• Durch Robert Enkes Todestag verleitet es mich, auch hier wieder zu schreiben. Vielleicht interesssiert es jemanden.


    Bei mir kommen Depressionen auch immer und immer wieder auf. Ich dachte, ich hätte den ganzen Mist anfang diesen Jahres überstanden - aber zu früh gefreut. Vor ein paar Wochen ging das ganze wieder los. Und ich kann nur sagen, das wünsche ich keinem. Damals, als alles angefangen hat, ich krankgeschrieben wurde, da dachte ich auch kurzweilig das die Krankheit ja nicht soo schlimm ist, als hätte man was körperliches.


    Depressionen veranlassen Menschen Dinge zu denken, die sie gar nicht wirklich so meinen - aber man handelt nach diesen oftmals wüsten Gedanken. Man weiß das es falsch ist, aber man tut es dennoch.


    Die Vorstellung das man wirklich häufiger Selbstmordgedanken hat, das der Körper einen so im Griff hat das man die kleinsten Dinge nicht mehr schafft. All das kann sich kein gesunder Mensch vorstellen. Das geht nicht. Es nagt so an der Psyche das man allein dieses schwer verarbeiten kann.


    Aber es gibt, Gott sei Dank, gut Psychologen/innen die einem helfen. Zwar wie in meinem Fall nicht zur kompletten Gesundheit verhelfen aber dennoch regulierend wirken können. Das ist ja schon mal etwas.


    In meinem Fall eine große Bürde, die Krankheit auszuhalten. Mehr geht im Moment nicht.

  • Beim Bekämpfen wünsche ich dir alles Gute und jede Menge Kraft.


    Was mich dabei interessiert: Gibt es Auslöser dafür? Ist man einfach fast immer schlecht drauf? Das Umfeld, soweit es vorhanden ist, kann nicht helfen?
    Ich kann mir das sehr schwer vorstellen. Ist es charakterlich bedingt? Oder hat es damit absolut nichts zu tun? Ich denke mir immer, dass es labile Menschen trifft.


    Ok, wenn ich mir dann vorstelle, dass ich vielleicht gemobbt werde, Frau und/oder Kind verlieren könnte, dann könnte ich mir sowas vielleicht vorstellen.
    Es gab sich schon viele Anlässe in meinem Leben depressiv zu werden. (Vielleicht auch nicht - kann man das überhaupt sagen?)


    Was macht der Psychologe denn? Sich neben dich setzen und dich reden lassen? "Ja, fahren sie fort. Lassen sie alles raus..."..Blablabla...?

  • Damals, als alles angefangen hat, ich krankgeschrieben wurde, da dachte ich auch kurzweilig das die Krankheit ja nicht soo schlimm ist, als hätte man was körperliches.


    Ich glaube, dass das das (Puh, 3 mal das auf 'nem Haufen) grundsätzliche Missverständnis ist. Die Trennung von körperlichen und seelischen Krankheiten ist ein Irrglaube, der dazu führt, Krankheitsbilder zu unterschätzen, bzw. falsch zu beurteilen und zu behandeln.
    Es hat nur bedingt mit Depressionen zu tun, aber es ist ein in meinen Augen passender Vergleich: Anfang des Jahres fiel ich durch eine Trennung im Privaten in ein fürchterliches seelisches Loch. Die körperlichen Konsequenzen waren u.a. überaus heftige Schmerzen im Brustkorbbereich und im Kopf. Und die waren nicht von schlechten Eltern! Abgesehen davon habe ich in kürzester Zeit enorm abgenommen (was, wer mich kennt, bei meiner Statur kein echter Vorteil ist), da ich nix runterbekommen habe. Schlafmangel tat sein Übriges: Ich war eine geraume Zeit seelisch wie körperlich ein Wrack.


    Die körperlichen und seelischen Symptome einer Krankheit überlappen sich eigentlich immer und stehen in Wechselwirkung zueinander.

  • utze, das kommt unter anderem darauf an, was für eine Form es ist, da gibt es unterschiede.
    eine chronische Depression hat ihren Irsprung in einem unvollkommenen Reifeprozess in früher Kindheit, kann aber auch immer wieder zu einer akuten Form werden.
    die wird meist ausgelöst.
    Traumata z.B. oder eben burnout....
    eine posttraumatische Belastungsstörung kann sehr leicht zu einer akuten Depression werden.
    die chronische Form galt bis anfang dieses Jahrhunderts nahezu als therapieresisent, die Form wurde mir gegenüber in meiner Therapie z.B. nie erwähnt.



