• Kasse, das ist extrem stark von dir, dich so zu öffnen. Ich wünsche dir und deiner Familie alle Kraft. Der Weg wird steinig und hart, keine Frage, aber du hast begonnen, ihn zu gehen. Und das zählt.

  • Ich erzähle hier jetzt meine Geschichte. Ich bin 44 Jahre alt und das einzige Kind einer depressiven Mutter. Sie hat bereits 1984 die Diagnose Depression erhalten, nachdem ich sie nach ihrem ersten von drei Suizidversuchen als sieben Jahre altes Mädchen im Gartenn meiner Oma gefuden habe und gedacht habe, sie sei tot. Sie kam damals ins LKH auf die geschlossene Station. Schwierig - so als Kind. Es begleitet mich bis heute, das hat leider total finanzielle Gründe (Was kostet ein psychiatrischer Pflegeheimplatz, wie setze ich das Erbe meines während meiner Ehe mit meiner Mutter verstorbenen Vaters ein und was fordert mein EX-Mann von dem Geld aus dem Erbe meines Vaters ein?) Ich habe einen sozialen Beruf ergriffen, unterstütze Menschen mit sozialen Hemmnissen aller Art. Manchmal ist das schwierig, da

    muss ich mir überlegen, wie ich das kompensiere. Ein Partner auf Augenhöhe hilft da.

    Einmal editiert, zuletzt von Philli ()

  • Kasse, auch von mir ganz großen Respekt, dass und wie du dich hier öffnest!
    Schließe mich da Bonez an, was den Weg betrifft. Man steht sozusagen vor einem riesengroßen Berg, den es zu erklimmen gilt. Anfangs und zwischendurch kann es immer mal wieder auf dem Weg steil bergab gehen und scheinbar (!) unüberwindbare Hindernisse tauchen vor einem auf. Der Weg wird ein schwerer Kampf und keiner weiß, wie lange er dauern wird, aber eines Tages wird man recht weit oben angekommen sein. Und, ebenfalls was Bonez sagte, du bist immerhin schon mal losgegangen. Das zählt und allein das ist schon stark! Und für alles, was da auf dem Weg noch kommt, wünsche ich dir viel Kraft - du packst das!

  • Ah, das mit dem geschützten Bereich hatte ich als Unterforum aufgefasst, dass nur bestimmten Forenbenutzern und nicht allen zugänglich ist. So wäre das tatsächlich ein guter Mittelweg.

    Denk doch bitte EINMAL in die Betroffenen hinein. Sowenig Hürden einbauen wie möglich. Depressive Menschen benötigen VERTRAUTE Räume, in denen sie sich offenbaren können, das solltest du seit dem 10.11.2009 nun wirklich wissen. NOCH ein Passwort...NOCH mal klicken...dann klappt das nicht, das ist dann eine Hürde zuviel. (Vielleicht...)

  • Ich bin jetzt 6 Monate zuhause. Seit dem 18.09.2020.


    Nach 6 Monaten Homeoffice (seit Mitte März) mit ziemlich wenig Zeit im Büro (2x die Woche für ein paar Stunden, um Post zu checken) sollte ich wieder Vollzeit ins Büro, weil so viel anliegen würde, und meine Anwesenheit wäre auch vonnöten. Das ging mir in der Tat auch so, dachte ich. Ich habe gemerkt, dass ich zuhause auch fahriger und unkonzentrierter wurde. Wir haben monatelang alles rund um die Kinder organisiert, haben es alles hinbekommen, irgendwie. Wir haben funktioniert, wir haben vieles spontan regeln müssen. Aber es hat mir gefehlt, mein normaler Tagesablauf im Büro, dachte ich.

    Ich finde es sehr mutig das hier zu posten.

    Ich habe mich in sehr vielen Dingen wiedergefunden denn es ging mir fast genauso.

    Im Moment bin fast frei von irgenswelchen Anfällen.

    Gelegentlich habe ich immer noch welche.

    z.B. aus dem Buss steigen wegen Platzangst obwohl ich der einzige Fahrgast bin.


