Jörg Schmadtke

  • Positive Aussagen über Hochstätter lösen bei mir auch immer noch allergische Reaktionen aus.


    Der hat wirklich nichts erreicht, was jeder durchschnittliche Forums-User mit dem Etikett "15 Jahre Bundesliga-Erfahrung" nicht auch geschafft hätte. Einer der zahlreichen sportlichen Verantwortlichen (Manager und Trainer), die nach ihrer Entlassung bei den Roten nie mehr auf demselben Niveau gearbeitet haben/arbeiten werden. Behaupte ich einfach mal.

  • So können Meinungen auseinander gehen !


    Ich bin dankbar für Pokalhelds Beitrag, denn er ist durch Fairness und Augenmaß geprägt.


    Ich möchte Hochstätters Leistungen nicht großartig bewerten - weder in die eine, noch in die andere Richtung. Ich plädiere nur für Fairness einem Manager gegenüber, der im Kontext der damaligen Vereinspolitik zu sehen ist. Eine Politik, die nicht Hochstätter bestimmt hat.


    Um ein erfolgreicher Manager zu sein, gehört neben vielen, vielen Dingen eben auch ein glückliches Händchen. Hochstätter hatte dieses nicht, Schmadtke bisher sehr wohl.

  • Nun ja. Wenn man Hochstätter schon nicht vorwerfen darf/kann welche Spieler er verpflichtet hat... vielleicht können wir ihm aber ein klitzeskleines bißchen vorwerfen, dass er so wenig Spieler verhindert hat? ;)

  • och nö!
    so gern ich pokalhelds und kai beiträge überwiegend lese, so ist das doch einfach dünnes.
    hochstätter und schmadtke sollen also im ergebniss zu gleichem erfolg kommen, der entscheidende faktor ist glück, unabhängig von den zu verfügung stehenden mitteln. letztendlich steht kind, auch im detail, für jede spielerverpflichtung in der verantwortung. hab ich euch richtig verstanden?


    also hätte schmadtke auch nur schnell die verträge für eggimann und forssell aufgesetzt, weil kind "die" haben wollte, und obwohl letztgenannter wohl mit auszeichnung durch die medizinische untersuchung gefallen ist? wären hanke und forssell verpflichtet worden, und der trainer hätte 2 monate später äußern können, das die beiden zu ähnlich sind, und damit einer überflüssig?
    nö - nö - und nochmal nö! hochstätter ist schon bei gladbach weit über die verhältnisse auf ausgiebige einkaufstouren gegangen, während schmadtke schon in achen sehr maßvoll mit den vorhandenen geldern umging. klar sagt vielleicht letzendlich kind:"die kohle der nächsten jahre darf gern schon heute mit beiden händen ausgegeben werden" -aber dass schmadtke dies genauso (letztendlich) ungeprüft, als erfüllungsgehilf umgesetzt hätte? - ich glaube es nicht! es ist bei 96, unter kind, bestimmt nicht einfach, aber es ist doch eine charakterfrage des sportdirektors, ob er den weg des vernünftigen/möglichen verlässt, oder mit seinem namen für sein handeln steht. da sehe ich klare unterschiede zwischen hochstätter und schmadtke - da stehen beide konträr gegenüber. hochstätter war schon in gladbach ein schlechter erfüllungsgehilfe überkluger präsidenten, und war es dann ebenso unter kind. nur - ist schmadtke "in euren augen" genauso biegbar?


    vom nötigem auge für spieler, mit allen komponenten:wie soziales umfeld, mannschaftsgefüge, entwicklungsperspektiven, gehaltsgefüge, usw... - muß man auch reden. da holt schmadtke halt drei ivorer, damit sie sich wohl fühlen - hätte das hochstätter auch vermocht, weil er "ohne geld" hätte einkaufen müssen? hochstätter hat schon in gladbach spieler nach namen, aber keine mannschaft eingekauft, und schmadtke hat schon in achen spieler gekauft, die sich entwickelt, und im wert gesteigert haben.


    hochstätter hat 96 zum großteil mit in den finanziellen ruin geführt,und schmadtke ist für mich die wichtigste personalie bei 96 im moment. von daher tut mir diese gleichstellung, auch mit verweis auf kinds gesamtverantwortung, fast körperlich weh.


    erklärt mir das bitte (pokalheld,kai), ich verstehe eure sichtweise überhaupt nicht.

    2 Mal editiert, zuletzt von mustermann ()

  • :anbeten: Exakt so sehe ich das auch. Schmadtke hat bisher gezeigt (nicht nur hier in Hannover), dass er funktionierende Kollektive zusammenstellen kann. Dies kann man wohl bei den Stationen von Hochstätter nicht behaupten.

  • Ein (fast) zorniger Mustermann. Wie nett. Aber im Wesentlichen dürftest Du Recht haben, MM. Kind muss zwar jede Entscheidung in Sachen Neuverpflichtungen abnicken, hat sich aber offensichtlich zu sehr vom (damals schon berüchtigtem) "Konzept" der sportlichen Leitung blenden lassen. Ich glaube kaum, dass irgendein Spieler von Kind persönlich vorgeschlagen wurde. Wäre das so, dann hätte Kind einfach verpflichtet... Dann wäre Simak wohl doch damals schon zu uns gekommen worden... 8)


    Nein. Die sportliche Leitung hat Kind Spieler vorgeschlagen und dieser hat sich überzeugen lassen. Nur so wird ein Schuh drauß. Dann kann man jetzt vielleicht noch mutmaßen, ob Hecking oder Hochstätter der jeweils entscheidende Mann für eine Verpflichtung war. Dass ist aber im gegebenen Zusammenhang unwichtig, weil es nunmal eindeutig den Aufgabenbereich des Sportdirektors trifft. Anders ausgedrückt: Hätte Hecking die meisten Verpflichtungen vorgeschlagen, hätte der Sportdirektor sein Korrektiv sein müssen, weil es eben sein Job ist.