    können Freunde und Verwandte helfen?
    jaaaaa


    sie müssen allerdings bereit sein, sich damit auseinanderzusetzen und ne menge Vorstellungen darüber, dass der Mensch einfach funkionieren kann, über Bord werfen.
    reiß dich zusammen...
    krieg den Arsch hoch....
    das geht vorbei....
    sind extrem kontrproduktive Äußerungen, die den Depressiven nur weiter in das Loch stoßen.
    sein Gehirn kann das nämlich nicht , es funktioniert eben nicht richtig und der Depressive hat keinen Einfluss darauf. und fühlt sich deshalb immer schlechter.
    anzuraten ist auf keinen fall Druck.
    wenn der Depressive mal einen Akivitätenschub haben sollte, dann sollte er darin unterstützt werden.
    wie gesagt, es muss die Bereitschaft vorhanden sein, sich damit zu beschäftigen.
    Das ist leider trotz größter Liebe. oft rar. Derartiges Einfühlungsvermögen, die Akzeptanz gegenüber unvollkommenen Menschen fällt nicht jedermann leicht.


    es gibt aber etwas, was Depressive nicht Depressiven vorraus haben, sagt zumindest die Wissenschaft,
    sie haben ein realistischeres Bild von der Welt und auch von sich selbst.
    Schlicht und ergreifend, weil sie durch ihr depressives Denken auch das negative, schlechte sehen.

  • Danke dir.



    es gibt aber etwas, was Depressive nicht Depressiven vorraus haben, sagt zumindest die Wissenschaft,
    sie haben ein realistischeres Bild von der Welt und auch von sich selbst.
    Schlicht und ergreifend, weil sie durch ihr depressives Denken auch das negative, schlechte sehen.


    Das halte ich für Humbug! Warum muss man depressiv sein um die Scheisse in der Welt zu sehen?
    Das heisst doch im Umkehrschluss, dass "sie" das Gute nicht sehen und deshalb depressiv werden, sind, bleiben.

  • Beim Bekämpfen wünsche ich dir alles Gute und jede Menge Kraft.Was mich dabei interessiert: Gibt es Auslöser dafür? Ist man einfach fast immer schlecht drauf? Das Umfeld, soweit es vorhanden ist, kann nicht helfen? Ich kann mir das sehr schwer vorstellen. Ist es charakterlich bedingt? Oder hat es damit absolut nichts zu tun? Ich denke mir immer, dass es labile Menschen trifft. Ok, wenn ich mir dann vorstelle, dass ich vielleicht gemobbt werde, Frau und/oder Kind verlieren könnte, dann könnte ich mir sowas vielleicht vorstellen. Es gab sich schon viele Anlässe in meinem Leben depressiv zu werden. (Vielleicht auch nicht - kann man das überhaupt sagen?) Was macht der Psychologe denn? Sich neben dich setzen und dich reden lassen? "Ja, fahren sie fort. Lassen sie alles raus..."..Blablabla...?


    Es gibt endogene und exogene Depressionen. Die exogenen Depressionen werden von "außen" ausgelöst. Es gibt also äußere Auslöser oder auch nicht. Die Frage ist auch, was ist ein labiler Mensch? Einer der nachdenkt, hin und her überlegt? Dann trifft es sicher diese. Was du dir vorstellen kannst ist eine exogene Depression, weil du einen äußeren Anlass als Auslöser sehen kannst. Eine endogene Depression ist aber unabhängig von äußeren Einflüssen. Das Belastende an der Depression ist m. E. dieses Gefühl der Kraftlosigkeit. Alles fällt einem schwer, die Energie fehlt einfach. Man kann sich über nichts freuen. Alles ist so gleich und unbedeutend. Der Tag beginnt bei manchen mit einem "Naja, nützt ja nichts, liegen bleiben macht ja auch keinen Sinn"


    Wie blue valentie schon schrieb ist dieses, "reiß dich zusammen" oder "das wird schon wieder" oft sehr niederschmetternd. Was ich auch bestätigen kann, aber anders formulieren würde, ist sein vorletzter Satz. Der depressive Mensch knackt oft die Antriebsfedern seines Lebens. Dies ist zwar sehr weise, bringt aber nichts. Er zerstört damit seine eigene Lebensenergie. Das Denken an sich bringt einen letztendlich zum Schritt ins Wasser. Reflexion und Erkenntnis sind für manche Menschen eine geistige Fähigkeit die m. E. Leidenschaft tötet. "Ich fand Musik so faszinierend, dass ich sie studierte. Jetzt sehe ich nur noch Noten und Akkorde." Man darf Leidenschaft nicht durch Erkenntnis ersetzen.


    Alle psychischen Erkrankungen sind in der Gesellschaft bzw. im kulturellen Denken bereits vorhanden. Die Erkenntnis, dass etwas keinen Sinn macht, ist im Grunde ein depressiver Ansatz. Der Glaube an etwas ohne Fakten zu besitzen ist eigentlich ein schizophrener Ansatz. "Heute ein König" ist eigentlich ein manischer Ansatz. Aber genau dieses Spannungsfeld ist eine Triebfeder. Kommt sie allerdings aus dem Gleichgewicht, wird der Mensch psychisch krank. Die Denkstruktur, also die Art der Realitätserfassung ist der Hintergrund einer psychischen Erkrankung. Diese kann hirnorganisch, traumatisch oder auch soziokulturell beeinflusst sein und ist daher auch so gut wie nicht heilbar. Man kann sich aber Brücken, Zäune und Halterungen bauen, um nicht immer wieder in selbstzerstörende Denkprozesse zu geraden, bei denen man sich dann fragt: "Wie bin ich da nun wieder rein geraten?"

