Verhältnis zwischen Hannover 96 und den Fans

  • @ Wolfgang


    Der Verein besitzt meines Erachtens, in jedem Fall eine Verpflichtung den Leuten, die all samstäglich, abseits vom Tabellenstand und Wetterlage ihren Körper ins Stadion schleppen mit Respekt gegenüberzutreten. Genauso wie Kunden als eben solche behandelt werden, haben auch die Fans ein Anrecht auf eine entsprechende Wertschätzung.


    Und der juristisch recht fragwürdige Versuch eine Kollektivschuld zu inszenieren und konkrete Drohungen der Blocksperre gegenüber den Fans auszusprechen zeugt eher von Unverständnis und Ablehnung gegenüber engagierten Anhängern und einer offensiven Unkenntnis von Fankultur.


    Und was hier besonders nervt, ist die argumentative Vermengung des wirtschaftlichen, sportlichen und kulturellen Bereichs.


    ...und bei eben letztgenanntem Punkt liegt bei den Roten einiges im Argen.

  • Zitat

    Original von Hylla


    ich nehme an, dass er für 'die schweigende mehrheit' spricht. soll heißen: unorganisierte zuschauer außerhalb der nord, die 96 geil finden, ins stadion gehen und bei wurst und bier ne schöne zeit haben wollen.
    von diesen fans wird sich ja immer schön distanziert, bzw. werden diese besucher gar nicht als fans angesehen. zumindest hat man das gefühl, dass 'fan' sein außerhalb der nord völlig unmöglich sein soll.
    von daher kann ich auch cords argumente nicht einfach zur seite schieben, gerade das mit salzburg!, denn er schafft in sofern klarheit, dass mal aufgezeigt wird, wie 'die fans' auch wahrgenommen werden. dass es natürlich nicht angenehm ist, festzustellen, dass man u.u. doch nicht so wichtig ist, wie man bislang annahm, ist selbstverständlich. das ist aber auch kein grund, in eine "wer nicht für uns ist, ist gegen uns"-stimmung zu verfallen.


    anstatt also auf cord herumzuhauen, solltet ihr seine beiträge (so zahlreich und ausschweifend sie auch sein mögen) evtl. nutzen, um zu sehen, wie 'die andere seite' tickt. könnte hilfreich sein.


    genau das recht sollte er sich nicht heraus nehmen. ich sehe ihn als einzelperson und nicht als sprecher für die mehrheit der fans. was sollte ihn dazu auserkiesen?
    dass seine meinung auch andere pflegen, möchte ich alles andere als ausschließen. aber wieso soll cord aufzeigen, dass die fans doch nicht so wichtig sind, wie sie sich gerne nehmen? dann würde er wohl kaum vehement gegen die angedachten proteste schießen und gut damit leben können, dass die fans von ihrem recht gebrauch machen den fußball zu konsumieren.
    man wird ja nun sehen ob die fans und ihre unterstützung unwichtig sind. dem trainer scheint es ja schon mal nicht egal zu sein, ob die mannschaft unterstützt wird oder nicht. und fanstimmen hab ich schon gelesen, die sich der tollen atmosphäre ihres saisonhighlights beraubt sehen und ganz empört sind. ich bin nach wie vor der meinung dass die schweigende mehrheit hauptsächlich das stadion dem tv im wohnzimmer vorzieht, weil sie die atmosphäre zu schätzen weiß.

  • Zitat

    und fanstimmen hab ich schon gelesen, die sich der tollen atmosphäre ihres saisonhighlights beraubt sehen und ganz empört sind


    so gehts mir auch. mir sind sie sogar schon zu ohren gekommen. das zeigt doch as die sache an sich garnicht so verkehrt sein kann.

  • Bezeichnend auch, dass iese Leute dann nicht auf die Idee kommen, sie könnten auh selbst einfach für Stimmung sorgen :lookaround:

  • Zitat

    Original von toni maroni
    Und was hier besonders nervt, ist die argumentative Vermengung des wirtschaftlichen, sportlichen und kulturellen Bereichs.