    Ich stimme Mustermann also zu: Hochstätter hat seinen Job nicht richtig gemacht und seine "Leistung" ist in keiner Weise mit der (erfolgreichen) Arbeit von Schmadtke zu vergleichen. Dass es der Markt genauso sieht, ist leicht an der jetzigen Tätigkeit Hochstätters abzulesen.

  • @ MM:


    Zur Klarstellung und hoffentlich Beruhigung der Gemüter.


    Wie Pokalheld schon schrub, geht es gar nicht darum, Schmadtkes Leistungen auch nur einen Millimeter zu schmälern. Auch ich bin sehr zufrieden mit Schmadtkes Arbeit und denke, dass er der richtige Manager zur richtigen Zeit ist.


    Mir geht es in erster Linie darum, dass Hochstätter im Kontext der damaligen Zeit gesehen werden sollte.


    Rückblende:


    Martin Kind sitzt im Juni 2007 in Großburgewedel an seinem Schreibtisch und denkt über seinen Lieblingsverein nach. Die Mannschaft war nun 5 Jahre in der Liga und man hatte das 3. Jahr hintereinander nichts mehr mit dem Abstieg zu tun. Ganz im Gegenteil: In der Saison 2006/2007 konnte ein 11. Platz erreicht werden und es wäre sogar noch mehr drin gewesen, wenn nicht der Saisonstart unter Neururer versaut worden wäre und im letzten Spiel dumm verloren worden wäre. Dann hätte man nämlich als 7. Nicht nur das beste Ergebnis der Vereinsgeschichte erreicht, sondern auch die Qualifikation für den UI-Cup. Kind beschloss in diesem Augenblick, dass die Zeit reif wäre für eine Weiterentwicklung. Nach seiner Analyse hatte er mit Hecking einen Trainer, der hohe Achtung genießt und erfolgreich und mit Hochstätter, der ebenfalls im Bundesligageschäft erfahren war. Er prüfte kurz die Kontoauszüge und hat erfreut festgestellt, dass noch finanzielle Möglichkeiten vorhanden sind, um endlich den nächsten Schritt zu wagen.


    Wenig später trafen sich Hochstätter und Hecking bei Kind zu Hause und Kind erklärte seinen Mitarbeiter seinen Plan, der mit den Schlagzeilen „Kontinuität“, „Hier wächst was“ und „Weg vom 40 Punkte denken“ zu beschrieben ist. Hecking und Hochstätter fanden die Idee von Kind spitzenmäßig. Zumal der Chef auch gleich erklärt hat, dass die nötigen Investionsmittel zur Verfügung stehen.


    Hochstätter und Hecking haben dann von Kind Auftrag bekommen, einen entsprechenden Kader zusammenzustellen. Weil das Geld ja da war, mußten sie nicht mehr in den hintersten Ecken Osteuropas oder Afrikas suchen oder gar die unteren Ligen durchstöbern. Nein, es ging darum, namhafte Spieler zu verpflichten, die einen Ruf haben und Potential. Allerdings hat Kind den beiden noch mit auf den Weg gegeben, dass trotz der vorhandenen Mittel Hannover 96 immer noch nicht Chelsea wäre ( das Projekt 50+1 ist ja noch nicht durch).


    Die beiden Angestellten zogen also los und schlugen dann Hanke, Lauth, Pinto und Schulz vor. Natürlich war das nicht der oberste Spieleradel und mögliche Einwände wegen Formkrisen oder Verletzungspech wurden wegdiskutiert. Schließlich kommen die Spieler zu den Konditionen nur nach Hannover, weil sie eben doch nicht ganz makellos sind. Hochstätter meinte dann zu Kind: Wenn man noch bessere Leute haben wollte, wird es noch viel teurer. Kind hat, nachdem er nochmals die Kontoauszüge geprüft hat, erklärt: „ Ok, mehr ist nicht drin, aber das ist ja für unsere Verhältnisse schon richtig klasse“. Macht die Verträge fertig und dann wollen wir mal sehen, wo der Bartel seinen Most holt!“.


    Hochstätter hat diesen Auftrag ausgeführt und eine Welle der Freude und des Erstaunens ging durch Hannover. Keiner hätte vermutet, dass 96 solche Kracher holt ! Was muss doch Hochstätter für eine Überzeugungskraft haben, dass diese Spieler zu der ehemaligen grauen Maus kommen. Man hätte nie gedacht, dass das machbar und finanzierbar wäre.


    Ein Jahr später saßen die drei wieder zusammen und hatten das beste Ergebnis der Vereinsgeschichte erreicht. Leider wieder die Qualifikation für Europa verpaßt, aber man konnte doch deutlich sehen, wie es mit 96 aufwärts ging. Hecking war sogar so begeistert, dass er spontan den Fans Europa für die nächste Saison versprach. Jetzt bloß nicht nachlassen !


    Kind ging jetzt aufs Ganze ! Er hatte analysiert, dass weitere Verstärkungen her mußten, um die entscheidenen Punkte mehr zu erreichen, die noch in der Saison 2007/2008 zu Europa gefehlt haben. Also tippte er auf seiner Olympia-Rechenmaschine alle finanziellen Mittel zusammen und gab Hochstätter und Hecking den Auftrag, das Projekt voranzutreiben. Kurz danach kam es dann zu einer Präsentation in Großburgwedel, bei der die Spieler Eggimann ( Nationalspieler !), Forssell ( international erfahren, Nationalspieler!), Fromlowitz ( Achtung Perspektive !!) und Schlaudraff (Nationalspieler!) vorgestellt wurden.


