Rund um die Taktik

  • Dieser "Ballbesitzfussball" ist schon bei Mannschaften die es können furchtbar unansehnlich, aber da läuft der Ball wenigstens durch das Mittelfeld.


    Bei uns wird der Ball nur zwischen Zieler und der Vierekette hin und her gespielt. Die 6er machen vielleicht nochmal mit, lassen sich fallen und dann den Ball wieder zurück in die Kette prallen.Egal wie das Spiel heute noch ausgeht, wenn man sich in Zukunft jede Woche solchen Fußball ansehen muss, dann werden jeweils lange 90 Minuten für mich. Teilweise wurde sich zielsicher vom gegnerischen 16er bis zu Zieler durchkombiniert, damit kein Ballverlust entsteht. Da war der 10 Sekunden Fußball auch in seiner Endphase 96mal ansehlicher als dieses lahme Ballgeschiebe.


    Es ist auch kein Zufall wenn wir wieder verlieren, obwohl wir scheinbar überlegen sind. Wir bekommen rein gar nix aus dem Ballbesitz zustande und werden mit Sicherheit in 90 Minuten immer wieder fehler machen, die dem Gegner gute Konterchancen bieten. Wir wären das perfekte Opfer für 96 aus 2010-2013 gewesen.

  • Sehr gut auf den Punkt gebracht. Mich stört dieses Ballgeschiebe schon lange massiv. Ich halte es dann für angebracht, wenn es darum geht, eine 2:0-Führung über die Zeit zu bringen. Aber wir spielen ja regelmäßig über 70, 80 Minuten so. Die extrem kontrollierte Defensive, sozusagen. Dies in Kombination mit immer weniger herausgespielten Torchancen, weil ja auch in der gegnerischen Hälfte lieber noch hintenrum gespielt wird - das könnte noch zu einer gefährlichen Mischung werden.


    Deshalb: Mut zur Offensive, Mut zur Torchance!

  • Das schlimme daran ist, dass Korkut das Problem nicht zu sehen scheint.
    Ich kann mir ihn gut vorstellen wie er das Spiel anaylisiert und sich über die Statistiken freut.

  • Bei Sky hat er gerade gesagt, dass man ja sieht, dass die Mannschaft Fußball spielen kann. Er bezog das wohl auch auf das heutige Spiel.


  • Bei Sky hat er gerade gesagt, dass man ja sieht, dass die Mannschaft Fußball spielen kann. Er bezog das wohl auch auf das heutige Spiel.


    Dann scheint es so als ob Korkut in seiner Spielerkarriere und in der Trainerausbildung gelernt hat, dass Fußball ohne Tore funktioniert.


    Wäre es so, dass wir 60% Ballbesitz hätten und 5 Großchancen vergeben, dann kann er sowas gerne sagen, aber im Moment ist das für mich eine Frechheit.

  • Er erwähnt ja selbst immer wieder gerne, dass er früher von del Bosque und Löw trainiert wurde. So lässt er dann eben auch spielen. Leider entgeht ihm dabei die dazu fehlende individuelle Klasse seiner Spieler.

  • Das sehe ich ein bisschen anders. Ich habe mittlerweile eher das Gefühl, dass aus den vorhandenen Spielern in manchen Partien nicht das Optimum herausgeholt wird. Sicher bin ich mir da aber auch nicht.

  • Ganz sicher sogar wird aus vielen Spielern nicht das Optimum herausgeholt. Weil sie eben nicht ihren Stärken entsprechend eingesetzt werden. Womit wir wieder bei der Taktik wären.

  • Das sehe ich ein bisschen anders. Ich habe mittlerweile eher das Gefühl, dass aus den vorhandenen Spielern in manchen Partien nicht das Optimum herausgeholt wird. Sicher bin ich mir da aber auch nicht.



    Wenn Kyiotake endlich mal auf die 10 darf und Stindl statt Hirsch oder Gülselam auf der 6 spielt, könnte da mal was passieren.

  • Unabhängig vom Personal muss sich das Spieltempo bei Ballbesitz wieder steigen, auch wenn das auf Kosten der Ballsicherheit geht. Mit dieser Behäbigkeit werden wir weiterhin aus dem Spiel heraus kaum Torchancen kreiieren und einen einschläferndern und erfolglosen Fußball spielen. Ich glaube hierfür ist natürlich auch wichitg, welche Spieler auf welchen Positionen eingesetzt werden, aber es geht in erster Linie um die Art und Weise Fußball zu spielen.

  • Frontzeck möchte jetzt also das schnelle Umschaltspiel (früher bekannt unter der "10-Sekunden-Regel") einführen. (Quelle: verlinkte Artikel im Pressebereich, z.B. BILD)


    Die wurde ja von dem "Erfinder" Slomka abgeschafft, weil man sich weiterentwickeln und variabler sein wollte. Außerdem hätten uns die Gegner alle schon durchschaut, sich auf uns eingestellt und ihre Gegenmaßnahmen geplant.


    Dann kam Korkut und wir sahen Ballbesitzfußball a la Hannover 96: langweiliges Hin- und Herschieben des Balles, gefühlt 1896 Rück- und Querpässe, aber kaum noch zwingende Aktionen nach vorne. Somit blieb der Erfolg dann aus.


    Der BVB hat ja auch ein begeisterndes Umschaltspiel gezeigt. Als sie es bei denen nicht mehr praktiziert wurde, gerieten sie in Abstiegsgefahr. Genauso, wie Korkut Hannover 96 in den Abstiegsstrudel geführt hat.


    Insofern begrüße ich die Rückkehr zum alten Erfolgsrezept und meine, dass das schnelle Umschaltspiel, wenn man es denn beherrscht, immer noch erfolgreicher ist als das Ballbesitzspiel einer Truppe, deren Spieler eben nicht das Niveau ihrer Kollegen aus München oder Barcelona haben. Und zwar selbst dann, wenn der Gegner weiß, dass Hannover 96 eine sog. Kontermannschaft ist.


    Ich bin gespannt, ob es Frontzeck und den Spielern gelingt, den Plan erfolgreich umzusetzen. Auf jeden Fall drücke ich die Daumen.

  • Richtig, Stephan. Daher auch mein Daumen-Drücken.


    Auf der anderen Seite haben wir ja gesehen, dass die Mannschaft den sog. Ballbesitzfußball weder unter Slomka, noch unter Korkut wirklich beherrschte - im Sinne von "damit erfolgreich sein".


    Ich gehe sogar soweit und behaupte, dass sowohl Slomka, als auch Korkut ihren Job verloren haben, weil sie (wegen Ballbesitzfußball) relativ erfolglos waren. Nicht wegen Vertragsverlängerung, Schmadtke-Zwist, Schrumpf-Brasilianer, Maschsee-Connection (Slomka) oder Unerfahrenheit, Sturheit und falscher Auswahl von "Wunschspielern" (Korkut).