    ...und bei eben letztgenanntem Punkt liegt bei den Roten einiges im Argen.


    wahre worte!
    mich würde, auch auf die gefahr hin das es nervt, gerne nochmal eine frage an cord richten.
    du redest die ganze zeit davon, dass man nicht unnötig staub aufwirbeln soll, was du ja mit vereinschädigen verhalten gleichsetzt
    . wenn ich mir jetzt punkt 1. des positionspapier der roten kurve durchlese, dass personen, die vorgänge innerhalb des vereins, die intern angesprochen aber ignoriert wurden, öffentlich* machen und "mit allen mitteln bekämpft" werden sollen, kannst du das doch nicht gutheissen.
    nehmen wir mal an, die geschichte mit der vereinsgaststätte wäre nicht an die öffentlichkeit gelangt, was wäre dann die konsequenz gewesen?
    früher oder später wäre die geschichte doch eh an die öffentlichkeit gelangt, in einem reisserischen artikel, bundesweit, auf der titelseite der bildzeitung."hannover 96 beherbergt nazis", direkt vorm bayernspiel.
    dann hätte sich jeder gefragt, warum es die rote kurve überhaupt gibt, wenn sie solche vorgänge wissentlich duldet. auf dein post wäre ich gespannt gewesen. und dieses verhalten hätte man mit guten gewissen vereinsschädigend nennen können.
    das dem verein das nicht geschmeckt hat, kann ich durchaus nachvollziehen, liegt aber an seinem eigenen fehlverhalten und falscher einschätzung der lage.


    es hat sich doch in der vergangenheit gezeigt, dass es in hannover nur mit öffentliche druck geht. ein artikel in der zeitung reicht, um bei herrn kind ein umdenken zu erreichen.


    * das einzige was herrn kind beunruhigt, ist die öffentliche meinung, all das, was er nicht aus seinem büro in grossburgwedel beeinflussen und bestimmen kann.




    p.s.: es reichen auch drei bis vier sätze....

  • Zitat

    Original von Schneppe
    ich bin nach wie vor der meinung dass die schweigende mehrheit hauptsächlich das stadion dem tv im wohnzimmer vorzieht, weil sie die atmosphäre zu schätzen weiß.


    Diese Ansicht teile ich nicht so ganz. Das würde ja im Umkehrschluss bedeuten, dass bei ausbleibender Stimmung auf einen Schlag mehrere tausend Leute zu Hause bleiben. Auch der Großteil der DK-Besitzer gehört ja nun mal nicht der aktiven Fanszene an, trotzdem lieben sie ihren Verein und kommen ja nun nicht nur wegen der Stimmung ins Stadion. Zumal ich diese Unterteilung singende vs. schweigende Fans sowieso nicht so 100%ig teile. Auch die olle Westtribüne (und nur für die kann ich sprechen, da ich da hocke) besteht nicht ausschließlich aus "Fußball-Konsumenten", auch wenn sich dort in den letzten Jahren einiges geändert hat. Viele bekannte Gesichter sieht man auch auswärts desöfteren. Darüber hinaus standen viele von den Leuten, die heute auf der West-, Süd- oder Osttribüne sitzen, früher selber im Fanblock und feuern auch heute noch, wenn auch etwas reservierter, ihr Team an.

  • die leute bleiben nicht auf einen schlag weg, das würde ein schleichender prozess sein.


    ich mag diese nervigen unterteilungen auch nicht, sie gehen mir sogar gewaltig auf den sack. das was du feststellst ist mir und hoffentlich den meisten anderen fans auch klar. ich hoffe wir steuern nicht wieder auf das leidige thema guter/schlechter/echter/falscher/junger/alter/lauter/ruhiger-fan hin.

  • Alles klar ;)
    Ich gehe im übrigen davon aus, dass die Aktion auch außerhalb der Nordkurve sowohl Befürworter als auch Gegner finden wird.

  • Zitat

    Original von Schneppe
    ich hoffe wir steuern nicht wieder auf das leidige thema guter/schlechter/echter/falscher/junger/alter/lauter/ruhiger-fan hin.



    Ist es das nicht schon längst...... :lookaround:


    Kommt mir manchmal bald so vor....

    Einmal editiert, zuletzt von Schmidti ()

  • Zitat

    und fanstimmen hab ich schon gelesen, die sich der tollen atmosphäre ihres saisonhighlights beraubt sehen und ganz empört sind


    Irgendwie kommt mir das so vor, als wenn Kind das gewesen sein könnte. Ich glaube der realisiert garnicht, dass Stimmung gemacht werden muss und nicht einfach da ist. Der Protest wird seine Wirkung haben, definitiv.

  • Unbestätigten Gerüchten zufolge ist MK gesichtet worden, wie er seinen alten Grundig-Cassettenrecorder mit eingebautem Mikrophon vor der Nord versteckt hat. Er möchte mit einer AGFA-Ferrochrome 90+6 Kassette den Nordkurvensupport einer Halbzeit vom Spiel gegen den HHSV aufnehmen. Beim Bayern-Spiel wird dann diese Kassette einfach während der ersten Halbzeit über die Stadionlautsprecher ertönen.

