• Vielen Dank euch allen schon mal.


    Ich versuch dann mal ein wenig ins Detail zu gehen, wobei ich hier, in einem öffentlichen Forum, damit immer ein wenig aufpassen wollte, was die Arbeit angeht...


    Ich kann mich bisher überhaupt gar nicht mit der Arbeit, die ich da mache, identifizieren. Es interessiert mich einfach nicht. Bei meinen letzten Stellen fand ich die Themen ansich interessant, habe mich schlau gelesen, teils auch privat. Aktuell: Null Interesse. Ich möchte es gerne mögen, kann es aber nicht. Klar, das Thema war mir bei dem Angebot vor Vertragsunterschrift bekannt... aber dass es nun so verläuft, konnte ich nicht ahnen. Ich kann mir aktuell nicht vorstellen, diese Tätigkeit nun ein Jahr auszuüben.


    Die Arbeitsweise: Ich bin es bisher gewohnt, dass man seine täglichen Arbeitsabläufe hat, sei es, weil diese täglich gemacht werden müssen oder durch die tägliche Post anfallen, die man dann nach und nach abarbeitet. Nun ist es so, dass ich anscheinend auf eine Mail oder Anruf warten darf, bis ich mal irgendwie tätig werde und irgendwas mache. Ok, da bin ich vielleicht nur ein Gewohnheitsmensch, da könnte man sich noch am ehesten anpassen.


    Mir wurde vorab gesagt, dass auf der Stelle der Baum brennt. Davon hab ich absolut nix gemerkt. Alles ruhig, keine Rückstände in dem Sinne. Jetzt wird halt nur die Arbeit ein wenig umverteilt.


    Es gibt schon eine Stellenbewertung, die Aufgaben sollen spätestens ab Januar klar aufgeteilt sein. Ich mit der Vollzeitstelle und 2 andere Halbtagskräfte, wovon eine noch eingestellt werden muss. Laut dieser Stellenbeschreibung wiegt eine Tätigkeit mit 60%, also ganz salopp gesagt 5 Std. meiner täglichen Arbeit. Mit dieser Tätigkeit hatte ich nur am Donnerstag zu tun und das ganze 5 Minuten, das waren 10 Mausklicks oder so. Und auch hier kann ich mir nicht vorstellen, wie mich das in Zukunft mehr beanspruchen soll, vor allem aber auch geistig.


    Und hier kommt das nächste Problem: die Kollegin hat mir nur kurz gezeigt, wo ich überall klicken soll und gut ist. Keine Einführung in das Programm, keine Erklärungen oder sonstiges. Ich musste schon selbst ein paar Mal nachfragen. Und das geht in das nächste Problem über... ich bin Vollzeit, sitze da 5 Tage die Woche. Die Kollegin hat 20 Stunden die Woche, aufgeteilt auf 4 Tage, an denen sie 2 Tage Home Office macht. Wo soll da die Zeit für eine Einarbeitung sein? Aber kann ich mich da jetzt als Neuer hinstellen und das kritisieren? Müssten das Chefin und Kollegin nicht eher sehen? Ich hab schon was in die Richtung gesagt. Dazu helfen noch 2 andere Kolleginnen aus, sind einmal die Woche für 5 Stunden da. Die machen aber wohl die Aufgaben, die ab Januar die neue Teilzeitkraft machen soll.


    Die einzige Herausforderung oder dieses "der Baum brennt" sehe ich aktuell nur darin, dass meine Vorgängerin da ein wenig Chaos hinterlassen hat und das so ein wenig aufgearbeitet werden muss.


    Aber mir fehlt hier halt an allen Ecken und Enden die geistige Herausforderung oder die Motivation, weil es mich interessieren könnte. Und ich sehe da halt für die Zukunft auch echt keine Verbesserung.


    Und ja, grundsätzlich spreche ich sowas gerne direkt beim Vorgesetzten an. Aber als Neuling? In der Probezeit? Ich hab keine Ahnung, was ich da für ein Fass aufmachen könnte, was das für Folgen haben könnte. Auch für das Arbeitsverhältnis ansich, wenn ich da nun doch länger bleiben sollte. Daher mein Gedanke mit dem Personalrat. Der soll verschwiegen sein, der weiß über die Personalsituation im Haus Bescheid, wüsste vielleicht wo ich eher eingesetzt werden könnte und eine Hilfe wäre.

