Todesstrafe - pro/contra und News


  • ja und? ich kann mir vorstellen den Täter in einem solchen Fall selbst umbringen zu wollen... Das kann aber doch keine Grundlage für die Strafe von Verbrechern sein! Was ist mit den Angehörigen der Opfer der Todesstrafe? Wäre es nicht verständlich wenn die den Kopf derjeniegen fordern die diesen Tod zu verantworten haben? Z.B. die Geschworenen? Wenn jetzt bald rauskommt dass Williams definitiv unschuldig war und seine Angehörigen den Tod von Schwarzenegger fordern (was ich gut verstehen könnte)weil er aus populistischen Gründen die Begnadigung abgelehnt hat. Ist es deswegen gerecht wenn Arnold stirbt? Was ist mit Opfern die keine Angehörigen haben? Ist das fair das die Täter da automatisch keine Todesstrafe zu fürchten haben....
    Durch diese zugegebenermaßen extremen Beispiele sollte jedem aufgehen dass die Gefühle der Angehörigen, so hart das auch klingen mag, keine Rolle bei der Strafe spielen dürfen!

    Einmal editiert, zuletzt von wilco96 ()

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    Original von Toby96


    Soweit ich weiss werden die, die ganz schlimme Verbrechen verübt haben nicht in den normalen Vollzug gesteckt, kommen also in Isolationshaft. Habe da mal so einen Bericht im TV über das Gefängnis in Celle gesehen. Dort werden die dann alle verwahrt. Für mich ist das Strafe genug. Vor allem zu wissen, dass hinter der Tür man selber freiwild ist


    Isolationshaft??? Ist das nicht verboten???

    • Offizieller Beitrag
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    Original von Toby96
    Schwarzenegger sollte alleine durch seine Herkunft und das Wissen um die deutsch/österreichische Vergangenheit genügend Objektivität besitzen, um zu Wissen, das er selbst nicht Gott spielen sollte und über Leben und Tod zu entscheiden hat. Und noch schlimmer, wenn er politisch dazu gedrungen wurde.


    Na ja, er entscheidet ja nur indirekt über Leben und Tod, in den USA werden stattgegebene Gnadengesuche in der Regel nur von der Bevölkerung akzeptiert, wenn das Gesuch bestimmt "Kriterien" erfüllt wie z. B. Reue.


    Zitat

    Original von Hylla
    andererseits gefällt mir nicht, dass hier streckenweise argumentiert wird, dass alleine die gouverneure oder bush dafür verantwortlich sind, dass es die todesstrafe gibt bzw. dass diese auch angewandt wird. schließlich wählen die amis. und wenn die den knallharten kurs haben wollen: bitte sehr!


    Zudem wird die Todesstrafe auch noch von den Bürgern verhängt...


    Zitat

    Original von Lutzi
    4. Kosten? Abgesehen davon, daß ich dieses Argument für reichlich zynisch halte, bezweifle ich einfach mal, daß die Kosten so stark differieren, denn bis ein zum Tode Verurteilter nach Ausschöpfung aller Rechtsmittel wirklich exekutiert wird, vergehen ja auch schon mal ein paar Jährchen. Und wer jetzt damit kommt, daß dann nach Urteilsverkündung schnellstmöglich, quasi noch im Gerichtsflur, die Rübe runtermuß, der muß sich fragen lassen, wieviele unschuldig Verurteilte er denn so in Kauf zu nehmen bereit ist. Übrigens, etwa 10% der Insassen der Todeszellen in den USA werden nachträglich aufgrund von geänderter Beweislage nachträglich begnadigt. Wieviele unschuldig hingerichtet werden, weiß kein Mensch so genau.


    Ich habe vor wenigen Monaten in einem Artikel gelesen, dass es teurer ist eine Exekution durchzuführen als einen Straftäter lebenslang einzusperren - zumindest in den USA...

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    Original von aschi


    Isolationshaft??? Ist das nicht verboten???


    Oder verschärfte Einzelhaft. Auf jeden Fall werden die streng von anderen Mitgefangenen getrennt, haben glaube ich nur 2x die Woche auslauf auf dem Hof. Getrennt werden sie, weil man befürchtet, das sie bei Kontackt zu "normalen" Gefangenen relativ schnell Tod wären. Auch eine Art der Todesstrafe.

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    Original von Mr. Mo
    @ Fossilblue: Nachweislich hilft es den meisten Familien überhaupt nicht, wenn der Täter hingerichtet worden ist. Mir würde es jedenfalls nicht helfen, im Gegenteil. Im Übrigen sind die meisten Menschen nach 15 Jahren Knast längst psychisch gebrochen. Und es gibt ja immer noch die Möglichkeit der Sicherheitsverwahrung bei besonderer Schwere der Schuld. Und vor allem: hast Du mal an die Familien von zu Unrecht hingerichteten Menschen gedacht?


