Schlagzeilen aus der Region

  • Es darf überlegt werden, ob der Regelinhalt einer „Fahrradstraße“ tatsächlich Sinn macht.


    Ich gebe uns noch 5-10 Jahre, dann gibt es „Autofreie“ Straßen und das ist auch gut so.

  • So rein menschlich kann ich die Radfahrerin schon verstehen. Ich kann mir vorstellen, dass sie schon häufiger Situationen wie die von Frühstück beschriebenen und auch solche wie hier erlebt hat. Irgendwann reicht es dann mal, dann reißt der Geduldsfaden. Man will nicht immer nur den Schwanz einziehen, gerade wo man doch im Recht ist.


    Ich erlebe auch immer derartige Situationen, wo der Gegenüber mit einer "Dickfällig-siegt"-Mentalität stur drauf losfährt. Die anderen haben ja Bremsen und sehen mich ja. Und immer ärgere ich mich. Bei meinen Situationen handelt es sich jedoch um "Auto gegen Auto"-Situationen und insofern handelt es sich hier m.E. in Wirklichkeit auch nicht um so eine "Fahrrad gegen Auto"-Sache, sondern eine allgemeine Sache zum partnerschaftlichen Verhalten im Straßenverkehr. Dreistigkeit, Dickfälligkeit und Arroganz haben nichts mit dem Verkehrsmittel zu tun.


    Um diese spezielle Situation zu beurteilen, fehlt mir besonders Angaben zur Kommunikation zwischen dem LKW-Fahrer und der Radfahrerin. Nur mal angenommen, dass der LKW-Fahrer aussteigt und zur Radfahrerin sagt, dass er sich für seinen Fehler entschuldigt und sie freundlich bittet, zu Seite zu fahren sieht die Sache anders aus, als wenn der LKW-Fahrer die Radfahrerin anpöbelt. Wenn nach einer Entschuldigung und einer freundlichen Bitte die Radfahrerin denn och stehen bleibt, dann läßt mein Verständnis für sie nach.


    Hier geht es ums Prinzip. Es sieht so aus, als wollte die Radfahrerin ein Exempel statuieren. Eine erzieherische Maßnahme. DAS finde ich "kartoffelig". Und ich denke, dass die beiden Beteiligten Glück haben, wenn die Polizei nichts weiter unternimmt. Der LKW-Fahrer könnte wegen Vorfahrtverletzung und die Radfahrerin wegen Nötigung herangezogen werden. Beides keine Kleinigkeiten.


    Und das sich nach diesen 40 Minuten und der öffentlichen Aufmerksamkeit etwas ändert - also das Ziel der Erziehungsmaßnahme erreicht wird - wage ich zu bezweifeln. Hier geht es um gegenseitiges Verständnis und um Rücksichtnahme, beides Dinge, die oft - und nicht nur im Straßenverkehr - im Argen liegen.

  • Jepp Käptn.


    Bei uns in der Nähe hat ein Auto mehrere Tage auf einem Fahhradweg geparkt. Nix passiert. Nach fünf Tagen haben Radfahrer dann die rechte Fahrspur für Autos blockiert. Nach drei Stunden war die Polizei da und es gab ein Knöllchen, erst mal für die blockierenden Radfahrer. Erst danach wurde das Auto abgeschleppt.

  • Im Artikel ging es allein um die Strafe. Die MPU wird ggf. von der zuständigen Führerscheinstelle veranlasst, falls sie nach Ablauf der Sperre eine neue Fahrerlaubnis beantragt. Gefahrenabwehr, hat mit der Strafe nix zu tun.

  • Okay, aber wie sonst? Ich fahre jeden Tag durch die "Fahrradstraßen" Lange Laube und Maschstr. Der motorisierte Individualverkehr kümmert sich einen Scheiß um die Regeln. Man möchte mich mindestens zweimal pro Woche aus Weg hupen, bei Hinweisen meinerseits zum Status eines PKWs in Fahrradstraßen ernte ich entweder Hohn oder Einladungen zu körperlichen Auseinandersetzungen.
    Es ist so bedauerlich, dass die Kartoffeligkeit in diesem 40-Minuten-Spektakel so einseitig auf die Sturheit der Radfahrerin reduziert wird.


    Ich habe den Bericht so verstanden, dass der Laster da aus guten Gründen langfahren musste, weil er irgendwelche Fahrbahnarbeiten zu verrichten hatte. Außerdem verstehe ich das dort so, dass da auch motorisierte Verkehrsteilnehmer langfahren durften. Und wenn es dann darum geht, ob ein sperriges, motorbetriebenes Fahrzeug unter gewissen Mühen und nicht ohne Risiken rückwärts fahren muss, oder alternativ ein Radfahrer einfach mal einen Meter zur Seite geht, dann habe ich für dieses Verhalten auch nach mehrfacher reiflicher Überlegung keinerlei Verständnis. Weil es da nämlich nicht mehr um eine problemorientierte Lösung geht, sondern "ums Recht", sprich: Prinzip (oder was auch immer; "Schwanzvergleich" fällt in dem konkreten Kontext ja wohl aus).