    Es wurde diskutiert und dabei kam heraus, dass man jetzt am Limit ist. Aber dies Spieler hören sich doch gar nicht schlecht an ! Verletzungen ? Na ja, wir werden die schon wieder hinbekommen. Wenn die fit wären, würden die doch mindestens bei einem CL-Club spielen. ( da 50+1 stockt, ist 96 noch nicht in der CL )


    Dummerweise lief es dann aber nicht mehr so wie gewünscht. Kind wurde ungeduldiger und Hecking immer mißmutiger. Das war die Zeit, als Hecking sein Lächeln verloren hat. Trotz der Investitionen und der klangvollen Namen wollten sich die Erfolge nicht einstellen. Ganz im Gegenteil: Es ging abwärts !


    „Wer hat jetzt Schuld ? – Bin ich es ?“ fragte sich Kind und beantwortete das gleich selbst mit einem entschiednenen „NEIN!“. Es muss also einen anderen Schuldigen geben. Hecking konnte es ja auch nicht sein, denn der war ja nur der Trainer. Es dauerte nicht lange und schon hatte Kind die Lösung: „Hochstätter, der alte Geldverbrenner! Natürlich ! Der hat nicht erkannt, dass da alles Halb-Invaliden sind“. So konnte das nicht weitergehen. Da ist doch tasächlich einer im Verein, der ganze schöne Geld in unbrauchbare Spieler gesteckt hat. Von da an war das Verhältnis getrübt und Hochstätters Karriere in Hannover beendet.


    Ende der Rückblende.


    Erst war das Geld weg, dann Hochstätter, dann Hecking und zum Schluß auch noch das schöne Konzept und die süßen Träume von der Weiterentwicklung der Marke Hannover 96. Und 50+1 ist immer noch nicht gekippt !


    Aber es mußte ja weitergehen. Kind kann noch so lange auf die Kontoauszüge gucken: es ist nix mehr da. ( Logisch, Hochstätter hatte ja auch alles eigenmächtig ausgegeben). Also mußte ein Spartrainer her und ein Sparkader. Und dazu ist Schmadtke wie geboren. Hat er ja schon in Aachen gezeigt. Und auch hier hat Schmadtke gezeigt, dass auch billige Lösungen zu Erfolgserlebnisse führen können. Daher bin ich völlig euer Meinung, dass die Leistung von Schmadtke bis jetzt höher zu bewerten ist als die von Hochstätter. Es ist eben schwieriger, ohne Geld was ordentliches zusammenzustellen.


    Dass Hochstätter nun keinen Manager-Job mehr hat ist nun auch kein unbedingtes Indiz. Es gab ja mal einen Trainer, der nach seiner Entlassung in Gelsenkirchen lange Zeit keinen Job hatte und nun bei einem bekannten Bundesligaverein zum Retter wurde und trotz skeptischer Blicke seines Chefs Erfolg hatte.


    Es geht also nicht um Gleichmacherei, sondern um Fairness. Ich hoffe, dass ich meine Sichtweise etwas deutlicher gemacht habe, Wie mein Freund der Pokalheld das sieht, weiß ich nicht.

  • jaja Kai,
    du lässt, bei aller fairness leider die zusammenstellung des kaders komplett aussen vor.
    das kind und hochstätter solange mit dicken scheinen gewunken haben, bis hier die gewünschten kracher aufliefen ist ja hinlänglich bekannt.


    nur wurde halt nicht nach bedarf "investiert", sondern einfach wahrlos verfügbare namen eingekauft. hecking ging dann, als kritische nachfragen aufgrund der zusammenstellung aufkamen ans mikro, und äußerte blumig, dass er sich sehr wohl stainer, schlaudraff, forssell und hanke gemeinsam auf dem platz vorstellen könne. bremer model - auf eine funktionierende abwehr verzichten, und volle attacke. von skepsis keine spur! zu dem zeitpunkt war steve schon nicht in form, tanne anfällig, und auch mehr im spiel nach vorne zu gebrauchen (beide alternativlos)- aber aussenverteidiger waren nicht gefragt. gleiches mit unserem lange bekannten loch im offensievem mittelfeld - kein bedarf!


    und diesen mist hat schlicht hochstätter, als damalig sportlicher leiter zu verantworten!
    das kind zu kurzsichtig war, und die gehälter nicht entsprechend gewürdigt hat ist ein anderes thema. und auch wie der kader zusammengestellt wurde ist, bei allen angenommenen maßgaben, nicht die aufgabe des präsidenten.


    und genau den gleichen mist hat hochstätter in gladbach auch schon gebaut. da war von vornherein mißtrauen angesagt, und nach seinem auftritt hier sind seine fähigkeiten eigentlich ganz offensichtlich.


    ich habe es auch nicht so verstanden, dass du schmadtke nicht schätzt. aber fair hin und her - hochstätter im vergleich gleichwertig rausarbeiten zu wollen führt zu irritationen bei mir.


    edit: mir fallen noch einige details, und geschichten, zu dem thema ein, aber unsere grundpositionen sind glaube ich (erstmal :lookaround: )ausreichend dargestellt.

    2 Mal editiert, zuletzt von mustermann ()

  • Ich kann mich Kais Rückblende weitestgehend anschließen. Könnte sogar noch ein Jahr weiter zurückgehen, bis zum Sommer 2006. Da kam Kind wieder, weil ihm die Vereinsentwicklung nicht paßte. Machte den Wechsel Mertesackers nach Bremen klar, schmiß Neururer und Kaenzig raus und holte sich eben die Leute ins Boot, die die Zusatzeinnahmen (Merte-Ablöse: 5 Mio+Erfolgsbonus, WM-Abrechnung: 1 Mio, Kirch-Konkursmasse: 2 Mio = 8 Mio Euro) verprassen durften.


    Und es war immer klar, daß das Geld in die Mannschaft investiert werden sollte. Verprassen ist nur ein anderes Wort.


