Bücher

  • Weil ich den Thread gerade oben sehe: Auch wenn das jetzt vermutlich ein relativ harter Cut ist, möchte ich mal eine Buchreihe empfehlen, die mich doch irgendwie fesselt, weil ich die Art des Schreibens sehr faszinierend und spannend finde. Es geht um die Cyrus Haven-Reihe von Michael Robotham. Kennt die jemand von euch? Robotham ist vermutlich am ehesten bekannt durch die ZDF-Verfilmungen ("Neben der Spur") seiner anderen Reihe um das Psychologen- und Ermittlerduo Joseph-O'Loughlin und Vincent-Ruiz, welche das ZDF für die TV-Umsetzung von England nach Hamburg verlegt hat.


    In der Cyrus Haven-Reihe sind bisher drei Bücher erschienen (Schweige still, Fürchte die Schatten und Der Erstgeborene), ich bin beim Dritten bei gut der Hälfte. Grundsätzlich geht es um den forensischen Psychologen Cyrus Haven, der auf ein Mädchen ohne Vergangenheit trifft. Das Mädchen wurde - ohne spoilern zu wollen, daher bewusst oberflächlich - aus einer traumatischen Situation befreit und schweigt seitdem zu ihrer Vergangenheit. Sie kennt ihre Geschichte, will aber nichts preisgeben. Haven selbst hat auch eine schwierige Vergangenheit und so entwickeln die beiden eine platonische Beziehung zueinander.


    Obwohl die Bücher als Psychothriller veröffentlicht werden, finde ich sie relativ harmlos geschrieben. Es gibt troz teils krasser Thematiken wenig Nervelkitzel. Die Serie lebt meiner Meinung nach davon, wie Robotham die beiden Figuren wie Schachfiguren orchestriert und den Leser dabei Stück für Stück aber mit Weitsicht in die Leben der beiden Figuren eintauchen lässt. Das schafft er, indem er seine Geschichten in schnellen Perspektivwechseln zwischen den beiden Hauptcharakteren immer wieder hin- und herspringen lässt. Auf der einen Seite der umsorgende Psychologe, der sehr analytisch vorgeht und versucht, sein Leben in geregelten Bahnen zu halten. Auf der anderen Seite der unbekannte Teenager, der seine Geschichte schützen will und gleichzeitig naiv dabei strauchelt, einfachste Alltagssituationen zu bestehen und durch ihre freche Art immer wieder aneckt und Situationen sprengt.


    Generell finde ich die Art Robothams schwierige Thematiken relativ locker und nonchalant zu beschreiben, ohne dabei zu oberflächlich zu werden, sehr gut. Ich habe auch einige der oben genannten O'Loughlin-Romane gelesen sowie ein alleinstehendes Werk. Die Cyrus Haven-Reihe gefällt mir aber durch die aus der limitierenden Ich-Perspektive geschriebenen Erzählungen der beiden Hauptcharaktere mit Abstand am besten. Man ist nie schlauer als die Charaktere - tatsächlich sogar weitaus unwissender, als einem lieb ist. Weshalb sich die Seiten sehr schnell lesen lassen, weil man endlich erfahren will, wie alles zusammenhängt und was da überhaupt vor sich geht.

  • Hab's freiwillig gelesen, sogar zweimal. Ein intensives Buch, und beim Ende war mir immer etwas übel. Ein Buch, dass keinen "Spaß" macht, aber einen trotzdem fesselt.


    Ich mag sowas. Die geheime Geschichte von Donna Tartt hat für mich etwas ähnliches Dunkles, auch auch wenn es leichter zu lesen ist.