NP: Einen Sieger gibt es: Jiri Stajner

  • Einen Sieger gibt es: Jiri Stajner


    Eine kuriose Erfolgsgeschichte


    Jiri Stajner erzielte die ersten Stürmer-Tore der Saison. Der Tscheche ist damit nach einer Achterbahnfahrt in den letzten zwei Jahren wieder in Hannover gelandet.


    VON ANDREAS WILLEKE


    HANNOVER. Fußball ist nicht planbar, was heute gilt, ist schon morgen reif für den Papierkorb. Ein gutes Beispiel für die Irrungen und Wirrungen des Geschäfts bleibt Jiri Stajner. Gestern war er der beste 96-Spieler, die beiden Tore zum 2:2 hatte er erzielt. Und wenn man ihm dann nach Spielschluss ins Gesicht schaute, dann war er dennoch nicht richtig glücklich. „Ja, ein gutes Gefühl“ habe er zwar. Er erinnerte sich sogar noch an sein letztes Tor, „beim 1:5 gegen Bremen“.


    Das war im Herbst des letzten Jahres. Bis zum Winter hat er dann noch in Hannover mehr schlecht als recht mitgespielt. Dann flüchtete er zu Sparta Prag. Dort fing es gut an, Stajner wirkte in der Nationalelf mit. Doch am Ende der Saison war er nurmehr Ersatzspieler. Tschechiens Trainer Karel Brückner nominierte ihn auch nicht für die EM.


    Auch 96 war darüber enttäuscht – Stajner sollte in Portugal ins Schaufenster gestellt werden. Man hoffte, irgendein Verein werde sich finden für den millionenschweren Stürmer. Sie wollten ihn sogar verschenken, er hätte ablösefrei gehen können. Doch keiner griff zu.


    So kehrte Stajner zurück nach Hannover. Trainer Lienen wollte ihn wieder loswerden. Dann jedoch merkte der Coach, dass der 28-Jährige um den Arbeitsplatz in Hannover kämpfen wollte. Stajner ist fit und schlank wie nie. Zudem fiel im Vergleich mit den vielen Einkäufen für die Offensive auf: Keiner hat seine Qualitäten. Roman Wallner oder Leandro waren keine Gefahr fürs Freiburger Tor.


    „Stajnis gute Leistung hat sich im Training abgezeichnet“, meinte Lienen. Trotzdem war Stajner nicht rundum zufrieden. „Wir hätten gewinnen müssen.“ Schon richtig, aber er bleibt dennoch der Gewinner des Spiels.