  • Im Artikel ging es allein um die Strafe. Die MPU wird ggf. von der zuständigen Führerscheinstelle veranlasst, falls sie nach Ablauf der Sperre eine neue Fahrerlaubnis beantragt. Gefahrenabwehr, hat mit der Strafe nix zu tun.


    Um das noch kurz zu ergänzen:
    Sowohl bei der (ersten) Erteilung einer Fahrerlaubnis, als auch bei einer Wiedererteilung muss die Behörde prüfen, ob es Eignungszweifel gibt. Die sind gegeben, wenn der Verkehrsteilnehmer alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen hat. Wenn das mit 1,6 o/oo oder höher der Fall war, muss die Behörde diese Zweifel dadurch prüfen, dass sie vom Antragsteller die Vorlage eines MPU-Gutachtens verlangt.
    Aber, wie 4no1 richtig schreibt, erst dann, wenn wieder eine Fahrerlaubnis beantragt wird.

  • Okay, aber wie sonst? Ich fahre jeden Tag durch die "Fahrradstraßen" Lange Laube und Maschstr. Der motorisierte Individualverkehr kümmert sich einen Scheiß um die Regeln. Man möchte mich mindestens zweimal pro Woche aus Weg hupen, bei Hinweisen meinerseits zum Status eines PKWs in Fahrradstraßen ernte ich entweder Hohn oder Einladungen zu körperlichen Auseinandersetzungen.
    Es ist so bedauerlich, dass die Kartoffeligkeit in diesem 40-Minuten-Spektakel so einseitig auf die Sturheit der Radfahrerin reduziert wird.


    Ich hoffe, Du meinst nicht mich ... ich sehe da durchaus beide als beteiligt. Der Lasterfahrer hat vermutlich nicht richtig geguckt oder er ist dickfellig weitergefahren, obwohl er an der Einmündung kurz vorher Platz hätte machen können. An der Stelle rückwärts zu fahren, ist aber in der Tat riskant. Unter diesen Umständen hätte ich mit deutlicher Gestik Platz gemacht, wenn ich der Radfahrer gewesen wäre. Aber 40 Minuten lang etliche andere Radfahrer in Schwierigkeiten bringen, weil ich meine Vorfahrt erzwingen will? Das wäre mir dann umgekehrt auch zu doof.


    Ich ärgere mich in dem Abschnitt vor allem darüber, dass trotz der schmalen Straße und der erwartbaren Konflikte das Parken erlaubt ist, und sehe das auch als den eigentlichen Grund für die Situation. Solche "Fahrradstraßen" sind schlichtweg halbherzig. Im Ostteil der Straße spottet der Belag außerdem jeder Beschreibung. Fahrradfreundlich ist das nicht, ursächlich für den Konflikt natürlich auch nicht -- aber es passt zur halbherzigen Herangehensweise der Stadt.

  • Ich habe den Bericht so verstanden, dass der Laster da aus guten Gründen langfahren musste, weil er irgendwelche Fahrbahnarbeiten zu verrichten hatte. Außerdem verstehe ich das dort so, dass da auch motorisierte Verkehrsteilnehmer langfahren durften. Und wenn es dann darum geht, ob ein sperriges, motorbetriebenes Fahrzeug unter gewissen Mühen und nicht ohne Risiken rückwärts fahren muss, oder alternativ ein Radfahrer einfach mal einen Meter zur Seite geht, dann habe ich für dieses Verhalten auch nach mehrfacher reiflicher Überlegung keinerlei Verständnis. Weil es da nämlich nicht mehr um eine problemorientierte Lösung geht, sondern "ums Recht", sprich: Prinzip (oder was auch immer; "Schwanzvergleich" fällt in dem konkreten Kontext ja wohl aus).


    :daumen: :rocken:


    Ich ärgere mich in dem Abschnitt vor allem darüber, dass trotz der schmalen Straße und der erwartbaren Konflikte das Parken erlaubt ist, und sehe das auch als den eigentlichen Grund für die Situation.


    Und die Anwohner parken dann genau wo nochmal? Oder sollen die dann einfach kein Auto mehr fahren? :ahnungslos:

  • Wenn in dicht besiedelten Stadtteilen mehr Anwohner sich den Luxus eines Privatfahrzeuges gönnen, als Parkraum vorhanden ist, gibt es in der Tat ein Platzproblem.
    Dieses Problem zu Lasten von Fahrradfahrern und Fussgängern zu lösen ist meine alltägliche Erfahrung.

  • Nun ja, da die Häuser sicherlich schon ein wenig länger dort sind, als es die Fahrradstraße ist, wäre ich so mittelmäßig angepisst, wenn ich als Anwohner dort mit einem Mal nicht mehr stehen könnte, weil ich mir den "Luxus eines Privatfahrzeugs" leiste...

  • Als Fahrradfahrerin kenne ich das Gefühl von mittelmäßig angepisst sein.
    Mit dem Kauf eines Autos erwirbt man nicht das Recht auf einen kostenfreien Parkplatz. Auch nicht auf fließenden Verkehr im übrigen.