Homosexualität im Fußball

  • Wer wirklich glaubt sich im Herrenfußball - die Frauen sind da ja deutlich weiter - als homosexuell zu outen* wäre kein Problem möge sich doch bitte nochmal die Reaktion des DFB auf den 96-Tatort vor Augen führen.
    Sehe das so wie fmp, ich bin fest davon überzeugt, dass das erste Outing einen Spießrutenlauf sondergleichen zur Folge haben wird. Fußballer sind einfach für zu viele Menschen Feindbild als das sich alle diese "Chance" zum Fertigmachen entgehen lassen würden.

  • Das ist wohl leider war.


    Schön wäre es wohl wenn sich erst mal 2-3 ehemalige Spieler outen würden, das würde den ersten Druck aus dem Kessel nehmen. Wobei dann natürlich die Gefahr besteht, das die "Suche" nach den aktuellen Spieler von Seiten der Presse intensiviert wird weil das Thema ja gerade so "Hipp" und aktuell ist. Ist ne schwierige Kiste, wichtig wäre auf jeden Fall das die Aufmerksamkeit auf mehrere Schultern verteilt wird, kann mir nicht vorstellen das einer alleine das durchsteht.

  • Alleine schon, dass sie sich 'outen' müssen, ist an Albernheit schwer zu toppen und sagt alles.


    Himmel, es gibt kaum Dinge, die mich weniger interessieren, als die Bettgenossen meiner Mitmenschen.
    Nervig, sich darüber Geanken machen zu müssen (im Falle der Betroffenen).

  • Sich "normal" in der menschlichen Zivilisation zu verhalten, wenn der Stecher dabei ist, das ist doch das Thema. Sich nicht verstecken zu müssen, weil es sonst von den Honks mecker gibt, ist doch eher der Tenor.


  • Fußballer sind einfach für zu viele Menschen Feindbild als das sich alle diese "Chance" zum Fertigmachen entgehen lassen würden.


    Au contraire.
    Meiner Meinung nach kämen die Anfeindungen gerade von dem Teil der Fans, für die Fussball mehr als nur ein Spiel und ein Team mehr als nur eine Gruppe von Spielern ist.
    Es gibt noch immer Fans, für die der Fussball der letzte Hort reiner Männlichkeit darstellt.
    Und für die die Fussballspieler Projektionsfläche für eigene Wünsche und Träume sind. Und der Kreis der Leute für die diese Funktion wichtig ist, werden sich gegen den Riss in dem Bild
    des maskulinen, heterosexuellen Helden wehren.

  • Es ging dem Hessen wohl nicht darum, daß Fußballer an sich für irgendjemanden ein Feindbild seien, sondern vielmehr darum, daß jeder Bundesligafußballer für die Fans von 17 anderen Vereinen ein Feindbild darstellt.

  • Ging es, aber den Aspekt den das Weck mit Maurermarmelade anspricht muss deswegen ja nicht falsch sein.
    Ich will mir gar nicht die Gefühlswelt einer homophoben Dumpfbacke ausmalen, wenn sie erfährt, dass ihr super männliches Idol in Wirklichkeit ne Schwuchtel ist...

  • Na ja, als (fast) Soziologe sollte mir das nicht egal sein, außerdem bin ich ja ein empathischer Mensch ;)
    Den schwulen Profis ist es augenscheinlich auch nicht egal und wenn man sich die Geschichte um Pezzoni anschaut ist das vielleicht aus individueller Sicht auch besser. Der war "noch nicht mal" schwul, sondern hat einfach nur scheiße Fußball gespielt...

  • Hi. Homosexualität im Fußball finde ich nicht schlimm und sollte mehr tolleriert werden.
    Das ändert ja nichts am spielverhalten oder so.

  • Selbst wenn es hier in Deutschland kein Problem wäre (was ich sehr bezweifle), lass den Spieler mal in Land wie Russland kommen mit ihren abgedrehten Homo-Gesetzen... Ich würda als Schwuler den Teufel tun meine Neigungen offen zu legen. Ist auch albern, sonst müsste der nächste bald eingestehen das er auf Stiefel lecken oder weiß ich was steht. Geht doch keinen was an :wut:

  • Selbst wenn es hier in Deutschland kein Problem wäre (was ich sehr bezweifle), lass den Spieler mal in Land wie Russland kommen mit ihren abgedrehten Homo-Gesetzen... Ich würda als Schwuler den Teufel tun meine Neigungen offen zu legen. Ist auch albern, sonst müsste der nächste bald eingestehen das er auf Stiefel lecken oder weiß ich was steht. Geht doch keinen was an :wut:

    Da ist was wahres dran!

  • Ich glaube nicht, dass das Publikum das Problem ist. Wenn sich, sagen wir mal Neuzugang Hoffmann (völlig aus der Luft gegriffen) als schwul outet, wird er von den Medien und der Öffentlichkeit als Held gefeiert. Dazu brauche ich keine Kristallkugel. Die Ultras in Deutschland werden mit Sicherheit nicht homophobe Sachen skandieren und besoffene Pöbler haben es schwer, sich in der Bundesliga Gehör zu verschaffen. Ich denke auch, dass schwule Fußballer ein Auswärtsspiel in, sagen wir mal Split oder Begrad, ertragen können. Evtl. schwulenfeindliche Sprechchöre werden sie entweder nicht verstehen oder ignorieren können. Wenn es nur um die Zuschauer ginge, hätten sich, meiner Einschätzung nach, bestimmt schon viele geoutet.
    Ich glaube, das Hauptprblem sind nicht die Ränge sondern die Mannschaften bzw. Vereine. Nehmen wir die Bundesliga. Ein großer Teil der Spieler kommt aus Lateinamerika, Osteuropa und Afrika. Die sind bestimmt nicht alle schwulenfeindlich. Aber selbst wenn sich niemand als Schwulenhasser outet (auch nicht intern), macht allein schon die Gefahr, dass der Zusammenhalt der Mannschaft geschwächt wird, die Homosexualität zu einem Handycap. Ein Outing führt zu internen Prozessen, die auch dazu führen können, dass ein schwulenfeindlicher Spieler, der vorher mannschaftsintern hohes Ansehen genoss, ausgegrenz wird oder sich interne Fronten zwischen zwei Spielergruppen bilden, die es vorher nicht gab. Kein Trainer, Sportdirektor oder Vereinspräsident will den Zusammenhalt der Mannschaft gefährdet sehen. Man müsste ja ein Risiko eingehen. Also rät man von einem solchen Schritt ab.