    Einmal editiert, zuletzt von Tawor ()

  • utze, natürlich muß man das relativ sehen.
    ich meine damit auch nicht den Depressiven in einer akuten Phase. da ist er natürlich irrational.
    Aber die Grundeinstellung macht es.
    Für Depressive Charakter (so nenn ich das netterweise bei mirl) ist z.B. 'positives Denken' schon deshalb nicht angeraten, da er eben immer wieder an dem negativen hängen bleiben muss, daran scheitern wird.
    Hier solltest du meine Signatur lesen, (ist von einem Psychiater).


    Tawor, das kann ich unterschreiben.


    schwierig finde ich immer wieder, wenn ich merke, dass ich ne Menge verstanden habe, viel über mich weiß, mechanismen etc., mir daher im Laufe der Jahre Strategien angeeignet habe und dann an jemanden gerate, der diese mal eben so wegwischt, weil er damit nichts anfangen kann und am besten noch besser weiß, was ich fühle, fühle sollte, wie ich mich verhalten sollte....
    aber irgendwann ha ich auch gelernt, wie ich so jemanden dann zum Teufel jage und ohne größere Schmerzen davon komme, da denke ich gerad. positiv. ;)

  • Die Erklärungen von blue valentine und Tawor finde ich schon sehr gut. Besonders den Hinweis, dass es einen äußeren Auslöser geben KANN, aber eben nicht muss.
    Ich schreib da mal etwas als psychologischer Laie zu, was ich im Rahmen meiner Behandlung gelernt habe. Eine mögliche innere Ursache können sich widersprechende "Oberpläne" sein.
    Grundgedanke hierbei ist, dass ein Mensch durch seine Anlagen, seine Sozialisation usw. sein Leben unter verschiedene Leitgedanken stellt. Dies geschieht unbewusst und ist nur schwer zu identifizieren. Als ganz stumpfes Beispiel: Du hast als Oberpläne "maximalen Erfolg" und "spaßorientiertes Leben". Daraus ergeben sich Pläne auf niedrigeren Ebenen und schließlich konkrete Handlungen. Da die beiden Oberpläne aber entgegengesetzt sind kann sich daraus ein Konflikt ergeben. Das ist nicht weiter schlimm, da ja kein Mensch absolut eindimensionale Ziele hat. Aber wenn die Ausführung des einen Plans den anderen extrem sabotiert können sich Probleme ergeben. Unpraktischerweise lassen sich diese Oberpläne auch nur bedingt bis gar nicht beeinflussen. Es kann also maximal darum gehen sie zu erkennen und sich in einem "gesunden" Bereich dieses Spannungsverhältnisses zu bewegen. Also das was "normale" Menschen unbewusst und wie selbstverständlich tun.
    Mit labil o.ä. hat das meiner Meinung nach nichts zu tun. Es gibt vielleicht bestimmte Charakterzüge die eine Depression beeinflussen, aber in der Regel handelt es sich wohl eher um Konflikte innerhalb der eigenen Gedankenwelt.
    Grundsätzlich kann es jeden treffen, das ist ja das hinterhältige an dieser Krankheit!


    @niedersachse: Ich drücke dir die Daumen, dass du deine Probleme auf ein erträgliches Maß bringen kannst. Ich kann mich zwar ein stückweit in dich rein versetzen. Da meine Probleme nie so schlimm waren kann ich es wohl nicht ganz verstehen. Aber ich weiß wie viel Arbeit und Kraft es gekostet hat wieder "normal" zu werden und habe daher höchsten Respekt vor dir, dass du es schaffst dagegen anzukämpfen!!!

  • Was Laing damit meint ist glaube ich, dass die Vernunft gelegentlich in ihre Schranken gewiesen werden muss.


    (und warum ist Vernunft eigentlich weiblich?) ;)

  • hihi
    mein Erkläungsversuch:


    Vernunft geht für mich ohne Gefühle nicht!


    ich denke, eher, es ist ein Hinweis darauf, dass der Mensch eben kein rein rationales Wesen ist und normal eigentlich nicht existiert.
    was ist schon normal?
    wenn ich heute lese, das Psychopathie eigentlich aus dem Katalog der psychischen Erkrankungen rausgenommen werden müßte, da dies heute leider zur Normalität in unserer Gesellschaft geworden ist, nun ja...


    RoterHesse, ja, der Ansatz ist gut.
    ich nenn es Erwartungshaltung an mich selbst. die ist viel zu hoch und die wurde mir sozusagen dank Sozialisation in die Wiege gelegt.
    leider vergaß man, mir das nötige Werkzeug dazu zu legen.