  • Grundsätzlich: Auch aus dem HO heraus ist eine Einarbeitung möglich. Zwar etwas blöd, aber mit geteiltem Bildschirm geht vieles auch. Und ich denke, es ist auch durchaus als Neuling legitim, zu formulieren, wenn man für sich eine intensivere Einarbeitung braucht/wünscht als das bislang der Fall war bzw. man die Hintergründe besser verstehen möchte.


    Bist du denn sicher, dass Dir schon vollumfänglich alles gezeigt wurde, was zu tun ist oder kann es sein, dass da noch etwas kommt und man dich nicht in der ersten Woche mit allem überfrachten wollte?


    Ich sehe immer noch nicht, was der Personalrat da jetzt schon tun kann/soll. Selbst wenn er eine Idee hat, wo Du besser zum Einsatz kommen kannst, willst du dann jetzt schon einen Umsetzungsantrag stellen? Spätestens dann kriegen das doch auch Vorgesetzte mit. Da wäre es zielführender vorher direkt mit denen zu sprechen, so lange da keine Störungen im Miteinander vorliegen.


    Insbesondere wenn es darum geht, dass du dich sowohl qualitativ als auch quantitativ nicht ausgelastet siehst, bestehen vielleicht wirklich die Chancen, dass man da etwas machen kann. Eher noch als wenn es anders herum wäre. ;)

  • Vielen Dank, dass du deine "Grübeleien" mehr eingegrenzt hast. Es lässt sich nun genauer fassen.


    Ich würde dich gerne bestärken, weiter zu machen.

    Du hast für dich jetzt einige Dinge erkannt und beurteilt. Und du schätzt sie jetzt ein.

    Ist es eine Idee, die nächste Woche dafür zu nutzen, nach dem zu fragen, was das "Baum brennen" ausgemacht hat?

    Beurteile selbst, ob dabei neue Aufgaben herauskommen, mit denen du dich ausgelasteter fühlst.


    Ich bin ja nun eher ein Paddelchen am PC, aber ich bastle mir die Dinge zurecht. Korrekt ausgedrückt. Ein nicht PC-affiner Mensch muss die Arbeit, die er tut, auch im durch den AG vorgegebenen Dokumentationssystem erfassen. Ich kenne mehrere Verwaltungsprogramme und klicke mich dann eigenständig durch. So schnell geht da nichts kaputt. Ich bin eigentlich immer recht froh, wenn nach einem Update/Erneuerung die Menschen hinter mir verschwinden, die sagen " und dann hier klicken, und dann und dann nur so und dann ist es fertig." Da arbeite ich mich lieber selbst und in meinem Tempo ein, notiere mir Fragen und muckel erstmal. Und wenn ich oder das Programm neu sind, dann gibt auch keinen Ärger, einfach machen.


    Das Fehlen der geistigen Motivation und der Herausforderung, ist es für dich vorstellbar, gedanklich in die Rolle eines "Qualitätsmanagers" zu schlüpfen? Dir fallen Dinge auf, du bist als AN unzufrieden, kennst im Gegensatz zu Neueinstellungen die Ablaufwege. Wäre es eine geistige Herausforderung, die Einarbeitung der noch einzustellenden Kraft vorzubereiten?


    Auf einer Skala von 1-10, wie schätzt du deine persönliche Belastungssituation ein? 1 ist niedrig...

  • Update meiner Situation.


    Geplant war, noch die Füße stillzuhalten. So hab ich mir das zumindest am Wochenende überlegt. Es folgten dann ein fastbschlafloser Sonntag, Übelkeit am Montag und ziemliche Bauchschmerzen auf den Weg zur Arbeit. Spontan hab ich mich dann dazu entschieden, mit meiner Chefin zu reden. Und mit einer Kollegin. Und am Ende auch noch mit der Personalstelle, auf Empfehlung meiner Chefin. Letztere hat sich auch heute nochmal mit mir zusammengesetzt. Eine tolle Chefin, kümmernd, sorgend. Umso blöder, dass ich da nun weg will. Mit ohr hab ich wirklich offen über alles geredet, sowohl den aktuellen Stand erläutert als auch meine Vergangenheit. Die Personalstelle guckt wohl, ob es Möglichkeiten gibt. Soweit der gestrige Tag, mir gings wieder besser, es war eine Erleichterung.