  • Zitat

    Original von blueBlazer
    Der Protest wird seine Wirkung haben, definitiv.


    Wenn er denn funktioniert...

  • Ich lese mir mittlerweile wirklich nicht mehr den gesamten Thread durch, weil das Thema mehr als ausdiskutiert ist. Nur mal als Vorbemerkung: Man mag viele Aspekte von Cord drehen, wenden, dies und jenes vielleicht auch als falsch beweisen können, im Kern der Sache muss ich jetzt trotzdem mal eine Lanze für Cord brechen.
    Ich kenne übrigens auch nicht seine Motive (ob er gerne Unterhalter spielt, gerne provoziert (wie ich :D) oder Langeweile hat....) Spielt alles auch keine Rolle. Ich hebe aber mal eine Aussagen seines letzen Posts hervor, mit denen der Kern des Probelms aber durchaus treffend angesprochen ist:



    Zuletzt erinner ich auch an Cord eingangs mal aufgegriffene These, dass in der Szene schon bekannt ist, wer hier und da pyromäßig aktiv wird und eben - aus falscher Loyalität - geschützt wird. Über die Methoden des Vereins kann man gerne streiten, wenn man so eine These dann auch nicht einfach völlig ausblendet.

  • In diesem Thread soll es doch, um das "Verhältnis zwischen Hannover 96 und den Fans" gehen.


    Persönliche Eitelkeiten also bitte hinten anstellen und persönliche Angriffe vermeiden. Das ist kontraproduktiv.


    Was mich stört, ist dass:




    a) einige meinen nicht nur für sich, sondern für viele zu sprechen.


    Die Pro-Stimungsboykott-Fraktion sammelt Unterschriften, um eine Basis für die Aktion zu legen (352 Einzelpersonen und einige Fanclubs unterstützen auf Fans-oder-Kunden.de schon das Geplante). Wer sich also berufen fühlt die schweigende Mehrheit, die sie sich gegen einen Boykott ausspricht zu mobilisieren sollte also Ähnliches starten und sich nicht nur über die Aktiven beschweren. Von sich selbst oder durch zwei, drei Gespräche einfach auf andere zu schließen ist zu einfach. Man spricht hier zumeist als Einzelperson und nicht als gewählter Vertreter einer größeren Gruppe.


    b) versucht wird den Boykott damit abzubürsten mit der Begründung: "ändert sich ja eh nix" oder "das hat da und da auch schon nix gebracht". Ich will keine Verhältnisse wie in Salzburg mit bunten Lichtern, lauter Musik und Werbebotschaften überall. Auch um diese Gefahr geht es bei den Auseinandersetzungen zwischen Verein und Fans (nicht nur der Roten Kurver übrigens! Hier ist das Faß lediglich zum Überlaufen gekommen.)


    c) die Diskussion teilweise um eine Rechte-Pflichte-Debatte kreist.


    d) bei der Aktion soll es doch um den Effekt sprich (überspitzt) den Unterschied laut/leise gehen.


    Deshalb plädiere ich nochmals dafür die Aktion auf 1896 Sekunden (also 31 Minuten und 36 Sekunden) zu verkürzen. Nach 31 Minuten kann dann angeklatscht werden, was sicherlich das ganze Stadion aufnehmen würde und nach 31.30 könnte dann mit 91,92,93... angezählt werden. Dann kann das ganze auch medial viel besser wirken und auf die Anliegen, die ich unterstütze, wird stärker eingegangen. Außerdem sind 45 Minuten m.M.n. zu lang. Das würde dann gegen die Aktion ausgelegt werden (man kennt ja die Presse in Hannover) und den Zielen nicht dienlich sein.



    Ich weiß, dass ich das schon einmal geschrieben habe - bin aber der festen Überzeugung, dass die Planung in diesem Punkt noch nicht ausgereift ist und deshalb überdacht werden sollte.

    Einmal editiert, zuletzt von 1031 ()

  • [quote, dass in der Szene schon bekannt ist, wer hier und da pyromäßig aktiv wird und eben - aus falscher Loyalität - geschützt wird. Über die Methoden des Vereins kann man gerne streiten, wenn man so eine These dann auch nicht einfach völlig ausblendet.[/quote]


    und genau das siehst du leider dann doch etwas falsch...

  • mag sein, dass cord in den augen einiger hier keine argumente vorbringt (wobei ich das anders sehe), aber eins hat er mit sicherheit:


    HORNHAUT AN DEN FINGERKUPPEN!!!