GaZ - Gute alte Zeit. Früher war alles ... anders.

  • Bazis.

    Und das ist bei den dortigen Menschen nicht abfällig für Bayern gemeint, so wie Du es verstehst. Es bezeichnet vielmehr eine besonders ausgefuchste Type.

  • "Bazi" ist - in Norddeutschland verwendet - selbstredend kein bayrisch, sondern Hochdeutsch für "Bajuwarsozialist".


    Natürlich ohne Bezug zu "Nazi", welches bekanntlich der bayrische Spitzname für "Ignaz" ist.

    Einmal editiert, zuletzt von ExilRoter ()

  • Besonders bemerkenswert, weil die da drüben kein öffentlich-rechtliches Fernsehen haben

    Das ist so nicht ganz richtig. Sesamstraße wurde auf PBS gezeigt - einem nichtkommerziellen öffentlichen Sender, der im Grunde mit unserem ÖR vergleichbar ist (allerdings aus Steuergeldern und von Foundations finanziert wird) und den es heute noch gibt.

    Ich habe damals die Sesamstraße vor der Einführung von Samson und Tiffy lieber gemocht. Meine ich mich zu erinnern.

  • Hast recht :D


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  • Der Bayrische Rundfunk formuliert heute mit dickerem Federstrich als Wikipedia die damaligen Beweggründe:


    Amerikanische Slums in einer TV-Sendung seien nichts für bayerische Kinder! - fand der Fernsehdirektor des Bayerischen Rundfunks. Als am 8. Januar 1973 die Sesamstraße aus den USA erstmals im deutschen Fernsehen ausgestrahlt wurde, war der BR nicht mit von der Partie. Vorschulkinder zwischen Hof und Bodensee mussten auf die synchronisierte Erbauung also zunächst verzichten. Auf "in der Sendung auftretende Neger", wie es hieß, aber auch auf das ausgehungerte Krümelmonster, auf Kermit, den Reporter-Frosch - und natürlich auf das wunderbar spannungsreiche Kult-Paar der Serie - Ernie und Bert, der eine quer-, der andere längsgestreift, quasselnd ohne Unterlass. Einem Gerücht zufolge sollte das Betrachten der wild herumhampelnden Puppen bei den kleinen Zuschauern sogar Epilepsie auslösen.


    [...]


    Seit 2003 dürfen Ernie und Bert übrigens auch in Bayern toben - im überregionalen Kinderkanal. [...]

    Uff. Daß das 30 Jahre lang so gehandhabt wurde, hatte ich allerdings nicht gewußt.

  • PS: Danke Kai, für den Beginn dieses Themas. Spricht es allerdings nicht auch Bände, daß - wenn TV für Kinder als Problem angesehen wird - nur versucht wurde, wenigstens 30 Minuten in einem Spartensender zu verbessern anstatt nach wirksamen Lösungen zu suchen? Das das Kommerzfernsehen wurden nicht abgeschafft oder reguliert. Das hätte ja der Freiheit und dem Taler im Wege gestanden.


    Das gleiche Kommerzfernsehen, daß die "werberelevante Zielgruppe" erfunden hat, um sich erfolgreicher darzustellen als es war. Es gibt nämlich keine werberelevante Zielgruppe. RTL-Chef Thoma hat's später mal erzählt. Und dennoch halten bis heute erstaunlich viele Leute daran fest. https://www.manager-magazin.de…men/artikel/a-681006.html


    Ich meine irgendwo mal gelesen zu haben, daß Thoma die Geschichte aus den USA hat, dort wurde das Märchen schon in den 50ern erzählt.

  • Spricht es allerdings nicht auch Bände, daß - wenn TV für Kinder als Problem angesehen wird - nur versucht wurde, wenigstens 30 Minuten in einem Spartensender zu verbessern anstatt nach wirksamen Lösungen zu suchen?

    Also... wäre das nicht zuvorderst Elternsache?

  • Ich erinnere mich, dass ich schon bevor die Sesamstraße synchronisiert gesendet wurde, die Originalfolgen aus den USA gucken "musste". Die Freunde meiner Onkel und Tanten waren damals junge Studenten und machten mit mir offensichtlich irgendwelche pädagogischen Experimente. Wo auch immer diese Folgen gesendet wurden - ich sehe mich auf einem Flokati sitzen, Brause trinken und im Halbdunkel bei Kerzenschein diese Sendung sehen. Dabei wurde ich von etlichen Leuten aufmerksam beobachtet und kam mir irgendwie wichtig vor. Das ganz hieß ßeßemme-striit und war insofern rätselhaft, dass ich ja kein Wort verstanden habe und mir alles eifrig gedolmetscht wurde. Ich fand die Brause und das Ferngucken toll, aber der Rest war wunderlich. :rofl:

  • Ich dachte, Vokale kann man nicht kaufen? Trügt mich meine Erinnerung? :grübel:

    Ja. Konsonanten musste man beim Glücksrat raten, Vokale kaufen. ;)


    Allerdings bekam Ernie beim Schlemihl auch mal eine Flasche ägyptische Dunkelheit und in anderen Fällen Buchstaben und andere Sachen.

  • luft hat er auch angeboten laut wiki. hat angesichts von covid einen zynischen beigeschmack bekommen. folge muss in den giftschrank.

  • Zum Thema Online-Handel und Innenstädte.


    In der Kleinstadt hatten wir bis Ende der 80er, Anfang der 90er, fast alles. Was es nicht gab, wurde im Katalog bestellt.

    Wo sollten wir es auch sonst herbekommen? Die Geschäfte hatten nur einmal im Monat Sonnabends länger geöffnet und nur um was zu Kaufen, ist fast keiner in die große Stadt gefahren.


    Dann ging alles ziemlich schnell. Einige Ketten, die zum Teil nicht mehr da sind, haben sich niedergelassen und die örtlichen Händler (Bäcker, Metzger, Schuhfachhandel, Elektro, usw...) verdrängt. Die Öffnungszeit wurden verlängert und die Leute sind zum Shoppen in die großen Städte gefahren, was den hiesigen Händlern wieder Kunden gekostet hat.


    Irgendwann war man dann an einem Punkt angekommen, wo das Angebot miserabel war und der Online-Handel hat diese Lücke gestopft, zur Freude der Leute, die jetzt nicht mehr wegen jedem Bedarf fahren müssen.


    Aus meiner Sicht, ist der Online-Handel nicht Schuld am Rückgang des stationären Handels. Wegbereiter waren die Händler und Ketten zum Teil selbst und die Entwicklung hat viel früher begonnen.