Bücher

  • Ich lese zurzeit mit meinem Sohn "die Vorstadtkrokodile". Als Kind mochte ich das Buch sehr gerne und auch heute mag ich es noch. Ich glaube, der Stil und die Inhalte würden heute zensiert werden. Da sprechen sich Eltern noch für ein paar Ohrfeigen aus. Da wird geraucht und gesoffen. Wenn man dazu noch den alten und den neuen Film vergleicht, ist der neue doch sehr weichgespült. Meinen Jungs hat der alte Film auch besser gefallen.

  • Naja, zensiert ist das falsche Wort, aber wenn ich aktuelle Kinderbücher und Jugendbücher lese, sind die mir etwas zu brav.

  • und dann gibt es ja noch die alten traditionellen Kinderbücher, wo man derzeit drin rumfrickelt, um sie dem Zeitgeist anzupassen - keine Ahnung wie man das bezeichnen soll - der Autor würde es vermutlich sicherlich als eine Art Zensur empfinden

  • ich habe noch einen hugendubel-Gutschein vom letzten Geburtstag.

    Ich mag den Laden nicht, aber ich geh den wohl jetzt mal eintauschen, den Gutschein.

  • Stefan Zweig, 1881 in Wien geboren hat sich 1942 zusammen mit seiner Ehefrau in Brasilien das Leben genommen.


    In seiner Autobiografie „Die Welt von Gestern“ beschreibt Zweig, was er erlebte, was ihn an der Welt faszinierte und warum er an dieser verzweifelte.


    Das Kaiserreich mit seiner konservativen Atmosphäre von vermeintlicher Sicherheit. Das Alte war gut, die Traditionen mussten gewahrt bleiben und Ordnung galt als Stärke. Diese Welt brach 1914 in sich zusammen. Die „goldenen“ 20er Jahre setzten auf die Jugend und es entstand eine Atmosphäre, in der alles möglich schien. Die Not war groß, dennoch war der Blick positiv in die Zukunft gerichtet, bis auch diese Welt 1939, eigentlich schon 1933 zusammenbrach.


    In seiner Autobiografie schreibt Zweig aber nicht vorrangig über sich, vielmehr über seine Generation, die Erlebnisse für mehrere Leben hatte.


    Das Buch ist brillant geschrieben, anschaulich, kraftvoll und poetisch, sehr lesenswert.


  • Hab gerade "Unterm Rad" von Hermann Hesse gelesen. Puh, war ganz schön harter Tobak. Klar, die Message des Buches ist ziemlich eindeutig und auch nicht allzu verschlüsselt, aber was beschrieben wird, insbesondere der Ausgang am Ende ist hart.


    Aber sollte man definitiv mal gelesen haben.

  • Gerade zu Ende gelesen: Crashed von Adam Tooze.


    Eigentlich ein Buch über die Finanzkrise von 2008, deren Entstehen und deren Auswirkung. Darüber hinaus zu lesen, wie ein Wirtschaftskrimi, ganz großes Kino, für alle, die sich interessieren.


    Die ersten ca. 150 Seiten erklärt der Autor, wie es technisch zu dieser Krise gekommen ist. Begriffe wie Subprime, ABCP, MBS, CDO und weitere werden im Zusammenspiel betrachtet. Dieses Kapitel war für mich harte Arbeit, die sich allerdings gelohnt hat. Neben reichlichem Know-How Zuwachs habe ich auch die Unzulänglichkeit des gelernten Wirtschaftskreislaufs erkennen müssen. Wem das zu anstrengend ist, der kann dieses Kapitel auch beruhigt überspringen.


    Anschließend beginnt der Krimi, in dem die Form und Auswirkung der Finanzkrise beschrieben wird. Was passierte politisch und wirtschaftlich in den USA, in Europa, in Osteuropa, in China? Es werden Linien aufgezeigt, die zur Euro-Krise, zum Brexit, zum Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine, zur Konfrontation zwischen den USA und China und schließlich zu Trump führen.


    Die Krise der Zeit von 2007 bis 2017 sehr spannend und lehrreich dargestellt. 5 von 5 Punkten.

  • Ein ganz eigentümliches Buch: „Gestern in Babylon hab ich dich nicht gesehen“ von António Lobo Antunes.


    Einsortiert als Roman und doch so anders als andere Geschichten. Eine Welt, wie wir sie nachts erleben, wenn wir nicht wissen, ob wir wach sind oder träumen.


    Entsprechend die Erzählweise. Keine logisch aufgebaute Geschichte, die wir erfassen und einsortieren können, vielmehr Fragmente, schräge Bilder, Wiederholungen. Im Klappentext steht, dass sich im Laufe des Lesens ein schillerndes Mosaik zusammensetzt, ein sprachgewaltiger, surrealer und bilderreicher Gesang. Das trifft es wohl am besten.

  • Ich lese gerade die Wohlgesinnten von Jonathan Littell. Warum auch immer, ist mir das die ganzen Jahre gänzlich unbekannt gewesen.

    Aktuell bin jetzt auf Seite 158 von irgendwas über 1000 und fasse das bisherige folgendermaßen zusammen: puh. Auch wenn ich nachweislich ziemlich stumpf bin, wird das echt ein mieser Ritt.