Endlich mal ein Argument.
GaZ - Gute alte Zeit. Früher war alles ... anders.
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exil , Du machst den Fehler, dass Du den Vergleich und die Bewertung zwischen den Gruppen annimmst. Also dass nerds meinetwegen belächelt waren oder Akustikkoppler voraus.
Scheissegal, mögen die Stadtdiscogänger auf uns herabgeguckt haben. Ich hatte eine hammergeile zeit in der Munzler Dorfdisco....... das ist alles was zählt. und das markante an den 80ern war ja, dass dieses nebeneinander der "Gruppen" (oder muss man schon sagen Kulturen) möglich war. Die 70er waren zwang, anfangs bunt hippie, dann Jeans parka. und wer das nicht mitmachte war irgendwie ausser der Spur. Mit der Folge, dass tatsächlich eine Vereinheitlichung von 60,70 oder 80 % der jungendlichen stattfand. in den 80ern hat sich der jeans/parka träger endlich gänzlich ungeniert zum Lederkerl gesetzt und alle haben zusammen hurra die Enten gemacht.Politisch bin ich natürlich -nicht überraschen- gänzlich anderer meinung als Du. Angstfreier als in den 80ern gings ja wohl bisher nie.
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Ja, das mit der Politik führt etwas in die Sackgasse für den Thread. Ich kann damit halt schneller deutlich machen, was ich meine.
Das mit den Gruppen: Die waren halt realer als heute, da haben sich Punker und Popper und Punker und Kutten und was weiß ich noch geschlagen. Trotzdem denke ich, dass es der Anfang der Mode war, sozusagen. Das ist schwer zu differenzieren, aber ich denke, ich hab das anders erlebt, als Du. Aber die 70er habe ich nur am Rande mitbekommen, als Jahrgang 71.
Und früher, da geb' ich Dir recht, gab's mehr Dorf. Ob das gut oder schlecht ist, weiß ich nicht.
Ach ja, bei Kassetten war ich nicht so linientreu, habe aber grob gesprochen im Lauf der Zeit von BASF auch auf SONY gewechselt.
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Ohne jemandem zu nahe treten zu wollen, oder unrecht zu tun: Ich kann mir gut vorstellen, dass auch andere gar nicht soooo genau beurteilen können, was es mit der heutigen Jugendkultur auf sich hat. Früher war man auf die eine oder andere Art dabei und hatte auch eine Idee davon, was "die anderen" da machen.
Aber heute, im Alter... da glaubt man vielleicht nur zu wissen, wie das da heute genau aussieht und was die alles nicht haben.Ich - Jahrgang '70 - habe seinerzeit nicht wirklich bemerkt, dass sich was geändert hat nach 1980. Außer dass es auf einmal Yuppies und NDW und Dallas gab. Dass Sachen wie Brokdorf irgendwie neu und anders waren als zuvor, wusste ich ja nicht.
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Früher haben wir Fett noch mit u geschrieben.
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Früher haben wir noch Donald Duck und nicht Donald Dack gesagt.
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Nee, über die haben wir auch schon in den 80ern gelacht.
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Ab der 1. Klasse hieß er Duck, ab der 5. wieder Dack. Beides war in den 80ern.
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Ich hab' auch Duck gesagt. Wahrscheinlich hat prickelpit mich schon in den 80ern gemobbt. (Und ich hab' damals schon genervt. Manche Dinge ändern sich einfach nie.)
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Dies ist eigentlich ein schöner Thread, um etwas Nostalgie auszuleben.
gomf
will ich hier sagen, dass ich seine Erlebnisse und Überlegungen gut nachvollziehen kann. Danke dafür. Schade, dass Einige hier die Posts mit der Einstellung, grundsätzlich sei eine rückwirkende Sicht schönfärbend abwürgen möchten oder unangemessen politisieren, und auf Ereignisse und Personen aufmerksam machen, die eine erlebte Rückschau verstellen.Das halte ich für eine typisch deutsche Vorgehens- und Betrachtungsweise, die alle Zweifel und Komplikationen retrospektiv nimmt und eine menschliche Auseinandersetzung erschwert. Selbstverständlich hat jede Zeit ihre Probleme. Aber aus der damaligen Sicht haben sich diese nicht so oder nicht so schwerwiegend dargestellt und die Rückschau alleine rechtfertigt nicht, über ein unbeschwertes Erleben aus der Zeit heraus den Stab zu brechen. Das Politisieren vom z.B. ExilRoten mag grundsätzlich seine Berechtigung haben. Es führt nur nicht weiter. Denn wir wären doch Alle mit dem Klammerbeutel gepudert, wenn wir unsere nachträglichen Erfahrungen vergäßen und ausblendeten und uns wie die Silbernacken nur noch kopfnickend gegenseitig versicherten, wie schön es früher einmal war… Das ist auch nicht der weise gewählte Titel des Threads. So sind wir nicht und so werden wir auch dadurch nicht, dass wir uns an eine Jugend erinnern, die so gänzlich anders war, als offenbar die heutige. Die vernünftige Einordnung unserer früheren Erlebnisse und Erfahrungen macht uns erst zu dem, was wir heute sind. Dazu braucht es keine politische Nachhilfe oder erhobener Zeigefinger. Das ist vielmehr etwas, was jeder mit sich und seiner Zeit selbst ausmachen kann, wenn er es denn kann und will.