    • Hanke sollte als Ergänzung zu Brdaric kommen. Daß Brdarics Knie kaputt ging, war Pech. Acht Tore in der ersten Hinrunde waren vielversprechend, da haben sich alle begeistert auf die Schultern geklopft.
    • Schulz sollte als def. Mittelfeldspieler kommen, war aber frisch als LV von Bayerns Neuverpflichtung Ribery in Zeitlupe düpiert worden. Flog auch noch in seinem ersten Spiel als 96er vom Platz. Was wollen wir denn mit Schulz? Wurde aber schnell zu einem Leistungsträger.
    • Pinto war und ist ein guter Griff
    • Lauth war ein Versuch wert, der Versuch scheiterte und wurde schnell abgebrochen
    • Kleine war über Jahre hinweg der herausragende Verteidiger der zweiten Liga, kam als IV Nummer vier, enttäuschte und wurde nach einem halben Jahr gewinnbringend abgegeben
    • Krebs war ein Talent Marke Schmadtke, war von Straßburg in die dritte deutsche Liga ausgeliehen und durfte hier seine erste große Chance haben. Hat nicht geklappt.
    • Rausch, B. Schulz und Zizzo waren weitere Talente, die mal reinschnuppern durften und sich unterschiedlich gut geschlagen haben.
    • Ismael war ein Risiko, das mit entsprechender Ablöseregelung kompensiert wurde. Er kostete keine acht und keine vier Millionen, sondern nur 200.000. Immerhin 18 Spiele lang ging's gut, dann war der Schlag aufs Knie ein Schlag zu viel.
    • Forssell war kein Risiko in dem Sinne. 2007 sollte er noch 2,5 Mio kosten und seine Knorpel in den Knien sind hinüber. Das war damals ein Risko. Dann machte er 30 Spiele für Birmingham, kam ablösefrei und hatte nie wieder Knieprobleme. Damit waren die Zweifel beseitigt. Daß er jetzt acht Monate wegen eines zunächst unentdeckten Fußbruchs nach Foulspiel von Heinz Müller pausieren mußte, kann man Hochstätter nicht ankreiden. Das wäre eine Frage an die medizinische Abteilung.
    • Fromlowitz ist ein guter Griff
    • Eggimanns Transfer ist ein Mißverständnis, ganz klar. Führungsspieler ist er nicht, antrittsschnell für ein Aufrücken der Viererkette ist er nicht und lange Zeit über war er ein echter Unsicherheitsfaktor.
    • Schlaudraff war 2007 einer der gefragtesten Emporkömmlinge der Liga. Er soll mit Einzelaktionen das ein oder andere Sahnehäubchen bringen. Eine Attraktion für die Zuschauer sein, ein zweiter Simak oder Stajner quasi, aber jünger und spektakulärer. Er hat von 6120 theoretisch möglichen BL-Minuten bei uns nur 1900 gespielt, noch eine Frage an die Mediziner. Eine Führungsfigur im Existenzkampf ist er nicht, war er nie, sollte er auch nie sein.


    Und die Spieler, die uns verlassen haben, waren nicht gerade Granaten: Andersson, Thorvaldsson, Halfar, Jendrisek (bevor jmd. schreit: er hatte seinen Durchbruch erst zwei Jahre später), Nagy, Schröter, Hashemian, Zuraw, Golz, Juric.


    Unterm Strich waren wir stärker als vorher.


    Die Fehler waren jedoch: 1.) zu glauben, mit lächerlichen 8 Mio Euro Mehrinvestitionen könnte man die Kluft zu den Europapokalplätzen überspringen, 2.) die Gehaltskosten so weit ausufern zu lassen, daß das ganze Gebilde schon bei Platz elf und einem frühen Pokalaus einstürzt, 3.) überhaupt keine klaren Verhältnisse zu schaffen... Hochstätter mußte ja gar nicht gehen, er fühlte nur kein Vertrauen... Hecking darf niemals im August gehen, entweder muß er im Mai entlassen werden oder er muß wenigstens bis zum Oktober bleiben... 4.) die Verletzungsseuche nicht in den Griff bekommen zu haben, 5.) Heckings Sturheit in Sachen Taktik wie 4-2-3-1 und offensivem Pressing, als er erst nach 69 Gegentoren merkte, daß seine Rechnung irgendwie nicht aufging


    Jetzt sind die Vorzeichen anders. Schmadtke hat kein Geld zur Verfügung, darf möglichst keine Ablöse zahlen und muß nebenbei noch die Gehaltskosten senken. Ein schwieriges Unterfangen. Dafür ist die Erwartungshaltung aber auch am Boden. Der Weg zurück zu den 40 Punkten wäre schon ein Erfolg. Geringere Erwartungen zu erfüllen kann leichter sein als an hohen Erwartungen zu scheitern.


    Schmadtkes Transferbilanz ist bisher kein Stück besser oder schlechter. Haggui und Konan sind spitze, Sofian und Djakpa ganz gut, Rama und Durica eher mau, Elson und Koné unglücklich gelaufen. Das ist von den 80% Transfertreffern, von denen Martin Kind tagsüber träumt, genauso meilenweit entfernt (ist ja auch ein unrealistisches Ziel). Und die Leihgeschäfte waren auch richtig teuer, war ja nur für 3 Monate (Anfang Februar bis Anfang Mai). Und die Zeitpunkte für die Nachverpflichtungen waren ganz bescheiden, viel zu spät.


    Aber für all das mache ich ja weniger die Manager verantwortlich als vielmehr den einzig wahren Entscheidungsträger im Verein, der sogar darüber bestimmen will, ob Dr. Marlovits auf der Bank sitzen darf oder nicht.


    Davon abgesehen bin ich aber voll des Lobes über Schmadtke. Ich mag seine Art, ich mag die Mehrzahl der Transfers, ich mag die geglückten Vertragsverlängerungen. Und ich drücke ihm beide Daumen auf der Suche nach einem Linksverteidiger. Hoffentlich sucht er tatsächlich einen. Wie die Entscheidungen vereinsintern ablaufen, weiß letztlich eh niemand hier genau. Also denkt sich jeder seinen Teil. Irgendwelche Rollen werden Slomka, Schmadtke, Kind, Schatzschneider, Braunds Nachfolger, Maschmeyer, Baum und Investor Mister X schon spielen.

