• Bei allem Respekt: Wenn ihr es schon nicht sein lassen könnt, das Thema hier alle paar Wochen wieder hochkochen zu lassen, lasst doch bitte die Depressionen aus dem Spiel!


    Ich weiß, dass eine erhöhte Reizbarkeit Nebenwirkungen von Depressionen sein können, aber als jemand, der selbst mit starken Depressionen zu kämpfen hat, fühlt es sich nicht gut an, diese Erkrankung hier als (Teil-)Erklärung zum Thema Gewalt an Frauen lesen zu müssen. Egal ob von Opfer- oder Täterseite. Danke.

  • Ja hab ich gemacht.

    Und jedesmal in Notwehr.

    Alles der Polizei bekannt.

    Ich weiß das man das nicht macht.

    Aber es gibt auch sowas wie Selbstschutz.

    Ich muss mich nicht schlagen lassen oder sonstiges.

    Auch ich habe ein Recht auf auf ein normales Leben.

    Ich bin dem Forum dankbar für alles was hier viele für mich getan haben.

    Das ein Mann auch Opfer sein kann ist hier vielen nicht bewusst.

    Das man sich selbst nur schützen kann mit einem Schlag auch nicht.

    Gewalt ist keine Lösung.

    Aber was soll man machen wenn man bedroht ist?

  • Wenn du schon sagst, dass du deine Frau geschlagen hast in Notwehr, wäre es dann nicht mal sinnvoll zu erzählen, was dir widerfahren ist?

  • Sicher können Männer auch Opfer sein. Trifft das in diesem Fall wirklich zu? In Bezug auf mich?

    Die Gerichtsverhandlung, zu der es ja nun vermutlich kommen wird, wird wohl öffentlich sein. Da kann sich dann jeder, der das möchte, ein persönliches Bild von der Lage machen.



    Steini Ich habe dir Gesprächsangebote gemacht während des Platzverweises Am Ende des Tages kommst du an dem Fakt nicht vorbei, dass du Hilfe annehmen solltest. Das ist dir, nicht nur von mir, mehrfach nahe gelegt worden. Zwingen dazu kann dich niemand, das weisst du.


    Ich bin Opfer häuslicher Gewalt. Diese Rolle habe ich mir sicher nicht ausgesucht und noch viel weniger gewollt. Ich habe dazu die Hilfe, die man als Opfer bekommt. Es ist ja so, dass da die Täter immer mehr im Fokus stehen. Ich werde von der Opferhilfe NDS und meinem Arzt betreut, daneben nehme ich ein weiteres Beratungsangebot der Caritas wahr. Ich habe mein Leben immer mehr um ihn "herumgebaut". Und nun stehen zwei unbequeme Entscheidungen ins Haus, die auch noch miteinander verknüpft sind. Es ist unklar, ob wir in der ehelichen Wohnung verbleiben können, so war die Ausgangslage vor dem Streit, und wo werde ich im nächsten Monat arbeiten? Sicher Veränderungen, aber keine die man nicht stemmen kann. Weder zu zweit, noch allein.


    Und das ist das, was ich meine mit häuslicher Gewalt. Es gibt Anzeichen, die man als Aussenstehender wahrnehmen kann. Es muss nicht zum Platzverweis kommen.


    Mich gucken alle wegen des Veilchens an und zeigen sich bestürzt. Die Kioskfrau, wo ich meine Zigaretten kaufe, habe ich lieber gar nicht angeguckt, sie hat es hoffentlich nicht bemerkt. Da der Platzverweis bis morgen früh um 6:00 Uhr gilt und er von mir erwartet, dass ich dann die Wohnung verlasse, habe ich angefangen, mich um meinen Umzug zu kümmern. Zum Arzt muss ich morgen auch noch. Ich stehe immer noch unter Schock, glaube ich.

  • Das ist alles so unfassbar peinlich.

    Ich kann weder gut lügen, noch gut schauspielern. Ich bin ja gerade in einer Jobwechselphase. Zwei mündliche Zusagen habe ich, in der kommenden Woche soll ich einen Arbeitsvertrag unterschreiben, was ich auch tun werde. (Und werde dann pendeln und im Öffi-Faden zu finden sein, wenn mal wieder ne S-Bahn ausfällt oder was bei der Üstra nicht nach Plan läuft, das ist zwar nervig, aber lange nicht so belastend wie dieses Thema ist) Wie erkläre ich das Veilchen denn? Die Hospitation für eine Stelle, die mich noch mehr interessiert, und die auch das meiste an Gehalt bringen würde und was für die Rente tut, wäre übermorgen. Hab ich da mit einem Veilchen eine Chance?


    Und das Thema Notwehr finde ich auch ziemlich heftig. Ich habe sie noch nie erfahren und auch noch nie ausüben müssen. Ist es schlüssig, dass man dann dem Gegenüber zielgerichtet ein blaues Auge verpassen kann? Ich stelle mir Notwehr tatsächlich anders vor. Die Einrichtung, für die ich mal gearbeitet habe, erhielt 2013 eine E-Mail mit einem angedrohten Amoklauf. Dieser kam nicht zustande, aber als Folge gab es Schulungen und es wurden Maßnahmen zum Eigenschutz ergriffen.


    Um 6:00 Uhr endet der Platzverweis., das sind etwas mehr als fünf Stunden.

    Einmal editiert, zuletzt von Philli ()

  • Aber was soll man machen wenn man

    Ich will dich hier nicht vorführen, das nur vorweg. Ich frage dich, ob du nicht hättest gehen können?

    Ich sollte gehen?

    Die Wohnung gehört mir.

