• Wünsche auch viel Glück!


    Schön, dass du bei Therapeutin Nr. 4 gut angekommen bist.


    Ich suche noch die erste.

  • Ich bin auch auf der Suche, weil meine tolle Therapeutin leider keine Kapazitäten für eine richtige Therapie hat. Die suche ist so ätzend

  • Schützenfest

    Dir alles Gute weiterhin. Ich drücke Dir kräftig die Daumen. Therapeutensuche ist gerade unfuckingfassbar schwierig. Schön, dass es jetzt geklappt hat...allen anderen Suchenden wünsche ich viel Erfolg.

  • Danke.

    Einen Therapieplatz für eine Einzeltherapie zu finden ging eigentlich noch. Da habe ich drei ausprobiert, die mich auch alle genommen hätten.

    Das Abtelefonieren war für mich die größere Hürde, und deutlich frustrierender. Aber das war zum Glück auch noch vor Corona.

    Bei Gruppentherapien gab es jetzt durch Corona auch deutlich weniger Angebote, bzw. neue Gruppen werden jetzt erst wieder gegründet.

    Und in den Gesprächen ging es eher darum, ob ich auch zur Gruppe passe. Und da habe ich dann auch zwei Ablehnungen erhalten - habe also nicht drei Therapien hinter mir, sondern lediglich bei vier Damen Vorgespräche gehabt. Aber zum Glück bin ich dran geblieben, obwohl mich das allmählich verunsichert hat, auch wenn sich die Fragen allmählich glichen.


    Insgesamt ist das zwar nervig, und kostet schon Energie, aber in Berlin gibt es genug Auswahl an Therapeutin:nen; anderswo muss man mitunter schon größere Strecken auf sich nehmen.

  • Euch allen weiterhin viel Durchhaltevermögen und bestenfalls keine Depression mehr.


    Keine Ahnung ob es gut oder schlechte Teportage war. Das Jenke-Experiment (lief eben) fand ich diesbezüglich sehr interessant

  • Ich muss folgendes hier einfach mal loswerden/niederschreiben:


    Ich dachte ja immer, bzgl meiner Depression im letzten Jahr lag alles an der blöden Arbeit. Und das alles wieder besser wird, wenn ich eine neue Arbeit habe. Letztes Jahr dann der Arbeitgeberwechsel und die Hoffnung, das alles wieder gut wird. Ja, es wurde besser. Aber beileibe nicht alles wieder gut. Mein Fass war anscheinend immer noch voll oder kurz vor knapp. Dauerhaft. (Ich mochte dieses Fass-Modell bereits vor der Tagesklinik)


    Nun geht es mir seit letzter Woche richtig, richtig komisch. Positiv komisch 😄 ich kann das alles immer noch nicht so recht einordnen, aber ich denke, das sich mein Fass geleert hat. Das ist so eine Mischung aus "ich hatte einen Filmriss und die Erinnerungen kommen wieder" oder als wenn man Medikamente absetzt. Ich hab auf einmal wieder Schwung und Elan, ich hab Hummeln im Hintern, ich bin motiviert, Dinge zu ändern bzw Sachen wie Sport anzufangen, die ich jahrelang vor mir hergeschoben habe. Ich bin deutlich harmonischer. Ich kann wieder relativ problemlos zusammen mit den Kindern rausgehen. Davor habe ich mich fast nur noch gedrückt, jetzt war ich in den letzten vier Tagen drei Mal mit denen draußen.


