Traumstart! Dann Schnarch-Fußball
Nach dem 2:0 nur 2:2 – Premiere verpennt
Von LARS BEIKE, GREGOR RUHMÖLLER und HEIKO OSTENDORP
96-Trainer Ewald Lienen forderte vorm Heim-Start in der neuen AWD-Arena: „Unser Stadion muss unsere Festung werden."
Und es ging ja auch gut los. Alles war gerichtet für eine glänzende Premiere im Fußball-Tempel. Die Roten mit einem Traum-Start durch zwei herrliche Tore von Jiri Stajner - dann Schnarch-Fußball. Die Roten schlummerten sich in ein klägliches 2:2 gegen Freiburg!
32447 Fans, tolle Stimmung, , Gänsehaut-Atmosphäre.
Innerhalb von 8 Minuten schien das Ding gelaufen.
• Nach 75 (!) Sekunden begann die Jiri Stajner-Gala. Freistoß von links, Freiburgs Abwehr wie ein Hühnerhaufen. Der Tscheche per Kopf aus 5 Metern zum 1:0. Ein Auftakt mit Donnerhall.
• 8. Minute. Flanke Tarnat von links. Freiburgs Defensiv-Träumer wieder desorientiert. Jiri Stajner blickt als erster durch, macht aus dem Gewühl das 2:0!
Der Tisch war gedeckt für ein Fußball-Diner. Fehlten nur noch die Kerzen...
Doch dann alles wie weggeblasen. Freiburg plötzlich munterer. 96 wollte dieses Ding mit einem Tänzchen über
die Runden schaukeln.
In der 2. Halbzeit blieb die Fußball-Küche Küche kalt. Freiburgs Trainer Volker Finke brachte mit Regis Dorn einen dritten Angreifer - 96 merkte gar nichts mehr.
Unter den Augenzeugen übrigens auch Ex-Trainer Ralf Rangnick.
Und der sah das, was er selbst bis vor seinem Rausschmiss im März schön öfter gesehen hatte: Die Roten flatterten in der Defensive umher wie die Fledermäuse.
Tolle Unterstützung der Fans, aber die Beine der Kicker wurden immer schwerer.
• 59. Minute. Freiburg über rechts, Tarnat zu langsam, Mertesacker und Zuraw nach dem Motto: Kamerad, geh du voran. Joker Regis Dorn lacht sich kaputt und schiebt das Ding ein - nur noch 2:1.
In der 65.Minute nimmt Lienen Sousa raus, will mit Dabrowski die Abwehr verstärken. Pfiffe von den Rängen.
• 73. Minute. Cairo überspringt de Guzman, köpft das 2:2. Die große Sause ist versaut.
96-Oldie Michael Tarnat: „Das war unsere Unerfahrenheit und Dummheit. Das mussten wir locker gewinnen."