    Sie hat eine eigene Wohnung in Hannover

    Wo soll ich hin?

    Ich wohne jetzt 5 Tage im Hotel

    Das alleine kostet mehr als eine Miete.

    Aber ich bin ja der Schuldige hier.

    Macht was ihr wollt.

    Die Frau hat ja immer recht.

    Ich kommentiere nicht mehr.

    Mein Privatleben gehört mir.

    Wenn meine Frau das hier rein schreibt ist das ihre Sache.

  • Oha. Also geht bei dir Notwehr vor allen anderen Möglichkeiten? Jetzt ist es auch egal, ich schreibe es dann hier rein. Wenn du dich argumentativ in die Enge getrieben fühlst, und sei es auch nur von Sachargumenten, die dir ein Bote bringt, machst du dicht. und kommentierst nicht mehr.

    Es ging darum, dass ich eigentlich in meinem Leben keinen Kredit mehr aufnehmen wollte. Wenn ich das tue, und das zu zweit, dann übernehme ich Verantwortung, aber erwarte auch vom zweiten, dass er das auch tut, ihm das das Ganze klar ist. Und das muss man besprechen. Welche Konsequenzen das hat, für jeden einzelnen. Geht doch nicht anders, wie soll man sowas sonst machen als Paar?

    Einmal editiert, zuletzt von Philli ()

  • Mein Privatleben gehört mir.

    Ja, das gehört dir. Und ich bin datengeizig.

    Aber ich habe das blaue Auge. Und werde darauf angesprochen. Und verzichte auf Dinge, dir mir Freude bereiten, damit ich nicht noch mehr angesprochen werde. Der Gang zum Supermarkt war ein Spießrutenlauf.

    Das alles ist dir gar nicht klar oder du nimmst es billigend in Kauf?

  • Kommst du jetzt ins Nachdenken?


    Ich habe sicher in dieser Beziehung auch nicht alles richtig gemacht, weil ich für mich genauso wie es für andere sage, "niemand ist frei von Fehlern". Aber in unserem Alter sollte man über alles reden können, miteinander. Auch nach 10 Monaten Ehe. Eine Beziehung ist kein Selbstläufer, sowieso nie. Und wenn es dann um Lebensentscheidungen geht wie wohnen oder arbeiten, sollte man das schon hinkriegen, ein Gespräch zu führen, auch ehrlich zu sein, über die "wenns und abers". Das ist halt auch mal anstrengend, aber es geht doch nicht anders, wenn einen das Leben vor Herausforderungen stellt. Und als Ehepaar ist man eine Verbindung vor dem Gesetz eingegangen, mir war das klar. Da kann man nicht einfach aus ner Laune heraus sagen, ach je, ich habe aber keinen Bock "zu zweit" zu denken. Wollte diese Selbstverständlichkeiten nicht schreiben, aber es ist wohl tatsächlich nötig. Es gibt halt ein paar Regeln, an denen man sich als gleichberechtigtes Paar orientieren sollte.

  • Ist meine Meinung, und ich weiss, dass dein Platzverweis in zwei Stunden abläuft. Klare Frage: Soll ich mich in Sicherheit bringen oder geht das dieses Mal ohne Stress?

  • Es geht nicht. Ich wollte mich zurückhalten um diese Auseinandersetzung nicht selbst zu befeuern und weil ich es eigentlich nicht fair finde, Menschen anzuprangern, ohne genaue Hintergründe zu kennen.


    Aber, verdammte Scheisse: Beschwerst du dich hier gerade ernsthaft darüber, kurzfristig aus deiner Wohnung geflogen zu sein, weil deine durch dich geschlagene Ehefrau in ihre Wohnung nach Hannover hätte gehen können?


    Wie sehr möchtest du deine Frau eigentlich noch erniedrigen? Kannst du dir vorstellen, dass die eigene Wohnung ein geschützter Raum ist, in dem man sich sicher fühlen sollte? Und deine geschlagene Frau soll diesen geschützten Raum verlassen und sich darum kümmern, nach Hannover zu kommen?


    Deine Frau hat ein blaues Auge. Von dir. Du hast ihr diesen sicheren Rückzugsort genommen. Deine Frau hat hier - auch wenn ich weiterhin der Meinung bin, es gehört hier nicht hin - geschildert, welche Probleme sich für sie in den nächsten Tagen dadurch ergeben. Ich kann mir nicht vorstellen, wie erniedrigt man sich fühlen muss als Frau, nach draußen zu gehen und nicht verstecken zu können, was einem widerfahren ist. Und du plädierst aus dem Hotelzimmer dafür, dass sie hätte gehen müssen? Ist das dein verdammter Ernst?


    Philli

    Ich kenne dich nicht und kann nicht einschätzen, wie viel externe Unterstützung du hast. Ohne mich hier reinhängen zu wollen: Du hast hier letztes Jahr ein Konzertticket von mir gekauft. Sollte sich deine Anschrift nicht geändert haben und du hast das Gefühl, Hilfe zu brauchen wenn du zum Beispiel Sachen aus der Wohnung holst etc, meld dich gerne. Ich kann dir nicht beim Tragen helfen, stelle aber gerne meine Augen zur Verfügung, um eine erneute Eskalation zu vermeiden. Wird hier sicherlich auch noch 1-2 andere Leute aus dem Umkreis Hildesheim geben, die sich dem bei Bedarf anschließen würden.

  • Aus meiner Laiensicht würde ich sagen, dass ihr gar nichts mehr gemeinsam angehen solltet. Das klingt einfach alles nur furchtbar, was ihr beide da beschreibt.