Abwehrverhalten im Rückraum

  • Hallo, Thread schließen, es existiert schon einer zu Lala. :kichern:


    Nein, Spaß beiseite. Es wird immer gesagt, unser Kampzwerg kann nur zerstören. Kann er das überhaupt?


    Es wird immer gesagt, wir stehen zu tief. Kriegen wir das 0:1, weil wir zu tief stehen, oder weil Lala den Ball nicht richtig abblockt?


    Warum moniere ich die ganze Zeit, dass wir anfällig für Weitschüsse sind? So ein Klassiker. Bayern, Hargreaves. Dortmund, Frings. Enke hält nur so gut, dass diese unsere frappierende Schwäche unter den Tisch fällt.


    Warum sind andere tiefstehende Mannschaften weniger anfällig für Weitschüsse? Siehe Bielefeld, siehe Halmstads BK.


    Oder für Pässe zum Stürmer? Dass Zuma und Boakye so frei stehen, liegt doch nicht daran, dass wir tief stehen. Zuraw, unser Schlagball, darf retten.


    Aber Stellungsspiel wird hier ja als Domäne von Außen- und Innenverteidigern gehandelt. Käptn Einiglo ist davon entbunden.


    Er kämpft nicht. Er übt nicht das Schießen, nie das Stellungs- und nie das Passspiel. Mal ganz abgesehen davon, dass er nur jeden zehnten Zweikampf gewinnt.


    Warum eröffne ich hierfür einen Extra-Thread? Weil ich Lala keineswegs als Einzel-, sondern nur als Haupttäter sehe. Dabrowski unterbindet im Zentrum wenig, vor allem, wenn es schnell geht, Yankov auch nichts. Die Außen lassen den Angreifern freien Lauf ins Zentrum und umgekehrt. Wenn wir vor dem Strafraum Gegnern Bälle wegnehmen, nur per Foul / Ecke /Einwurf für den Gegner, und die beiden Innenverteidiger müssen hinten bleiben, weil sie sonst überlaufen werden.


    Dieses Thema wird hier stiefmütterlich vernachlässigt. Unter "Abwehr erstligatauglich" würde es nur untergehen. Ich warte auf Stellungnahmen. Dieses ewige oberflächliche "wir stehen zu tief, wir stehen zu tief, wir stehen zu tief, und deswegen lassen wir solchen Druck zu" geht mir sowas von auf den Keks. Nein, weil unser Abwehrverhalten im Rückraum suckt.

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  • Es ist etwas schwierig zu verstehen, worum es Dir hier eigentlich geht. Der Titel lässt mich an Handball denken.


    Dass unser defensives Mittelfeld besonders defensivstark wäre, wird wohl niemand behaupten. Lalowski sind ja nicht zuletzt deshalb defensive Mittelfeldspieler, weil sie offensiv so wenig bringen (wobei es mir um Dabrowski allmählich leid tut, dass ich ihn ständig mit Lala in einen Topf werfe).

  • Ich denke, dass Halfarsen im Kern recht hat, wenn er auch mal die Defensivqualitäten der Roten in Frage stellt. Die Außenverteidiger lassen sich oft überlaufen, und Lala hat sehr viel von seiner alten Zweikampfstärke eingebüßt.


    Dennoch liegt die größte Schwäche der Mannschaft eindeutig in der Vorwärtsbewegung. Mertesacker und Zuraw sind nicht in der Lage, einen öffnenden Pass zu spielen. Und Lala ist im Angriff der schlechteste Mittelfeldspieler, der mir in der Bundesliga einfällt. Seine Pässe sind haarsträubend. In der Vorwärtsbewegung fehlen ihm Ideen und Durchsetzungsvermögen.


    Normalerweise kann eine Mannschaft sich einen derartig einseitigen Spielertypen nur leisten, wenn sie ansonsten über mindestens zwei körperlich präsente Kreativspieler im Mittelfeld verfügt. Und diese sind bei den Roten nun mal nicht vorhanden...

  • Wir stehen nicht zu tief, sondern bewegen uns falsch zu Ball und Gegner. Darum geht es mir. Hättest du eine Stunde Halmstad konzentriert geguckt mit seinem perfekt abgestimmten Schweden-System, wüsstest du, was ich meine. Der nahe Spieler in der Kette rückt raus, sucht den Zweikampf und muss nicht foulen. Nicht das Halmstad so gut wäre. Sondern die größten Gurkenmannschaften mit fünffacher Zwölferkette verteidigen besser gegen Ball und Mann als wir. Wir irren nur zu elft da herum. Ich denke, das kommt a) von der Qualität b) von der Komposition der Spieler.