  • @ MM:


    Kaderzusammenstellung.....


    Nach meiner Auffassung läuft das so: Der Trainer überlegt sich, mit welchem oder welchen System(en) er spielen möchte. Dann guckt er sich den vorhandenen Kader an und entdeckt hier und da Handlungsbedarf. Das teilt er dann dem Geldgeber( Kind ) mit und auch dem Manager. Er argumentiert und am Ende überzeugt er dann ggfs beide, dass auf den von ihm genannten Positionen Handlungsbedarf ist. Der Geldgeber legt dann den finanziellen Rahmen fest und beauftragt den Manager, den Markt zu sondieren. Der Manager macht dann Spieler-Vorschläge incl Investitionskosten. Wenn diese Vorschläge dann von dem Geldgeber abgesegnet werden, wird der Trainer gefragt, ob er diese Spieler haben will, ob die wirklich zu der Mannschaft passen und ob der Trainer damit die Zielvorstellung erreichen kann. Wenn der Trainer das bejaht, werden die Spieler gekauft.


    Mit anderen Worten: Dass da kein OM kam,lag weniger an Hochstätter, als vielmehr an Hecking. Genauso der Fall mit den Außenverteidigern. Keine Manager kauft Spieler, die der Trainer nicht haben will oder Spieler für Positionen, die gar nicht dem System des Trainers entsprechen. Ausnahme vielleicht Perspektivspieler ( quasi auf Vorrat ).


    Wenn also ein Schuldiger gesucht wird, dann sind Kind, Hecking und Hochstätter alle für ihren Bereich mitschuld. Das schwächste Glied ist hier der Manager: Auf de einen Seite soll er sich nicht in den sportlichen bereich einmischen ( System, Aufstellung etc), zum anderen bekommt er finanzielle Vorgaben vom Präsidenten. In diesem Korridor hat er sich zu bewegen und muss die Interessen beider unter einen Hut bekommen. Ihn dann zum Sündenbock zu machen, wenn auf der einen Seite nicht genügend Geld für die realistische Weiterentwicklung zur Verfügung steht oder der Trainer sich verzählt hat bei der Anzahl der Stürmer, die er braucht, ist nicht fair.


    Nochmal: Hochstätter ist für mich kein Top-Manager. Bestimmt nicht. Ich halte Schmadtke - trotz der auch bei ihm vorhandenen Kritikpunkte - für besser. Trotzdem kann es einfach nicht sein, dass mit zunehmenden Zeitablauf Hochstätter immer mehr der Buhmann wird und die Rollen von Kind und Hecking in den Hintergrund treten.


    Daher kann der Vorwurf, dass da am Bedarf vorbei eingekauft wurde, höchstens bei Hecking angesiedelt werden. Wo auch sonst ? Man stelle sich mal vor, Hochstätter kauft sog. 10er und Hecking will gar nicht mehr mit dem klassischen 10er spielen. Dann sagt der Manager zum Trainer: " Mußt du jetzt aber, denn ich habe ihn jetzt gekauft". Nee, so läuft das nicht !


    Zum Thema Gladbach: Von einem eingefleischten Gladbach-Fan hörte ich, dass die Gladbacher auch hochtrabende Ziele hatten und Advokaat die treibende Kraft und Hochstätter nur ausführendes Organ war. Ob das wirklich so war, kann ich nicht beurteilen. Glaubhaft erscheint es mir schon.



    Hier ein Zitat vom 19.12.2006 zum Gladbach Thema:


    Ich habe mir bei transfermarkt.de seine Zeit als Sportdirektor angekuckt. Gladbach ist mit ihm und Trainer Hans Meyer aufgestiegen. Spieler wie Nielsen, Demo, Ulich, Forssell und Stiel haben beim Klassenerhalt mächtig geholfen! Danach kamen auch noch Neuville, Keller, Broich, Schlaudraff und Fukal. Gute Leute! Dazu der Umzug ins neue Stadion sowie die anerkannt gute Jugendarbeit des Vereins.


    Okay, Neuville kann ich wegen seines Hand-Tores nicht ab. Fukal hat in Gladbach nie an seine Hamburger Form anknüpfen können. Broich und Schlaudraff wurden von Advokaat links liegen gelassen. Da kann aber der Sportdirektor nichts für. Hochstätter hat einen Riesenfehler gemacht, und das war die Verpflichtung von "Anwalts Liebling".


    Das wird sich bei uns nicht wiederholen. Künftig ist der Sportdirektor bei 96 weder im Vorstand noch der Vorgesetzte von Hecking. Die beiden sollen sich gemeinsam um den Kader kümmern. Ich finde, die Chance hat Hochstätter auch verdient (nicht nur weil Hecking auch mit ihm zusammenarbeiten will).


    Andere interessante Beiträge sind in dem Hochstätter-Thread zu finden. Er hatte hier von Anfang an mit Ressentiments zu kämpfen, es gelang ihm jedoch, auch kritische User zu überzeugen:


    Zitat vom 1.2.2008


    Nachdem ich heute morgen noch mal die Wintertransfers der Bundesligisten in der HAZ durchgegangen bin, muß ich Herrn Hochstätter noch mal für die Meisterleistung Respekt zollen, einen Valerien Isamël für 200.000 € geholt und einen Thomas Kleine im Gegenzug für 700.000 € verkauft zu haben. Die Verhältnismäßigkeit ist schon faszinierend, selbst unter Berücksichtigung des gesundheitlichen Risikos bei Ismaël.

