Jörg Schmadtke

  • Na ja, Fußball ist auch immer panem et circenses, und dafür bekommen die modernen Gladiatoren auch einen gewissen Anteil Schmerzensgeld. Nach der jüngsten Geschichte gerade hier in Hannover ist das aber eine wirklich schwierige Debatte, und ich denke das wollte Aschi auch dokumentieren.

  • Im Prinzip hat Schmadtke nur die einfachste Erklärung gewählt, alles andere brächte nur unnötigen zusätzlichen Druck auf den Trainer. Der wäre entstanden, wenn er gesagt hätte, daß in den letzten Wochen wieder alte Marotten eingerissen sind, die es schon vor dem Todesfall gab. Daß die Spieler eventuell nicht besser sind, ist ebenfalls eine unbequemere Analyse.

  • Ich stimme aschi auch im Prinzip zu. Vermutlich will und muss Joerch auch Zeit gewinnen für die Operation "Kaderumbau". Mit neuen Leuten kommt auch ein neuer Geist und "alte Bequemlichkeiten" erledigen sich dann von selbst.

  • Für mich ist Jörg Schmadtke mit seiner von aschi unterstützten Passage seiner Aussage völlig über das Ziel hinausgeschossen und hat bei mir schwer verloren.


    Er hat damit nicht mehr und nicht weniger erklärt, dass Fußballer nach einer kurzen Weile (Trainingsintensitäten?) zu funktionieren haben und der Trainer dies über die Leine, an der er sie führt, beeinflussen muss.


    Damit hat er sowohl der Mannschaft, als auch dem Trainer rückwirkend alle der Situation bedingenden Zugeständnisse abgesprochen (das überhaupt Zugeständnisse gemacht wurden, erscheint jetzt doch als Fehler); das würde ich als Mannschaft als "Knüppel vor'n Kopf" empfinden - Phrasendrescherei.


    Warum hat er nicht den Blick nur auf die Zukunft gerichtet und formuliert, dass wir aus der Not jetzt nur noch eine Tugend machen dürfen?


    Grottenschlechtes Interview von Schmadtke (falls das auch seine wahre Denke sein sollte, hat er schon den nächsten Trainer auf dem Zettel), obwohl oder leider dessen, er soviel Verständnis erntet!

  • was für zugeständnisse wurden denn gemacht?
    geht das auch ein wenig konkreter?


    das interview ist doch ein allerweltsinterview.
    hätte mit mehr deutlichkeit schon nach dem spiel gegen gladnach vom trainer kommen müssen.

  • Schön an diesem Forum ist, dass man kontrovers disakutieren kann und dass eben nicht immer die gleichen Leute in der gleichen Ecke stehen.


    So sehr ich dich, Leonard, ansonsten wegen deiner Beiträge schätze, so weit auseinander gehen diesmal unsere Einschätzungen.



    Er hat damit nicht mehr und nicht weniger erklärt, dass Fußballer nach einer kurzen Weile (Trainingsintensitäten?) zu funktionieren haben und der Trainer dies über die Leine, an der er sie führt, beeinflussen muss.


    So sieht die Realität des Profifußballs bzw. Bundesligafußballs aus. Das kann man nun gut finden oder nicht, es ist nun mal offenbar so. Hannover 96 ist ein Teil dieses Ligabetriebs und sehr daran interessiert, es zu bleiben. Das bedeutet nichts anders, als das die Spieler und die Funktionäre genau das tun müssen, wofür sie engagiert wurden und bezahlt werden. Nenn es "funktionieren" oder auch ein weniger polemisch: sie müssen ihre Leistung bringen. Und zwar unabhängig davon, was außerhalb dieses Bundesligageschäftes abläuft.


    Wenn Schmadtke und auch Bergmann, die ja wesentlich näher an der Mannschaft und an jedem einzelnen Spieler dran sind als wir, erkennen, dass die unbefriedigenden Leistungen der letzten Spiele noch ihre Ursache in dem Verlust von Robert Enke begründet sind, muss daran gearbeitet werden. Natürlich auf dem Trainingsplatz, aber auch "auf der Couch", wenn es denn nötig ist.