  • Zum Aspekt dessen, was das Umfeld beitragen kann.


    Eine gute Freundin leidet seit etwas mehr als einem Jahr unter massivster Depression. Unabhängig von ihrem Krankheitsverlauf und der minimalen Besserung, die bis dato wahrzunehmen ist, bin ich schwerstens von ihrem Gatten und meinem Freund beeindruckt, der es tatsächlich weitestgehend schafft, die eigenen Eitelkeiten hintenanzustellen und seine Frau so zu akzeptieren, wie sie derzeit ist. Ich wünschte, ich könnte mir selbiges Verhalten auch bei mir vorstellen, aber allein meine Ungeduld stünde mir laufend im Weg. (jaja, ich weiß - wie kann etwas denn laufend stehen ).
    Ich hab daher gehörigen Respekt für die Angehörigen unter Depression leidender Menschen. Und selbstredend wünsch ich gute Besserung.

  • deine Freundin kann froh sein, ein solches Prachtexemplar an ihrer Seite zu haben.


    ich habe Ungeduld leider immer wieder als den besten Freund von mangelnder Fähigkeit zu Empathie kennen gelernt (das kenn ich nicht, das gibt es nicht).


    oder aber als den Bruder der vorhandenen, aber verdrängten Minderwertigkeitsgefühle (kann ja nicht sein, was nicht sein darf).


    auf jedenfall steckt in Ungeduld für mich ein sehr großes Zerstörunngspotenzial.


  • Danke, auch an alle anderen!


    Bei mir gibt es einen Auslöser und der liegt in der Kindheit vergraben. Dieses möchte ich hier nicht breit treten, aber es sei gesagt das nicht nur von Eltern geschlagene oder gar misshandelte Kinder schwere Leiden im Leben bekommen. Einfach gesagt kann jemand der scheinbar krasse Dinge in der Kindheit erlebt hat besser damit umgehen als ein Kind, was eigentlich alles hatte. Sprich, jemand der zu viel verwöhnt wurde oder - im Gegenteil gar keine Emotionen gespürt hat, kann später extreme Probleme im Leben bekommen. Gerade erstes hört sich ja nicht unbedingt dramatisch an, denke ich. Aber z.B. dieses übermäßige Schützen, das in Watte packen des eigenen Kindes kann stärkeres Leiden verursachen als jemand der gar keine Wärme der Eltern bekommen hat.


    Bei mir ist es so das ich überhaupt nicht immer "schlecht drauf" bin. Man muss seinen Weg finden. In den Depressionsphasen ist man, das muss ich dazu sagen, nicht nur schlecht drauf. Das geht mehrere Stufen weiter. Jedenfalls bei mir, denn aufgrund von Bewertungen der Psychater befinde ich mich dann in einer Depression, die im Verhältnis an die oberen Grenzen ran kommt. Also schwere Depressionen. Da muss man auch unterscheiden. Früher habe ich extrem überreagiert, habe Dinge kaputt geschlagen, bin total ausgeflippt. Weil der Druck im Körper extrem zu nimmt, die negativen Gedanken nehmen Überhand. Man merkt das auf der einen Seite-kann es aber nicht stoppen. Es fühlt sich an wie bei einer Flut, wenn Wasser über die Ufer tritt und sich ausbreitet. Immer weiter und weiter. Heute habe ich gelernt, ruhig mit den Depressionsphasen umzugehen. Wirkt auf andere oft so als wäre ich emotionslos, gleichgültig usw. Aber das ist mein oben beschriebener Weg, den ich gehe.


    Utze, Du meintest, es gäbe viele Gründe um depressiv zu werden, bist es aber nicht geworden. Dazu kann ich sagen das die Depression nicht immer sofort kommt. Kann sein, muss aber nicht. Man kann Probleme in sich hinein fressen und es kommt erst viele Jahre später zum "Ausbruch" der Krankheit oder der Probleme. Aber das soll keine Panikmache sein, das muss auf Dich auf gar keinen Fall zu treffen!


    Es ist aber auch so das die Depression einen auch nachhaltig belastet. Sprich, wenn sie vorbei ist oder erträglicher wird, setzt die Verarbeitungsphase ein. Man verarbeitet dann Dinge, die man getan hat. Und dabei fühlt man sich so befremdlich. Denn man dramatisiert Dinge, wie z.B. beim Thema Eifersucht usw.


    Die Familie und Freunde können eigentlich nur schwer helfen, jedenfalls tun sie das sehr schwerfällig. Was fehlt ist das Verständnis dafür Ich hätte mich früher auch nicht so stark in diese Krankheit reinversetzen können. Wer es nicht erlebt hat, kann es sich schwer vorstellen. Wichtig ist es als nicht Betroffener das man Verständnis aufbringt. Und es akzeptiert. Denn tut man das nicht, wirft man dem Kranken indirekt vor das er sich "anstellt". Und das ist ein Schlag ins Gesicht.