  • hm!
    über kinds und heckings rolle habe ich mich an passender stelle (zeitnah) genug ausgelassen.
    sicher haben die beiden eine "ebenfalls" tragende rolle gespielt - hier geht es doch aber um den managervergleich.


    da stutzt ihr mir den einfluß des sportdirektor zusehr zu recht. die kernaussage hast du (kai) ja selbst schon zitiert:

    Zitat

    Die beiden sollen sich gemeinsam um den Kader kümmern.


    in deiner pingpongaufzählung aller beteiligten schrumpft hochstätter vorweg aber zu einem reinen erfüllungsgehilfen ohne jeglichen einfluß.
    hochstätter hatte aber mit die aufgabe den kader einzuschätzen, darauf das spielsystem auszulegen, und dann mit den vorhandenen geldern die bestmöglichen verstärkungen zu verpflichten. die gelder werden vorher schon in bekannter höhe zu verfügung gestanden haben, und dann wurde gemeinsam entschieden, für wen sie verwendet werden.
    dabei ist nach 1 1/2 jahren eine mannschaft rausgekommen die nicht zusammen passte, die versuchte ein system zu spielen, für welches der kader nicht ausgelegt war. einem halbwegs gutem sportdirektor mute ich zu, zu erkennen, dass ich auf jeder seite nur einen aussenverteidiger habe. und es kann nicht gleichzeitig ein zweiter spieler gleichen typs (forssell - hanke) als offenbarung angeprisen und eingekauft werden, wo der trainer wenige wochen später öffentlich sagt, das sie aufgrund ihrer gleichartigkeit nie zusammenspielen werden. da hat hochstätter seinen job einfach mieserabel gemacht.


    es bleibt also bei der kaderzusammenstellung (der gleiche fehler wie in gladbach schon). einfach ignorieren was für spieler nötig sind, sondern spieler mit namen einkaufen, welche gerade auf dem markt sind. die unwissende gallerie jubelt begeistert, und wundert sich, wenn die mannschaft/ das kollegtiv nicht funktioniert.


    hochstätter hat sich auch kaum ein bild von der mannschaft gemacht, der war selten beim training zusehen, wußte nichts vom mannschaftsgefüge, dem verhältnis zum trainer,.... - er hat in der beziehung gar kein interesse gezeigt. schmadtke ist oft da, und beobachtet genau was läuft, und was nicht. da ist doch von vornherein klar, wer sich kompetent mit dem entsprechendem trainer unterhalten kann.


    der verdienst, der hochstätter angerechnet werden kann ist, spieler geholt zu haben, die keiner geglaubt hat für 96 begeistern zu können.
    also die taschen voller geld:" ja, du bekommst einen dicken vertrag, und guck - hier ist noch mehr da, wir holen noch ein paar kracher. 96 will nach oben, und du bist unser mann." war der erste erst da, wurde es immer einfacher, es sprach sich ja auch rum, dass 96 sehr gut zahlt. zack - ist der teure kader da, und ohne regelmäßig auf platz 8, und ohne fette zuschauerzahlen platzt die blase.


    ich halte hochstätter sogar auch noch zugute, dass er über die wahren finanziellen verhältnisse nicht bescheid gewußt haben wird. da wird es ihm wie schmadtke ergangen sein, der auch erst nach seiner verplichtung erfuhr wie düster es wirklich aussieht. der war auch ganz erstaunt, dass er erst einkaufen kann, wenn er verkäufe tätigt. das es dann im winter doch anders kam ist anderen umständen geschuldet - planen konnte er nicht.


    da wären wir dann entgültig bei schmadtke, in dessen vita bei 96 noch ein guter verkauf fehlt. es wäre doch allzuschön, wenn nicht nur verträge auslaufen, sodern auch mal ein unerwarteter verkauf luft auf der haben seite schafft. was für gelder jetzt im sommer noch bereitgestellt sind weiss ja keiner, aber der substanzverlußt muß noch dringend irgendwie aufgefangen werden. der abgang von brugging, balitsch, stainer, ... kann nicht durch ein paar talentierte milchbubies kompensiert werden. ganz ohne geld in die hand zu nehmen wird es wohl nicht gehen.

  • Zitat

    in deiner pingpongaufzählung aller beteiligten schrumpft hochstätter vorweg aber zu einem reinen erfüllungsgehilfen ohne jeglichen einfluß.

    Ja.


    Ist natürlich übertrieben formuliert "ohne jeglichen Einfluß". Aber im Grunde sehe ich es so. Kind ist kein Repräsentant als Präsident, sondern der Macher. Er treibt die Kohle zusammen, da hat kein Manager Sportdirektor was zu sagen. Und er hat auch die Kontrolle über die Ausgaben. Ich benutze die Worte Manager und Sportdirektor meistens synonym, das ist bei 96 nicht passend. Kind ist Präsident und Manager. Hochstätter/Schmadtke sind Sportdirektoren, die die stets wechselnde Vereinspolitik ("Investieren!", "Sparen!") umsetzen dürfen.


  • hochstätter hatte aber mit die aufgabe den kader einzuschätzen, darauf das spielsystem auszulegen, und dann mit den vorhandenen geldern die bestmöglichen verstärkungen zu verpflichten. die gelder werden vorher schon in bekannter höhe zu verfügung gestanden haben, und dann wurde gemeinsam entschieden, für wen sie verwendet werden.


    Das Spielsystem ist Sache des Trainers, nicht des Managers.


    Und nochmal: Es geht mir einfach darum, dass Hochstätter in der Retrospektive einfach zu schlecht wegkommt. Es geht nicht um den "Managervergleich". Beide Manager lassen sich objektiv gar nicht vergleichen, denn dazu waren/sind die jeweiligen Ausgangspositionen und Rahmenbedingungen einfach zu unterschiedlich. Wie Pokalheld schon sinngemäß schrieb: Hochstätter mußte gar nicht beweisen, dass er mit wenig Geld auskommen kann und Schmadtke konnte noch nicht beweisen, wie er seine Möglichkeiten ausschöpft, wenn er die gleichen finanziellen Möglichkeiten wie damals Hochstätter hätte.