    Dann folgte aber der heutige Tag. Zuallererst suchte meine Chefin noch das Gespräch mit mir, bot Unterstützung an, auch wenn ich nicht mehr lange bin. Mab könnte meinen, sie kämpft um mich. Dann folgte die Dienstbesprechung, auch noch alles gut. Die darauf folgenden 2,5 Stunden zogen mich dann aber wieder extrem runter. Ohne die Kollegin schlecht machen zu wollen, aber entweder kann sie keine Einarbeitung oder sie hat dafür keine Zeit und keinen Kopf. Ich hab in der Zeit nun fünf neue Aufgaben bekommen, ohne so wirklich zu wissen, wie ich diese "abarbeite". Tut mir leid, wenn ich das anders gewohnt bin, gerade nach einer Woche in einer neuen Stelle ohne Vorkenntnisse in dem Sinne. Auch Nachfragen wurden nicht so wirklich befriedigend beantwortet. Also das meiste auf Donnerstag verschoben, vielleicht wirds da besser. Ich glaube aber nicht.


    Nach der kurzen Mittagspause folgte dann eine dreistündige Schulung über u.a. Protokollführung einer Sitzung. Das ist die Aufgabe, vor der es mir auch vor Vertragsunterzeichnung schon gegraust hat. Die Schulung wurde dann ohne Pause durchgezogen und bereits nach 10 Minuten schweifte mein Kopf ständig ab. "Wie komme ich hier am schnellsten raus?" "Ich will das alles nicht!" "Breche ich jetzt die Schulung ab?" "Ich will das wirklich alles nicht!" "Ich bin überfordert" "Ich bin kurz vorm aufgeben" "Wann gehe ich zum Arzt, damit es finanziell am wenigsten schadet?" ....


    Auf dem Nachhauseweg musste ich mich schon enorm zusammenreissen. Einerseits, nicht laut loszuheulen, andererseits kamen wieder vereinzelt Gedanken über einen Autounfall, damit ich nicht zur Arbeit muss (KEINE Suizidgedanken!). Ich musste aber noch funktionieren, musste noch tanken und kurz einkaufen. Also das irgendwie alles durchgezogen und zuhause dann in den Armen meiner Frau heulend zusammengesackt.


    Was soll ich nun tun? Muss ich morgen wieder funktionieren? Oder ziehe ich die Reißleine und gehe zum Arzt? Mit der Folge, ab dem Tag kein Arbeitsentgelt mehr sondern nur Krankengeld zu bekommen und dann höchstwahrscheinlich die Kündigung. Oder aber die kündigen nicht und ich muss da bald wieder hin?


    Einen Termin beim Psychologen hab ich heut vormittag schon vereinbart, der ist aber erst nächste Woche Mittwoch. Und aktuell weiß ich nicht, wie ich das bis zum Wochenende durchstehe.

  • Wenn der Streß so hoch ist, geht es nicht um Erklärungen oder Abwägungen, dann bist Du meiner Meinung nach nicht arbeitsfähig und Punkt.


    Vielleicht kam das alles noch zu früh für Dich. Ich weiß es nicht. Aber wenn es Dich derart stresst, läuft Du Gefahr, in einen richtigen Zusammenbruch reinzulaufen.


    Gesundheit geht vor. Insbesondere für Eltern. Wir müssen für die Kinder da sein, erste Priorität, das ist meine Meinung.

  • Mit wem außer deiner Frau könntest du da noch drüber reden?

    Hab aktuell 3 Freunde/Bekannte und meine Mutter, mit denen ich mich zusätzlich austausche. Eine Person hat auch Depressions/Tagesklinik-Vergangenheit, so dass ich da noch ein wenig mehr verstanden werde.


    Heutiger Tag:


    Hab mich zur Arbeit aufgerafft, mich bei Chefin ausgekotzt. Es kam heute nicht viel an Reaktion, da sie bereits wusste, dass die Personalstelle heute Nachmittag noch mit mir reden wollte. Sie klang aber schon ein wenig mehr danach, dass sie mich "aufgegeben" hat bzw es akzeptiert hat, das ich für die Stelle nicht mehr zu begeistern bin.