    Im Alltag sieht man oft, wie Menschen gehänselt werden, das über bestimmte Personen, die sich z.B. anders kleiden, gelästert und gelacht wird. Hat man, weil man sich mit der Thematik "Psyche" beschäftigt hat, eine gewisse Grundahnung, so kann man sich viele Verhaltensweisen auch erklären. Es gibt zum Beispiel Menschen, die sich anziehen wie ein Sack, sich unatraktiv machen. Das kann (muss aber natürlich nicht immer!) einen ernsten Hintergrund haben. Z.B. können vergewaltigte oder misshandelte Menschen dahinter stecken.


    Aus diesem Grunde kann ich immer und immer wieder dazu anhalten, ein wenig nachzudenken, bevor man drauf haut.


    Tja, was macht der Psychologe? Man muss zwischen der Verhaltenstherapie und der Tiefenpsychologie unterscheiden. Bei erst genanntem wird im "Jetzt" gearbeitet. Man erlernt, Verhaltensmuster zu erstellen. Wie verhalte ich mich, wenn mir schlecht wird, wenn ich Angstzutände bekomme. Lösungen können lapidar klingende Dinge wie "in die Bäume schauen" sein. Wie gesagt, seinen Weg erarbeitet man sich zusammen mit den Therapeuten. Es wird darüber gesprochen, wie die vergangene Woche war, was man erlebt hat, was gut und schlecht gelaufen ist. Später werden Ängste zusammen angegangen. Sprich, jemand der große Angst vor Rolltreppen hat, wird darauf sensibilisiert. Irgendwann geht er zusammen mit dem Therapeuten in die Nähe einer Rolltreppe, irgendwann fährt er sie sogar. Extrem kleine Schritte sind dazu wichtig, keine negativen Erfahrungen machen, nur positive. So lernt die Psyche, das es keinen Grund zur Angst gibt. Kurz gesagt.


    Bei der Tiefenpsychologie geht es, wie der Name schon sagt, in die Tiefe der Psyche. Es wird alles aufgearbeitet was man erlebt hat. Von Geburt an. Das ist oftmals nicht einfach zu verkraften, denn wenn man tief in der Seele rumgräbt, nagt das schon an einem. Aber es hilft. Ich bin jetzt auch bei dieser Therapievariante gelandet und bin sehr zu frieden. Man kann sich das im Übrigen so vorstellen, wie es in Filmen dargestellt wird. Gruppentherapie im Sitzkreis. Mit weinen und all dem was man sich so vorstellt. Auch das typische Sofa gibt es.


    Weiter gibt es begleitend auch gute Medikamente. Viele machen nicht abhängig, was wichtig ist.


    Man merkt allerdings, wenn man sie mal absetzt, wie schlecht es einem wirklich geht. Ich habe das schön öfter ausprobiert, denn irgendwann hat man eine gewisse Abneigung gegen diese Tabletten.


    Kurz gesagt geht’s bei mir nicht ohne, mir wurde sogar verboten, diese abzusetzen.


    Das wären so die Dinge, die ich Dir, Utze beantworten kann.


    Prickelpit96, bist Du da allein wieder raus gekommen?


    Bei mir handelt es sich (leider) um chronische Leiden. Das macht die Sache sehr kompliziert. Hätte ich das ganze Krankheitsbild zehn Jahre früher behandeln lassen, hätte ich weitaus mehr Heilungschancen.


    Das Thema Alkohol und Drogen wird ja bezüglich psychisch kranker Menschen oft gebracht. Und ich kann nur jedem raten, vorsichtig damit umzugehen (bei mir betrifft es den Alkohol). Früher hätte ich nie gedacht das ich mal zum Alkohol greife, wenn es mir schlecht geht. Aber das geht fließend. Sich mal einen hinter die Binde zu kippen, ist nicht so wirklich schlimm. Aber tut man das, wenn es einem schlecht geht, kann das zur Gewohnheit werden. Ich habe das zum Glück früh genug erkannt.


    Abschließend kann ich nur sagen (hab ich vielleicht oben schon) das es wichtig ist, herauszufinden was man kann und wie man gehandicapt (ja, auch ich habe einen Behinderungsgrad) trotzdem glücklich werden kann.


    Es bringt nichts, Idealen hinterher zu laufen, zu eifern. Denn es klappt sowieso nicht. Man fällt immer und immer wieder auf die Schnauze.


    Ich würde auch gerne Zug fahren können, Auswärtsfahrten wie Kopenhagen mit dem ganzen Drumherum und der Feierei (wie in dem Thread ausgiebig beschrieben wurde) mit machen. Mit dem Flugzeug in den Urlaub fliegen. Das geht nun mal nicht, aber man kann es sich dennoch sehr schön machen. Man muss es nur für sich akzeptieren.


    Geld wird unwichtig, wenn man dafür seine Ruhe im Leben findet. Aber ohne Anerkennung und Liebe hat das Leben keinen Sinn.

  • Prickelpit96, bist Du da allein wieder raus gekommen?