    Ich gebe dir völlig Recht in der Einschätzung, dass die Kaderplanung unter Hecking/Hochstätter eher unglücklich ( vorsichtig ausgedrückt) gelaufen ist. Daher erwähnte ich an anderer Stelle schon, dass Hochstätter das glückliche Händchen fehlte.


    Es gibt ne Menge Kritikpunkte, die mir jedoch hier zu einseitig auf Hochstätter konzentriert werden. Selbstverständlich trug auch Hochstätter Verantwortung, ganz klar. Aber bitte machen wir uns doch nichts vor: Am Ende hatte und hat Kind die Zügel in der Hand und hat die Marschrichtung vorgegeben. Kannst du dir vorstellen, dass einer wie Hochstätter in der Lage gewesen wäre, "Empfehlungen" von Kind entgegenzutreten bzw. zu ignorieren, weil er eine andere Auffassung vertritt ? Und immerhin: Irgendwann ging es dann ja auch nicht mehr und das Verhältnis zwischen Kind und Hochstätter war so getrübt, dass der Präsident Kind lieber auf die Dienste von Hochstätter verzichtet hat und dann Hecking pro Forma die Doppelrolle hatte. So wie wir unseren Präsidenten kennen, liegt der Schluß nahe, dass die Einschätzungen von Hochstätter so konträr zu Kind waren, dass einer den kürzeren ziehen mußte. Kind saß und sitzt am längeren Hebel, was aber nicht bedeutet, dass er mit seinen Einschätzungen richtig liegt. Nicht erst seit heute wissen wir, dass Kind patriarchalische Züge an sich hat. Da ist in der Tat die Gefahr groß, dass ein Mitarbeiter nur noch ein Befehlsempfänger Erfüllungsgehilfe ist.


    Positiv im übrigen: Es wurde von keiner Seite im Nachgang schmutzige Wäsche gewaschen.


    Um wieder die Kurve zu Schmadtke zu bekommen: Ich wünsche mir, dass auch nach seiner Zeit bei uns nicht vergessen wird, wie positiv wir hier und heute sein Wirken sehen.

  • kaum spekulativ was du so von dir gibst. warum lese ich die scheiße überhaupt? alles über 3 zeilen lohnt sich eh nicht.

  • Kai, Pokalheld
    Es mag so gewesen sein oder auch nicht. Fest steht doch aber, dass Hochstätter dann zumindest kein guter Berater vom Chef war oder etwa nicht? Aber eigentlich ist selbst das doch nicht die Frage. Wie heißt es so schön: Es kommt drauf an, was hinten rauskommt. Was also letztlich zählt, ist die Leistungsbilanz. Das Verhältnis von Aufwand zu Ertrag (letzteres mindestens sportlich). Kann man über den sportlichen Ertrag noch streiten (ich halte diesen für noch katastrophaler als die reinen Zahlen, weil 3 Jahre Aufbauarbeit nicht geleistet wurden; die Mannschaft immer schlechter wurde) - über den finanziellen gibt es kaum Positives zu vermelden. Das ist am Ende so und das wird das Bild prägen. Einig bin ich mit Euch in der Frage der Verantwortung: Die liegt fraglos bei Martin Kind.


    Schmadtkes Bilanz erscheint bisher positiv. Das kann am Ende jedoch wieder anders aussehen.


    Edith sagt: Natürlich hat Hochstätter auch das Pech gehabt, mit einem Trainer Hecking arbeiten zu müssen. Dessen Arbeit kann und muss man kritisieren. Das gehört jedoch hier nicht hin und der Platz würde allemal nicht ausreichen...


    Dennoch: Wenn das was Ihr hier schreibt stimmt und Hecking und insbesondere Kind für alle Verpflichtungen verantwortlich sind, Hochstätter mithin ein reiner Erfüllungsgehilfe war, dann war er nicht Sportdirektor sondern Sekretär. Dann allerdings ist unsere Kritik hinfällig und läßt sich reduzieren auf:
    Christian Hochstätter war kein Sportdirektor. Gut. Einigen wir uns doch darauf.


    Dann sind Vergleiche auch überflüssig. Jörg Schmadtke ist erkennbar Sportdirektor.

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  • Nach meiner Auffassung läuft das so: Der Trainer überlegt sich, mit welchem oder welchen System(en) er spielen möchte. Dann guckt er sich den vorhandenen Kader an und entdeckt hier und da Handlungsbedarf. Das teilt er dann dem Geldgeber( Kind ) mit und auch dem Manager. Er argumentiert und am Ende überzeugt er dann ggfs beide, dass auf den von ihm genannten Positionen Handlungsbedarf ist. Der Geldgeber legt dann den finanziellen Rahmen fest und beauftragt den Manager, den Markt zu sondieren. Der Manager macht dann Spieler-Vorschläge incl Investitionskosten. Wenn diese Vorschläge dann von dem Geldgeber abgesegnet werden, wird der Trainer gefragt, ob er diese Spieler haben will, ob die wirklich zu der Mannschaft passen und ob der Trainer damit die Zielvorstellung erreichen kann. Wenn der Trainer das bejaht, werden die Spieler gekauft.


    Mit anderen Worten: Dass da kein OM kam,lag weniger an Hochstätter, als vielmehr an Hecking. Genauso der Fall mit den Außenverteidigern. Keine Manager kauft Spieler, die der Trainer nicht haben will oder Spieler für Positionen, die gar nicht dem System des Trainers entsprechen. Ausnahme vielleicht Perspektivspieler ( quasi auf Vorrat ).