    Der Personalstellenchef hat sich wie bei meiner Einstellung schon sehr bemüht, sich überall umgehorcht, kann mir allerdings aktuell keine Alternative bieten. Dann kamen die Vorschläge Aufhebungsvertrag oder Arbeitgeberkündigung ins Spiel, die ich allerdings abgelehnt habe. Aktiv werde ich nicht darum bitten, zumal selbst bei Arbeitgeberkündigung wohl keine sofortige Freistellung inklusive wäre. Aber da gäbe es ja noch andere Möglichkeiten.


    Nun der Story-Twist des Tages: ich wurde als Krankheitsvertretung eingestellt, befristet für ein Jahr. Mir wurde mehrfach gesagt, dass die betroffene Kollegin wohl nicht wiederkommt, das gute Chancen für mich bestehen, langfristig auf dieser Stelle zu bleiben bla bla bla... nun nach nur einer Woche liegt ein Antrag auf Wiedereingliederung von der Kollegin vor, die wird am 23.11. zurückerwartet, erstmal mit 5 Stunden. Erster Gedanke: geil, jemand der mich einarbeitet. Zweiter Gedanke: aber dann bin ich ja spätestens wenn sie wieder bei 100% ist überflüssig bzw darf dann wohl nur aushelfen, nix eigenständig arbeiten, der Azubi-Schreibtisch ruft. Dritter Gedanke: evtl kümdigen die michbso schon, weil die Krankheitsvertretung nicht mehr benötigt wird und sonst nix frei ist?! Also Perspektive gleich null... mein einziger Antrieb, die nächsten Tage zur Arbeit zu fahren besteht nun erstmal darin zu erfahren wie meine Chefin sich das nun denkt, wie es weitergeht, Aufgabenverteilung etc .. es wird nicht langweilig!

  • Mein Arbeitgeber ist mir nun quasi zuvorgekommen und hat mir heute mitgeteilt, mich zum Ende des Monats zu kündigen.


    Ansich fühle ich mich damit befreit. Hab heut den Dienst abgebrochen und werde Montag zum Arzt. Keine Ahnung ob es ernsthaft Menschen gibt, die dann noch bis Ende auf ihrem Platz sitzen und brav arbeiten. Bei mir ist das ja aber eh was anderes gerade.


    Ich selbst hätte es "gerne" noch ein wenig weiter probiert, hätte den Arzttermin am Mittwoch noch abgewartet, hatte mich damit arrangiert. Auch mit dem Gedanken, dass ich den Monat Dezember noch "mitmehme", wenn ich bis Mittwoch nicht gekündigt werden. So arschig das vielleicht sein mag, da auch aufs finanzielle gucken zu müssen, aber was anderes blieb mir aktuell nicht übrig.


    Es waren trotz Kündigung heute noch zwei nette Gespräche sowohl mit Personalstelle als auch mit der direkten Vorgesetzen und ich habe mich mehrfach bedankt, dass menschlich mit mir umgegangen wurde. Etwas, was mir bei meinen letzten beiden Arbeitgeber teils bis komplett gefehlt hat. Vielleicht wäre es bei beiden Stationen dann gar nicht zu der jetzigen gekommen.


    ---


    Da jetzt mal ne rechtliche/finanzielle Frage. Wenn ich jetzt bis Ende des Monats krankgeschrieben werden, habe ich auf jeden Fall Verdienstanspruch für den Monat November dank TVÖD. Ab 01.12.22 dann theoretisch wieder Arbeitslosengeld I.


    1. Ist es richtig, dass ich nur noch den Restanspruch vom letzten Zeitraum habe? Also bei 8 Monaten Bezug sind das nun noch 4 Monate. Es geht nicht wieder von vorne los bei 12 Monaten?


    2. Ist es sinnvoller, unabhängig von Arztdiagnosen, nach Möglichkeit für den Monat Dezember dann eher Krankengeld "mitzunehmen"? Zum einen, weil minimaö höher, zum anderen, weil mein Anspruch auf ALG I dann ruht und nach hinten verschoben wird?

  • Mal was anderes.


    Wenn Du Dir es aussuchen könntest, was würdest Du denn gerne beruflich machen wollen. Also auch außerhalb des öffentlichen Dienstes? Vielleicht wäre das ja ein Ansatz für die Zukunft?


    Auf jeden Fall weiterhin alles Gute für Dich.

