KICKER: Keine Trendwende - trotz Stajners Toren

  • Hannover: Remis gegen Freiburg ein erster Rückschlag - 13.09.2004 12:12
    Keine Trendwende - trotz Stajners Toren


    Der erste Auftritt in der fast fertigen AWD-Arena sollte für 96 die große Trendwende bringen. Ganze neun von 34 Heimspielen gewann Hannover in zwei Jahren seit dem Wiederaufstieg.


    Jetzt forderte Trainer Ewald Lienen (50) ungewohnt martialisch: "Wir müssen unser Stadion zu einer Festung machen!" Das 2:2 gegen Freiburg ist da angesichts einer 2:0-Führung klar als erster Rückschlag zu werten.


    Kein zufrieden stellender Start also hier, zumal drei Punkte aus drei Spielen die Maßgabe waren - Neubeginn dagegen für einen, der schon abgeschrieben war bei den "Roten": Jiri Stajner ( 28 ). Ausgerechnet der Tscheche, an dem sich die Geister lange schieden, brachte sein Team mit den ersten Stürmertoren vermeintlich auf die Siegerstraße. In Leverkusen zum Saisonbeginn noch eher überraschend in Lienens Startformation, rechtfertigte er nun mit dem Doppelpack, seinem ersten in der Bundesliga, bei seinem ersten Spiel vor heimischer Kulisse seit 29. November 2003 (3:0, ebenfalls gegen Freiburg!) das neue Vertrauen der Hannoveraner Verantwortlichen.


    Positive Akzente wenigstens von Stajner, reichlich Ärger dafür im Vorfeld der Partie um dessen Stürmerkollegen Thomas Christiansen (31). Der wurde für seine öffentliche Kritik an Lienen (kicker berichtete) inzwischen mit 5000 Euro Strafe belegt. Der Fall, so der Coach, sei abgehakt. Allein: Christiansen, vorletzte Saison noch Torschützenkönig der Liga (21 Treffer, gleichauf mit Elber), saß erneut auf der Bank, kam erst nach 69 Minuten, wurde von den Fans gefeiert.


    Da Christiansens Nichtberücksichtigung auch beim Großteil des Kaders auf Unverständnis stößt, war es durchaus brisant, dass Lienen diesmal Roman Wallner (22) als zentrale Spitze vorzog. Der Österreicher hatte sich zwar jüngst im Test gegen Aachen (3:1) mit zwei Toren empfohlen, zuvor aber ziemlich enttäuscht. Und auch bei seinem Bundesliga-Debüt gegen Freiburg platzte der Knoten noch nicht: Lediglich mit seinem kompromisslosen Einsatz vor dem 2:0 fiel Wallner wirklich positiv auf.