Heute Nachmittag hatte ich einen Post hierzu schreiben wollen, der mir technisch missglückte. Irgendwann wurde ich ausgeloggt und meine schriftlichen Überlegungen und Schilderungen waren dahin. Pech gehabt und ärgerlich. Nun gut.
Ich hatte schildern wollen, wie sehr mich hier die materielle Seite der Erfahrungen wunderte und wie merkwürdig ich es empfunden habe, dass z.B. anlässlich irgendwelcher Familienfeiern Beträge „über den Tisch“ gingen, von denen ich und meine Zeitgenossen nur träumen konnten. Ein Beispiel: Mein 1. Fahrzeug war ein Holländer. Und zwar nicht mit Ruderhebel, sondern mit einem Gurtband, das über einen Aufrollmechanismus die Hinterachse antrieb. Das Ding war aus Holz. Und gebraucht. Mein Himmelreich.
Ich hatte schreiben wollen über ein kriegsverwüstetes Hausgrundstück gegenüber. Betreten natürlich streng verboten. So etwas gab es noch in den 60ern in Hannover. Und über die Möglichkeiten, dort im Sand Murmelbahnen zu bauen.
Ich hätte Euch gern gesagt, wie es war, die Aktion Eichhörnchen zu erleben und die nachfolgende Kubakrise und den Kennedy-Mord, wie die Lehrer, die ja nur zu einem kleinen Teil pädagogisch ausgebildet waren, sondern vielmehr aus Hausfrauen und Hausmännern rekrutiert wurden, uns die bedrohlichen Situationen nahebrachten.
Wie begeistert wir Kinder bei Omas und Opas Brillen einsammelten, um den Menschen in Indien zu helfen.
Und ich hätte davon berichtet, wie in einem kriegsversehrten Haus unserem gegenüber die ersten Gastarbeiter aus Spanien einzogen, wir Kontaktverbot erhielten und unterliefen und ich dort die ersten Mettklößchen in Tomaten-Knoblauchsoße kennen lernte, nach Bestehen einer Mutprobe mit gespreizten Fingern aus dem Holztisch, durch die das spitze Messer des Kochs tack-tack-tack hindurchratterte, ohne dass wir zu zucken wagten.
Ich hätte auch davon erzählt, dass auf der Herschelschule (damals zunächst noch in der Goetheschule untergebracht) geprügelt wurde, dass mir noch heute der Atem stockt. Ein Lehrer hatte sich durch besonderen Sadismus hervorgetan. Beidseitige Ohrfeigen mit Ansage der Schlagkraft. Direkt vor der Pause. Sein Verhalten gedeckt vom gesamten Lehrerkollegium.
Ich wäre womöglich auch aus die vielen körperlichen Krüppel zu sprechen gekommen, die sich von der Straße zu ernähren suchten. Auf Leierkästenmänner aus Not.
Ich habe aber dazu den Mut und die Lust verloren. Denn ich sehe nicht ein, hier für Erlebnisse als naiv beurteilt zu werden, die für mich wichtig waren. Von denen ich heute noch zehre und die ich, wenn ich es richtig mache, auch meinen Töchtern nützlich nahe bringe.
Tempi passati… Und nicht Alles war gut. Wie auch? Deckel zu. Die Vergangenheit lebt in mir fort, wie in jedem von uns.
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Ich habe es geliebt.
Ausserdem singen die da so ab 1:47 "sechsundneunzig"!
Das ist ja unglaublich!!!
Ist mir nie aufgefallen! Vielleicht interpretiert man das auch nur hinein... !?!