    Und wer hat das Recht zu bestimmen, wer das Recht auf Leben verwirkt hat? Du? Irgendwer von uns? Nach der Würde des Menschen ist sein Leben das zweithöchste Gut in unserer Gesellschaft. Ich maße mir jedenfalls nicht an, diese Frage beantworten zu können. Für solch eine Entscheidung gibt es mMn nur eine Instanz, und die ist nicht von dieser Welt.


    Für noch wichtiger halte ich aber das Argument, dass unsere Gesellschaft die Tötung eines anderen Menschen als das schlimmstmögliche Verbrechen ansieht -- warum sollte dann irgendwer, und sei es der Staat (das sind dann übrigens wir alle) eine Ausnahmestellung bekommen? Das wäre mMn vollkommen inkonsequent, zumal es, wie bereits gezeigt, keinerlei abschreckende Wirkung hätte und keinen Mord in der Vergangenheit ungeschehen machen oder in der Zukunft verhindern würde.


    Netter Text, auch wenn ich nicht ganz deiner Meinung bin. Aber Gott, als höchste Instanz anzusehen, bzw. hinzustellen, halte ich dann doch etwas für altbacken, bzw. nicht ganz passend. Da wir uns doch auf Fakten berufen wollen.

  • Wo hat Mr. Mo denn Gott als höchste Instanz hingestellt??


    Und hätte er es getan, wäre er meiner Meinung nach nicht im Unrecht ...



    EDIT:
    Wenn wir über Leben und Tod diskutieren, kann einem schon Mal der Gedanke an eine "höhere Instanz" in den Sinn kommen. Es gibt nun einmal Dinge im Leben, die sich unserer Machbarkeit entziehen - das "Leben" gehört eindeutig dazu!



    Es gibt nur eine Sache, die noch schlimmer ist als der in der Todes"strafe" versteckte Mord: Töten "im Namen Gottes"!

    2 Mal editiert, zuletzt von MatsAustria ()

  • Zitat

    Original von Tobias
    Ich habe vor wenigen Monaten in einem Artikel gelesen, dass es teurer ist eine Exekution durchzuführen als einen Straftäter lebenslang einzusperren - zumindest in den USA...


    Kann ich mir vorstellen, allein schon, weil die Jungs ja teilweise 20 Jahre und länger in der Todeszelle sitzen, bevor man sie hinrichtet.


  • Sehe ich genau so...der USA kann man sogar em ehesten mit der höchsten Instanz setzen, da sie ja so gläubig sind...

  • für mich persönlich wäre es eine viel größere strafe, mein leben lang im knast zu sitzen. von daher ist die todesstrafe, als höchste aller strafen, ohnehin blanker unsinn (mal ganz abgesehen von den hier bereits angeführten contra-argumenten wie die unvereinbarkeit mit den menschenrechten etc, siehe mr. mo).

    Einmal editiert, zuletzt von mono ()

  • Zitat

    14.12.2005
    60. Hinrichtung in USA


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    (cs) Am Mittwoch Abend wurde im US-Bundesstaat Mississippi der 77 Jahre alte John B. Nixon Sr. durch die Giftspritze hingerichtet. Er war wegen Mordes an der 45 Jahre alten Virginia Tucker zum Tode verurteilt worden. Am 2. Januar 1985 betraten John Nixon, sein Sohn John und Gilbert Jimenez mit vorgehaltener Waffe das Haus von Thomas und Virginia Tucker mit den Worten: Ich habe etwas für Euch. Thomas Tucker, der seine Frau erst sechst Monate zuvor geheiratet hatte, ahnte sofort, daß deren Ex-Ehemann die drei Männer geschickt hatte. Er bot ihnen Geld, doch Nixon lehnte ab und begann, auf ihn zu schießen. Tucker gelang es, verletzt zu entkommen, doch Nixon setzte seine Pistole an Virginia Tuckers Hinterkopf und tötete sie, während Jimenez sie festhielt. Tucker sagte vor Gericht gegen Nixon aus, der zum Tode verurteilt wurde, während seine Komplizen langjährige Haftstrafen erhielten. Auch der Auftraggeber Elster Joseph Ponthieux wurde des Mordes schuldig gesprochen und zu lebenslänglicher Freiheitsstrafe verurteilt. Nixons Hinrichtung war die 60. in den USA seit Jahresbeginn und bis Mitte Januar 2006 die vorerst letzte. Nixon war mit 77 Jahren der älteste Mann, der in den USA seit 1941 hingerichtet wurde. Diesen Rekord hielt bislang James Stephens, der am 20. Juni 1941 mit 76 Jahren in der Gaskammer von Colorado starb.

