Homosexualität im Fußball

  • Ich weiß nicht, ob von den Rängen nichts kommen würde... ich mein, die Leute sind schon ausgetickt, als Wiese ein pinkes Trikot an hatte! Das ist zwar bei ihm alles nur Gepöbel, aber man stelle sich mal vor, er hätte sich wirklich geoutet?! Sobald es von einem Spieler kommt, der vielleicht eh schon nicht sonderlich beliebt in der Öffentlichkeit ist, wird nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen sein, da bin ich mir sicher!

  • Das Problem werden wohl kaum übergreifende Anfeindungen aus dem Publikum sein, selbst jetzt finden irgendwelche stumpfen "du hast die Haare schön" oder "Wiese ist ne Frau"-Gesänge keinen großen Anklang bzw. tritt eher das ein, was Peter Hobday schon geschildert hat. Das wird sich in einer aufgeklärten Kurve relativ schnell in Toleranz, Akzeptanz und Fokussierung auf die Unterstützung der Mannschaft richten.
    Das größte "Problem" was sich definitiv einstellen würde, was aber niemand zugeben würde, wäre die mediale Ausschlachtung der ersten Person, die an die Öffentlichkeit tritt und die nur noch auf ihre sexuelle Ausrichtung subtrahiert und damit über eine höchstpersönliche und private Angelegenheit, die bei keinem Mitmenschen irgendeine öffentliche Relevanz hat, in eine Art Rechtfertigungszwang gedrängt wird. Wahrscheinlich braucht es aber auch einfach nur einen einzigen Charaktertypen, dem von vorne herein alles Gerede einfach scheißegal ist und der gleich sagt wo der Hase langläuft und wo die Grenze zum Privatleben liegt. Dass es das im Fußballbereich wohl kaum geben wird, liegt wahrscheinlich einfach daran, dass der Weg zum Profi ein schleichender Prozess ist und es einfach keine gefestigten Quereinsteiger in diesem Sport gibt, denen man diese Konsequenz und den selbstverständlichen Umgang mit der Thematik zutrauen könnte.

  • Sollte es mal so weit sein würde ich mir wünschen das alle Fanblocks zusammenhalten.
    Ein Banner wie ,
    In den Farben getrennt ,in der Toleranz vereint !
    und dann dazu ein Banner mit dem Namen.


    fände ich dann gut.

  • Und was sagt uns das jetzt? Die anderen Vereine haben nur homophobe Fanclubs, während die vorbildlichen Freigeister bei HSV und SGE auch Schwule und Lesben in ihren Reihen akzeptieren, integrieren und unterstützen?

  • Gab es da nicht mal "Red Pride Hannover"? Allerdings finde ich die nicht (mehr?) in der Fanclub-Liste der RK. Wenn doch jetzt nur der Erdinger was schreiben könnte...

  • Zitat

    Openness may not completely disarm prejudice, but it's a good place to start.


    Ein großartiger Text! Es ist höchste Zeit, dass diese unselige Diskussion, mit wem man abends seine Sportmillionen verjubeln möchte, endlich abgeräumt wird. Wie die Stimmung in den USA ist und wie mutig es daher war, sich zu "outen", vermag ich nicht zu sagen. Ich denke jedoch, dass zumindest die aktuelle Spielergeneration in der Bundesliga auf einen homosexuellen Spieler nur noch mit "Na, und?" reagieren würde, und nach einer Woche JauchPlasbergIllner und Kerners Demonstration, dass Gleitgel im Stadion tödliche Rutschgefahr bedeuten würde, das Thema auch in der Öffentlichkeit recht schnell vom Tisch wäre. Zumindest, wenn kein Wahlkampf wäre.


    Respect, Mr. Collins.

  • Unterschreib ich so! Wirklich ein beeindruckender Artikel, Bericht, wie auch immer man es nennen möchte. Ich denke auch, dass es mehr als Zeit wird, dass die Welt sich in diese Richtung öffnet. Habe nie verstanden, warum so ein Aufstand um dieses Thema gemacht wird. Jeder wie er will, oder?!

  • Gab es da nicht mal "Red Pride Hannover"? Allerdings finde ich die nicht (mehr?) in der Fanclub-Liste der RK. Wenn doch jetzt nur der Erdinger was schreiben könnte...


    Red pride hat sich im Sept. 2009 aufgelöst. Vor ein paar Monaten hat mich jemand angesprochen, der unbedingt nen neuen Fanclub mit dem Zielpublikum machen wollte, hat sich aber scheinbar erledigt.
    (Lieber zu spät ne Antwort, als nie) ;)

  • Ich bin ziemlich sicher, dass die Spieler in den meisten Fällen die sexuelle Ausrichtung ihrer Mitspieler kennen und akzeptieren.
    Je nach individueller Toleranzfähigkeit natürlich, das ist da im Fußball nach meiner Einschätzung wie überall sonst auch im Leben.