HAZ: Das nächste Eigentor

  • Das nächste Eigentor


    Brdaric tritt ins Fettnäpfchen


    Hannover (fe). Gegen den VfB Stuttgart hat er nicht gespielt; bei seinen zehn Saisontreffern hat Thomas Brdaric dennoch nachgelegt – allerdings in Form eines verbalen Eigentores. Der Angreifer von Hannover 96 hatte sich für die am 19. April erscheinende Mai-Ausgabe des Fußballmagazins „Rund“ an einen Lügendetektor anschließen lassen und beantwortete unter dem Druck, ehrlich sein zu müssen, diverse Fragen. Wie die Zeitschrift vorab mitteilte, bekannte der 31-Jährige unter anderem: „Als Stürmer hast du so eine Geilheit, das Tor zu schießen. Deshalb ist ein 4:4 mit vier eigenen Toren wichtiger als ein Sieg der Mannschaft.“
    Das saß – auch wenn 96-Trainer Peter Neururer gestern nicht recht zu wissen schien, ob er nun lachen oder ein langes Gesicht machen sollte, als er davon hörte. Falls das stimmen sollte, meinte er, „wie dumm muss ich sein, so etwas zu äußern?“ Und überhaupt: „Wenn jemand so denken würde, dann hat er sich die falsche Sportart ausgesucht.“ In dem Fall wäre es dann wohl auch angebracht, nicht nur vorn, sondern auch hinten einen Beinschutz zu tragen, sagte der Coach.
    Seinen Chancen, am Sonnabend im Bundesligaspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern ins Team zurückzukehren, dürften Brdaric’ unbedarfte Äußerungen nicht gut getan haben. Neururer sagte zwar, er wolle sich die Trainingswoche angucken. Doch offensichtlicher Egoismus, der hinter so einer Aussage eines Spielers steckt, dürfte das erhoffte Comeback nicht beschleunigen.
    Brdaric gab sich gestern eher kleinlaut. „Der Trainer ist der Chef“, meinte er. „Wenn er sagt, ich spiele nicht, was soll ich da machen? Soll ich noch diskutieren?“ Diesmal möchte er die Antworten nicht vor dem Lügendetektor, sondern auf dem Trainingsplatz geben. Er wolle sich mit guten Leistungen anbieten, sagte er. „Ich hoffe, dass ich gegen Kaiserslautern wieder dabei bin.“