    Jein.
    Ich betone ausdrücklich, dass es bei mir keine 'normale' Depression war, sondern ein Trennungsverlust, der allerdings so massiv in meine Seele eingegriffen hatte, dass ich mich wochenlang wie gelähmt fühlte. Ich bezeichne es lapidar als die 'größte seelische Krise, die ich je erlebt habe'.
    Rausgekommen bin ich über eine Mixtur aus Literatur und Hilfe meiner Freunde und meines sonstigen sozialen Umfeldes (-> Familie).
    Die Bücher haben mir erklärt, was wieso bei mir intern abläuft, und welche Wege man selber gehen kann, dem zu begegnen. Die Zusammenhänge zwischen seelischem Gleichgewicht und der Ausschüttung von Endorphinen (bzw. dem Mangel daran) und einer ständigen Überproduktion von Andrenalin habe ich gelernt, ebenso wie die Übersprungshandlungen und Verhaltensweisen bei solchen Verlusten (die übrigens bei 'simplen' Trennung durch Verlassenwerden sehr deutliche Parallelen zu Verlust duch Tod aufweisen).


    Das Umfeld wiederum hat mich aufgefangen und behütet, mich angehoben, wann es sein musste, mich in Ruhe gelassen, wenn das notwendig war. Alles in allem bin ich durch die Kombination dieser Hilfen und viel eigenem Willen zur Verarbeitung und aktiver Bewältigung wieder auf die Beine gekommen.
    Wer das nicht haben kann, oder daran scheitert, driftet gerne in echte Depressionen ab und verbittert bzw. wird auch chronisch körperlich krank.


    Ich hatte das Beispiel oben ja angeführt, weil mir während der ersten Phasen sehr, sehr schmerzhaft vor Augen geführt wurde, wie eng Psyche und Physis zusammenhängen.
    Das war in der erlebten Dimension(!) neu für mich. Selbst viele Wochen danach, als ich eigentlich wieder stabiler war, haben mich gewisse Gedankenketten so angeschossen, dass ich mit Schnappatmung und heftigen Schmerzen im Brustkorb hilflos am Boden war.
    Ein anderes Symptom, das wohl auch Depressive teilen, ist der dunkle Fleck in der Seele, den man spürt und nicht los wird. Anders kann ich das Gefühl nicht umschreiben, es passt aber für mich recht gut...

  • Auch von mir großen Respekt für deine Offenheit, niedersachse1896. Ich kann so gut wie alles, was du erzählst, nachvollziehen und bestätigen, sei es aufgrund von Beobachtungen oder eigenene Erfahrungen.


    Vor gut drei Jahren schrieb ich eine Facharbeit zum Thema "Suizid" (<angeben> die mit sehr gut bewertet wurde </angeben>). Zwangsläufig bin ich dabei über das Thema "Depression" gestolpert, was mein Bild über diese Krankheit nachhaltig geändert hat. Zu dem Zeitpunkt hätte ich nicht im Traum daran gedacht, dass ich selber mal, wenn auch abgeschwächt, davon betroffen sein könnte.


    Was sich grundlegend ändern muss, ist die öffentliche Wahrnehmung über diese Krankheit. Eine Depression ist keine "Krankheit", sondern eine richtige, körperliche Krankheit. Das Hormonsystem ist davon dermaßen betroffen, dass eine rein psychologische Behandlung alleine meistens nicht ausreichend ist, so dass eine Medikation unabdingbar ist, damit eine Gesprächstherapie überhaupt erst möglich ist.


    Wenn man zehn Depressionskranke fragt, was ihr größtes Problem ist, werden acht auf Anhieb sagen, dass es die große Antriebslosigkeit ist, die anderen beiden werden es spätestens an dritter Stelle nennen.


    Diese Antriebslosigkeit, die selbst kleine alltägliche Dinge zum Horrortrip werden lassen, kann sich ein gesunder Mensch kaum vorstellen. Zusagen werden nicht mehr eingehalten, wichtige Dinge wie die Einhaltung von Terminen oder banale Dinge wie einkaufen gehen gelingen nur mit größtem Kraftaufwand, Sachen, die einem früher viel bedeutet und Spaß gemacht haben (wie beispielsweise ein Stadionbesuch) werden zur Tortur. Spätestens hier fängt dann der Teufelskreis an, weil man dadurch das Sozialleben nach und nach kaputt geht, was in der Folge zu einer immer größer werdenden Verschlimmerung der Lage führt.


    Viele Prinzipien werden über Board geworfen. Dadurch, dass Zusagen und Verabredungen nur noch selten eingehalten werden, gilt man bei seinem Mitmenschen auf einmal als Unzuverlässig, weil man sich ständig Ausreden einfallen lassen muss, weshalb man hier und da nicht erschienen ist, ist es auch mit der Ehrlichkeit passé.