  • 1. Wenn sich da nicht großartig was geändert hat, ist das immer noch korrekt. Bei der telefonischen Arbeitssuchendmeldung solltest du das erfragen können-


    2. Musst du letztlich mit deinem Gewissen vereinbaren. Letztlich schiebst du es ja "lediglich" um wenige Wochen hinaus.


    In deinem Fall ist vielleicht eine Begutachtung durch den medizinischen Dienst für Arbeit angezeigt und wird dir ggf. diese auch vorschlagen. Da geht es dann darum, dass deine Belastbarkeit eingeschätzt wird und ggf. geklärt wird, welche Reha oder welche Umschulung sinnvoll ist und wer als Kostenträger in Frage kommt. Klingt schlimmer als es ist, ich habe da, auch in Begleitung von Klienten, einen positiven, behutsamen Umgang erlebt.


    Ansonsten wird es letztlich tatsächlich auf die Frage hinauslaufen, die P-King auch schon benannt hat: Wenn du es dir wirklich frei aussuchen könntest, wo siehst du dich beruflich, erstmal unabhängig von deiner Qualifikation? (Klar, exotische Berufe fallen heraus, aber an sonst ist sicher eine Menge möglich, auch über Quereinstiege)


    Von mir auch alles Gute und lass dich vor allem nicht herunterziehen.

  • Und ungeachtet dessen, was da heute für Entscheidungen gefallen sind und welche Tragweiten sie haben, tu dir noch was gutes heute. Irgendwas, was du gerne hast oder magst. (Kann auch was kleines sei, aber eben was, was man sich nicht alle Tage gönnt)

  • Mal was anderes.


    Wenn Du Dir es aussuchen könntest, was würdest Du denn gerne beruflich machen wollen. Also auch außerhalb des öffentlichen Dienstes? Vielleicht wäre das ja ein Ansatz für die Zukunft?


    Auf jeden Fall weiterhin alles Gute für Dich.

    Das ist ne Frage, die mich schon länger beschäftigt. Auch in die Richtung, ob ich im öD überhaupt noch glücklich werde.


    Find den Bereich IT, Systemadmin etc schon lange interessant. Da hat man aber ohne entsprechende Ausbildung kaum eine Chance. Ansonsten fehlt mir da aber wirklich das große Interesse an irgendwas. Videospiele programmieren? Hätte ich Bock, kann ich aber nicht. Selbständig machen? Hätte ich Bock, aber keine Idee. Und zu riskant.


    ---


    Ich war heute beim Psychotherapeuten. Und ich bin da mit gemischten Gefühlen wieder raus. Keine Ahnung ob ich mir da ein anderes Ergebnis vorgestellt hatte, weil er nicht das sagte was ich erwartet hab. Keine Ahnung, kann aber auch sein dass das alles so stimmt was er sagte. Oder auch nicht. Er sieht das eher nicht als Depression aktuell, wenn eher als depressive Phase, eine "Scheiß Zeit" aktuell. Auf alles nicht so wirklich eingegangen. Musste vorher am Tablet so einen Fragebogen ausfüllen... beim Thema Suizidgedanken hab ich "kaum vorhanden" angegeben. Sie waren tatsächlich da, sind aber schnell wieder abgehakt worden, da ich ja Familie hab. Hab auch ehrlich gesagt, ich möchte nicht wissen was wäre, wenn ich alleine wäre. Als Ergebnis soll ich mir jetzt aus so einem Online Katalog der Krankenkassen (Dega?) was raussuchen und krieg das auf Rezept. Evtl. wäre Ergotherapie was für mich, evtl. eine Verhaltenstherapie/Psychosomatik. Er hat aber glaube ich auch zu große Hoffnungen darauf, dass ich bald wieder Arbeit habe und sich damit die aktuellen Probleme evtl schnell wieder erledigt haben. Wenns schlimmer wird, müsse man weitersehen. Aber eine Depression sieht er aktuell nicht. Wollte mir dann gern noch eine Zweitmeinung einholen, hab mal bei dem Psychotherapeuten angerufen, der mir letztes Jahr die Tagesklinik verschrieben hat. Nächster Termin Mitte Januar frei. Wenns akut sein sollte, müsste ich halt in eine Klinik.