    Zum ersten Absatz: Das sollte wohl der ideale Ablauf sein, der so aber wohl in keinem Verein stattfindet. Die Handlungsabläufe werden ja auch immer von den handelnden Personen durch ihre jeweilige Persönlichkeit mitbestimmt. Es gibt starke Trainer und schwache, starke und schwache Manager und bei den Prasidenten ist es ebenso. In Bremen hört man vom Präsidenten gar nichts, bei uns sitzt Martin Kind. Er kontrolliert alles, zieht alle Strippen. Nur wenn etwas nicht wie gewünscht läuft, ist immer jemand anderes schuld. So gesehen war Hochstätters Einfluss natürlich nicht sehr groß, aber die zu verpflichtenden Spieler wird er Kind durchaus vorgeschlagen haben.


    Zum zweiten Absatz: Wie die OM-Planung aussah, weiß ich natürlich nicht, das wird aber sicherlich Heckings Idee gewesen sein, ohne 10er auszukommen. Das geht ja auch, wenn das Mittelfeld entsprechend sortiert, bzw personell dazu passed zusammengestellt wurde. Hier kommt dann CH wieder ins Spiel: Zu welchem Anteil, wissen wir nicht.
    Was die Stürmer angeht: Natürlich brauchen wir 4 Stürmer mit BL-Qualität. Wenn Hecking die also einfordert, ist das richtig. Wenn CH aber dann drei davon mit Verträgen ausstattet, die ein Jahreseinkommen von ca 1,5 Mio € enthalten, war das sicherlich nicht DH zuzuschreiben, eher Kind und CH. Zwei teure, zwei "billige", wäre wohl besser gewesen.
    Das hat dann schon die Finanzen entsprechend eingedampft, sodass man als Tanne-Backup nur einen Jugendspieler hatte. Selbst nach Tannes Verletzung VOR Saisonbeginn konnte dann kein neuer LV mehr gekauft werden. Ich bezweifle stark, dass das DH Idee war! Als Trainer limitiert man doch nicht freiwillig seine Möglichkeiten dermaßen. CH hat also den Finanzrahmen derart gesprengt, obwohl schon üppig bemessen, dass in der Not nicht reagiert werden konnte.

  • Was die Stürmer angeht: Natürlich brauchen wir 4 Stürmer mit BL-Qualität. Wenn Hecking die also einfordert, ist das richtig. Wenn CH aber dann drei davon mit Verträgen ausstattet, die ein Jahreseinkommen von ca 1,5 Mio ? enthalten, war das sicherlich nicht DH zuzuschreiben, eher Kind und CH. Zwei teure, zwei "billige", wäre wohl besser gewesen.


    Ich glaube da ist man, wie so oft in den letzten Jahren in die "Der kann ja auch das und das spielen"-Falle getappt.
    Der Schlaudraff kann ja auch im offensiven Mittelfeld und auf den Flügeln, wo genau wir den einplanen, wissen wir nicht. Stajner war mal nie aus dem rechten Mittelfeld wegzudenken, bestand zwischendurch immer mal wieder darauf, eigentlich Stürmer zu sein, und durfte, wenn es ganz wild wurde, einige Wochen am Stück den "10-er" geben. Andreasen kann zur Not auch rechter Verteidiger spielen - hat er (trotz teilweise höchster Not) nie gemacht. Djakpa der Allrounder auf der linken Außenseite. Spielmacher Bruggink, der nie das Spiel "machen" wollte und den Großteil seiner Karriere als Stürmer verbrachte (warum hat man in den letzten beiden Partien gesehen als er es endlich mal wieder durfte). Jan Rosenthal ist fest eingeplant, auf welcher Position weiß aber kein Mensch, wahrscheinlich fällt er eh aus. Krebs konnte im offensiven Mittelfeld alles, aber auch irgendwie nichts. Yankov weiß wohl bis heute nicht, ob er damals als 6-er, 8-er, 10-er oder Flügelspieler eingekauft wurde. Christian Schulz darf mittlerweile zum zweiten Mal hören wie viel besser er auf der neuen Position doch ist (erst DM, dann IV), spielen tut er letztlich doch wieder als Linksverteidiger, weil der Kader vorne und hinten nicht zusammenpasst, und man die Formkrise eines 19-jährigen nicht eingeplant hatte.
    Es zieht sich durch die gesamte Kaderplanung seit dem Wiederaufstieg. Vieles wird natürlich mit dem ständigen Wechseln auf den Posten der sportlichen Entscheidungsträger (und deren Zwistigkeiten untereinander) zu tun haben.


    Um jetzt die Kurve zum Threadthema wieder zu bekommen: Schmadtkes Arbeit bewerte ich bisher absolut positiv (so wie die meisten anderen hier auch). Nur wird mir ein wenig mulmig, wenn mir diese "Der kann auch das und das"-Geschichte in Erinnerung rufe, und feststelle dass man mit Stindl und Stoppelkamp gerade wieder zwei Leute geholt hat, von denen niemand so ganz genau sagen kann, wo die eigentlich am besten aufgehoben sind, und wie die in die konzeptionelle Zusammenstellung von Hannover 96 im Jahr 2010 reinpassen. Von einer der beiden Verpflichtungen (Stoppelkamp) soll der Trainer erst erfahren haben, als es schon fix war.
    Der Sommer ist noch lang aber es gibt noch verdammt viel zu tun, damit dieser Kader einer Bundesligasaison strukturell gewachsen ist.

  • Wieder ein Transfer der ganz still über die Bühne gegangen ist :)


    Gemeint ist sicher Emanuel Pogatetz!?
    Nur der Vollständigkeit halber,
    weil trotz Suche ich den Namen in den obigen Beiträgen
    nicht gefunden habe ...


    Ja, klasse Sache wieder von Schmadtke! :klatschen:


    PS: Schließe mich auch noch de Guzmans Gruß an:
    Macht's gut, Arnold, Jiri, Hanno und Vini. Ich werde Euch immer in guter Erinnerung behalten.

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