Bundeswehr oder Zivi!?

  • Es gibt zu wenig und nicht zu viele Pflegekräfte. Meine Frage lautete daher eher: Wer bezahlt den Spaß? Echte Arbeitnehmer wollen gerne mehr als 12,50 Mark plus Essen-, Klamotten- und Mobilitätsspesen pro Tag verdienen.


    Und nebenbei: Was wird aus der Bundeswehr? Wie viele Soldaten, wie viel Gerät, wie viel Kohle, wie viele Aufgaben?


    Beim ganze Bund/Zivi-Gebiet kriege ich immer viel mehr Fragen als Antworten zusammen.

    • Offizieller Beitrag

    Es gibt zu wenig und nicht zu viele Pflegekräfte.


    Das sieht Du so, das sehe ich so, das sehen viele so. Der Betreiber eines Alten- und Pflegeheimes wird das nicht so sehen. Das profitgierige DRK auch nicht. Alle, die in diesem Bereich Geld verdienen, werden im Falle einer allgemeinen Dienstpflicht versuchen, ihre bezahlten Kräfte durch das kostengünstige Pflichpersonal zu ersetzen.


    Zum Bund: Aufgaben bestimmt der Bundestag, Kosten, Ausrüstung Mannstärke sollten sich daran orientieren (passiert natürlich nicht, schon klar).

  • In der Tat, schöner Mist. Aber dazu ist ja noch keine Idee publik geworden. Es gibt nur die Ankündigung der Dienstzeitverkürzung auf 6 Monate. Die dürfte beim Bund ja eigentlich auch ein Problem darstellen; bei beiden Diensten ist der Jüngling gleich nach der Ausbildung wieder weg. Was bringt das dann noch? Das Ministerium hat sich jetzt ein Jahr Zeit gegeben, um die Details zu klären. Ich bin gepannt, aber nicht hoffnungsfroh.


    Wahrscheinlich hat nur ein Papiertiger die Idee auf den Tisch gelegt, weil sie auf den ersten Blick Kosten für den Bund spart.

    • Offizieller Beitrag

    Beim Bund sieht es mit den Wehrpflichtigen wie folgt aus: Es sind nicht viele, sie sind bezogen auf ihre jeweiligen Aufgaben nicht wirklich relevant (nicht missverstehen: viele machen einen guten Job, aber die Bundeswehr würde nicht zusammenbrechen, wenn sie nicht mehr da wären). Das sog. erweiterte Aufgabenspektrum kann mit ihnen nicht erfüllt werden, da sie nicht in die Einsätze dürfen. Besonders gut ist die Ausbildung auch beim derzeitigen neunmonatigen Wehrdienst nicht, da auch neun Monate nicht wirklich reichen, um jemanden richtig auszubilden.
    Das wirklich Wichtige an Wehrpflichtigen ist aus Sicht der Bundeswehr folgendes: Ein großer Teil des Nachwuchses rekrutiert sich aus ihnen. Und das könnte wirklich ein Problem werden, viele kämen nie auf die Idee, dass Soldat sein etwas für sie wäre, wenn sie nicht als Wehrpflichtiger "Geschmack" dran fänden.


    Die politisch/gesellschaftliche Dimension der Verwurzelung in der Bevölkerung lasse ich jetzt mal außer acht, weil ich mir dessen nicht so sicher bin.


    Edit: Ich bin übrigens (obwohl ich ja selbst Soldat bin) gegen die Wehrpflicht, weil ich diesen Eingriff in das Leben eines Menschen bei der derzeitigen politischen Lage als absolut ungerechtfertig erachte.

  • mal wieder absurd.
    9 monaten ausbildung?


    du bist doch selber soldat, sagst du.
    und wurdest 12, 10 oder 9 monaten beim grundwehrdienst ausgebildet?


    oh mann...

  • drei monate spezialgrundausbildung?
    sport und übungen kamen bei dir erst nach der grundausbildung?
    intressant.
    ansonsten kann man nicht genug sport-ausbildung haben.
    die bei mir ausgebildet haben hätten damit mal ihre 4en und 5en im sportbereich verbessern können, bevor igrendwer in diesem land auf die idee kam, diese mensch zu beauftragen soldaten auszubilden.


    was ist eigentlich "weitere ausbildung" und "das übliche halt"?


    könnte beides mit den bereichen "eierschaukeln" und "bier saufen" gemeint sein?
    ob das 18 - 15 - 12 - 10 oder 9 monate sind ist scheißegal.


    endlossinnloser formaldienst, hauptschule im u-raum und ausbilder mit 100% aussprachefehlerquote sind da eher das problem.

    Einmal editiert, zuletzt von AxelHornStreetCrew ()

    • Offizieller Beitrag

    Oha. Da hat aber einer einen Rochus.
    Dass Sport erst nach der Grundausbildung kam, habe ich nicht gesagt, sondern dass Sport ebenso wie z.B. Technischer Dienst Bestandteil des "normalen" Dienstes ist. Übungen in dem Sinne finden in der Grundausbildung nicht statt. Formaldienst gibt es nahezu nur noch in der Grundausbildung. Auch da nur noch das nötigste.
    Zur Spezialgrundausbildung gehört zum Beispiel auch der Erwerb der benötigten Fahrerlaubnis (z.B. Panzerführerschein). Daher und wegen der anderen Inhalte der Spezialgrundausbildung drei Monate
    "Eierschaukeln" und "Biersaufen" gibt's auch mal. Keine Frage.
    Unterricht im U-Raum muss logischerweise so gestaltet sein, dass alle verstehen worum es geht. Das man da mit den Abiturienten keine dialektischen Probleme erörten kann sollte sich von selbst verstehen.
    Eine 100%ige Aussprachefehlerquote habe ich noch bei keinem festgestellt.
    Es ist nicht scheißegal, ob 9, 10, 12, oder 18 Monate.

