiel über die Flügel müsste auch Freiburgs verstärkte Abwehr zu knacken sein. Aggressiv, schnell, nationalmannschaftsmäßig spielen – so könnte 96 mit Rock-’n’-Roll-Fußball Freiburg austanzen.