    Was zwangsläufig hinzu kommt, ist das Abrutschen im Job bzw. im Studium. Ursächlich dafür sind neben der schon beschriebenen Antriebslosigkeit auch Schlafstörungen, die fast immer zu den Symptomen zählen. Für Außenstehende wirkt das wie "der faule Sack hatte schon wieder keinen Bock aufzustehen". Für einen selbst wirkt das wie "SCHEISSE". Womit wir wieder beim Teufelskreis sind.


    Ursächlich für eine Depression können die unterschiedlichsten Dinge sein. Es können aktuelle Ereignisse sein, sowie auch scheinbar längst vergessene. Gerade letzteres ist für den Betroffenen schwierig, weil man tief in alten Wunden bohren muss, um zu verstehen, was in einem vorgeht. Aber genau das ist wichtig, wenn man verstehen will, wieso gewisse Dinge, die einem rational bertrachtet als Banalität erscheinen, innerlich komplett aus der Bahn werfen.


    niedersachse1896, du schreibst vollkommen richtig ("anziehen wie ein Sack"), dass gewisse Dinge, die einem an einem Menschen "seltsam" erscheinen, einen tieferen Grund haben können. Es hat einen Grund, dass Menschen so sind, wie sie sind, auch wenn das auf dem ersten Blick nicht ersichtlich ist. Niemand wird als Fettleibiger oder Alkoholiker geboren.


    Niemand ist aus Spaß übergewichtig. Nicht selten wird durch übermäßiges Essen ein innerliches Trauma versucht zu verdrängen. Ich habe in meinem Bekanntenkreis ein paar Leute, deren Essstörungen durch unterschiedlichste Schicksale ausgelöst wurde. Diese Fettleibigkeit führt, gerade im Kindes- und Jugendalter, zu Mobbing und Ausstoßung. Entgegnet wird das mit noch mehr Fressen -> Teufelskreis.


    Mit Alkoholikern ist es nicht anders. Du, niedersachse1896, hast es selbst angesprochen, wie Schmal der Grat zwischen "ab und zu mal betrinken" und regelmäßigem Alkoholkonsum ist. Es fängt an mit einem Suff, geht weiter mit "ab und zu mal zwei bis drei Bier abends" und endet in einem unkontrolliertem Alkoholkonsum. Wenn gleichzeitig noch private und/oder berufliche Probleme auftreten, wie der Verlust des Partners oder Jobs, dann steht man ruck zuck mit einem Pappbecher vor dem Netto und quatscht die Kunden um zwanzig Cent an.


    Auch muss jemand, der Arrogant herüber kommt, nicht zwangläufig ein Arschloch sein. Auch dies kann tiefere Ursachen haben, nach dem Motto "bevor mir jemand weh tut, tu ich ihm weh".


    Worauf ich hinaus will, ist, und da wiederhole ich mich, dass vermeintlich schlechte Charaktereigenschaften eines Menschen immer ihre Ursachen haben und man sich zweimal überlegen sollte, ob man jemanden oberflächlich in eine Schublade steckt (bspw. Penner, Säufer, Fettsack, Arschloch), oder ob man ihm damit nicht unrecht tut.


    Hier könnte jeder seinen Anteil leisten, dass dies nicht so ausartet, wie es häufig der Fall ist, in dem man zum Beispiel zivilcourage zeigt, wenn man sieht, wie ein Mensch gemobbt wird, sei es in der Schule, am Arbeitsplatz oder im Privatleben. Das will ich an dieser Stelle aber nicht weiter ausführen, das würde zu einer epischen Diskussion führen.


    An dieser Stelle mache ich erstmal einen Punkt. Zum Abschluss möchte ich noch sagen, dass ich jedem Betroffenen die Hilfe wünsche, die ihm wieder zu einem "normalen" Leben hilft. Auch wenn die Lage zwischendurch mal ausweglos erscheint, sollte man im Hinterkopf haben, dass


    a) man bei weitem nicht alleine in solch einer Lage steckt und


    b) Depressionen behandelbar und nicht selten auch heilbar ist.


    Beides zusammen kann viel dazu beitragen, dass auch solche Phasen im Leben irgendwann überstanden sind und man sein Leben wieder genießen kann.

  • ...
    Ein anderes Symptom, das wohl auch Depressive teilen, ist der dunkle Fleck in der Seele, den man spürt und nicht los wird. Anders kann ich das Gefühl nicht umschreiben, es passt aber für mich recht gut...


    Dem kann ich nur zustimmen...



