Todesstrafe - pro/contra und News

  • Weil ich kein passenderes Thema gefunden habe. Und btw. einige von den Demonstanten eben diese fordern.

  • Ich hätte es in "Unglaubliche Schlagzeilen" gepackt, wegen der Entscheidung des Richters. Deine Wahl für diesen Thread suggeriert mir, das du den Täter gerne mit dem Tode bestrafen würdest?!

  • ist das nicht der mann, bei dem die fristen für eine beantragung der sicherheitsverwahrung versemmelt wurden, und der jetzt eine art persönliche leibgarde der polizei um sich herum hat?


    ist eine schwierige frage, und auf keinen fall in diesem thread gut aufgehoben.


    natürlich kann man die proteste der menschen insofern nachvollziehen, als dass sie die sicherheit ihrer kinder fordern.
    aber erstens gibt es auch ohne den bereits vorhandenen pädophilen straftäter keine 'sicherheit' (auch wenn uns das immer wieder vorgegeaukelt wird), und zweitens darf der pöbel nie(!) die macht über die justiz übernehmen.
    was passierte, wenn 11 millionen bild-leser gesetze machen dürften, will ich mir keinesfalls vorstellen müssen. *schauder*


    was bleibt, ist das berechtigte bedürfnis der gesellschaft, unabhängig vom gedanken an sühne für eine bereits begangene tat, nach schutz vor menschen in ihrer mitte, denen aufgrund von krankheit oder unbelehrbarer bosheit ein leben in ebendieser mitte der gesellschaft verwehrt bleiben sollte. es gibt durchaus ein recht auf den versuch, die offensichtlichsten gefährdungspoentiale zu vermeiden.


    ein fazit für mich ist, dass der rechtsstaat, der sich nun einmal selber ausmanövriert hat in diesem fall, sich den luxus erlauben muss, den straftäter unter beobachtung zu halten.
    das mag teuer sein und vom aufwand her unverhältnismässig wirken, dient aber der glaubwürdigkeit einer aufgeklärten justiz in einem staat, der weiss, wie ein unrechtregime sich der justiz als handlanger bedienen kann.
    aber dem berechtigten bedürfnis nach schutz der gesellschaft steht nun einmal auch das uveräusserliche recht auf eine justiz gegenüber, die sich strikt an die aufgestellten regeln hält.
    alles andere wäre willkür und nicht duldbar.


    just my 2 cents als laie....

  • Zitat

    USA überdenken Todesstrafe – aus Kostengründen


    Von Martin Kilian, Washington.
    Aktualisiert am 11.03.2009


    Die schwere Wirtschaftskrise in den Vereinigten Staaten hat zumindest eine gute Seite: Die Todesstrafe wird vielen amerikanischen Bundesstaaten zu teuer.

    baz.online


    Wenns über die Moral nicht geht, dann wenigstens über die Kohle!


    Verrückte Welt!


  • ich kann dir da voll zustimmen. was mir aufgefallen ist: die anwohner, die da interviewed wurden, waren aber auch echt die am einfachsten gestrickten, die sie finden konnten. nicht besonders seriös. grade vom spiegel hätte ich da ein anderes niveau erwartet.

  • reuters


    Da wollen wir mal hoffen, das der gute Bill Richardson sich einen Ruck gibt!

  • Nun ist es amtlich, Respekt Herr Richardson!

    Zitat

    Die Hinrichtungsgegner in den USA feiern einen wichtigen Erfolg. New Mexico hat die Todesstrafe abgeschafft, als zweiter Staat nach der Wiederzulassung durch das Oberste Gericht 1976. Gouverneur Richardson begründete den Schritt mit seinem Gewissen - und der Fehlbarkeit der Justiz.

    spon

  • In Ohio versuchen die Äzte 120 Minuten eine Vene für die Todesspritze zu finden. Dann geben sie auf und die Hinrichtung wird ungewiss verschoben.


    Hätte auch in unglaubilche Schlagzeilen gepasst.


    http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,649284,00.html



    Und in Texas gibt es jetzt Untersuchungen, die belegen, dass ein Mann, wenn hingerichtet wurde, der evtl. nicht schuldig war. Seine Unschuld lässt sich zwar nicht beweisen, aber zumindest die Beweise für seine Schuld sind nachträglich entkräftet worden.


    http://www.newyorker.com/repor…09/07/090907fa_fact_grann


    Hier auch nochmal ein Artikel auf Deutsch:


    http://www.tagesspiegel.de/pol…Willingham;art123,2892640

  • Aber 25 Jahre oder länger?!? Oder gibt es eine gesetzliche Frist, wann ein zum Tode Verurteilter frühestens exikutiert werden darf?

  • Gesetzliche Fristen gibt es mWn nicht. Es geht tatsächlich hauptsächlich um die Anfechtungen vor höheren Instanzen, Gnadengesuche etc. Amerikanische Bürokratie ist nun mal verdammt bürokratisch. Dagegen war Preußen Kindergarten.

  • Die missglückte Hinrichtung eines Todeskandidaten in den USA sorgte vor kurzem für Aufsehen: 18 Mal versagten die Henker beim Setzen der Giftspritze. Kein Einzelfall. Immer wieder schlagen Exekutionen fehl, Verurteilte werden qualvoll getötet - wie eine Chronik zum "Tag gegen die Todesstrafe" zeigt. Von Sibel Sen


    einestages.spiegel.de


    Zitat

    Vergeblich suchen die Beamten eine Vene für die tödliche Injektion. Erst treffen die Wärter nur den Muskel, dann versuchen sie es am anderen Arm, der Katheder bricht ab. Brooms Arme schwellen an, der 53-Jährige schreit und wirft den Kopf hin und her. Mit feuchten Tüchern versucht eine Krankenschwester, die Schwellungen zu lindern. Die Wärter stechen den Häftling in Knöchel und Beine, am Ende trifft die Nadel den Knochen. Broom hat unerträgliche Schmerzen - und will den Henkern sogar helfen, um die Pein endlich zu beenden. Mehr als zwei Stunden und 18 Einstiche später wendet sich die Gefängnisleitung endlich an den Gouverneur von Ohio. Dieser ordnet einen Aufschub an. Bis heute ist unklar, ob die Hinrichtung ein zweites Mal vollzogen wird.

  • Todesstrafe in den USA
    Geldmangel führt zu weniger Hinrichtungen


    Zitat

    [...]
    "Seien es die Sorgen vor den hohen Kosten einer Hinrichtung in Zeiten von Budgetkürzungen, die Gefahr, Unschuldige hinzurichten, Unfairness oder andere Gründe, das Land hat sich 2010 weiter von der Todesstrafe wegbewegt", sagte Richard Dieter, der Leiter des Zentrums und Autor des Berichts.
    [...]


    In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Studien darüber, dass die Todesstrafe unverhältnismäßig teurer ist, als einen Menschen ein Leben lang einzusperren: Schon 2003 stellte eine staatliche Untersuchungskommission im Bundesstaat Kansas fest, dass ein Todesurteil im Vergleich zu einer lebenslangen Haftstrafe ohne Bewährung 70 Prozent mehr kostet. Ähnliche Resultate erbrachten Studien in Tennessee, Indiana und New Jersey.


    [...]


    spon