  • hehe, es kommt sicherlich auch auf den standort und die ausbilder an, klar.
    bei mir ist es ja auch schon ein paar tage her.


    brauche ich heute als innendiensttoter bei der marine eigentlich auch einen panzerführerschein?


    und der sport nach der grundausbildung (bei uns immer basket/ oder fußball am freitag von 8:00-10:00), war dann basket/ oder fußball am mittwoch von 8:00-10:00 (hat dann aber nie ein schwanz gemacht.)


  • Edit: Ich bin übrigens (obwohl ich ja selbst Soldat bin) gegen die Wehrpflicht, weil ich diesen Eingriff in das Leben eines Menschen bei der derzeitigen politischen Lage als absolut ungerechtfertig erachte.


    Ein Pflichtjahr für alle. Ohne ausmusterung, ohne Geschlechterbevorzugung. irgendetwas. BW, THW, DRK, zivi........ irgendwas. Aber jeder muss. ohne Ausnahme. ???
    Fänd ich nicht schlecht.

  • Ein Pflichtjahr für alle. Ohne ausmusterung, ohne Geschlechterbevorzugung. irgendetwas. BW, THW, DRK, zivi........ irgendwas. Aber jeder muss. ohne Ausnahme. ???
    Fänd ich nicht schlecht.


    Ich bin auch für 12 Monate Dienst in einer sozialen Einrichtung und Abschaffung der Pflicht zum Wehrdienst. "Verweigerung" wäre aufgehoben, weil ohnehin nicht mehr zeitgemäß. Und das Ganze wird weiterhin als Dienst an der Gemeinschaft verstanden, pädagogisch besser flankiert und entsprechend auch unter dem Aspekt der Existenzsicherung bezahlt. Tut vielen bestimmt ganz gut und hilft allen. Mir hat es seinerzeit auch nicht geschadet, sozusagen in der Scheiße wühlen zu müssen (Lebenshilfe Wäscherei).


    Unter dem Aspekt der bei Schwangerschaft notwendigen Auszeit etc. (Gerechtigkeit) bin ich aber weiterhin dafür, dass die Pflicht nur für Männer besteht (wohl aber das Recht für Frauen, wenn sie es denn wollen). Ich glaube auch nicht, dass ein sozialer Pflichtdienst Arbeitsplätze vernichtet, sondern eine gute Möglichkeit zur Ergänzung des sozialen Sektors ist.


    Alternative wäre, das FSJ und das FÖJ so attraktiv zu machen (nicht nur unter monetären Gesichtspunkten), dass sie den Zivildienst ersetzen könnten.

    • Offizieller Beitrag

    Das mit der Begrenzung eines Pflichdienstes auf Männer fände ich nicht richtig. Es verletzt sozusagen mein Gerechtigkeitsgefühl. Den Bezug zur Schwangerschaft habe ich allerdings bisher noch nie in meine Überlegungen mit einbezogen. Hm. Da ist was dran. Allerdings werden ja auch nicht alle Frauen schwanger. Also.. tja. Da bin ich noch unentschlossen. Muss ich erstmal drauf rumdenken. Tendenz ist aber eher: Ungerecht.


    Insgesamt fände ich eine soziales Pflichjahr nicht verkehrt, habe aber weiterhin Bedenken: Wenn die Begründung dafür lautet, dass der Bürger damit sozusagen seine soziale Verantwortung wahrnimmt, dann stellt sich die Frage, wo dann da der Grund für die Ausübung dieses Dienstes bei der Bundeswehr wäre? Da ich ja für den Wegfall der Wehrpflicht bin, weil er als "Dienst an der Gemeinschaft" nicht mehr notwendig ist (es gibt eben zur Zeit nicht mal mehr ein abstraktes Verteidigungsszenario), sehe ich auch in o.g. Begründung keine Rechtfertigung dafür. Oder andersrum gesagt: Der, der Wehrdienst leistete, hätte seine soziale Verantwortung damit eben nicht wahrgenommen.
    Darüberhinaus bleibe ich dabei: Ein soziales Pflichtjahr, eine signifikante Erhöhung der Zahl der "Zivildienstleistenden" (oder wie immer das dann auch heißen wird) wird Arbeitsplätze kosten. Das ist genau so wie mit den Ein-Euro-Jobbern: Die dürfen auch keine Arbeiten übernehmen, für die eigentlich einer eingestellt werden müsste. Die Realität sieht anders aus.
    Und zu guter Letzt noch zur Bezahlung: Ein sehr wichtiger Einwand! Gerade unter dem von Dir genannten Aspekt der Existenzsicherung, müsste da deutlich mehr bezahlt werden als zur Zeit. Nur: Wer soll das bezahlen?