    Ich freue mich darüber, gleichzeitig erschreckt mich das aber auch ein wenig. Ich bin eher erschrocken darüber die letzten 2-3 Jahre so rückwirkend zu sehen. Das man realisiert, wie kacke es einem wirklich ging, wie schlecht man drauf war, wie viel man vernachlässigt hat. Das war mir in dem Zeitraum natürlich bewusst, vielleicht hab ich es aber auch zu sehr auf die ganze andere Scheiße geschoben. Nicht als Ausrede, nein weil man krank war. Ich denke viel nach, bin ein Kopfmensch, deswegen fällt es mir auch nicht so leicht, diese neue Situation jetzt einfach so zu akzeptieren und darüber zu freuen. Ich frage, wo das auf einmal herkommt, was der Auslöser war. Und natürlich die Sorge, dass das nicht auf Dauer ist. Ich hatte letzte Woche Dienstag einen richtig schlechten Tag, bin morgens mit so einer Grundtraurigkeit aufgewacht, einfach depri. Ich wusste noch nicht mal warum, hab ständig geheult. Seit dem geht es bergauf. Im nachhinein war es vielleicht die Hochzeit am Wochenende davor... nach einem anstrengenden Tag in Begleitung der Kinder wurden diese irgendwann bei den Schwiegereltern abgegeben und da fiel schon mal ein Haufen Anspannung weg. Und dann haben den restlichen Abend meine Frau und ich das beste aus dem Abend gemacht, uns die Party schön gesoffen, den DJ mit Musikwünschen genervt, sehr viel getanzt und dann den halben Sonntag einfach nur im Bett gelegen und gepennt und den Rausch ausgeschlafen 😄 keine Ahnung ob das nun der Auslöser war? Diese Reise in alte Zeiten? Ich sage immer, das ich nicht einfach einen Schalter umlegen kann und schwupps bin ich wieder der alte oder gut drauf oder so. Aber genau so fühlt es sich aktuell an. Tut mir leid, dass der Text nun doch so lang geworden ist. Aber zum einen musste ich das jetzt mal loswerden, zum anderen macht es vielleicht den einen oder anderen Mut, dass dieser Zustand der Depression kein Dauerzustand sein muss und anscheinend auch aus heiterem Himmel eine Besserung kommen kann. Gerade aktuell in meiner Arbeitslos Situation, wo ich eher Angst hatte, dass es noch mehr bergab geht. Und zum anderen habe ich hier Menschen in dem Thread, die mich evtl eher verstehen können als es jemand anders tut. Meine Frau zb... es war schon schwer, jemand nicht betroffenen eine Depression zu erklären, wie es einem geht. Aber den jetzigen Zustand zu erklären ist noch viel schwieriger 😄 meine Frau ist happy, das merkt man ihr richtig an. Sie war die letzten Jahre eine Einzelkämpferin, hat sich neben den Kindern auch um mich kümmern müssen, war das ein oder andere mal auch komplett fertig. Jetzt ist hoffentlich der Zeitpunkt gekommen, wo ich sie so unterstützen kann, wie sie es sich wünscht. Ein normales Leben, so wie es sonst "normal" ist. Ich möchte eigentlich nicht, das sich für Dinge bedankt wird, die eigentlich selbstverständlich sein sollten wie zb mit den Kindern rausgehen, die Spülmaschine einräumen oder sowas. Gleichzeitig ist es aber auch wieder erschreckend, was für ein Mensch ich anscheinend die letzten Jahre war, das sie sich jetzt umso mehr freut, dass "der alte D2K" anscheinend wieder zurück ist. 2019 Bandscheibenvorfall, 2020 Corona, 2021 Depressionen, 2022 Arbeitslos... es ging stetig bergab und hat mich anscheinend ziemlich verändert. Man merkt, das was anders ist, man weiß, das man nicht die Hilfe ist, die man sein möchte, die der Partner benötigt... aber das jetzt so zu realisieren ist erschreckend. Ich hoffe, dass es so bleibt und das ich das alles auch für mich als okay einstufen kann, ohne jetzt noch 3 Monate über das Wieso und Weshalb nachzudenken. Als wenn einen jemand die Augen geöffnet hat. Erschreckend und motivierend zugleich 😄 ging es einen von euch auch schon mal so? Oder habt ihr ähnliches schon mal gehört? DANKE, wenn ihr es geschafft habt, bis hierhin zu lesen :)

  • ging es einen von euch auch schon mal so?