    Kündigung war dann heute im Briefkasten. Gestern auf dem letzten Drücker geschrieben, heute mit Boten ausgeliefert.


    Meine Hausärztin hatte mich erstmal nur bis 25. krankgeschrieben. Keine Ahnung, wieso nicht gleich bis 30., muss ich halt nächste Woche nochmal hin. Aber darüber hinaus, also ab 1. bin ich dann wohl wieder ganz normal arbeitslos. Nix krankgeschrieben oder so, da sehen beide Ärzte anscheinend keine Notwendigkeit. Na dann mal hoffen, dass es mir nicht bald wieder (noch) schlechter geht. Aktuell "gehts halt so".

  • Er hat aber glaube ich auch zu große Hoffnungen darauf, dass ich bald wieder Arbeit habe und sich damit die aktuellen Probleme evtl schnell wieder erledigt haben.

    Glaubst du denn nicht, dass das der Fall ist? Also das sich dann deine Probleme erledigt haben?

    Wollte mir dann gern noch eine Zweitmeinung einholen,

    Du kannst zu deinem Hausarzt gehen. Der kann eine Depression ausschließen.

    Keine Ahnung, wieso nicht gleich bis 30.,


    muss ich halt nächste Woche nochmal hin.


    Aber darüber hinaus, also ab 1. bin ich dann wohl wieder ganz normal arbeitslos. Nix krankgeschrieben


    da sehen beide Ärzte anscheinend keine Notwendigkeit.

    Ist das jetzt deine Interpretation oder wurde dir das so gesagt? Man wird nicht unbedingt für mehrere Wochen krank geschrieben, weil der behandelnde Arzt einen ja auch sehen möchte, um zu schauen, wie sich das Krankheitsbild verändert hat.


    Ich habe das Gefühl, du fühlst dich nicht gesehen, weil Arzt (?) und Therapeut lediglich eine depressive Phase und keine klinische Depression bei dir sehen.

  • Nein, ich wunderte mich nur, dass auf einige FÜR MICH alarmierende Zeichen gar nicht eingegangen wurde. Ich vergleiche natürlich mit dem letzten Jahr, das läuft gerade alles ähnlich ab, nur waren da die Reaktionen und auch das Ergebnis ganz anders.


    Und mir wirds mit neuer Arbeit besser gehen, bestimmt. Aber ich möchte auch gewappnet sein, in Zukunft besser mit solchen oder ähnlichen Situationen umgehen zu können.

  • Aktuell alles wieder komplett scheiße.

    Keine Lichtblicke mehr, selbst eine gebuchte Reise, die mir eigentlich zu Gute kommen sollte und auf die ich mich eigentlich freuen sollte (aber nicht darf), steht unter einem schlechten Stern.


    Kann mich zwar halbwegs über Wasser halten, aber alle paar Tage bricht es dann über mich herein. Regelmäßige lebensüberdrussige Gedanken, Ausweglosigkeit, etc... Ständig die Gedanken "Warum zum fick immer ich??".


    Und immer läuft es nach dem gleichen Muster: irgendetwas stresst mich, der Stress lässt mich impulsiv gegenüber meinen Mitmenschen werden, vorprogrammierte Streitigkeiten die sich hochschaukeln, bis hin zu totalen Ausrastern, dann kommt die Phase wo die Wut umschlägt in tiefe Traurigkeit inkl düsterer Gedanken. Irgendwie überlebe ich das bislang immer, bin anschließend total ausgelaugt, aber wieder klar im Kopf und aufgrund meiner Verhaltensweisen voller Scham. Ich merke zunehmend auch wie mein Umfeld nicht mehr damit klar kommt.


    Zudem steht auch das Thema ADHS im Raum. Habe jetzt mehrere Selbsttests gemacht, vieles deutet darauf hin, aber ich weiß nicht ob und was es mir bringt das jetzt offiziell diagnostizieren zu lassen.


    Es ist einfach schlimm alles momentan.

    Musste einfach mal raus.

  • Du hörst dich sehr aufgeräumt an.

    Zu begreifen, warum man sich manchmal so und so verhält, da hast du schon vielen etwas vorraus.

    Das wird dir nicht helfen, mehr kann ich leider nicht dazu sagen, aber es ist als Kompliment gemeint.


    Ich wünsche dir mehr gute Gedanken, und ein schönes Jahr 2023.