Hannover: Hanno Balitsch über Ausrichtungen und Aussichten
"Sonst stehen wir bis Weihnachten im Keller"
Hannover 96 hat den Saisonstart mit zwei Niederlagen verpatzt. Hanno Balitsch nimmt im kicker-Interview zur Situation bei den Niedersachsen Stellung.
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Ernste Mienen: 96-Coach Peter Neururer und Hanno Balitsch (re.).
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kicker: Herr Balitsch, wissen Sie eigentlich, wann Hannover zuletzt gewonnen hat?
Hanno Balitsch (25): Ist schon eine Weile her, oder...?
kicker: Über fünf Monate. Am 18.März schlugen Sie Köln mit 1:0.
Balitsch: Da wirds mal wieder Zeit.
kicker: Mit verändertem System und zwei "Sechsern" vor der Abwehr?
Balitsch: Ich glaube, das wäre eine gute Möglichkeit nach den ersten Spielen, in denen auf den Halbpositionen vor der Abwehr zu große Lücken klafften. So könnten wir die Räume schließen ohne an Offensivkraft zu verlieren.
kicker: Was wäre der Vorteil für Sie bei dieser Ausrichtung, voraussichtlich mit Altin Lala neben Ihnen?
Balitsch: Er würde mich entlasten. Weil er etwas defensiver spielt und mich absichert, könnte ich den einen oder anderen Schritt mehr nach vorne machen.
kicker: Mit der Umstellung würde Trainer Neururer auf Kritik reagieren, die ja auch aus dem Kader kam. Zum Beispiel von Ihnen.
Balitsch: Das bezog sich allein auf die Reaktion von uns, der Mannschaft, auf dem Platz nach den Wechseln gegen Bremen. Intern habe ich das auch so dargestellt, extern wurde ich vom Boulevard mal wieder völlig sinnverfälscht zitiert.
kicker: Haben Sie die Sorge, dass die Unruhe im Umfeld aufs Team übergreift?
Balitsch: Zuletzt haben wir immer gut reagiert, wenn negativer Druck aufkam. Probleme hatten wir eher mit positivem Druck. Vielleicht können wir mit einer Muss-Situation wie am Samstag besser umgehen.
kicker: Und wenn nicht? Droht Hannover sonst sogar die Aussicht auf einen Abstiegskampf?
Balitsch: Im Moment ja. Sonst stehen wir vielleicht bis Weihnachten im Keller und laufen den Zielen nach. Es wäre aber mit diesem Kader trotzdem weiter legitim, einen besseren Platz als den zwölften in der letzten Saison anzustreben.
Interview: Michael Richter