    Ja sicher. Früher hatte ich diese Phasen zum Glück immer wieder. Das Gefühl, als wäre man wieder gesund, als wäre die Depression richtig weg. Sie kam leider immer wieder. Deshalb hab ich irgendwann, das hat gedauert, gelernt, weder ganz niedergeschlagen zu sein, wenn es mir schlecht geht, noch zu jubeln, wenn es mir gut geht. Sind halt Phasen, und beide kommen immer wieder. Hab ich übrigens von meiner Frau gelernt. Ich fragte sie immer, warum sie sich denn nicht freue, wenn es mir richtig gut ging...Heute hab ich verstanden, was sie mir lange Zeit versucht hat zu erklären.


    Auch ich war rückblickend immer erschrocken über mich. Kam mir vor, wie in einem Film. Auch auf Bildern aus diesen Zeiten erschrecke ich mich über mich.


    die eigentlich selbstverständlich sein sollten wie zb mit den Kindern rausgehen, die Spülmaschine einräumen oder sowas.


    dass "der alte D2K" anscheinend wieder zurück ist.

    Ich wünsche dir viel Gesundheit! Ich bin mir aber sicher, der alte D2K, aber auch der kranke D2K sind gleichwertig liebenswert. Das wird deine Frau, bei aller Anstrengung, die solche Phasen mit sich bringen, sicher auch so sehen.

  • Ich wünsche Dir sehr, dass Dein jetziger Zustand anhält. Es kann allerdings (muss aber nicht) auch mal wieder in die andere Richtung gehen. Mit der Erfahrung von jetzt, weißt Du aber, dass es auch wieder besser/gut wird. Und allein dieser Gedanke ist unheimlich viel Wert, wenn man mal wieder vollkommen "unten" ist.


    Alles Gute!

  • Ich weiß nicht, ob meine Assoziation zu obigem hier tatsächlich angebracht sind, D2K, entscheide das selber.


    Aber eine meiner Kernerfahrung mit Depression ist: Sie kommt in Wellen. Wenn man aus der eigentlich Episode rauskommt, kommt sowohl die Verbesserung als auch mit Sicherheit wieder ein Loch in Wellen mit tendenziell ansteigender Frequenz.


    Leider hört das meiner Erfahrung nach auch nicht auf. Die Hochs mitnehmen, sich aber darauf vorbereiten, dass auf den Wellenberg das -Tal folgt.


    Also momentan genießen. Von den Wellenbergen kann man positives mitnehmen, etwa, dass kognitive und andere Fähigkeiten tatsächlich komplett zurückkehren, und daran zweifelt man ja gerne im Loch.

  • Ich weiß nicht so recht, ob das jetzt ein Hoch nach einem Tief ist oder eine Welle oder ähnliches.


    Mir gings ja nicht durchgängig schlecht. Den Tiefpunkt hatte ich letztes Jahr im Februar. Aber auch danach gab es auch wieder gute Phasen. Und auch wieder schlechte. Aber keine sehr schlechte mehr. Und so eine sehr gute wie jetzt gab es bisher auch nicht. Wie oben bereits mehrfach und ausführlich geschrieben ist es sehr schwer, das zu beschreiben, was seit einer Woche in mir vorgeht.


    Ich hoffe, das es anhält. Bin aber auch gewarnt, das es wieder zurück gehen könnte.

  • Heute "die Papiere" bekommen. Ab Mittwoch bin ich dann aufgrund von Depressionen und Angststörungen im vorzeitigen Ruhestand.

    Einerseits kaum zu glauben, dass/wie es dazu kommen konnte und ein komisches Gefühl.

    Andererseits bin ich ein stückweit befreiter.


    Immerhin geht es tendenziell bergauf, das zählt.

  • Viel passiert die letzten Monate.


    Genau wie Denjo96 bin ich ja auch seit dem 01.06. im Ruhestand. Und es geht mir verdammt gut damit.


    Ich kann tun und lassen was ich will und habe jede Menge Zeit mir meine Zukunft zurecht zu legen. Klar haben wir mit einigen finanziellen Einbußen zu kämpfen, aber das kriegen wir hin. Wie wir es immer hingekriegt haben.