    Einmal editiert, zuletzt von donpilmon ()


  • Ach komm, wenn er von einer höheren Instanz spricht, die nicht von dieser Welt ist, wird er doch wohl Gott meinen. Denke, wir brauchen keine Diskussion anfangen, ob es Gott gibt oder nicht, wenn doch, mach bitte nen Thread auf.

  • Was er meinte, weiß ich ja auch nicht, aber du hast ihn gar nicht danach gefragt, stattdessen nur deine Schlüsse gezogen und diese dann abgelehnt. Das sah mir sehr nach Schattenfechten aus.


    Natürlich könnte man auch andere höhere Instanzen annehmen: Das Gewissen zum Beispiel.



    Hat sich schon mal jemand gefragt, wie es den "Henkern" mit ihrem Job geht?! Wie können die ihre Vollstreckung durchführen, ohne auch daran zu denken, dass sie - planmäßig töten(=morden), und dafür auch noch Lohn bekommen ... ??!

  • Nach Luther kann der Christ Henker sein um die Amtsgewalt auszuführen. :lookaround:
    Kann es mir aber in der Realität nicht vorstellen. Ist für mich ein Job, bei dem man das Gewissen komplett ausschalten muss.


  • Aber das Gewissen siedle ich jedoch doch eher auf dieser Welt an. Aber egal.


    Denke mal, Henker werden sagen, es ist ein Job wie jeder andere. Denn sie sind ja nur die executive-Gewalt.

  • Also, um es klarzustellen: Natürlich ist Gott für mich persönlich die höchste moralische Instanz und war an dieser Stelle gemeint. Es ging mir allerdings nicht darum, daraus eine Glaubensfrage zu machen (Glauben ist jedem selbst überlassen), sondern ums Grundsätzliche: Wir Menschen haben moralisch nicht die Kompetenz, über Leben und Tod zu entscheiden. Wer Atheist ist, möge sich für die höhere moralische Instanz einfach ein abstraktes Äquivalent denken. (Bevor die Diskussion abdriftet: Ich kann mir Gott zwar nicht vorstellen, halte ihn/sie aber nicht für abstrakt. Und christliche Moralvorstellungen bilden das Fundament unserer westlichen Moral, ob man nun an Gott glaubt oder nicht.)


    Zu dem Fall Tucker: Wie krank dieses Strafrecht ist, sieht man schon daran, dass der Auftraggeber mit Lebenslang davonkam, während der Schütze hingerichtet wurde. Welchen moralischen Unterschied es bei einer solch niederträchtigen Tat gibt, der einen solchen Unterschied zwischen Auftraggeber und Ausführendem im Strafmaß rechtfertigt, erschließt sich mir nicht wirklich. Zumal ja beide wegen Mordes verurteilt wurden. Meiner Meinung nach ein exzellentes Beispiel für die Sinnlosigkeit und Ungerechtigkeit der Todesstrafe und auch für die Frage, wer als moralische Instanz sinnvoll über Tod oder Weiterleben entscheiden kann (oder eben nicht). Bibel (ganz) lesen und den Inhalt verstehen sind eben zwei Sachen.


    Ich habe mich außerdem gefragt, welche Anwälte wohl die Angeklagten verteidigt haben, und ob es möglicherweise eine Rolle gespielt hat, wer sich den besseren leisten konnte. Das ging aus der Quelle leider nicht hervor, die Justizpraxis in den USA legt diese Vermutung aber nahe.

  • Zitat

    Original von MatsAustria


    Jetzt ist es soweit:


    28.12.2005 - Bisheriges Schwarzenegger-Stadion umbenannt

    Als Folge der Streitigkeiten zwischen Arnold Schwarzenegger und seiner Heimatstadt Graz um die Vollstreckung eines Todesurteils trägt das ehemalige „Arnold Schwarzenegger Stadion Graz-Liebenau“ seit Montag, dem 26. Dezember 2005 wieder seinen alten Namen „Stadion Graz-Liebenau“. Um einer zu erwartenden Umbenennung durch die Stadt zuvorzukommen, hatte der kalifornische Gouverneur seinerseits der Kommune die Verwendung dieses Namens untersagt. In der Nacht vom 25. auf den 26. Dezember ließ die Stadt – von den Medien unbemerkt – den unerwünschten Namenszug entfernen. Damit trägt die Sportstätte nun wieder den Namen, den sie schon zwischen ihrer Eröffnung 1997 und 1998 getragen hatte. (Stadionwelt, 28.12.2005)


    Quelle: http://www.stadionwelt.de/stad…u&stadt=Graz&news_id=1133