    Ich gehe nicht so weit, dass ich aus dem Interview lese, dass Schnadtke schon einen neuen Trainer auf der Liste hat. Aber selbstverständlich gelten für bergmann aiuch die Gesetzmäßigkeiten des Geschäftes und wenn es ihm nicht gelingt, mit dieser Mannschaft Erfolg zu haben, dann ist er früher oder später seinen Job los. Ein in diesem geschäft ganz normaler Vorgang, den man ebenso gut oder schlecht finden kann.


    Und wenn wir ale mal ganz ehrlich sind: Wir wollen doch auch, dass die Mannschaft zu alter Leistungsstärke zurückfindet, oder ? Und wenn ein der Mannschaft nah Stehender wie Schmadtke meint, dass dazu die Straffung der Zügel notwendig ist, dann muss das eben getan bzw. probiert werden. Schließlich tragen Bergmann und Schmadtke die Verantwortung für den sportlichen Erfolg.


    Ich sehe darin auch nicht ein rückwirkendes Storno der ereignisbedingten Zugeständnisse, sondern ein vorwärtsorientiertes Handeln. Der Verein war sehr einfühlsam, hat fast alles richtig gemacht und wurde dafür von vielen, auch den Fans, gelobt. Es wird nichts revidiert, sondern es soll sich jetzt wiedeer konzentriert werden auf die ursprüngliches Aufgabe, nämlich so erfolgrecih wie möglich Fußball zu spielen.


    Das alles steht auch nicht im Widerspruch zu den damals getätigten Aussagen und Reden. Selbstverständlich soll etwas gelernt werden. Und wenn es nur der Umstand ist, dass ein Mike Hanke nicht schon vor seiner ersten Ballberührung ausgepfiffen wird oder dass man mit einem jungen Mann wie Fromlowitz toleranter umgeht. Oder auch, dass verblendete Parolen wie "Hass und Tod dem BTSV " der Vergangenheit angehören.


    Im übrigen hat Schmadtke bei einer Podiumsdiskussion in Osnabrück auf entsprechende Fragen ähnlich wie in dem Interview geantwortet und dabei kam es zumindest bei mir so rüber, dass er selbst und auch der Verein ein großes Stück hilf- oder machtlos gegenüber den Auswirkungen des Selbstmordes von Robert Enke gegenübersteht.


    Diese kritisierten Aussagen von Schmadtke bestärken eher das Bild, das ich von ihm habe: Er scheint ehrlich zu sein, auch wenn es unpopulär ist. Er ist gradlinig und erfolgsorientiert, ohne dabei kalt oder arrogant zu wirken. Seine Aussagen erscheinen fundiert und man bekommt sehr schnell den Eindruck, dass er das Geschäft, die entsprechenden Geflogenheiten und Gesetzmäßigkeiten kennt, so dass er weiß, welche Dinge er ändern kann und welche eben (leider) nicht.

  • Es kann ja auch gar nicht im Interesse jedes einzelnen pielers liegen, dass sich aus der Situation nach so einer zäsur eine Abwärtsspirale entwickelt, der man sich ergibt.
    Phrasen wie "zur normalität zurückkehren" auch die entsprechenden handlungen folgen zu lassen, dürfte auch für die meisten Beteiligten Neuland sein. und da gilt wohl zuallererst die alte Weisheit "Es gibt nix gutes ausser man tut es."
    ob man sich auf falschem oder richtigem Weg befindet, kann man ja immer n och entscheiden oder korrigieren.

  • zuletzt war der Trend nicht our Friend.
    ich kann auch nicht wirklich glauben das die meisten spieler mit der situation immer noch nicht richtig umgehen können.
    deshalb ist eine härtere Hand durchaus akzeptabel.
    wir können jetzt nicht anfangen 20 profis in watte zu packen und etwas wehmütig aber befreit in liga 2 zu gehen.
    die spieler wie arnold denen man wirklich angesehen hat wie hart sie der schlag getroffen hat, nehmen und haben hilfe in anspruch genommen.


    der rest darf aber jetzt dann ab mitte januar zeigen das auch nächsten sommer liga 1 in hannover gespielt wird.