Das beste Fußballspiel aller Zeiten bleibt es allerdings! -
lieber flatterball, ich wünsche mir, das du dich noch anders besinnst und ausführlicher von deinen erinnerungen erzählst.
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@ Flatterball: Ein ganz großer Beitrag von dir ! Kompliment und Respekt !
Aus beruflichen, privaten und gesundheitlichen Gründen konnte ich seit gestern nicht das Forum wirklich verfolgen. Ich habe gestern noch Stephans Thread-Eröffnung mitbekommen und die ersten Beiträge. Heute Abend wollte ich das nachholen und war zunächst verwundert, dass dieser Thread zu diesem Zeitpunkt schon 94 Antworten hatte.
Bei dem Lesen wurde ich dann spätestens nach den Beiträge vom Exil übellaunig. Muss das wirklich sein, dass in so einem harmlosen Thread wieder Politk und Gesellschaftskritik hineingebracht wird ? Müssen wir hier über Reagan und die eiserne Lady sprechen ? Und das in einer Tonart, wo der erhobene Zeigefinger fast schon aus dem Monitor herausguckt ? Haben wir dafür nicht schon genug andere Threads, wo man das Übel der Welt lang und ausführlich besprechen und beklagen kann ?
Aber vielleicht liege ich da auch falsch und daher halte ich es wie Kollege Flatterball. Ich habe die Lust verloren, in diesem Thread zu schreiben. Ich habe einfach keinen Bock auf diese ewige Problematisierung von jedem noch so banalem Scheiß. Sorry.
Um dennoch einen Bezug auf den Threadtitel zu bekommen: Früher, in der Vor-Internet-Zeit, wurden solche Typen, die einem die Laune verdarben, nicht zu Feten eingeladen, wurden von den (hübschen) Mädchen gemieden, saßen alleine in der Kneipe und mußten zusehen, wie sie klar kamen. Nicht selten bekamen sie dann auch noch einen passenden Spitznamen. Und neulich war bei unserer 30-Jahre-Abi-Feier und siehe da - diese Typen standen noch immer ganz alleine in er Ecke. Das hat sich jedenfalls nicht geändert.
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Och, darf man im GaZ-Thread nicht schreiben, dass man die 80er scheisse fand? Mehr hat Exili doch gar nicht getan. Gut, er provoziert damit auch ein bißchen, aber das erkennt doch der geübte FanMagger und geht damit erwachsen um.
So toll fand ich die 80er dann auch nicht. Und war trotzdem bei fast jeder Fete eingeladen.
Und Stock Aitken Waterman waren mega beschissen. -
@ Hedemann:
Man merkt irgendwie immer, dass du Verteidiger bist.
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Es gab aber doch nicht nur Stock Aitken Waterman (wobei ich die gar nicht so schlimm fand/finde). Es gab auch Depeche Mode, The Cure und eine ganze Menge anderer guter Sachen. Und meine erste Erfahrung mit einem Jump and Run war Jungle Hunt auf der Atari-Konsole. Nach heutigen Maßstäben Schrott, aber damals war's geil.
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Es gab auch schöne Sachen, gegen Nostalgie habe ich ja auch nichts. Ich wollte nur mal auch einen Gegenstandpunkt loswerden, weil ich das doch arg verklärend fand, und das ist ein bisschen ausgeartet, sehe ich ja auch. Dass das wie der erhobene Zeigefinger kommt, tut mir leid, so war es nicht gemeint, ich könnte auch von eigenen Erfahrungen reden, was ich hier im Laufe der Jahre auch schon habe: Bei den Herbstmanövern Maschinengewehrnester und Panzer im Dorf (sowohl spannend für einen Jungen als auch bedrückend), Demos, Sprengschächte auf Autobahnauffahrten (Kann sich noch jemand erinnern?). Vielleicht wäre das besser gewesen.
Aber ich gelobe Besserung und bin jetzt ruhig. Keine Sorge.
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Mann, Flatterball. Ich hatte gerade das Gefühl, ein spannendes Nachkriegsbuch zu beginnen.....und viel zu früh wieder weglegen zu müssen.
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Das ist ja unglaublich!!!
Ist mir nie aufgefallen! Vielleicht interpretiert man das auch nur hinein... !?!
Das beste Fußballspiel aller Zeiten bleibt es allerdings!Das haben die eigentlich bei jedem Match gesungen. Wie kann man das denn derart konsequent überhören?
Flatterball, bitte weitermachen!
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