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  • Zitat

    Original von Halfarsen
    Wir stehen nicht zu tief, sondern bewegen uns falsch zu Ball und Gegner.


    Halfarsen,


    ich denke eher, dass beides stimmt: Wir stehen zu tief und bewegen uns falsch zu Ball und Gegner. Die Roten sollten sich nicht an einem "perfekt abgestimmten Schweden-System" orientieren, sondern andere Stärken entwickeln.


    So sollte der Gegner schnell attackiert werden. Die Roten sollten das Spiel selbst gestalten, also agieren und nicht nur reagieren.

  • Attackieren? Agieren? Um Gottes Willen! Wer gibt uns zehn Millionen und den passenden Scout dazu?


    Ohne die Handlungsschnelligkeit, die die Schweden an den Tag gelegt haben, geht das nicht. Sie standen nur aufgrund der Technikmängel und vielleicht vereinzelten Sprintschwächen weiter hinten. Wir haben diese Handlungsschnelligkeit nicht.

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  • Das kann doch nicht dein Ernst sein...


    Du sprichst den Roten also ernsthaft per se die Fähigkeit ab, ein Spiel zu gestalten?!?


    Was hat es denn mit dem Etat eines Vereins zu tun, ob die Mannschaft den Gegner auch mal in seiner Hälfte angreift, um dem Spiel den eigenen Stempel aufzudrücken?


    Ich möchte nicht in Nostalgie verfallen - aber ich kann mich noch gut an Spiele erinnern, in denen die Roten genau das lehrbuchartig vorgeführt haben (Begegnungen gegen Hamburg und Bayern).


    Das hat weniger mit Klasse zu tun, sondern viel mehr mit Einstellung, Selbstbewußtsein und Engagegement!


    Aber in einer Beziehung hast du recht - von einer solchen Spielweise sind die Roten inzwischen Lichtjahre entfernt. Spannend ist doch die Frage, ob das tatsächlich an der Qualität des Kaders liegt oder andere Gründe vorliegen?!?

  • Zitat

    Original von Lattenkracher
    Was hat es denn mit dem Etat eines Vereins zu tun, ob die Mannschaft den Gegner auch mal in seiner Hälfte angreift, um dem Spiel den eigenen Stempel aufzudrücken?


    Mittelbar hat es mit dem Etat zu tun und unmittelbar mit der Klasse. Sogar Regionalligisten, die Erstligisten hinten reindrücken, tun das aufgrund ihrer geschickt eingesetzten Klasse. Es gibt vereinzelt Regionalligisten, die besser sind als Erstligisten, mindestens in Teilbereichen!


    Zitat

    Ich möchte nicht in Nostalgie verfallen - aber ich kann mich noch gut an Spiele erinnern, in denen die Roten genau das lehrbuchartig vorgeführt haben (Begegnungen gegen Hamburg und Bayern).


    Die hatten beide schon europäischen Wettbewerb auf dem Buckel, außerdem verlieren wir das gegen Hamburg normal.


    Zitat

    Das hat weniger mit Klasse zu tun, sondern viel mehr mit Einstellung, Selbstbewußtsein und Engagegement!


    Hat es auch. Aber es gibt Sachen, die ziehen sich so dermaßen durch alle unsere Spielen (OK, 96 %), ob engagiert oder nicht, ob unter Rangnick oder Lienen. Z.B. dieses mangelnde Angreifen im Rückraum. Dieses allgemein langsame Mitdenken, das nur jetzt eher vorne statt hinten Ausdruck findet (inzwischen überall). Wer viele Mannschaften zum Vergleich kennt oder trotz verständlichem Tunnelblick bei 96-Auftritten ein bisschen ein Auge für den Gegner hat (OK, ich glaube ein bisschen an mentale Energien und sowas, und wenn Matthias Scherz den Ball hat, gucke ich beispielsweise durch ihn durch / überhöre seinen Namen), der sieht sowas.

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  • Zitat

    Original von Halfarsen
    Eher an der Einkaufspolitik, aber ich bin mir da nicht mehr so sicher.


    und warum willst du dann noch sechs dazu kaufen? wir kaufen doch eh nur mist!

  • Halmstad? Ich erachte die Spielweise der Schweden keineswegs als optimal. Seht euch mal Inverness Caledonian Thistle aus Schottland an. Das ist Fußball, der Trainer ein wahres Genie, der seinen Spieler Taktikverständnis pur eingeimpft hat.

  • Eben! Auf dem Feld haben sie Rangers die Grenzen aufgezeigt, aber hinterher sind sie gerannt. Sogar ihre Alten vor dem RFC-Nachwuchs, munkelt man.