  • Womit wir in den letzten Beiträgen wieder in der "Druckbetankung" des Profifußballs ( und unserer Gesellschaft ) liegen. Wollten wir nicht mal kurz "innehalten" ? "Hallo?" , hallo , hallo ? All das macht doch so keinen Sinn! Klar verdienen die Spieler nen Haufen mehr Geld als "Ottonormalverbraucher" und "HartzIV-Empfänger", wobei mich grade die Frage, was dieses Ars....ch, nennen wir ihn P. Hartz grade macht, umtreibt? Mal nen bisschen "f.ck.." in Rio? Oder doch lieber das "Homemadepuff sponsored by VW ?" Egal. Die Mannschaft muss sich neu finden und definieren, dass wird sie tun..... 11 Freunde, oder 22 ! Von aussen geprügelt zu werden hat bei solchen Vorhaben eigentlich immer nur kontraproduktive Gesetzmäßigkeiten auf den Plan gerufen ! Also, lasst sie jetzt erst mal in Ruhe !

    • Offizieller Beitrag

    Hier muss sich niemand neu finden und definieren. Sterben gehört zum Leben dazu. In jedem Bereich, in jeder Phase des Lebens muss man damit umkönnen, dass ein Bekannter, Verwandter oder anders "nahe" stehender stirbt, bzw. gestorben ist. Da kann man, schon um sich selbst zu schützen, nicht ewig trauernd durch's Leben gehen. Da muss man sich irgendwann schütteln, aufblicken und weiter machen. Mancher kann das von selbst, mancher braucht eben einen Schubs dazu.


    Ich kann an der Aufforderung, jetzt wieder seinen Job zu machen nichts ehrenrühriges erkennen. Es ist nun mal der Job eines Fußballspielers erfolgreich Fußball zu spielen. So, wie es sich zum Beispiel eine Kassiererin auch nicht leisten kann, nach dem Tod eines Kollegen nicht mehr richtig zu zählen.


    Das hat nichts mit "von außen prügeln" zu tun. Das ist der Lauf des Lebens.
    Und dass eine Wettkampfsportart erfolgsorientiert ist, ist auch logisch.
    Dass unsere Gesellschaft in vielen Bereichen einer art "Tretmühle" gleicht, ist mir auch bewusst. Aber das sind Probleme, die man nicht versuchen sollte auf dem Rücken eines Fußballspielers zu lösen, der sich selbst umgebracht hat. Das Eine hat nämlich mit dem Anderen nichts zu tun.


    Sorry, wenn ich mit diesen Worten irgendjemanden verletze, oder wehtue - das liegt nicht in meiner Absicht. Aber ich musste das einfach mal loswerden.

  • Ok.. Viele Argumente die ich so akzeptiere ! Aber dieses ständige "weitermachen" und "ausblenden" ist es ja wohl, was uns nicht mehr wirklich weiterbringt! Dieser ständige Eiertanz.... Dumm gelaufen, aber weiter so, der uns letztendlich nicht weiterhilft! Das meine ich nicht nur auf die Roten bezogen !

  • Zitat

    Aber dieses ständige "weitermachen" und "ausblenden" ist es ja wohl,
    was uns nicht mehr wirklich weiterbringt! Dieser ständige Eiertanz....
    Dumm gelaufen, aber weiter so, der uns letztendlich nicht weiterhilft!

    Warum bringt uns das nicht weiter? Worin besteht der Eiertanz? Was ist die Alternative?



    Zitat

    Dumm gelaufen, aber weiter so, der uns letztendlich nicht weiterhilft!

    Versteh ich nicht.


    Zitat

    Das meine ich nicht nur auf die Roten bezogen !

    Worauf noch? Aufs Leben? Auf die Politik? Der Thread heißt "Rund um die Roten" oder so ähnlich.

  • Ok... Ich hab auch kein Interesse mich mit einem "ultakonservativem" Großkotz anzulegen (Vorerst ). Von daher wünsche ich allgemein einen "guten Rutsch !"

  • Ich möchte das jetzt einfach ausblenden. Machen wir also einfach weiter: Viele liebe Grüße in die Nordstadt.

    Einmal editiert, zuletzt von aschi ()