    Meine Krankengeschichte kennen ja nun viele hier im Forum.

    Wenn du dich austauschen möchtest kann ich dir das gene anbieten.

    Schreib mir eine Mail an fanmagazin@steinwede.de

    Ich bin gerne bereit mich mit dir auszutauschen was dieses Thema betrifft.

  • Ah, das mit dem geschützten Bereich hatte ich als Unterforum aufgefasst, dass nur bestimmten Forenbenutzern und nicht allen zugänglich ist. So wäre das tatsächlich ein guter Mittelweg.

    Denk doch bitte EINMAL in die Betroffenen hinein. Sowenig Hürden einbauen wie möglich.

    ...

    Erstmal Danke, für die Schilderung deiner Erlebnisse. Toi Toi Toi

    Zu dem zitierten Teil möchte ich eigentlich nur sagen, dass ich mir ziemlich sicher bin, dass hier alle die sich beteiligen auch in die Personen hineindenken können.

  • Also mir geht es zumindest so. Und ich finde es für mich, ohne egoistisch erscheinen zu wollen hilfreich. Momentan suche ich eine Therapiegruppe aber online will ich das nicht machen, ich möchte die leute persönlich kennen lernen, da hilft es mir momentan hier zu schreiben und andere Erlebnisse zu lesen. Ich wünsche dir Kasse und allen anderen, die kämpfen müssen, das sie immer sie Kraft haben zu siegen. Stark bleiben wir alle packen das.

  • ... was fordert mein EX-Mann von dem Geld aus dem Erbe meines Vaters ein?) ...


    :grübel: ist es denn nicht so, daß ein persönliches Erbe kein "Zugewinn" ist? Daß Dein Mann vom Erbe selbst nichts einfordern kann, sondern nur von eventuellen Zinsen oder Mieteinnahmen, welche Du aus dem Erbe erzielt hast? :grübel:

    Ich bin nicht vom Fach, was sagen die Juristen dazu?

  • Sehr gut! Berichte mal, wie es so läuft mit escitalopram.


    Ich stelle mir vor, man fühlt sich nach diesem Glas doch total schlecht, oder? Kann mir gar nicht vorstellen, dass man dann den Kopf frei bekommt. Hast du nicht tierisch Angst, weiter trinken zu müssen?

  • Das mit dem Kopf ausmachen kenne ich gut. Es gibt für mich tatsächlich nur drei Dinge die das schaffen 96 indians oder selber hockey spielen. Deswegen leide ich gerade extrem, weil alles nicht möglich ist. Wenn ich auswärts fahre dann denke ich an dem Tag nicht und das ist Kopf ausmachen deluxe. Ich hoffe das kommt bald wieder. Schwere Zeiten. Dieses Wochenende hab ich mal nur für mich alleine, keine Mädels von morgen bis Sonntag. Ich hatte meine Frau darum gebeten und so werde ich morgen nach Feierabend mich aus Sofa legen und lesen oder schlafen und ganz viel spazieren gehen. Meine kleine Auszeit.

    mabuse

    Hast du meine pn gelesen?

  • ... was fordert mein EX-Mann von dem Geld aus dem Erbe meines Vaters ein?) ...


    :grübel: ist es denn nicht so, daß ein persönliches Erbe kein "Zugewinn" ist? Daß Dein Mann vom Erbe selbst nichts einfordern kann, sondern nur von eventuellen Zinsen oder Mieteinnahmen, welche Du aus dem Erbe erzielt hast? :grübel:

    Ich bin nicht vom Fach, was sagen die Juristen dazu?