    Doch was ich immer noch nicht verstehen kann, bedurfte das wirklich erst den Freitod eines bekannten Fußballers? (Rethorische Frage)


    Ich war irgendwann an einem Punkt angekommen, dass ich für mich diesen Tod dahingehend nachvollziehen konnte, dass es nicht die Ursache der Depressionen war, warum er sich umgebracht hat, sondern diese Krankheit an sich. Gefangen und gelähmt in einen Körper, der, wenn man im Kopf irgendwann soweit ist, einfach nicht das tut was man will. Seit ungefähr acht Jahren lebe ich unfreiwillig mit etwas eigenständigem zusammen, dass sich tief in mir drin befindet. Es fing damit an, dass ich z.B. nicht mehr ins Stadion gehen konnte, überhaupt Menschen lieber aus dem Weg gegangen bin. Ich wollte zur Arbeit, stehe angezogen im Flur, gehe aber einfach nicht vor die Tür und wenn man sich doch irgendwann getraut hat, will man nur wieder zurück. Wenn man dann ein Mensch ist, der sich eher mehr Gedanken um andere macht, als um sich selbst, lebt letztendlich in ständiger Unsicherheit und Vertrauen in andere Menschen fehlt völlig. Es gibt nur schwarz oder weiß und kann einfach nicht unterscheiden.


    Wenn es für jemanden selbst schon schwierig genug ist, wie soll dann jemand anderes damit umgehen können? Gerade unter Freunden und noch viel schwerer in einer Beziehung. Nur wer oft selbst ähnlich betroffen ist und das weiß ich aus Erfahrung, kann wirklich verstehen und nachempfinden wie das ist. Depression ist für mich auch nur eine Art Sammelbegriff, denn nicht jeder Krankheitsverlauf läuft nach einem gewissem Schema ab wie z.B. bei einer Lungenentzündung.


    Zu diesen guten Ratschlägen aus dem sozialem Umfeld kann ich nur blue valentine Recht geben... denn diese kriegt man häufig genug zu hören. Medikamente helfen auch nicht wirklich, da es meiner Meinung nur einen Weg gibt... sich den Dämonen zu stellen. Ich bin seit einigen Monaten erst endlich dazu bereit und grabe mich mühsam durch. Ich vergleiche es gerne mit dem Film mit Tom Hanks - Geschenkt ist noch zu teuer...

  • Diese Antriebslosigkeit, die selbst kleine alltägliche Dinge zum Horrortrip werden lassen, kann sich ein gesunder Mensch kaum vorstellen. Zusagen werden nicht mehr eingehalten, wichtige Dinge wie die Einhaltung von Terminen oder banale Dinge wie einkaufen gehen gelingen nur mit größtem Kraftaufwand, Sachen, die einem früher viel bedeutet und Spaß gemacht haben (wie beispielsweise ein Stadionbesuch) werden zur Tortur. Spätestens hier fängt dann der Teufelskreis an, weil man dadurch das Sozialleben nach und nach kaputt geht, was in der Folge zu einer immer größer werdenden Verschlimmerung der Lage führt.


    Was zwangsläufig hinzu kommt, ist das Abrutschen im Job bzw. im Studium. Ursächlich dafür sind neben der schon beschriebenen Antriebslosigkeit auch Schlafstörungen, die fast immer zu den Symptomen zählen. Für Außenstehende wirkt das wie "der faule Sack hatte schon wieder keinen Bock aufzustehen". Für einen selbst wirkt das wie "SCHEISSE". Womit wir wieder beim Teufelskreis sind.


    Ursächlich für eine Depression können die unterschiedlichsten Dinge sein. Es können aktuelle Ereignisse sein, sowie auch scheinbar längst vergessene. Gerade letzteres ist für den Betroffenen schwierig, weil man tief in alten Wunden bohren muss, um zu verstehen, was in einem vorgeht. Aber genau das ist wichtig, wenn man verstehen will, wieso gewisse Dinge, die einem rational bertrachtet als Banalität erscheinen, innerlich komplett aus der Bahn werfen.


    Muss dem hier ganz besonders zustimmen... allein alles hier durchzulesen ist nicht wirklich einfach, geschweige dann wirklich öffentlich über das Thema zu schreiben (wobei ich sonst eigentlich sehr offen kann).


    Ich muss aber auch ganz offen schreiben, dass ich schon seit längerer Zeit krank geschrieben bin und auch eine Wiedereingliederung nach Monaten wieder abgebrochen habe. Ich kann mich aber glücklich schätzen, dass ich zum einen Beamtin bin (in der freien Wirtschaft wäre ich sicher schon lange arbeitslos) und zum anderen einen sehr verständnisvollen Chef habe.


    Weil ich oft schon zu Klinikaufenthalten angesprochen wurde, hier meine Meinung und die von einigen Ärzten und Therapeuten. Klinikaufenthalte besitzen Vor- aber auch Nachteile, wobei ich mit Klinikaufenthalt keine geschlossene psychiatrische Einrichtung meine, sondern eher die Kliniken, die sich auf psychosomatische Krankheiten spezialisiert haben. Der Vorteil liegt darin, dass man im Akutfall sofort behandelt wird, jemand da ist und man sich in einen geschützten Umfeld befindet was wiederum auch zum Nachteil werden kann, da ich auch schon einige kennengelernt habe, die nicht wieder raus wollten. Denn das schwierigste ist, zu Hause und ganz alleine wieder zu einem geregelten Tagesablauf zu finden.