    Ich habe bereits meine Antidepressiva reduziert, und ab Mitte Juli sind sie dann komplett abgesetzt, weil sie einfach nicht mehr nötig sind.


    Ich arbeite an meinem Studium und werde mich Anfang nächsten Jahres mit einer veganen Ernährungsberatung selbstständig machen. Das ist etwas wofür ich brenne. Meine Schwester sagte letztens, dass sie mich in jeder Sekunde bei meiner "Berufung" unterstützt und mir mit Rat und Tat zur Seite steht. Sie ist eine sehr erfolgreiche Geschäftsfrau, und naja, sie weiß wovon sie spricht.


    Interessanterweise kommt jetzt, wo es mir besser geht, eine schon lange Zeit im Raum stehende Diagnose zum Vorschein.


    Erwachsenen ADHS.


    Es geht mir aber gut damit. Weil es einfach so vieles erklärt. Warum ich so bin wie ich bin, warum ich in manchen Situationen so reagiere wie ich es tue. Meine Konzentration, meine Begeisterungsfähigkeit, aber auch das völlige Niedergeschlagensein bei Rückschlägen.

  • Ich habe mal eine Frage, wo ich gerade die Berichte von Denyo96 und Kassen-Meyer lese. Ich hatte hier vor längerer Zeit mal berichtet, dass ich mittlerweile seit fast 2 Jahren mit Depressionen zu kämpfen habe. Ich nehme seit etwa einem Jahr 1,5 Tabletten Sertralin. Als Hauptursache würde ich - ganz knapp zusammengefasst - meinen damaligen Job und vor allem die mittlerweile geschiedene Ehe zu meiner Ex-Frau und der damit verbundene ständige Kampf mit ihr um den gemeinsamen Sohn nennen.


    Den Job habe ich seit 2020 nicht mehr und bin seit dem arbeitslos. Beim Jobcenter läuft derzeit eine amtsärztliche Begutachtung, inwieweit ich überhaupt arbeitsfähig bin. Bis zum Ergebnis haben wir vereinbart, dass ich keine Bewerbungen schreibe.


    Die zuständige Mitarbeiterin ist derzeit im Urlaub, eine Vertretung hat mir nun telefonisch mitgeteilt, dass ich lt. dem "Gutachten" voll arbeitsfähig sei, ich aber einen Gesprächstermin mit der zuständigen Mitarbeiterin nach ihrem Urlaub machen soll.


    Mein Problem ist, dass ich dieses Ergebnis überhaupt nicht erwartet habe. Ich merke mit jedem Tag mehr, wieviel Unruhe in mir aufkommt bei der Vorstellung, wieder einen Job aufnehmen bzw mich bewerben zu müssen. Versteht mich bitte nicht falsch, es geht nicht darum, dass ich lieber Hartz IV beziehe und nicht arbeiten will. Ich habe einfach das Gefühl, nicht arbeiten zu können. Wie eine Blockade, die eine unheimliche Angst in mir auslöst, wenn ich mir vorstelle, wieder in diesen Strudel "Arbeit" rein zu müssen. Ich denke, hier lesen viele mit, die nachvollziehen können, was ich meine.


    Nach meiner Wahrnehmung stehe ich dem Arbeitsmarkt aktuell nicht zur Verfügung, das Gutachten vom Jobcenter sagt was anderes. Von meiner Therapeutin wurde kein aktueller Bericht angefragt, lediglich eine Art Zwischenbericht aus dem Sommer letzten Jahres.


    Ich könnte mich jetzt krankschreiben lassen, dann stehe ich dem Arbeitsmarkt aber nicht zur Verfügung und nach meinem Wissen entfällt dann der Anspruch auf ALG 2.


    Was passiert dann? Wäre dann die Rentenkasse für mich zuständig und prüft, inwieweit ich einen Anspruch auf Erwerbslosenrente habe? Wie wahrscheinlich ist sowas mit 35 Jahren?


    Ich hoffe, ich konnte das einigermaßen verständlich schildern.