    War genau meine Meinung. Ich erbte während meiner Ehe (2003 geheiratet, Erbschaft in 2007) von meinem Vater 300.000 €. Meine (meine seit 1984 depressive Mutter hat mein Vater über diverse Anträge mit Erwerbsunfähigeitsrente in Höhe von 3300 pro Monat abgesichert und zu dem Zeitpunkt (war ca 2005, als er das das letzte Mal "überprüft hat) wohl gedacht, dass das reicht), "dass sich um sie anständig gesorgt wird, wenn er mal stirbt". Ich sollte mein Erbe (nach dem Willen meines Vaters) in Eigentum investieren, das habe ich ca 7 Monate nach dem Tod meines Vaters mit meinem damaligen Gatten getan und ihn ohne jedwede Gegenleistung ins Grundbuch eintragen lassen : 2007 Erweb einer Eigentumswohnung (Neubau, 114 qm im Herzen der Südstadt) 2013 Trennung, 2015 Scheidung. Ich habe meinen Gatten von 2002 bis zum Ende geliebt, also ein Anwalt, SEINER Wahl, als es um die Scheidung ging. er konnte mit mir nicht reden, das lief alles über meine "Nachfolgerin". Keine echte Verständigung möglich. Erfolgreiche Scheidung und ansonsten 2020 im Mai hatte er den Erlös des aktuell erzielten Verkaufspreises auf seinem Konto. Gekauft habe ich für 314.000 €, mit Ich bin seit der Trennung für das sogenannte Existenzminimum ( aktuell 1027 €/Monat) arbeiten gegangen und helfe mit meiner Berufung Menschen, die in ihrem Leben nicht weiterwissen. das bedeutet SGB II, SGB III und SGB VIII. Dass ich gutgläubig eine ETW in der hannoverschen Südstadt gekauft habe, ihn (Ex-Gatte) ohne Gegegleistung ins Grundbuch habe eintragen lassen , der Wert der Wohnung sich von 2007 bis 2020 verdoppelt hat und ich jahrelang nur gekämpft habe, für die (finanzielle) Betreuung meiner Mutter gerade stehen zu können und alle drei Monate die Angriffe eines ehemaligen Partners und seiner (neuen) Frau abzuwhren, das macht mürbe. SEHR mürbe.


    Meine Mutter ist depressiv, ich liebe sie und will, dass sie ihr Leben so lebt, dass Glück möglich ist.


    Meine Rechtsaufassung ist: Die geerbeten 300.000 € teilen, also jeder bekommt 150.000. Dieses Angebot hat meine "Nachfolgerin" abgelehnt. Schade, aber nichts zu machen. Recht empfinden und Recht bekommen sind zwei Dinge.

    Kommen wir zurück zu Mama. Sie hat eine Erkrankung und ich kann die Versorgung nicht selbst leisten, ich habe dafür gesorgt, dass sich um sie gekümmert wird, damit die seit 1984 digagnostizierte Depression nicht in einem erneuten Suizidversuch landet. Und muss mich mich mit meinem EX-Mann dazu seit Jahren um Unterhaltsgrenzen und Verpflichtungen streiten....SOLLTE so wohl NICHT sein...aber so ist LEBEN.

  • Da bist du in guter Gesellschaft. Ich konnte lange nich darüber reden,jetzt ist der Korken aus der Flasche, ich rede darüber, was ich vorher nicht konnte

  • Hätte dein Gatte , als du seinen Namen mit ins Grundbuch genommen hast, nicht Schenkungssteuer zahlen müssen?


    Ich hab von solchen nicht so viel Ahnung, möchte dir aber viel Kraft für den weiteren Weg wünschen!

  • Wenn unser Forum den Betroffenen hier auch nur ein wenig Halt gibt, dadurch dass sie sich hier ein wenig öffnen können, dann ist das schon viel wert.


    Und auch, wenn solche Worte als Außenstehender natürlich nur wie eine blöde Floskel klingen: Kämpft weiter und haltet den Kopf oben!


    Mein Ohr (Auge) habt ihr, ich lese es "gerne".

  • Das Erbe dürfte vom Zugewinn ausgeschlossen sein, die Verwendung selbigens in eine Immobilie eher nicht. Das hätte man aber regeln können.


    Ohne Schlaumeiern zu wollen; warum zum Kuckuck trägt man den Gatten mit in das Grundbuch ein, zumal die Immobilie offensichtlich cash bezahlt wurde und keinerlei Grundschulden eingetragen werden mussten?


    Für den Versorgungsfall hätte man das dann Erbrechtlich regeln können.