Kicker: Hannover gegen Freiburg 2:2

    • Offizieller Beitrag

    Spielbericht


    Hannovers Trainer Ewald Lienen brachte zum Heimdebüt der Niedersachsen gegenüber dem 1:1 bei Borussia Dortmund zwei neue Offensivkräfte: Leandro und Wallner stürmten für Mathis und Stendel. Auch Volker Finke, Coach der Freiburger, stellte gegenüber dem 1:1 gegen Mönchengladbach auf zwei Positionen um: Berner ersetzte den verletzten Olajengbesi in der Defensive, Cairo, der seine Oberschenkelverletzung überwunden hatte, spielte für den angeschlagenen Coulibaly (Sprunggelenk).


    Nach drei Auswärtspartien in Folge war Hannover 96 im Heimdebüt in der fast fertigen AWD-Arena sichtlich motiviert. Von Beginn an waren die Lienen-Schützlinge wacher, bissiger und aggressiver als die Breisgauer. Die SC-Spieler schienen noch gar nicht auf dem Platz zu sein, da befanden sie sich auch schon auf der Verliererstraße.


    Keine 70 Sekunden waren vor 32447 Zuschauern gespielt, als Stajner nach einem Berner-Fehler per Kopf das 1:0 erzielte. Und Freiburg hatte sich noch nicht vom Rückstand erholt, schon schlug der Tscheche ein zweites Mal zu: Nach einer langen Flanke von Tarnat waren Berner, Mohamad, Diarra und Golz völlig orientierungslos. Erneut war Stajner zur Stelle und vollendete mit links zum 2:0 (8.)!


    Nach dieser äußerst turbulenten Anfangsphase beruhigte sich die Partie etwas. Freiburg fand die Ordnung einigermaßen wieder, ohne die "Roten" aber ernsthaft in Gefahr zu bringen. Hannover agierte weiterhin überlegen, erspielte sich aber keine großen Tormöglichkeiten mehr. Die Lienen-Schützlinge waren lauffreudiger und zweikampfstärker, schalteten schnell von Abwehr auf Angriff um.


    Freiburg hatte im ersten Durchgang nur eine Möglichkeit, die Antar aber vergab. Nach 41 Minuten legte Hannovers Mertesacker dem Jubilar - der Libanese feierte am Sonntag seinen 24. Geburtstag - unfreiwillig den Ball vor, doch Antar zielte links am Tor vorbei. So ging es mit dem 2:0 in die Kabinen.


    Ohne personelle Veränderungen betraten die Hannoveraner wieder das Spielfeld, dafür gab es bei den Süddeutschen zwei neue Spieler: Willi und Berner blieben draußen, dafür spielten nun Schumann und Dorn. Mit den Wechseln stellte SC-Coach Volker Finke auf Dreierkette in der Abwehr um, Dorn agierte als zweite Spitze neben Iashvili.


    Der Beginn der zweiten Hälfte war durch Standardsituationen geprägt. Zwei Freistöße schossen Sousa und Tarnat jeweils direkt auf das Tor, doch SC-Keeper Golz ließ sich nicht überraschen.


    Freiburg schob sich nun in allen Mannschaftsteilen deutlich nach vorne und versuchte, den Ball weiter vom eigenen Tor fernzuhalten. Die Finke-Elf konnte sich nun ein optisches Übergewicht erspielen, die Niedersachsen ließen es zu Beginn des zweiten Abschnitts ruhig angehen. Und diese Passivität wurde bestraft. Nach 59 Minuten brachte Iashvili Sanou auf der rechten Seite ins Spiel. Bei dessen Hereingabe war der eingewechselte Dorn einen Schritt schneller als Cherundolo und traf aus vollem Lauf zum ersten Tor für Freiburg.


    Und plötzlich machte sich Verunsicherung bei den „Roten“ breit. Freiburg hatte nun Oberwasser, ließ den Ball in den eigenen Reihen besser laufen und witterte seine Chance. Hannovers Trainer Ewald Lienen reagierte und brachte mit Dabrowski sowie Stendel zwei frische Spieler, wenig später kam auch noch Mittelstürmer Christiansen.


    Doch in der Folgezeit war Freiburg die überlegene Elf. Hannover stand tief in der eigenen Hälfte und wartete auf den entscheidenden Konter. Freiburg drückte auf den Ausgleich, kam aber trotz deutlicher Überlegenheit nur zu wenigen guten Einschussmöglichkeiten. So sorgte eine Standardsituation für den Ausgleich nach 73 Minuten: eine Freistoß-Flanke von Tskitishvili köpfte Cairo vor de Guzman zum 2:2 ins Netz.


    Kurze Zeit später hatte Dorn sogar die Führung für Freiburg auf dem Fuß (75.), Hannover zu dieser Phase völlig verunsichert. Erst gegen Ende der Partie raffte sich 96 nochmals auf, doch bis auf eine Chance durch Stendel (89.) sprang für die Niedersachsen nicht mehr heraus.


    In einem Spiel mit zwei völlig unterschiedlichen Halbzeiten trennten sich Hannover 96 und der SC Freiburg mit 2:2 (2:0). Nach überlegener 2:0-Pausenführung der Niedersachsen schlugen die Breisgauer im zweiten Abschnitt eiskalt zurück. Das Debüt in der neuen AWD-Arena glückte Hannover damit nur teilweise, der SC bleibt weiterhin ohne Niederlage.