So dreht sich das Stürmerkarussell bei 96
Sie haben fünf Kandidaten. Hickhack um Forssell.
Christian Hochstätter und Dieter Hecking kämpfen um Mikael Forssell. 96-Boss Martin Kind träumt dagegen weiter davon, Mohamed Zidan zu holen.
VON GUNTHER NEUHAUS
HANNOVER. Für heute ist in Birmingham ein „Board Meeting“ angesetzt, bei dem Steve Bruce mit dem Vorstand über seine Personalplanung berät. Teamchef Bruce will dann auch über den Fall von Mikael Forssell berichten. Die berufliche Zukunft des Finnen ist nach der Stippvisite am Donnerstag nach Hannover offen.
96-Chef Martin Kind hat Vorbehalte gegen den Forssell-Transfer, da der Angreifer in beiden Knien vorgeschädigt ist. „Es geht um eine Risikobewertung“, sagt Kind. „Wir müssen den Fall sehr gewissenhaft diskutieren.“ Denn die Belastbarkeit Forssells werde „unterschiedlich beurteilt“.
Bei dem Hickhack um diese sensible Personalie gibt 96 allerdings öffentlich kein gutes Bild ab. Es knirscht in der 96-Führung bei der Transferplanung, auch wenn Kind beteuert: „Dieser Eindruck ist falsch. Wir lassen uns nicht unter Druck setzen und werden unsere Entscheidungen zügig, aber mit Vernunft treffen.“
Sportdirektor Christian Hochstätter und Trainer Dieter Hecking wollen den Forssell-Transfer aber nicht so einfach abhaken. 96 müsse wegen der Wettbewerbsnachteile gegenüber Topklubs bei Spielern dieser Qualität „ein gewisses Risiko eingehen“, argumentieren sie.
Hochstätter und Hecking kämpfen gemeinsam um Forssell, der bisher 1,8 Millionen Euro Ablöse und 1,5 Millionen Euro Jahresgehalt kosten sollte. Möglicherweise wird nun aber ein günstigeres Transferpaket geschnürt, mit dem sich das Risiko verringern ließe.
Kind favorisiert allerdings weiter eine Verpflichtung von Mohamed Zidan, der jedoch heftig umworben wird. „Bislang gibt es nur zahlreiche Anfragen, aber noch kein konkretes Angebot“, behauptet der Mainzer Manager Christian Heidel. Fünf Millionen Euro Ablöse verlangte Mainz bisher für Zidan. Eine Summe, die Kind „nicht unbedingt“ abschrecken würde. Entscheidend sei das Gesamtpaket, das sich bei einer Vertragslaufzeit von vier Jahren locker auf 13 Millionen Euro belaufen könnte.
„Wenn wir feststellen, dass das unrealistisch für uns wird, geht die Welt davon auch nicht unter“, weiß Kind, denn es gibt weitere Kandidaten auf dem Stürmer-Karussell bei 96.
Um Sergiu Radu (Cottbus) wird kein großer Rummel gemacht, und Mike Hanke hängt in Wolfsburg fest. Zeit, dass sich was dreht im 96-Sturm. Helfen könnte dabei auch Marco Streller (25), in Stuttgart nur Reservist.